AGRIPINA
Personajes
CLAUDIO AGRIPINA NERÓN OTÓN POPEA PALAS NARCISO LESBO JUNO |
Emperador
Romano Esposa de Claudio Hijo de Agripina General Romano Amante de Otón Un Liberto Un Liberto Sirviente de Claudio Diosa del Matrimonio |
Bajo Soprano Contratenor Contratenor Soprano Bajo Contratenor Bajo Contralto |
La acción se desarrolla en Roma, en el año 54 DC.
ERSTER AUFZUG Erste Szene (Agrippinas Privatgemächer) Rezitativ AGRIPPINA Nero, lieber Sohn! Dies ist die Zeit, in der du dein Glück beim Schopfe packen und festhalten kannst; das günstige Geschick reicht dir heute die Kaiserkrone. Dir enthülle ich, was allen noch verborgen ist. Nimm, lies! Und was ich für dich beschloß, sollst du erfahren. NERO (liest die Nachricht) „Mit schwerem Herzen und trauerndem Blick sende ich Euch diese Nachricht, Herrscherin; im Meeressturm in großer Gefahr versank der römische Adler. Claudius, Euer Gemahl, unser aller Gott, litt den Tod." Claudius tot? Was lese ich! AGRIPPINA Verwaist ist der römische Thron, und du sollst ihn an seiner Stelle besteigen. Kurz vor deinem einundzwanzigstem Jahr hast du nun die Reife für die Herrschaft. An diesem schicksalhaften Tag soll Rom dein Haupt mit dem Kaiserlorbeer krönen. NERO Was soll ich tun? AGRIPPINA Höre! Verbirg, was du weißt, lege allen Hochmut ab, übe Demut, geh unter die Menge, bescheiden höre jeden an; unter den Armen verteile Goldmünzen, die du verborgen hältst; bedaure ihr Geschick. Und ob in deinem Herzen sich Rachegefühle regen oder Liebe brennt, verbirg sowohl das eine als das andere. Laß dich nicht von Gefühlen leiten. Willst du regieren, so widerstehe jeder Versuchung. Vor dem Willen zur Macht beugt sich das Recht. NERO Dein weiser Rat Mutter, soll mich stets leiten. AGRIPPINA Nun gehe. Sogleich befolge, was ich aus Liebe verfüge; ein verlorener Augenblick vermag den größten Plan zu zerstören. 1. Arie NERO Durch deinen weisen Rat werde ich den Thron besteigen. Mehr als der Kaiser wird dich, Mutter, der Sohn verehren. (Ab) Zweite Szene Rezitativ AGRIPPINA Für solch großes Ziel muß alles bereit sein. Ich merke wohl, daß Narziss und Pallas, aus Liebe oder aus Kalkül, insgeheim mein Herz zu erobern hoffen. Was ich verachte, sei nun aus List begrüßt. Man rufe Pallas! (Ein Page holt Pallas) Nun seien Geschick und List in meinem Dienst. (setzt sich in nachdenklicher Haltung) Dritte Szene PALLAS Auf einen Wink von Euch ist hier der treue Pallas, Kaiserin. (Für sich) Sie verbirgt ihr liebliches Antlitz, und gedankenverloren antwortet sie mir nicht? (Zu Agrippina) Ihr kennt mein Herz, Kaiserin, Ich bin Euch treu ergeben, und Ihr wißt, wie treu ich bin, wie standhaft. AGRIPPINA Ach Pallas, Pallas! PALLAS Und warum seufzt Agrippina? Stünde es nur in meiner Macht, Euer Leiden zu lindern. AGRIPPINA Ach Pallas, Pallas! PALLAS (Für sich) Was bedeutet dies? Nur Mut! (Zu Agrippina) Euer ergebener Pallas bin ich. Mein Herz steht in Euren Diensten... AGRIPPINA Dein Herz? PALLAS Ja, Königin, mein Herz, und mit meinem Herzen alles, was Ihr begehrt... AGRIPPINA Ja, ja, ich verstehe. Wie dein Herz, so dient mir dein Schwert. PALLAS Mein Schwert, mein Arm, meine ganze Seele... AGRIPPINA Deine Treue gefällt mir. PALLAS Ach, wäre mir nur erlaubt, meine Gedanken auszusprechen! AGRIPPINA So sprich, enthülle deine Gedanken. PALLAS Ich fürchte... AGRIPPINA Hab keine Angst. (Für sich) Jetzt gilt es, listig zu sein. PALLAS Seit langem hege ich eine Liebe, die mich verzehrt, doch aus natürlichem Respekt... AGRIPPINA Nicht weiter, genug hast du gesagt. PALLAS Ich bitte um Verzeihung für meine Liebe. AGRIPPINA Es genügt, daß ich gehört und verziehen habe. Zu anderer Zeit sei mehr dazu gesagt. Pallas, dir sei offenbart, was allen anderen verborgen. Claudius ist tot. PALLAS Claudius? AGRIPPINA Das Heer, das Volk, sie warten auf den Nachfolger. Geh zum Kapitol, versammle die Parteien, und in dem Augenblick, in dem ich des Kaisers Tod verkünde, jubele sogleich Nero zu; wird erst mein Sohn regieren, so regiert mit Agrippina auch Pallas. 2. Arie PALLAS Mein glückliches Geschick steigt heute von den Sternen zu mir herab, es erscheint heute in deiner Gestalt, denn in dir allein, verehrte Schöne, erstrahlt mir mein Stern zu meiner Treue Ruhm. (ab) Vierte Szene Rezitativ AGRIPPINA Nun, da Pallas gewonnen ist, werde ich auch Narziss gewinnen. Heda, Narziss soll kommen! (Ein Page holt Narziss) Mit List bekommt man, was man begehrt. Fünfte Szene NARZISS Euch zu Diensten... AGRIPPINA Schon gut! Ein Geheimnis ist der Grund, daß ich dich rufe; du allein sollst der Schmied eines großen Werkes sein, Und dir vertraue ich an, was bis heute verborgen war. NARZISS Seid meiner Treue stets versichert. AGRIPPINA Doch kenne ich nicht deine wahren Gefühle. Entdecke sie mir. NARZISS Ach, kaiserliche Hoheit, was ich sagen möchte, ist nicht gestattet. AGRIPPINA Alles sei dir erlaubt zu sagen. NARZISS Wenn Ihr frei zu sprechen mir erlaubt, so sage ich denn, daß ich Euch liebe. AGRIPPINA Welch ein Mut! NARZISS Zu Euren Füßen! Ich bitte... AGRIPPINA Was bittest du? NARZISS Daß Ihr Mitleid mit mir empfindet. AGRIPPINA Stehe auf. Und laß dies mein Mitleid sein, daß ich dich angehört und dir verziehen habe. NARZISS Da Ihr nun meine Liebe kennt, bin ich glücklich. AGRIPPINA Wie sehr ich dir vertraue. Lies! NARZISS Himmel, was lese ich? AGRIPPINA Es ist nun vonnöten, Agrippina die Herrschaft zu sichern. Geh hin, wo Volk und Soldaten versammelt sind; dort warte, bis ich die schicksalhafte Nachricht verkünde; geschickt bringe dann Neros Namen unter das Volk, Bestimmt der Himmel Nero heute für den Thron, wird Narziss mit Agrippina herrschen. 