VORSPIEL
(Weitgewölbte
Höhle im tiefsten Grund der Erde,
welche
Eingänge zu mehreren Seitenhöhlen
zeigt,
von
rötlich-trübem Licht
erhellt. Scharfgeklüftete
Wände
von Bergkrystall
starren bis an die Decke
der
Wölbung;
aus ihrem Grunde sprudeln silberne
Bergwässer
hervor. Im Hintergrunde zieht sich
seitlich
ein Weg über die zackigen Felsabsätze in
bedeutender
Höhe bis zu einer Höhlenöffnung hinauf,
durch
welche ein bleicher Tagesschimmer hereinfällt.
Ein
erhöhter Felsenthron befindet sich in
der Mitte
der
Höhle. Magisches
Halbdunkel, hie
und da von
grellen
Lichteffekten unterbrochen. Rechts und links
vom
Darsteller. Der Vorhang hebt sich im siebzehnten
Takt)
Erster
Auftritt
(Die
Königin der Erdgeister. Hans Heiling. Gnomen.
Erdweibchen.
Zwerge. Heiling
ist von bleicher
Gesichtsfarbe,
dunklem Haar
und Bart; er ist
schwermütig
und verschlossen,
von glühend
ungestümer
Zärtlichkeit,
gemessen im Reden und
Benehmen,
die Äußerung des Zorns bemeisternd,
bis
die
Wut ihn übermannt. Er
geht ganz schwarz
gekleidet,
der Rock reicht
bis zum Knie, ein reicher
langer
Mantel umwallt
ihn, eine blitzende Krone
schmückt
sein
Haupt, er hält gedankenvoll ein
goldenes
Stäbchen in der Hand. Er
sitzt auf dem
erhöhten
Felsenthron. Königin
in schwarzem
Gewande
sitzt
ihm zur Rechten. Zwerge,
Gnomen
und
Erdweibchen klettern an
den zackigen Wänden
umher,
putzen die Erzadern,
tragen geschäftig Stufen
und
Juwelen herbei,
welche sie knieend der Königin
und
Heiling vorzeigen. Gnomen wälzen Felsblöcke,
tragen
Lasten, reinigen
kleine Erzstücke, wälzen
Erzquadern
heraus,
holen kleine Wagen, auf welche
sie
die Erzstufen
laden, um sie nach rechts und links
vorn
abzufahren. Zwerge
sind mit Hämmern am
Gestein
beschäftigt,
trippeln meistenteils und halten
bei
jedem
Erscheinen und beim Abgang den
sogenannten
Gänsemarsch ein. Lebhaftes
bewegtes
Bild.)
CHOR
DER ERDGEISTER
Rastlos
geschafft,
Mit
stetiger Kraft!
Die
Wasser der Tiefen,
Gewaltig
mit Macht,
Treulich
bewacht!
Die
Schätze, die schliefen
In
ewiger Nacht,
Herauf
in den Schacht!
Ohne
Ruh,
Immer
zu,
Hin
und wieder,
Auf
und nieder,
Wirken
wir munter
Reicher
und bunter,
Wonach
die Menschen ringen und werben,
Zum
Nutzen und Schaden,
zum
Heil und Verderben!
HEILING
(steht
auf, legt die Krone und das goldene Stäbchen
auf
dem Thron nieder und kommt
herab)
Genug,
beendet euer emsig Treiben! –
(Chor
der Erdgeister hört auf
zu arbeiten.)
HEILING
Es
treibt mich fort,
ich
kann nicht länger bleiben,
Hinauf
zur liebeblu¨hnden Erde wieder!
KÖNIGIN
(folgt
ihm.)
So
willst du heut‘ auf immer von uns scheiden?
Dein
goldnes Reich, die Mutter willst du meiden,
Entsagen
der Gemeinschaft deiner Brüder?
(Chor
der Erdgeister tritt näher, sich
allmählich
von allen Seiten her sammelnd)
HEILING
Ich
muß es ja! Denn will ich eure Krone tragen,
Muß
ich der Erdenlieb‘ entsagen,
Der
Lieb‘ entsagen!
Und
das, das kann ich nicht!
(Innig)
Seitdem
ich Anna gefunden,
Seit
unsre Seelen verbunden,
Acht‘
ich Kron‘ und Scepter nicht!
CHOR
DER ERDGEISTER.
Zu
der Menschen falschem Geschlecht
Willst
du dich schlagen,
Nimmer
unsre Krone tragen?
König,
ist das recht?
(Sie
knieen zu beiden Seiten vor Heiling
nieder
und halten beide Arme hoch.)
Ist
das recht? Ist das recht?
KÖNIGIN
O
bleibe hier! O bleibe hier!
O
bleibe hier!
CHOR
DER ERDGEISTER
(demütig
bittend.)
O
bleibe hier,
Die
Geister dienen
(Die
Hände auf der Brust.)
Auf
Wink und Mienen Willig dir!
HEILING
Fort!
Ersparet dies Beteuern!
(Chor
der Erdgeister zuckt
zusammen.)
HEILING
Los
will ich mich von euch zählen,
Nicht
mehr mich von Anna stehlen,
Euren
Sabbath hier zu feiern.
CHOR
DER ERDGEISTER
(erhebt
sich schnell und tritt zurück; unter
sich.)
Oho!
– Hohohohohoho wie stutzig!
Oho,
wie stutzig!
Seht,
wie stolz und trutzig!
Wie
stolz und trutzig, wie stutzig!
Wie
stolz und trutzig!
(Sie
gehen näher zu ihm.)
Willst
dich u¨berheben,
Auf
der Erde leben?
Gemach,
die Reu‘ kommt nach!
Oho,
hoho!
Wie
stutzig, seht, wie trutzig!
Oho!
Hohohoho!
Willst
dich u¨berheben,
Auf
der Erde leben, wie?
(Drohend.)
Nur
gemach, nur gemach!
Die
Reue folget nach!
Gemach,
gemach!
Die
Reue folget nach!
Nur
gemach, nur gemach,
Die
Reu‘ folgt nach! –
(Sie
wenden sich zurück, wo sie Gruppen bilden,
teils kauernd, teils stehend. Königin
und Heiling
sind allein im
Vordergrund)
KÖNIGIN
So
hat der Mutter
Wahn
sich dir vererbt,
Der
mich noch heut mit bittrer Reue quält.
Du
weißt es, daß dir das Leben
Die
Liebe eines Menschen hat gegeben,
Daß
du darum, ein unglu¨ckselig Doppelwesen,
Zu
ew‘gem Zwiespalt bist erlesen –
HEILING
(einfallend.)
Ich
weiß es, weiß es; drum laß mich fort,
Damit
ich auf der blu¨hnden Erde,
In
Annas Armen ganz
zum
Menschen werde.
KÖNIGIN
(tritt
ihm näher)
Das
wirst du nimmermehr!
Fremd
wirst du
den
Menschen bleiben
Und
ihr enges Treiben
Scheint
dir widrig bald und leer. –
Bald
wird dich die Reue finden
Und
du sehnest dich zuru¨ck.
(Heimlich
und hastig.)
Darum
bewahre die magische Kraft,
Die
Geister zu binden,
Bewahre
das Pfand deiner Wissenschaft –
HEILING
(unwillig
einfallend.)
Was
soll mir jenes Buch?
Was
soll sein Zauberspruch,
Der
mir noch keinen Segen trug? –
(Mit
tiefem Gefühl.)
In
Annas Busen wohnt ein selig Leben,
Der
Liebe Zauberweben,
Dem,
dem hab ich mich allein ergeben!
KÖNIGIN
(bedeutend.)
Und
bist du sicher, daß die Oberwelt
Mit
ihren Zaubern Treue hält?
HEILING
(finster.)
Still,
Mutter, still!
Laß
meine Zweifel schlafen,
Ich
muß vertrauen, wenn ich leben soll. –
Gieb
mir den Brautschmuck, denn es drängt die
Zeit.
KÖNIGIN
Der
Mutter letzte Gabe ist bereit.
(Sie
winkt nach rechts. Vier
Zwerge bringen
ihr von dort ein
schön
verziertes Kästchen und
gehen
wieder
ab nach rechts. Chor
der Erdgeister
tritt langsam
wieder
näher.)
KÖNIGIN
(öffnet
das Kästchen.)
Schimmernde
Demanten,
Wie
glu¨hend hell ihr scheint!
Ihr
seid der Mutter Abschiedszähren,
Die
sie dem ungetreuen Kinde weint.
So
nimm denn meine heißen Thränen
Zum
Brautschmuck, meine Feindin zu verschönen.
Mit
meinem Jammer schmu¨ckest du dein
Glu¨ck,
und ganz verlassen bleibe ich zurück.
(Chor
der Erdgeister wird lebhafter.)
HEILING
(ist
vor der Königin niedergesunken; ihre Hand
heftig an Lippen und Augen drückend,
nimmt er
den Schmuck.)
Laß
ab, laß ab! Mißgönnst du mir mein Glu¨ck?
Warum
erschwerst du mir den letzten Augenblick.
(Er
erhebt sich, will fort.)
CHOR
DER ERDGEISTER
(umgiebt
ihn in geschlossener Gruppe; trotzig.)
Du
sollst nicht entweichen,
Gedenk
deiner Pflicht!
Du
bist unsresgleichen,
Wir
lassen dich nicht!
KÖNIGIN
O
laß dich erweichen,
Verlasse
uns nicht!
CHOR
DER ERDGEISTER
Du
sollst nicht entweichen,
Gedenk
deiner Pflicht;
Du
bist unsresgleichen,
Wir
lassen dich nicht!
HEILING
Wagt
ihr zu drohn?
CHOR
DER ERDGEISTER
Wir
lassen dich nicht! Wir lassen dich nicht!
(Heiling
mit drohender Bewegung enger umkreisend.)
HEILING
Ihr
haltet mich nicht!
CHOR
DER ERDGEISTER WIE OBEN
Wir
lassen dich nicht!
Wir
lassen dich nicht! Wir lassen dich nicht!
(Sie
erheben die Hände drohend gegen
ihn.)
HEILING
(drängt
zurück, eilt hinauf, nimmt das goldene
Stäbchen vom Throne, winkt gebietend
damit.)
Gebt
Raum! Euer König befiehlt!
CHOR
DER ERDGEISTER
(zu
beiden Seiten zurückweichend,
vernichtet
niederstürzend.)
Weh
uns, wehe! Wehe uns!
(Königin
geht mit einigen Schritten nach links
vorn.)
HEILING
(legt
das Stäbchen wieder auf den Thron, tritt
zu ihrer Rechten vor und beugt sich knieend
über ihre Hand.)
Leb
wohl, du arme kinderlose Mutter!
(Er
steht auf, im Abgehen zu
den
Erdgeistern
gewandt.)
Fahrt
wohl! Fahrt wohl –
(Er
tritt zurück.)
Ihr
trüben freudenlosen Brüder!
KÖNIGIN
(ihm
die Arme nachstreckend.)
Mein
Sohn!