3. Arie NARZISS Ich eile geschwind, und das beglückte Herz sieht der Freude entgegen. Fliegen will ich von Ort zu Ort auf den Flügeln meiner Liebe, und mit feuriger Glut will ich gewähren, was du begehrst. (ab) Sechste Szene Rezitativ AGRIPPINA Das Schicksal will es, ich will es, ich! Keine Zeit mehr vergeudet! Voran, voran! Ruhm erlangt, wer mit List zu Werke geht. 4. Arie AGRIPPINA Meine Seele hofft, in den Stürmen ihre Ruhe wiederzufinden. Mit Beharrlichkeit bin ich gewappnet; das süße Bild der Herrschaft vor Augen, gereicht auch das größte Unheil zur Erquickung. Siebente Szene (Platz vor dem Kapitol) 5. Arioso NERO (umringt vom Volk, Geschenke verteilend) Welche Freude ist es dem gütigen Herzen, den Armen Linderung zu bringen. Rezitativ NERO Nimm auch du, nimm. Arioso NERO Und doch betrübt es mich, daß unter allem Volke hier keine eifrige Seele sich befindet, die eure Lage bedauert. Rezitativ NERO Meine Freunde. ich umarme euch. Oh wie gern litte ich für euch die harte Armut! (List und Verstellung sind mir zu Diensten) Achte Szene PALLAS, NARZISS Hier ist der künftige Kaiser von Rom. PALLAS (Für sich) So macht man sich verdient. NARZISS (Für sich) So werde ich seine Gunst erringen. PALLAS Hier, Herr, wird Eure Tugend offenbar. NARZISS Deine Güte waltet hier, sie vereinigt Herzen, Ruhm und Ehre. NERO Ach Pallas, ach Narziss! Es schmerzt mich, daß meine Stellung mir nicht mehr zu tun erlaubt. Allen Bedürftigen möchte ich helfen, denn Mitleid ist die vornehmste Tugend der Götter. (Für sich) Mutter, ich halte mich an dein Gebot, mich zu verstellen, um Kaiser zu werden. PALLAS Hier kommt Agrippina. NARZISS Und in Begleitung von Volk und Würdenträgern. Eine wichtige Angelegenheit führt sie hierher. PALLAS Weißt du vielleicht davon? NARZISS Was es auch sei, ich weiß es nicht. NARZISS, PALLAS (Für sich) Mir allein hat Agrippina es offenbart. NERO (Für sich) Dies ist der Schicksalstag meines Lebens. NARZISS, PALLAS (Für sich) Bald wird das göttliche Wesen mein sein. Neunte Szene AGRIPPINA (nimmt auf dem Thron Platz) Euch, die ihr mit Liebe, Weisheit und Stärke die Geschicke des großen Roms führt, bringe ich eine unglückselige Nachricht. Freunde, Claudius ist tot; das unbarmherzige Meer, das dem Land einen solchen Schatz mißgönnte, hat ihn uns geraubt. Der römische Thron ist verwaist. (Sie steigt vom Thron herab) Kraft eures Amtes mögt ihr einen Kaiser bestimmen; er sei gerecht, gütig und barmherzig, wie Rom es verdient und ich es wünsche. 6. Quartett PALLAS Euer Sohn... NARZISS Euer Nachkomme... NARZISS, PALLAS ... allein verdient Zepter und Krone. Es lebe Nero, er lebe! AGRIPPINA Es lebe Nero, er lebe! Komm, mein Solin, besteige den Thron, komm, Kaiser von Rom! NERO Meine Seele ist voller Freude. Der Thron ist erlangt, man wird mir das Haupt mit Lorbeer Kränzen. (Agrippina und Nero besteigen den Thron) Rezitativ AGRIPPINA Was bedeutet der freudige Klang der Trompeten? Zehnte Szene 7. Arietta LESBO Freut euch! Freut euch! Claudius erreicht den Hafen Antiums. Das Meer, das ihn verschlingen wollte, ward von Ottone bezähmt. Rezitativ PALLAS (Für sich) Was hör ich! NARZISS (Für sich) Grausamer Himmel! AGRIPPINA (Für sich) Heimtückisches Geschick! NERO (Für sich) Gibt es auf Erden einen Unglückseligeren als mich? AGRIPPINA Laß das schmerzliche Schicksal, mein Sohn, dich nicht beunruhigen. Du wirst den Thron besteigen, den du verlassen hast, (Für sich) Wenn jemals List vonnöten war, so muß sie jetzt gebraucht werden. (Für Volk) Welches Glück erquickt mein betrübtes Herz: Claudius ist zurückgekehrt und mit ihm das Glück Roms; solch frohe Nachricht muß gefeiert werden! 8. CHOR Es lebe Claudius, er lebe! NARZISS (Für sich) O entschwundenes Glück! PALLAS (Für sich) Meine Hoffnung ist zerschlagen! NERO (Für sich) Grausamer Himmel, betrügst du mich so? LESBO Herrin, der tapfere Ottone kommt zu Euch, der dem Meeresschlund den Kaiser entrissen und ihn dem Thron zurückgegeben. AGRIPPINA, NERO, NARZISS, PALLAS (Für sich) Er ist die grausame Ursache meiner Qual. LESBO (Für sich) Geschwind eile ich zu Poppea als Liebesbote, um ihr Claudius' Herz zu offenbaren. Elfte Szene OTTONE Zu Euren Diensten, Kaiserin, kehre ich freudig aus schwerem Kampfe zurück. Kaum war der Brite geschlagen und zeugte das Meer von unserm großen Sieg, als rachedurstig der Ozean mit Stürmen Rom den Sieg zu entreißen suchte. Unsere Schiffe widerstanden nicht den Wellen, die uns an die Klippen trieben und uns unter sich begruben. Auch waren die verräterischen Wogen dem Kaiser nicht holder als dem gemeinen Plebejer, und zogen selbst ihn hinab, bis alle glaubten, er sei tot. Doch das gütige Schicksal verlieh meinem Arm die Kraft, ihn dem Verderben zu entreißen. AGRIPPINA Für deine Heldentat schulden Claudius, Rom und Agrippina dir alles, und von der kaiserlichen Seele soll dir größter Lohn zuteil werden. OTTONE Der dankbare Herrscher hat mir weit mehr als mein Verdienst vergolten: Er bestimmte mich für den Kaiserthron. NARZISS, PALLAS (Für sich) Was hör ich, oh Himmel! AGRIPPINA (Für sich) Kaiser? NERO (Für