HEILING
Leb
wohl!
KÖNIGIN
Mein
Sohn, mein Sohn!
Kehrst
du mir niemals
wieder,
nie?
HEILING
(wendet
sich um. Pause. Er
tritt ihr wieder
ganz
nahe)
Wenn
mein Kranz verblüht –
Wenn
das Herz mir bricht –
Dann,
Mutter, dann vielleicht.
O
wünsch es nicht! O wünsch es nicht!
Das,
Mutter, wünsche nicht!
(Er
eilt hinweg, man sieht ihn den seitlichen
Felsweg hinaufsteigen; er reißt oben
den Mantel
von der Schulter, wirft
ihn
hinab und verschwindet
durch den
Ausgang.
Königin geht ihm bis zum
Throne
nach)
Zweiter
Auftritt
(Die
Vorigen ohne Heiling)
CHOR
DER ERDGEISTER
(erhebt
sich, unter sich.)
Er
eilt hinweg, er hört uns nicht.
(Sie
wiederholen es fünfmal; Heiling nachdrohend.)
Wehe
dem, der Treue bricht!
KÖNIGIN
(ist
auf des Thrones Stufen hingesunken.)
O
arme kinderlose Mutter!
CHOR
DER ERDGEISTER
(klagt
ihr nach.)
O
arme kinderlose Mutter!
KÖNIGIN
(rasch
aufstehend und vorkommend.)
Nein,
nein, nicht umsonst will ich die Macht besitzen,
Ich
ruhe nicht, ich will sie rastlos nützen,
Den
Sohn auf immer wiederzugewinnen!
CHOR
DER ERDGEISTER
(sie
sehr lebhaft umdrängend.)
Laß,
Herrin, uns dabei dir dienen!
Befiehl!
Was sollen wir beginnen? Befiehl!
KÖNIGIN
(befehlend.)
Geduldig
harren, bis mein Wort gebeut.
(chor
der erdgeister wendet
sich ab.)
Jetzt
eilet, euer Wirken fortzusetzen,
Gehorsam,
gehorsam unsren ewigen Gesetzen.
(Sie
wendet sich wieder zum Thron hinauf.)
CHOR
DER ERDGEISTER
(murrend.)
Gehorchen
und tragen.
Uns
tummeln und plagen, das, das,
Das
ist unser Los.
(Sie
beginnen ihr geschäftiges Treiben wieder.)
Rastlos
geschafft
Mit
stetiger Kraft!
Ohne
Ruh,
Immerzu
Hin
und wieder,
Auf
und nieder,
Wirken
wir munter!
Ohne
Ruh,
Immerzu,
Hin
und wieder,
Auf
und nieder,
Wirken
wir munter,
Reicher
und bunter,
Wirken
mir munter,
Wonach
die Menschen ringen und werben,
Zum
Nutzen und Schaden,
zum
Heil und Verderben.
(Königin
sitzt traurig sinnend auf dem Throne.
Chor der Erdgeister entwickelt dasselbe
Bild
der Rührigkeit wie zu Anfang. Die
sieben
Minuten dauernde Ouverture
schließt
sich
unmittelbar an, während welcher
Zeit
die
scenische Veränderung geschehen muß,
so
daß keine Pause zu entstehen braucht.)
Ouverture
ERSTER
AUFZUG
(Hans
Heilings Studierzimmer. Es ist Tag)
Nr.
1. Introduktion
Erster
Auftritt
(Stimmen
der Königin und der Erdgeister. Hans
Heiling. Dann Annas und Gertruds
Stimmen)
KÖNIGIN
(aus
der Tiefe.)
O
bleib bei mir, bei mir!
ERDGEISTER
(ebenso.)
O
bleib bei uns,
die
Geister dienen
Auf
Wort und Mienen willig dir!
HEILING
(steigt,
eine Kette um den Hals, aus der Fallthür
links vorn herauf, ohne Kopfbedeckung,
wie er
im Vorspiel
abgegangen,
den Schmuck in der Hand.)
Auf
ewig schließe dich, du dunkler Gang,
Ich
will dich nicht mehr gehen!
(Donner.
Die
Fallthür schließt sich von selbst.)
HEILING
(tritt
zu dem aufgeschlagenen Zauberbuch
auf dem Tisch an der Hinterwand.)
Ihr
mächt‘gen Zeichen,
Durch
deren Spruch ich alle Geister banne,
Verstummt
auf immerdar!
(Er
schlägt das Buch zu, schließt
die
Klammern
und tritt vor.)
Umfange
mich
Mit
Liebesarmen nun, du reiche Erde,
Und
halte Wort mir, ganz bin ich nun dein!
(Er
legt das Schmuckkästchen in die Truhe
zur
Linken, schürt die erstorbene
Glut
des Herdes
wieder an.) (Anna und
Gertrud
pochen an die
Thür
rechts)
GERTRUD
Meister
Heiling!
HEILING
(stutzt.)
Wer
ruft?
ANNA
Meister
Heiling, guten Morgen!
HEILING
(entzückt.)
Sie
ist es, sie!
(Er
öffnet eilig die stark verriegelte Thür
rechts. Anna und Gertrud treten von dort ein)
Zweiter
Auftritt
(Gertrud
rechts. Anna in der Mitte. Heiling
links)
Nr.
2. Terzett
HEILING
(zu
Anna, stürmisch zärtlich.)
Willkommen
mir auf dieser Stelle!
Den
Himmel trägst du über meine Schwelle.
Zum
erstenmale unter meinem Dach
Darf
ich zum Gruße diese Hände,
diese
Hände fassen.
(Er
begrüßt nun auch Gertrud.)
ANNA
(kindlich
und froh.)
Und
gestern habt den ganzen Tag, Den ganzen
Tag
Ihr wieder Euch nicht sehen lassen.
GERTRUD
Es
hat uns recht um Euch gebangt.
HEILING
(zu
Anna.)
So
hat dein Herz nach mir verlangt?
ANNA
Ei
ja! – Ei ja, es hat mich recht verdrossen,
Daß
Ihr Euch abermals verschlossen.
Was,
ja was habt gestern Ihr gemacht?
HEILING
Nur
an dich, ja nur an dich hab ich gedacht. –
Doch
nun soll uns nichts mehr scheiden,
Nie
will ich dich wieder meiden.
GERTRUD
Wie
an solcher Zärtlichkeit
Sich
mein Mutterherz erfreut!
Ja,
in solchen Glückes Schein
Wird
mein Alter sorglos sein.
ANNA
Recht
so, laßt die Heimlichkeit,
Die
ja keinen Menschen freut.
Stellt
das düstre Grübeln ein,
Lernet
froh und sorglos sein.
HEILING
Ja,
ich thu mit Freudigkeit,
Was
dein holder Mund gebeut,
Nenn
ich dich erst, Teure, mein,
Werd
ich fröhlich, selig sein.
(Sprechend)
GERTRUD
Nun
schön, Meister. Ich muß sagen, ein wenig
neugierig
bin ich, Euer Haus zu sehn.
HEILING
So
laßt mich voran gehn.
(Er
geht ab nach links.)
Dritter
Auftrit
(Gertrud,
Anna zu ihrer Linken)
GERTRUD
Nun,
Annchen, du sagst ja gar nichts. Gefällt
dir
denn das Haus deines Bräutigams nicht?
ANNA
(geht
an Gertrud vorüber und
setzt sich
an
den Tisch rechts)
Ach
ja, Mutter, es gefällt mir schon, aber – Mutter,
(Halblaut.)
Ihr
hättet mir doch nicht zureden sollen:
Heiling zu
heiraten.
GERTRUD
Kind,
was fällt dir ein? So einen reichen gelehrten
Mann
zu nehmen, um den dich alle Dirnen
beneiden,
das könnte dich gereun? Was hast
du
denn sonst zu erwarten? Von den jungen
Burschen
meint es doch keiner redlich mit
einem
armen Mädchen.
(Sie
geht ab nach links)
Vierter
Auftritt
(Anna
allein)
ANNA
(sitzt
ein Weilchen, die Hände im Schoße, vor sich
hinsehend; dann seufzt sie tief auf.
Ach! Was hilft all
mein Sinnen, eswird
doch
nicht anders. Sie steht auf)
Ach,
Konrad!
Warum denke ich nur immer an
ihn?
Und wenn auch – in drei Tagen ist meine Hochzeit.
(Sie
schlägt das Buch auf. Und
mit Schrecken)
Ha,
welche Zeichen!
So
glänzend und schön!
Wie
sie nahen und weichen,
Wie
ich‘s nie gesehn!
Wirre
Gestalten
Treiben
und walten,
Schwellen
(Sie
blättert.)
Wie
Wellen.
Wie
sie sich verschlingen,
Mächtig
auf mich dringen!
(Die
Blätter schlagen sich von selbst um, schnell
und immer schneller, sodaß Anna dabei
schwindelnd
wird und sich am Stuhl
hinter
dem Tisch festhält.)
Immer
mehr! Immer mehr!
Sie
schwindeln und drehn,
Die
Sinne mir vergehn!
Entsetzlich!
Entsetzlich, was hab‘ ich gesehn!
(Hans
Heiling kommt von links in
Barett
und
Überwurf mit Gertrud, die
durchs Zimmer nach rechts vorn eilt.)
Fünfter
Auftritt
(Gertrud
rechts vorn. Anna hinter dem Tisch
mit dem Zauberbuch, Heiling zu
ihrer Linken)
HEILING
(heftig.)
Unselige!
Unselige! Was hast du gethan?
Welch
toller Vorwitz trieb dich an?
Hinweg!
Vermessene!
(Er
stößt Annas Hand von sich und schlägt
das Buch zu. Anna
sinkt in Gertruds Arme.)
GERTRUD
Was
ist dir, O mein Kind?
ANNA
Wehe
mir!
HEILING
(eilt
sich besinnend zu Anna.)
Verzeihe
mir!
GERTRUD
Ach,
mein Kind!
HEILING
Erhole
dich, laß deine Angst mich stillen.
(Er
will sie liebkosend in den Arm nehmen.)
ANNA
(eilt,
sich losreißend, an ihm vorüber nach
links.)
Nein,
um aller Heil‘gen willen,
Um
aller Heil‘gen willen,
Vernichtet
das Buch, vernichtet das Buch,
Schafft
mir Ruh!
HEILING
Anna,
was verlangest du!
ANNA
Fort
das Buch, hört auf mein Flehn,
Wollt
Ihr mich je heiter sehn!
HEILING
Anna,
was verlangest du?
ANNA
Hört
auf mein Flehn,
Wollt
Ihr mich wieder heiter sehn!
Hat
mein Bitten keine Kraft,
Ist
Eure Liebe schon dahin?
Aus
Erbarmen willigt ein,
Ich
vergeh‘ vor Pein!
HEILING
(vor
sich hin.)
Meine
hohe Wissenschaft,
Meinen
Stolz und meine Kraft
Gäb‘
ich dahin?
Soll
ich die Geister ganz befrein,
Fürder
machtlos sein?