sich) Ach, welch ein Schmerz! OTTONE Bei Sonnenaufgang wird Rom seinen Claudius im Triumphe sehen, und vor Volk und Senat wird er die Ehre verkünden, die mir zuteil wird. AGRIPPINA Ehre, die dir gebührt. PALLAS So wird Ottone... NARZISS Er wird Kaiser sein? AGRIPPINA (Für sich) Erst will ich sterben! NERO (Für sich) Ach, Eifersucht! OTTONE (zu Agrippina) Wenn Ihr erlaubt, Herrin, will ich Euch ein Geheimnis anvertrauen, von dem allein mein ganzes Glück abhängt. AGRIPPINA (Für sich) Mit Vorsicht will ich lauschen. (Zu Volk) Ihr anderen möget gehen. (Zu Ottone) Vertraue dich mir an, eröffne mir den Wunsch deines Herzens. NARZISS (Für sich) Grausames Los! PALLAS (Für sich) Seltsames Geschick! NERO (Für sich) Ach, grausames Schicksal! (Nero, Narziss und Pallas ab) Zwölfte Szene OTTONE Herrscherin, ich liebe Poppea; Thron und Zepter gelten mir nichts, wenn ich fern hin von meiner Angebeteten, der mein Leben gilt; in Euren Händen liegt heute mein Glück. AGRIPPINA So nähre dein Herz die Liebe zu der werten Schönen, wie meines dir Hilfe verspricht. OTTONE Oh edelmütige und große Spenderin der Gnade und des Glücks, tief stehe ich in Eurer Schuld! AGRIPPINA (Für sich) Claudius liebt Poppea, das ist mir bekannt; ich hoffe, daß mein Plan gelingt. 9. Arie AGRIPPINA Du bist würdig den Lorbeer zu tragen. (Für sich) Doch mein Herz vergeht vor Zorn. Mit der Liebe, die im Herzen brennt, wird süße Leidenschaft Einzug halten. (Ab) Dreizehnte Szene Rezitativ OTTONE Das höchstersehnte Ziel geht in Erfüllung, oh Fortuna! Um mein Glück zu vollenden, fügt Amor dem Thron ein göttliches, geliebtes Antlitz hinzu. 10. Arie Verführerisches Hoffen, trüge meine Seele nicht! Mir scheinbar wohlgesonnenes Geschick, wende nicht dein schönes Gesicht! Vierzehnte Szene (Poppeas Gemach) 11. Arie POPPEA (vor dem Spiegel) Liebliche Perlen, zarte Blüten, schmückt mir die Stirn! Vergrößert die Schönheit meiner Anmut. Denn in den Männern Liebe zu wecken, ist meines Herzens Lust. Rezitativ Ottone, Claudius und Nero haben ihre Liebe offenbart. Die Leidenschaft betört einen jeden von ihnen; doch sie wissen noch nicht, ob ich es ernst meine oder mich verstelle. Fünfzehnte Szene LESBO Herrin, oh meine Herrin! POPPEA (Für sich) Da kommt Claudius' Diener. Die Verstellung der Liebe sei weiter zu Dienst. (Zu Lesbo) Treuer Diener, welchen Trost bringt mir dein Anblick. Und welch glückliche Nachricht bringst du von Claudius? LESBO In der Gefahr auf dem Meere, mehr als fürs eigene Leben, sorgte Claudius sich um dich. Alle riefen die Götter an, nur er betete zu Poppea. POPPEA Ach, lieber Lesbo, kaum finde ich Worte des Ausdrucks der schlimmen Sorge meines Herzens ob der schmerzlichen Trennung. Kaum verging ein Augenblick, da ich nicht an ihn dachte. (Für sich) Mein Herz, du weißt, wie meine Zunge lügt. Sechzehnte Szene LESBO Ich überbringe eine freudige Nachricht. AGRIPPINA (beiseite) Der Diener ist hier, aufgepaßt! POPPEA Was gibt es? LESBO Allein und im Verborgenen wird Claudius in dieser Nacht zu dir kommen. POPPEA (Für sich) Himmel, was höre ich! (Zu Lesbo) Doch Agrippina? LESBO Keine Angst, Herrin. Ich werde überall dein wachsamer Diener sein. POPPEA Was soll ich nur tun? LESBO Die Stunde nähert sich; er erwartet mich im nahen Palast. Nur ein Augenblick des Zögerns ist schmerzvoll für ein liebendes Herz. POPPEA Er komme, doch soll er wissen, daß mein Herz, wiewohl ihm zugetan, immer rein ist; ich empfange ihn als Herrscher, nicht als Geliebten. LESBO Das geht mich nichts an; ich gehe, lebt wohl! AGRIPPINA (Für sich) Das Schicksal ist mir günstig! Siebzehnte Szene POPPEA Warum nur kommt der gute Ottone nicht statt Claudius zu mir? Er wäre willkommener dem liebenden Herzen; doch kommt stets spät, was man ersehnt. 12. Arie Die Liebe ist ein Feuer, das ins Herz dringt, doch wie, das weiß man nicht. Es entzündet sich langsam, doch dann brennt es lichterloh und verzehrt dich. Achtzehnte Szene Rezitativ POPPEA (Für sich) Doch da ist Agrippina. Was mache ich, wenn Claudius kommt. Ach, welch ein Schmerz! AGRIPPINA Poppea, du weißt, ich bin dir zugetan, und ich teile mit dir deine Sorgen und Freuden. POPPEA (Für sich) Erscheint Claudius, mag der Himmel mir helfen. AGRIPPINA (Für sich) Ich hoffe, der dreiste Betrug hat bald ein Ende. (Zu Poppea) Sag mir ohne Scheu, liebst du Ottone? POPPEA Ach, Agrippina, ich wage es nicht zu sagen. AGRIPPINA Vertraue mir die Gefühle deines Herzens an. POPPEA Es ist wahr, ich liebe ihn. AGRIPPINA Wisse, daß er dich verrät; er weiß, daß Claudius deine Schönheit verehrt, und macht sich dies infam zunutze; um dem dunklen Trachten seines Herzens nachzugeben, trat er dich an Claudius ab, und das glückliche Kapitol wird ihn heute zum Kaiser ausrufen. POPPEA Und das ist wahr? AGRIPPINA Ich versichere es dir; und zum Beweis für meine Worte wird Claudius noch in dieser Nacht im Schatten der Dunkelheit zu dir kommen. POPPEA (Für sich) Agrippina weiß alles! AGRIPPINA Höre: Claudius wird bald kommen. Bereite deine Rache vor. POPPEA Was soll ich tun'? AGRIPPINA Senke Eifersucht in Claudius' Herz. Stelle dich betrübt, daß der stolze Ottone nun kühn dich zwingt, ihn nicht wiederzusehen und dich selbst begehrt; damit er ihn fallen läßt, betöre und umwerbe ihn, und verlangt er Liebe, so versprich sie; weine, seufze und bitte; doch verweigere ihm alles, bis er sich deinem Willen beugt. POPPEA So will ich es tun; doch wenn er zustimmt, die Früchte meiner Versprechen genießen will, und ich bin wehrlos und allein ? wie entrinne ich der großen Gefahr? AGRIPPINA Folge meinem Rat ohne Furcht. 13. Arie Ich fühle etwas im Herzen, das statt Schmerz Freude verlangt. Doch das Herz, gewohnt an Furcht, vernimmt die Stimmen der Freude noch nicht. Oh trügerischer Gedanke, glaubt es ihnen? (Ab) Neunzehnte Szene Rezitativ POPPEA O Himmel, welche Ereignisse rauben mir den Seelenfrieden! Ottone, Ottone, sind das deine Versprechungen, deine Schwüre? Verletzt du so das Herz, das in edler Tugend und Liebe für dich schlug? Betrügst du so zum Zwecke eitlen Ruhms die Treue, die du mir schuldetest, und machtest mich, um deine Ziele zu verfolgen, unbesonnen zum Opfer deiner Wünsche? 14. Arie Tu was du willst, ich werde deinen Hohn nicht dulden. In meiner Brust werden Zorn und Rache erwachen. Zwanzigste Szene Rezitativ LESBO (Für sich) Niemand zu sehen. Meine Herrin. (Zu Poppea) Claudius ist hier. (Zu Claudius) Kommt ohne Furcht; alles ist still. Nicht einmal ein säuselndes Lüftchen ist zu hören; Ich will der Hüter Eurer Freuden sein. Einundzwanzigste Szene 15. Arie CLAUDIUS Ich komme, euch wiederzusehen, ihr lieblichen Augen, geliebte Sterne; nie müde, euch zu lieben, weihe ich euch Seele und Herz. Rezitativ Doch, oh Himmel, betrübt und verwirrt, sagst du mir nichts? Was quält dich? Meine aufrichtige Liebe blieb dir nicht verborgen. Warum verschweigst du die Sorge deines Herzens? Rede, Teure, antworte mir! POPPEA Wenn ich dir den Grund meines inneren Leidens entdecken soll, so wisse... Doch, Himmel, (Sie gibt vor zu weinen. Für sich) So zu lügen, lehrt mich die Rache. CLAUDIUS Verbirg nicht deinen Schmerz. Bediene dich dessen, was in meiner Macht steht. Bitte mich, um was du willst, es soll dir durch meine Liebe gewährt werden. POPPEA Daß Euch länger zu lieben mir verwehrt ist! CLAUDIUS Und wer verbietet es dir? POPPEA Oh Gott! CLAUDIUS Sprich! POPPEA Ich kann es nicht sagen. CLAUDIUS Wer hindert dich daran zu sprechen? Sag es mir, Geliebte! POPPEA Ottone. CLAUDIUS Ottone? POPPEA Ja, Ottone, der kühn meinem Herzen Gewalt antun will. CLAUDIUS So sag. Was höre ich? Der Verräter! POPPEA Vor langer Zeit entdeckte er mir seine geheimen Gefühle. Umsonst. Meine Treue zu Euch ließ mich ihn zurückweisen. Bis er schließlich zu seinem Verdruß den Grund meiner Standhaftigkeit erfuhr. Hochmütig und stolz rühmt er sich nun, morgen mit Lorbeer bekränzt zu sein; befiehlt verwegen, droht mir dreist, wenn ich Euch, Geliebter, nur ansehe; ist dies kein Grund für großen Schmerz? CLAUDIUS Das wagt er? POPPEA Vereitelt, Kaiser, des Kühnen Hoffnung zu herrschen, und Ihr werdet sehen, gedemütigt wird der Stolze nicht wagen, mich je wieder anzusehen. CLAUDIUS Alles werde ich tun; weine nicht, mein Herz! POPPEA Versprecht Ihr es? CLAUDIUS Ich schwöre es. POPPEA So wird Ottone nicht länger Kaiser sein? CLAUDIUS Nein, nein, meine Liebe. In dieser Nacht noch möchte ich dir den Beweis meiner Treue und Liebe bringen. Komm in meine Arme! In süßem Umfangen verspricht uns die Liebe noch schönere Freuden. POPPEA (um sich blickend) Der kritische Augenblick ist da. Wo ist Agrippina? CLAUDIUS Reich deine Hand ihm, der dich liebt. Zögere nicht, meiner Liebe Trost zu spenden. POPPEA (erneut um sich blickend) Die Gefahr wächst, und noch immer kein Zeichen von Agrippina. CLAUDIUS Was starrst du mich an? Der treue Lesbo bewacht die königlichen Schwellen. So komm, meine Liebe, stille mein Verlangen. POPPEA (Für sich) Keine Spur von Agrippina. Ach, welche Pein! (Sie blickt um sich) 16. Arietta CLAUDIUS Komm, oh Geliebte, in meinen Armen das süße Verlangen der Liebe zu stillen! Rezitativ POPPEA (Für sich) Was soll ich nur tun! CLAUDIUS Ich verstehe! Die ehrbare Frau will zuweilen mit Macht umworben werden; versage dich nicht meinem Wunsch, mein Herz! Zweiundzwanzigste Szene LESBO (herbeieilend) Herr, Herr, wir müssen fort! Eure Gemahlin Agrippina naht. CLAUDIUS Grausames Geschick! LESBO Nur rasch! POPPEA (Für sich) Die Qual ist vorüber. CLAUDIUS Lesbo, versperre den Eingang! LESBO Es ist zu spät. POPPEA Ach Claudius, verschwiegen wollen wir sein; geht, Herr, wenn Ihr mich liebt! CLAUDIUS Und die ersehnten Freuden sind mir versagt? LESBO Ich weiß keinen Rat. POPPEA (Für sich) Agrippina kommt zur rechten Zeit. 17. Terzett CLAUDIUS Und wann werd ich mich deiner Liebe erfreuen? POPPEA Wann immer Ihr wollt! LESBO Gehen wir, Herr! (Claudius und Lesbo ab) Rezitativ POPPEA Endlich sind sie fort. Freudig sehe ich an diesem Tag den Verräter bestraft. Dreiundzwanzigste Szene POPPEA (Zu Agrippina) Oh meine Retterin, wieviel habe ich Euch zu danken, und wie sehr erwarte ich das Ergebnis Eures weisen Rates! AGRIPPINA Alles muß verborgen bleiben. Heute sind wir Gefährtinnen, freudig zu sehen mehr unseren als des Kaisers Triumph. Sei umarmt, Freundin, und vertraue mir. Verfüge, oh Liebe, über mich; ich bin dir zugetan. (Für sich) Die Intrige nimmt einen günstigen Verlauf. POPPEA Hoheit, mein ganzes Tun ist Euch geweiht. AGRIPPINA Meine Seele hängt von deiner Zuneigung ab. 18. Arie Nur dich zu leben lebt dies Herz. Immer werde ich deine Freundin sein. Mit lauterer Zuneigung binde ich mich an dein Herz. Mögen Ränke, List und Betrug nie zwischen uns kommen. Vierundzwanzigste Szene Rezitativ POPPEA Wenn Ottone mich betrog, wenn der Undankbare meine Liebe für seinen Ruhm mißbraucht, so ist die Rache meines betrogenen Herzens gerecht. 19. Arie Wenn Verachtung das Herz kränkt, so wird die Liebe im Herzen zur Wut. Wer die Liebe angreift und verfolgt, der liebt nicht. Und das Herz schützt sich vor vergänglicher Glut. |