ANNA
(in
Herzensangst seinen Arm umklammernd.)
Fort
das Buch, hört auf mein Flehn,
Wollt
Ihr mich je heiter sehn!
Hat
mein Bitten keine Kraft?
Ist
Eure Liebe schon dahin?
Aus
Erbarmen, willigt ein,
Ich
vergeh‘ vor Pein!
(Sie
schmiegt sich an Heilings Brust)
HEILING
(sieht
tief bewegt auf Anna.)
Alles,
alles muß ich dir gewähren!
(Er
faßt das Buch mit beiden Händen.)
Mag
die Flamme dich verzehren!
(Er
schleudert das Buch auf den Herd links.
Eine lohe Flamme schlägt auf und verschlingt
das Buch. Blitz
und dumpfer Donner.)
HEILING
(tritt
zu Anna.)
Machtlos,
machtlos, arm steh‘ ich nun hier,
All‘
mein Glück, all‘ mein Glück liegt nun in dir!
GERTRUD
Den
Heil‘gen Dank!
HEILING
(zu
Anna.)
Sei
nicht mehr bang!
ANNA
O
tausend, tausend Dank!
GERTRUD
Den
Heil‘gen Dank!
HEILING
Sei
nicht mehr bang!
Sei
nicht mehr bang!
O
mein ganzes Leben
Muß
ich dir ja geben,
Nichts
ist mir für dich zu teuer.
GERTRUD
Den
Heil‘gen Dank!
Er
hat nachgegeben,
Kann
nicht widerstreben,
Das
ist ein gefäll‘ger Freier.
ANNA
O
tausend Dank!
Ihr
habt neues Leben Mir zurückgegeben!
O
tausend Dank!
Nun
atm‘ ich wieder freier!
O
tausend, tausend Dank!
HEILING
Nichts!
– Nichts!
(Sprechend)
GERTRUD
Nun,
das ist recht, Meister Heiling,
daß Ihr Annchens Bitten nachgegeben.
ANNA
Ich
weiß ja, Heiling, daß Ihr mich lieb habt.
HEILING
(sie
an seine Brust ziehend.)
Weißt
du es! O so vergiß es nie!
ANNA
(bemerkt
in seiner Umarmung die Kette,
welche
er um den Hals trägt.)
Was
habt Ihr denn da, Heiling?
HEILING
Es
ist eine Kette, die du zum Angedenken
dieser
Stunde tragen sollst.
(Er
hängt sie ihr um.)
GERTRUD
Ach,
wie prächtig! Annchen, Annchen!
Du siehst
ja wie ein Edelfräulein aus!
ANNA
Wie
Ihr doch immer bedacht seid,
mir Freude zu
machen!
Gewiß, ich erkenne das recht tief im
Herzen
HEILING
Wenn
du mich liebst, was gilt dann
unter uns Dank
und Erkenntlichkeit?
Nr.
3. Arie
HEILING
An
jenem Tag, da du mir Treue versprochen,
Als
ich in Wonn‘ und Schmerz
zu deinen
Füssen
rang,
Da,
ja da,
da ist in meiner Brust der Morgen
angebrochen,
Gestillt,
gestillt zum erstenmal war meiner
Seele
Drang.
Aus
trüber freudenloser Nacht
Bin
ich zum hellen Leben da erwacht,
Du,
ja du hast überschwenglich
selig
mich gemacht.
(Innig,
doch mit heimlicher Drohung.)
O
laß die Treue niemals wanken,
Halt
fest die Liebe in deinem Herzen,
In
dir nur lebe ich.
(Heftiger.)
Ich
liebe dich so ohne Schranken,
Ich
liebe dich mit tausend Schmerzen,
Mit
Höllenqualen lieb‘ ich dich!
(Argwöhnisch
und immer heftiger.)
Könntest
du je von mir lassen,
Könnte
je dein Herz erkalten,
Weh
uns beiden dann! Weh! –
Schon
bei dem Gedanken fassen
Mich
die finsteren Gewalten,
Treiben
zu gräßlicher Rache mich an. –
Ich
liebe dich
Mit
blutendem Herzen!
Ich
liebe dich
Mit
endlosen Schmerzen!
Ich
liebe dich
Mit
blutendem Herzen,
Mit
endlosen Schmerzen,
Mit Argwohn und Bangen,
Mit rasendem Verlangen!
Ich
liebe dich
Mit
Argwohn und Bangen,
Mit
rasendem Verlangen!
Ich
liebe dich Mit blutendem Herzen,
Mit
endlosen Schmerzen,
Mit
Argwohn und Bangen,
Mit
rasendem, mit rasendem Verlangen!
So
lieb ich dich! So, ja, so lieb ich dich!
(Er
stürzt zu Annas Füßen nieder, das
Gesicht
in ihren Schoß bergend.)
(Sprechend)
ANNA
(richtet
ihn auf und fängt noch unter der
Musik
im neunten Takt zu sprechen an. )
Seid
doch nur nicht so wild, steht doch auf!
Bin
ich nicht Eure Braut,
und in drei Tagen Eure Hausfrau?
Dann aber müsst Ihr auch froh und heiter
werden.
GERTRUD
Annchen
hat wohl recht.
Ihr müsst die Menschen nicht
scheuen
und eine Lustbarkeit gern mitmachen.
(Die
Musik endet)
Seht,
heut gerade feiern sie im Dorfe das Fest
unsres
lieben heiligen Florian. Nun, soll denn
Anna
an solchem Tage nicht einen Tanz mitmachen?
HEILING
(heftig.)