PRIMER ACTO Escena Primera (En la habitaciones privadas de Agripina) Recitativo AGRIPINA ¡Nerón, querido hijo! Es tiempo en que tomes a la suerte por los cabellos y no la dejes escapar. El destino, propicio, hoy te coronará como César. Te revelaré lo que todavía para todos es desconocido. ¡Toma, lee! Y lo que mi mente ha preparado luego lo sabrás. NERÓN (lee el mensaje) "Con sumo dolor y llanto en los ojos, le envío este mensaje, augusta soberana. En una enorme borrasca marina, fue atrapada el Águila Romana. Claudio, su esposo y nuestro dios, encontró así la muerte". ¿Claudio ha muerto?... ¡Ya comprendo! AGRIPINA El trono romano ha quedado vacante, y deseo que tú lo ocupes. Aún antes de cumplir los veintiún años, deberás alcanzar la madurez necesaria para gobernar. En este día fatal, Roma debe coronar tu cabeza con los laureles de César. NERÓN ¿Qué debo hacer? AGRIPINA ¡Oye! Oculta todo lo que sabes; deja la arrogancia de lado, vuélvete humilde; escucha modesta y pacientemente a todos. Dale a los pobres el oro que tienes escondido. Muéstrate compadecido de su estado. Si albergas algún sentimiento de venganza o de amor, escóndelo y trata de disimularlo bien. No te dejes llevar por los sentimientos. Si quieres reinar modera tus deseos, que ante el deseo de reinar se somete el derecho. NERÓN Madre, siempre seguiré tus sabios consejos. AGRIPINA ¡Ahora, ve! Sigue de inmediato mis instrucciones. Un momento perdido puede destruir el plan más grande. 1. Aria NERÓN Con tus sabios consejos ascenderé al trono. Menos como César y más como hijo, madre, siempre te adoraré. (Sale) Segunda Escena Recitativo AGRIPINA Para alcanzar este gran objetivo debe estar todo dispuesto. Sé muy bien que Narciso y Pallas, por sentimiento o por interés, tienen el secreto deseo de conquistar mi corazón. Lo que yo antes desprecié, con astucia ahora lo aceptaré. ¡Llama a Pallas! (Un paje sale en busca de Pallas) ¡Ahora, que la habilidad y la astucia entren a mi servicio! (Se sienta pensativa) Tercera Escena PALLAS A tu augusto requerimiento, aquí acude el fiel Pallas, emperatriz. (Para sí) ¿Por qué esconde su dulce semblante, y como absorta no me contesta? (A Agripina) Ya sabes, emperatriz, que mi corazón te pertenece y que soy tu más fiel servidor. AGRIPINA ¡Oh Pallas, Pallas! PALLAS ¿Por qué suspiras, Agripina? Quisiera tener el poder de aliviar tus penas. AGRIPINA ¡Oh Pallas, Pallas! PALLAS (Para sí) ¿Qué significa esto? ¡Debo tener valor! (A Agripina) Sabes que soy tu devoto Pallas. Mi corazón está enteramente a tu servicio... AGRIPINA ¿Tu corazón? PALLAS Sí, augusta, mi corazón y todo mi ser. Dime qué deseas... AGRIPINA Sí, sí, ya entiendo. Tu corazón y tu espada... PALLAS ¡Mi espada, mi brazo y mi alma entera!... AGRIPINA Tu fidelidad me agrada. PALLAS ¡Oh, si permitieras expresarte mis sentimientos! AGRIPINA Habla, dime, revélamelos. PALLAS Yo temo... AGRIPINA No tenga miedo. (Para sí) Ahora es esencial ser astuta. PALLAS Hace mucho tiempo que un amor me consume; sin embargo el respeto natural... AGRIPINA No sigas, tengo suficiente con lo que has dicho. PALLAS Te amo y pido perdón por mi amor. AGRIPINA Confórmate con que perdone lo que has dicho. Ya me hablarás en otro momento. Pallas, ahora te revelaré lo que oculto está para todos los demás. Claudio ha muerto. PALLAS ¿Claudio? AGRIPINA El ejército y el pueblo esperan la elección de su sucesor. Ve al Capitolio, reúne a tus fieles, y en el momento en que yo anuncie la muerte del César, inmediatamente proclamarás a Nerón. Si mi hijo reina, Pallas reinará con Agripina. 2. Aria PALLAS Mi feliz destino desciende hoy de las estrellas. Hoy ha venido a mí bajo la imagen de la persona que más aprecio en este mundo. Mi estrella brilla sobre mi gloria. (sale) Cuarta Escena Recitativo AGRIPINA Ahora que he conquistado a Pallas, debo ganarme a Narciso. ¡Haced venir a Narciso! (Un paje sale a buscar a Narciso) Para obtener lo que se codicia, hay que emplear la astucia. Escena Quinta NARCISO A tu servicio... AGRIPINA ¡Basta! Te he mandado llamar por un importante secreto. Te he elegido para que seas el forjador de una gran obra. A tu lealtad confío lo que hasta hoy oculté. NARCISO Siempre podrás estar segura de mi fidelidad. AGRIPINA Sin embargo, aún no conozco tus verdaderos sentimientos. Descúbremelos. NARCISO ¡Oh, alteza imperial, me gustaría decir aquello que no me está permitido! AGRIPINA Todo te está permitido... NARCISO Puesto que me autorizas a hablar libremente, te diré entonces que te amo tiernamente. AGRIPINA ¡Continúa! NARCISO ¡A tus pies! Yo te imploro... AGRIPINA ¿Qué imploras? NARCISO Que tu piedad llegue hasta mí. AGRIPINA Levántate. Que sea un fruto de mi piedad que lo que he oído, lo perdone. NARCISO Entonces, ahora que conoces mi amor, soy feliz. AGRIPINA Te demostraré que confío en ti... ¡Lee! NARCISO ¿Cielos, qué leo? AGRIPINA Ahora es necesario que Agripina, se afiance en el poder. Ve pronto donde el pueblo y los soldados están reunidos. Espera allí hasta que yo anuncie la fatal noticia. Entonces, prudentemente, insinúa el nombre de Nerón entre la gente. Si hoy los cielos destinan a Nerón al trono, Narciso reinará con Agripina. 