Tanzen?
Wie, tanzen wollte sie, und weiß,
wie es
durchs Herz mir schneidet,
wenn ich am Arme
eines andern sie erblicke?
ANNA
Nicht
doch, Heiling, ich will ja nicht tanzen,
wenn
es Euch so zuwider ist. Laßt uns nur hingehn,
und unter heitern
Menschen heiter sein.
GERTRUD
Ei,
Meister, gönnt dem jungen Blut ein Vergnügen
und
geht mit hinüber.
HEILING
(nach
kleiner Pause.)
Und
tanzen willst du nicht?
ANNA
(sieht
nieder, kleinlaut.)
Wenn
Ihr‘s nicht wollt –
Nr.
4. Terzett
HEILING
Wohlan!
Wohlan!
So
laß uns gehen!
ANNA
(geht
freudig tanzend in den Hintergrund,
kommt
wieder vor und tritt zwischen beide.)
O
herrlich, o prächtig! das ist schön!
GERTRUD
Seht,
Meister Heiling, das ist schön!
ANNA
O
herrlich, das ist schön!
GERTRUD
Das
ist schön!
ANNA
Daß
wir nun doch –
GERTRUD
Daß
Ihr sie laßt –
GERTRUD
UND ANNA
Zum
Feste gehn!
ANNA
O
herrlich, prächtig, das ist schön,
Daß
wir nun doch zum Feste gehn! –
(Mit
der Kette spielend, springt sie
bald zu
Heiling,
bald zu Gertrud.)
Nun
macht das Geschmeide
Mir
erst rechte Freude, mir erst rechte Freude!
Denn
heimlich und allein
Kann
mich nichts erfreun.
Nein,
nein, nein, heimlich und allein
Kann
mich nichts erfreun!
Die
Mädchen und Frauen,
Wie
werden sie schauen!
Manche
wird freundlicher grüssen,
Manche
auch wird es verdrießen,
Haha!
hahahaha!
Welchen
Spaß, welchen Spaß giebt es da!
(Sie
geht freudig tanzend wieder
nach
dem
Hintergrund, kommt
vor und nimmt
die
linke Ecke.)
GERTRUD
(zu
Heiling.)
Seht
nur das närrisch junge Blut,
Wie
es so kindisch thut!
ANNA
Ach,
Heiling, ach, Heiling,
wie bin ich Euch so gut,
Wie bin ich Euch so gut,
Daß
Ihr mir den Gefallen thut!
GERTRUD
Seht
nur das närrisch junge Blut,
O
seht, seht nur, wie es so kindisch thut!
O
seht das närrisch junge Blut,
O
seht wie es so kindisch thut!
HEILING
(im
Anschauen Annas.)
Auch
der thörichte Übermut,
Wie
steht er Euch so gut!
GERTRUD
(zu
Heiling.)
So
laßt uns fort!
ANNA
(ebenso.)
So
laßt uns fort!
HEILING
Mit
Widerstreben hab
ich der Bitte nachgegeben!
ANNA
So
laßt uns gehn!
HEILING
Doch
gilt es dir ein Liebeszeichen,
So
muß mein Widerwille weichen!
ANNA
(kindlich
bittend.)
O
laßt, o laßt das Wort Euch nicht gereun!
GERTRUD
O
laßt das Wort Euch nicht gereun,
Gewiß,
das Fest wird
Euch
erfreun!
ANNA
Gewiß,
gewiß,
das
Fest wird Euch erfreun!
HEILING
Wirst
du mir stets zur Seite sein,
So
soll es nimmer mich gereun!
GERTRUD
O
laßt das Wort Euch nicht gereun,
Gewiß,
das Fest wird
Euch
erfreun!
ANNA
O
laßt, o laßt das Wort Euch nicht gereun!
GERTRUD
O
laßt das Wort Euch nicht gereun,
Gewiß,
gewiß,
das
Fest wird Euch erfreun!
ANNA
Gewiß,
gewiß, gewiß,
Das
Fest wird Euch erfreun!
HEILING
Wirst
du mir stets zur Seite sein,
So
soll es nimmer mich gereun!
ANNA
O
laßt das Wort Euch nicht gereun,
Gewiß,
das Fest wird Euch erfreun,
Gewiß,
das Fest –
Gewiß,
das Fest, das Fest wird Euch erfreun!
O
laßt das Wort Euch nicht gereun,
Das
Fest wird Euch erfreun!
GERTRUD
O
laßt das Wort Euch nicht gereun,
Das
Fest wird
Euch
erfreun!
HEILING
Wirst
du mir stets zur Seite sein,
So
soll es nimmer mich gereun!
(Alle
drei gehen ab nach rechts.)
Sechster
Auftritt
(Freie
Gebirgsgegend. Es
ist heller Tag)
Nr.
5. Bauernchor
(Niklas,
Stefano, Bauern, Bäuerinnen mit Zweigen
und Blumen geschmückt. Ausgelassenes
lustiges
Treiben.
Niklas
und Stefano sitzen am Tisch rechts
vorn; Niklas zur Rechten,
Stefano zur Linken.
Bauern
und Bäuerinnen teils sitzend, teils an den
Tischen stehend und aus
Bechern trinkend und
damit anstoßend.
Stefano steht bald nach Beginn
des Chores auf.)
BAUERNC
HOR
Juchheißa!
Juchheißa! Heut dürft ihr die
Kannen
nicht schonen,
Der
heilige Festtag gehöret den Bauern.
Denn
Zehnten und Steuern und Zinsen und Fronen
Kann
schon armen Leuten das Leben versauern.
(Stefano
steht während der Pause im Chor
in der
Mitte. Ein
Mädchen hält ihm von rückwärts die
Augen
zu. Stefano wehrt die Hände ab, will
sich
umsehen, wer es war. Das
Mädchen hinter ihm
bückt sich.)
EIN
BURSCHE
(tritt
schnell vor, schneidet Stefano ein
Gesicht.)
Bäh!
(Alle
lachen laut auf.)
BAUERNC
HOR
Das
Tragen und Hacken,
Das
Mühen und Placken,
Hört
heut einmal auf.
Drum
lustig, Gevattern!
Drum
lustig, Gevattern
und
Nachbarn, stoßt an!
(Sie
stehen alle auf und stoßen an.)
Es
lebe der heilige Florian!
(Münchener
Juchzer. Niklas
und Stefano
nehmen wieder wie vorher an dem Tisch rechts
vorn
Platz. Zwei
Andere setzen sich zu ihnen. Die
Übrigen stehen und besetzen die
andern
Tische)
(Sprechend)
NIKLAS
Aber
sag Stefano, kommt dein Vetter heut
nicht
heraus? Ich habe wohl gesehn,
wie er um schön
Annchen herumstrich.
STEFANO
Eben
darum leidet Meister Heiling gewiß nicht,
daß
seine Braut heut zum Tanz heraufkommt.
Ja,
ein wunderliches Aussehn hat er, mir grau
selt
immer, wenn ich ihn sehe. Aber Annchen
wird
es doch gut haben, er ist ein steinreicher Mann.
(Der
burggräfliche Leibschütz Konrad kommt
mit
vier Jägern, die ihre Hörner tragen, von links
hinten)
Siebenter
Auftritt
(Die
Vorigen. Konrad und die vier Jäger.
Alle
Andern jubeln den Jägern entgegen)
STEFANO
(zu
Konrad, ihm die Hände schüttelnd.)
Grüss
dich Gott, Vetter, grüss dich Gott!
KONRAD
(thut
Bescheid)
Schön
Dank, Vetter!
Guten
Tag, ihr lieben Freunde!
NIKLAS
Ja,
Herr, der möchte Euch wohl verdorben
werden.
Ich wette, Ihr habt Euch auf einen Tanz
mit
schön Annchen gespitzt, und die werdet Ihr
heut
nicht finden. Ihr Liebster leidet‘s nicht
(Lachen.
Er will aufstehen)
STEFANO
(drückt
ihn nieder.)
Liebster
Junge, sei doch gescheit!
Es war ja nicht
bös gemeint.
NIKLAS
Ei,
bewahre, nicht im geringsten. Kommt her,
laßt
uns auf schön Annchens Wohl trinken.
KONRAD
(aufstehend,
mit Stefano anstoßend.)
Von
Herzen gern.
(Sie
trinken und setzen sich dann wieder.)
NIKLAS
Ja,
Herr, wie neulich,
von
Zwergen und Kobolden.
KONRAD
Sie
sind den Menschen gar nicht abhold,
besonders
ihre Weibchen, die schon manchen
Erdensohn
mit ihrer Liebe sollen bethört haben.
Die
Kinder aus solcher Liebschaft sind dann
so halb
Geist, halb Mensch.
Denkt nur, wie es der Sessa
ging. Das wißt ihr nicht?
ALLE
Nein!
NIKLAS
So
rückt einmal heraus mit der Geschichte.
KONRAD
Nun,
hört zu.
(Er
steht auf und nimmt die Mitte. Die Andern
am Tisch rechts bleiben
sitzen. Lärm,
Jubeln,
Zechen und
Sprechen
wird lauter.)
Nr.
6. Lied mit Chor
KONRAD
Ein
sprödes allerliebstes Kind –
(Der
Lärm übertönt den singenden Konrad.)
KONRAD
(spricht.)
Ja,
wenn
ihr nicht ruhig zuhören wollt –
NIKLAS
(reckt
sich in die Höhe.)
Seid
doch still da hinten, hier giebt‘s was zu hören!
(Die
Jäger, Bauern und Bäuerinnen kommen
und
versammeln sich um
Konrad;
es wird ruhig)
KONRAD
(singt.)
Ein
sprödes allerliebstes Kind
Schlug
jeden Antrag in den Wind,
Lacht‘
ihre Freier aus,
Jajajaja,
lacht ihre Freier aus!
Doch
als ein schmuckes Gräflein kam,
Sie
flugs sich ihn zum Manne nahm!
Juchheißa,
hopsasa!
“Ihr
Bursche, bost euch grün und blau,
Ich
werde gnäd‘ge Frau,
Jaja,
ich werde gnäd‘ge Frau!”
(Die
Tische, Bänke und Stühle auf der linken
Seite werden unauffällig abgeräumt.)
CHOR
Juchheißa,
hopsasa!
Ihr
Bursche, bost euch grün und blau,
Ich
werde gnäd‘ge Frau!
Ich
werde gnäd‘ge Frau,
Ja,
gnäd‘ge Frau!
Hahahahahahahaha!
KONRAD
Ihr
Bursche, bost euch grün und blau,
Ich
werde gnäd‘ge, gnäd‘ge Frau!
Hahahahahahahaha!
Da
leckt sie denn und scharmutziert,
Und
brüstet sich und kurtesiert
Und
putzt sich, wie ein Pfau,
Sie
kurtesiert und putzt sich wie ein Pfau!
Doch
Freitags schließt das Gräfelein
Sich
fest in seiner Kammer ein!
Oho,
oho! ei, ei!