3. Aria NARCISO Voy de prisa pues mi corazón feliz presagia su alegría. Quiero volar y poner en las alas de mi amor y de mis más ardientes deseos, lo que tanto anhelas. (sale) Sexta Escena Recitativo AGRIPINA ¡El destino lo quiere, yo lo quiero! ¡No perdamos más tiempo! ¡Adelante, adelante! Sólo alcanza el éxito aquél que es diestro en su trabajo y para gobernar usa el engaño. 4. Aria AGRIPINA Mi alma espera encontrar su puerto después de la tormenta. Con la constancia me armo; teniendo ante mis ojos la dulce imagen del imperio. Aún las desgracias más grandes logran finalmente consuelo Escena Séptima (Plaza pública ante el Capitolio) 5. Arioso NERÓN (distribuyendo dádivas entre la multitud) ¡Qué placer! ¡Qué alegría da al corazón piadoso, llevar alivio a los pobres. Recitativo NERÓN ¡Toma!... ¡A ti también!... ¡Toma esto!... Arioso NERÓN Y sin embargo, me entristece que ningún alma necesitada logre consuelo y compasión de sus semejantes. Recitativo NERÓN ¡Amigos míos! ¡A todos os acojo! ¡Ah, si en lugar de vosotros, pudiera sufrir yo la dura pobreza! (Astutamente se muestra compasivo y servicial) Escena Octava PALLAS, NARCISO, ¡Aquí está el futuro emperador de Roma! PALLAS (Para sí) Ya hizo lo suficiente para merecerlo. NARCISO (Para sí) Debo lograr que lo aprecien. PALLAS ¡Aquí, señor, resplandece tu virtud! NARCISO ¡Su bondad ante todo prevalece! ¡Cautiva los corazones logrando fama y honor! NERÓN ¡Oh Pallas! ¡Oh, Narciso! Me duele que mi alto rango me impida hacer más obras, según lo deseo. Me gustaría ayudar a todos los mendigos, pues la piedad es la virtud más apreciada por los dioses. (Para sí) Madre, sigo tus instrucciones al pie de la letra para llegar a ser emperador. PALLAS Aquí llega Agripina. NARCISO Y la acompañan dignatarios y senadores. Un grave problema la conduce a este lugar. PALLAS ¿Tal vez tú sepas cual es? NARCISO Lo desconozco en absoluto ¿y tú? NARCISO, PALLAS, (Para sí) Agripina, sólo me lo ha revelado a mí. NERÓN (Para sí) En este día se juega mi destino. NARCISO, PALLAS, (Para sí) Los dioses están de mi lado. Novena Escena AGRIPINA (Ocupando un lugar prominente) ¡A vosotros, que con amor, sabiduría y coraje dirigís los destinos de la noble Roma! Os vengo a traer una infausta noticia. ¡Amigos, Claudio ha muerto! El mar implacable, celoso de que permaneciera en esta tierra un tesoro tan grande, nos lo ha arrebatado, dejando vacante el trono romano. (Desciende de su estrado) Sólo vosotros tenéis la facultad de elegir un nuevo César. La única condición del aspirante, es que sea justo misericordioso y piadoso, tal como Roma lo merece y yo lo anhelo. 6. Cuarteto PALLAS Su hijo... NARCISO Su vástago... NARCISO, PALLAS, ... sólo él merece el cetro y la corona. ¡Viva Nerón, viva! AGRIPINA ¡Viva Nerón, viva! ¡Ven, hijo mío, sube al trono! ¡Ven, Emperador de Roma! NERÓN Mi alma está llena de alegría. El trono acepto y ceñiré mi cabellera con la corona de laureles. (Agripina y Nerón suben al trono) Recitativo AGRIPINA ¿Qué es ese jubiloso sonido de trompetas? Décima Escena 7. Arietta LESBO ¡Alegría! ¡Alegría! ¡Claudio ha llegado al puerto de Anzio! El mar quiso tragarse a su víctima pero, valientemente, Otón lo salvó. Recitativo PALLAS (Para sí) ¡Qué oigo! NARCISO (Para sí) ¡Cielo cruel! AGRIPINA (Para sí) ¡Pérfido destino! NERÓN (Para sí) ¿Hay en el mundo alguien más desafortunado que yo? AGRIPINA Hijo mío, no dejes que los infortunios del destino te preocupen. Subirás a ese trono del que acabas de bajar. (Para sí) Si alguna vez la astucia fue necesaria es precisamente ahora. (En voz alta) ¡La alegría renace en mi corazón afligido! ¡Claudio ha regresado, y con él la suerte de Roma! ¡Celebremos con alegría tan feliz noticia! 8. CORO ¡Viva Claudio, viva! NARCISO (Para sí) ¡Oh, mi suerte declina! PALLAS (Para sí) ¡Mi esperanza se ha desvanecido! NERÓN (Para sí) ¡Cielo cruel, me has engañado! LESBO Señora, el valiente Otón viene hacia aquí. El mismo que rescató al César del mar y lo ha devuelto al trono. AGRIPINA, NERÓN, NARCISO, PALLAS, (Para sí) Él es el causante de mis amarguras. LESBO (Para sí) Como emisario del amor corro a ver a Popea, para revelarle lo que Claudio guarda en su alma. Escena Undécima OTÓN A vuestro servicio, augusta emperatriz, regreso feliz de la áspera lucha. Apenas Claudio hubo vencido a los britanos embarcó, feliz por su victoria, rumbo a la patria. El océano, sediento de venganza y envidioso de Roma, trató de arrebatarlo con sus tormentas. Nuestras naves no resistían, las olas nos arrastraban a las profundidades y, finalmente, nos hicieron naufragar. ¡Oh, las olas traicioneras no hacían distingo entre los plebeyos y el propio César! Incluso él mismo fue arrojado al mar y todos creyeron que había muerto. Sin embargo, el destino benigno, prestó fuerzas a mis brazos y pude salvarlo de morir ahogado. AGRIPINA ¡Gracias a tu heroísmo, Claudio regresa! Roma y Agripina te deben todo. Te has hecho merecedor de las más grandes recompensas. OTÓN El soberano, agradecido, me ha recompensado mucho más que lo que merezco. Me ha designado como su sucesor para ocupar el trono del César. NARCISO, PALLAS, (Para sí) ¡Qué oigo, oh cielos! AGRIPINA (Para sí) ¿César? NERÓN (Para sí) ¡Oh, qué dolor! OTÓN Con la salida del sol, Roma verá llegar a Claudio en triunfo. Ante el pueblo y el senado, él anunciará el honor que me ha concedido. AGRIPINA Honor que sin duda mereces. PALLAS Luego Otón será... NARCISO ¡Será el nuevo César! AGRIPINA (Para sí) ¡Antes quisiera morir! NERÓN (Para sí) ¡Oh, celos! OTÓN (a Agripina) Si me lo permitís, señora, quisiera confiaros un secreto del que depende, no sólo mi suerte sino también mi felicidad. AGRIPINA (Para sí) Con prudencia, quiero escucharlo. (A todos menos a Otón) ¡Podéis retiraros! (A Otón) Confía plenamente en mí. Revélame los deseos de tu corazón. NARCISO (Para sí) ¡Cielo cruel! PALLAS (Para sí) ¡Que extraño! NERÓN (Para sí) ¡Oh, destino cruel! (Nerón, Narciso, Pallas y el resto salen) Escena Duodécima OTÓN Augusta señora, yo amo a Popea. El trono y el cetro no me interesan si debo estar distante de mi amada, pues eso es lo único que tiene valor en mi vida. Mi suerte queda desde hoy en sus manos. AGRIPINA Que tu corazón se nutra del amor que siente hacia tu enamorada, que el mío promete darle toda la ayuda que necesite. OTÓN ¡Oh, magnánima y gran dispensadora de gracia y fortuna! ¡Os estoy profundamente agradecido! AGRIPINA (Para sí) Sé que Claudio ama a Popea... Ahora espero que mi plan tenga éxito. 9. Aria AGRIPINA Tú eres digno de llevar los laureles. (Para sí) Pero mi corazón arde de furia. El amor que arde en su corazón, esa ardiente pasión, ayudará a mis propósitos. (Sale) Escena Decimotercera Recitativo OTÓN ¡Oh fortuna, tú me ofreces todas las alegrías! Para colmar mi felicidad, el dios Amor unirá junto a mí en el trono, un semblante divino y amado. 10. Aria Seductora esperanza, ¡no engañes a mi alma! ¡No, no, no la engañes! Plácida suerte, ¡no cambies tu bello rostro! Escena Decimocuarta (Habitación de Popea) 11. Aria POPEA (ante el espejo) ¡Amadas perlas, delicadas flores! Aumentad la gracia de mi hermosura. Porque deseo despierta amor en el corazón de los hombres. Recitativo Otón, Claudio y Nerón me han declarado su amor. La pasión ha enloquecido a cada uno de ellos. Sin embargo, no saben aún si yo soy sincera o finjo mi afecto. Escena Decimoquinta LESBO ¡Señora, oh mi señora! POPEA (Para sí) Aquí viene el sirviente de Claudio. El mensajero del amor no debe esperar. (A Lesbo) Sirviente fiel ¿qué buenas nuevas traes? ¿Traes acaso, buenas noticias de Claudio? LESBO En el mar proceloso, más que por su propia vida, Claudio se preocupaba por ti. Cuando todos oraban a los dioses, él sólo invocaba a Popea. POPEA ¡Oh, estimado Lesbo! Apenas encuentro palabras para expresar lo que ha sufrido mi corazón por tan dolorosa separación. Apenas se hubo marchado mi corazón comenzó a extrañarlo. (Para sí) Mi corazón presiente, lo que mi lengua calla. Escena Decimosexta LESBO Traigo un mensaje jubiloso. AGRIPINA (Que ha entrado furtivamente y se oculta) ¡El sirviente de Claudio aquí! POPEA ¿Qué es? ¿Dime? LESBO Solo y de incógnito, antes que a cualquier otro lugar Claudio vendrá a ti esta noche. POPEA (Para sí) ¡Cielos, qué oigo! (A Lesbo) Pero ¿y Agripina? LESBO Nada temas, señora. Yo vigilaré atentamente por todos los alrededores. POPEA ¿Qué debo hacer? LESBO La hora se acerca. Él me espera en el palacio vecino. Cada momento de demora es doloroso para un corazón amante. POPEA Que venga, sin embargo debe saber que mi corazón, si bien lo aprecia, siempre será fiel a su pureza. Lo recibiré como soberano, no como amante. LESBO ¡No quiero involucrarme en esto... ¡Me marcho! AGRIPINA (Para sí) El destino me favorece. Escena Decimoséptima POPEA ¿Por qué mi amado Otón no viene en lugar de Claudio? Él haría feliz al corazón que lo adora; pero... siempre llega tarde aquél a quien se ama. 12. Aria El amor es, sin embargo, un fuego que penetra en el corazón, sin que nadie sepa cómo. Se enciende despacio, pero luego se expande por doquier quemándolo y consumiéndolo todo. Escena Decimoctava Recitativo POPEA (Para sí) Pero aquí viene Agripina. ¿Qué haré si llega Claudio? ¡Oh, qué angustia!, AGRIPINA Popea, tú sabes que te aprecio y que comparto penas y placeres contigo. POPEA (Para sí) Si Claudio aparece, que el cielo me ayude. AGRIPINA (Para sí) Espero que el audaz engaño triunfe. (A Popea) Dime sin temor, ¿amas a Otón? POPEA ¡Oh, Agripina, no me atrevo a confesarlo! AGRIPINA Confíame los sentimientos de tu corazón. POPEA Es verdad, yo lo adoro. AGRIPINA Pues entonces debes saber que Otón te traiciona. Él sabe que Claudio admira tu belleza, y Otón te utiliza vergonzosamente para satisfacer la oscura ambición de su corazón. Él te cedió a Claudio a cambio de que en el Capitolio lo proclamen futuro emperador. POPEA ¿Es eso cierto? AGRIPINA Te lo aseguro. La prueba de mis palabras es que Claudio llegará esta noche hasta ti, amparándose en la sombras de la noche. POPEA (Para sí) ¡Agripina lo sabe todo! AGRIPINA Claudio no tardará en llegar... Debes prepara tu venganza. POPEA Pero ¿qué debo hacer? AGRIPINA Inculca en el corazón de Claudio los celos. Muéstrate triste porque Otón, en la soberbia de su nuevo futuro, te desea y ahora te obliga, despiadadamente, a que no vuelvas a ver a Claudio. Para que el César lo aparte de sí, sé cariñosa con él y cortéjalo, prométele tu amor, llora y suspira, pero, por favor; niégale todo lo que te pida hasta que no cumpla con tus deseos. POPEA Así lo haré, pero si acepta, querrá gozar del fruto de mis promesas y yo estaré indefensa. ¿Cómo podré huir de semejante peligro? AGRIPINA Sigue mi consejo sin titubeos. 13. Aria Siento algo en el corazón que en lugar de angustia me presagia una gran dicha. Sin embargo tu corazón, propenso al temor, todavía no oye las promesas de felicidad. ¡Ah, qué engañoso es nuestro pensamiento! ¿No te parece? (Sale) Escena Decimonovena Recitativo POPEA ¡Cielos, qué cosas extrañas me arrebatan la paz del alma! Tus promesas, tus juramentos, Otón, ¿son éstos? ¿Por un vano esplendor, así traicionas la fidelidad que me debes? ¿Y despiadadamente, para satisfacer tu desmedidos deseos, me ofreces en sacrificio, como víctima de tu ambición? 14. Aria ¡Haz lo que quieras, pero no toleraré tu desdén! La furia y el deseo de venganza despertaron en mi pecho. Escena Vigésima Recitativo LESBO (Para sí) No se ve a nadie. (A Popea) Señora, Claudio está aquí. (A Claudio) Venga, señor, sin temor. Todo está en silencio. Ni el murmullo del viento se oye. Yo seré el Argos de vuestro placer. Escena Vigésimo Primera 15. Aria CLAUDIO ¡Al fin vuelvo a ver esos dulces ojos, mis más amadas estrellas! Nunca me cansaré de amarte, pues tuyos son mi alma y corazón. Recitativo Pero, ¡oh, cielos! pareces triste y confundida... ¿Nada respondes? ¿Qué te atormenta? Mi sincero amor no te era desconocido. ¿Por qué tu corazón está preocupado? ¡Háblame, querida mía, respóndeme! POPEA Sí, debo descubrirte la razón de mis angustias. Debes saber que... sin embargo, ¡cielos! (finge llorar. Para sí)) Fingiendo así, mi venganza está en marcha. CLAUDIO No escondas tu dolor. Haré todo lo que me pidas. Confíame tus deseos que, por mi amor, todo habré de concederte. POPEA ¡Me han prohibido amarte! CLAUDIO ¿Y quién te lo prohíbe? POPEA ¡Oh, dioses! CLAUDIO ¡Dímelo! POPEA No puedo decirlo... CLAUDIO ¿Quién te impide decírmelo? ¡Dilo, amor mío! POPEA Otón. CLAUDIO ¿Otón? POPEA Sí, Otón, que audazmente quiere forzar mi corazón. CLAUDIO ¿Qué oigo?... ¿Cómo es posible? ¡El muy traidor! POPEA Hace tiempo que él me reveló sus ocultos deseos. Pero siempre en vano. Mi fidelidad hacia ti me hizo rechazarlo. Pero finalmente, luego de mucho insistir, supo la razón de mi rechazo. Arrogantemente y preso de su orgullo, ahora, que será coronado de laureles, me amenaza soberbio, para que a ti, amor mío, no te dirija ni una sola mirada; ¿No es ésta una razón de inmenso dolor? CLAUDIO ¿A tanto se atreve? POPEA César, quítale a ese hombre arrogante la esperanza de reinar, y entonces verás al soberbio humillado, no atreviéndose a mirarme nunca más. CLAUDIO Así lo haré... ¡No llores, corazón mío! POPEA ¿Prométemelo? CLAUDIO Lo juro. POPEA ¿Entonces Otón no será César? CLAUDIO ¡No, no, mi amor! Esta noche, me gustaría darte la prueba de mi fidelidad y amor. ¡Ven a mis brazos! Abrázame dulcemente, que el amor nos promete los más bellos placeres. POPEA (para sí) ¡Qué momento difícil! ¿Dónde estará Agripina? CLAUDIO Ofrece tu mano a quien te ama. No lo dudes, mi amor, ¡ven a consolarme! POPEA (para sí) El peligro crece y Agripina no llega. CLAUDIO ¿Qué miras?... No temas, Lesbo custodia fielmente las entradas del palacio. ¡Ven, mi amor, complace mis deseos! POPEA (Para sí) Ni rastros de Agripina. ¡Oh, qué agonía!, (Mira desesperada hacia la entrada). 16. Arieta CLAUDIO ¡Ven, oh amada, a mis brazos que un dulce deleite nos reserva, calladamente, el amor! Recitativo POPEA (Para sí) ¡No sé que hacer! CLAUDIO ¿Dudas? Comprendo que tu honestidad te impida compartir unos momentos de amor con tu soberano, pero... ¡No te opongas a mis deseos, corazón mío! Escena Vigésimo Segunda LESBO (entra precipitadamente) ¡Señor, señor, rápido huyamos de aquí! Vuestra esposa, Agripina, está llegando. CLAUDIO ¡Destino cruel! LESBO ¡Rápido! POPEA (Para sí) Mis penas se diluyen. CLAUDIO ¡Lesbo, cierra la entrada! LESBO Es demasiado tarde. POPEA ¡Oh, Claudio! Piensa en mi honra... ¡Parte señor, si me amas! CLAUDIO ¿Y me privaré de tan ansiado deleite? LESBO ¡No queda tiempo! POPEA (Para sí) Agripina llega justo a tiempo para salvarme. 17. Trío CLAUDIO ¿Y cuándo tendré tu amor? POPEA ¡Siempre que lo necesites! LESBO ¡Vamos, señor! (Claudio y Lesbo se marchan) Recitativo POPEA Finalmente se han ido. Hoy veré como castigan al traidor. Escena Vigésimo Tercera POPEA (A Agripina) ¡Oh mi salvadora! ¡Cuánto tengo que agradecerte! ¡Cuánto ansío el resultado de tus sabios consejos! AGRIPINA Todo debe permanecer en secreto. Trabajaremos unidas por el bien de nuestra empresa, no por la del César. ¡Abrázame, amiga, y confía en mí! Impera, ¡oh, amor! sobre mí, pues soy tu aliada. (Para sí) La intriga está tomado un curso favorable. POPEA Alteza, estoy totalmente a tu disposición. AGRIPINA Tienes todo el afecto de mi alma. 18. Aria Sólo por ti viviré, mi corazón es tuyo. Siempre, seré tu amiga. Con el más sincero y puro afecto, te estrecho contra mi corazón. Que nunca el engaño o la desconfianza se interpongan entre nosotras. Escena Vigésimo Cuarta Recitativo POPEA Si Otón me ha engañado, si ingrato se burló de mi amor, destruir su fama será la venganza de mi despechado corazón 19. Aria Si el desprecio ofende al corazón, el amor convierte al corazón en una furia. Quien persigue y agrede al amor, no ama. Y el corazón se protege de las angustias inesperadas. |