Sie
denkt: ei, das ist doch kurios,
Hier
ist der Teufel los,
Ei,
ei, hier ist der Teufel los!
CHOR
Oho,
oho! ei, ei!
Sie
denkt: ei, das ist doch kurios,
Hier
ist der Teufel los!
Hier
ist der Teufel los,
Der
Teufel los!
Hahahahahahahaha!
KONRAD
Oho,
sie denkt, ei, das ist doch kurios
Hier
ist der Teufel los!
Hahahahahahahaha!
Da
guckt sie einst durchs Schlüsselloch,
Sieht,
wie ihr Mann, zwei Spannen hoch,
Mit
andren Zwergen tanzt,
Zwei
Spannen hoch mit andren Zwergen tanzt.
Mit
kurzen Beinen, dickem Kopf
Springt
der Herr Graf,
der
arme Tropf,
Hophop,
heißa, hophop!
Schlägt
Purzelbäume flink voran,
Ein
Kobold war ihr Mann,
Jaja,
ein Kobold war ihr Mann!
CHOR
Hophop,
heißa, hophop!
Schlägt
Purzelbäume flink voran,
Ein
Kobold war ihr Mann!
Ein
Kobold war ihr Mann,
Ja,
war ihr Mann!
Hahahahahahahaha!
KONRAD
Hophop,
schlägt
Purzelbäume
flink voran,
Ein
Kobold war ihr Mann!
Hahahahahahahaha!
(Alle
lachen. Konrad
setzt sich an den Tisch
rechts auf
seinen
vorigen Platz.Abendröte.
Der
ganze Chor geht nach dem Liede dem
Hintergrunde und der Schenke zu,
so
daß
die linke Seite frei wird.
Hans
Heiling, Anna
und Gertrud kommen
unauffällig
und
unbemerkt von links
hinten,
bleiben etwas
zurück und
unterhalten sich)
Achter
Auftritt
(Die
Vorigen. Heiling, Anna,
Gertrud, Dann die
Musikanten)
Spricht
NIKLAS
(sehen
Heiling und steigend)
Meister
Heiling!
(grüßt
ihn)
HEILING
(nach
einer kleinen Pause)
Habt
guten Tag! Es scheint euch zu befremden,
mich
hier zu sehn.
STEFANO
O
nein, gar nicht, wir freuen uns darüber.
KONRAD
(in
eifrigem Gespräch mit Anna fortfahrend)
Darum
könnt Ihr nicht denken,
was ich für eine Freude
hatte, Euch zu sehn.
ANNA
(scherzend.)
Ja,
wer‘s Euch glaubte!
Das habt Ihr wohl
schon
mancher vorgeredet.
STEFANO
Nun,
Herr, thut mir die Ehre an.
(Er
reicht Heiling den Becher. Heiling
blickt
unverwandt nach der linken
Seite
auf Anna
und Konrad. Die
Bauern und Jäger im
Hintergrunde
stecken
die Köpfe zusammen und
flüstern über
Heiling)
STEFANO
Ei,
Meister Heiling,
wollt
Ihr mir nicht Bescheid thun?
(Heiling
nimmt mechanisch und
abgewandt
den Becher.)
GERTRUD
(leise
zu Anna)
Annchen,
Annchen, sieh doch Heiling an!
KONRAD
(im
Feuer der Rede Annas Hand ergreifend.)
Wahrhaftig,
ich meine es von Herzen.
HEILING
(schleudert
den Becher hinweg.)
Verflucht!
STEFANO
(erschrocken.)
Heiliger
Schutzpatron! Was ficht ihn an?
Nr.
7. Finale
Walzermusik
(Der
Walzer beginnt links außerhalb. Anna
läuft
zurück und beobachtet nach
links.
Die Musikanten
kommen nach den
ersten
acht Takten von links
hinten und
ziehen,
den Walzer spielend, über den
Platz
in die Schenke rechts)
BAUERN,
BÄUERINNEN
NIKLAS, STEFANO,
DIE JÄGER
(drängen
jubelnd, lachend und tanzend nach)
Heisa,
da sind die Spielleute! Hinein zum Tanz!
(kommt
Heiling zur Rechten vor.)
ANNA
Ach,
herrlich!
(Sie
hüpft und klatscht vor Freuden in die Hände.)
Ach,
prächtig! Die Spielleute sind da,
nun wird
es munter hergehen!
Ach,
ich dummes Ding,
was
freue ich mich denn?
Für
mich wird ja nicht aufgespielt.
(Ihr
Blick fällt auf Heiling, sie wird kleinlaut.
Die Jäger und Bauern sind in die
Schenke
rechts abgegangen.)
Neunter
Auftritt
(Anna und Heiling rechts.
Konrad und
Gertrud links)
KONRAD
Nun,
Meister, Ihr vergönnt doch,
daß ich den
Reigen mit Eurer schönen Braut –
HEILING
(harf.)
Nein,
Herr, das vergönne ich nicht.
(Konrad
weicht nach links zurück.)
GERTRUD
(tritt
an Konrad vorüber zu Heiling.)
Ei,
Ihr solltet Annchen doch die kleine Freude lassen.
HEILING
Ich
habe ihr Versprechen.
ANNA
Nun
ja, wenn Ihr‘s durchaus nicht wollt,
so tanze
ich nicht; aber Ihr solltet, mir zuliebe,
doch
nachgeben.
(Es
wird dunkel. Die
Fenster
der Schenke erhellen sich.)
Finale
ANNA
Wie
hüpft mir vor Freuden das Herz in der Brust
Das
Tanzen, das Tanzen, das ist meine Lust!
(Sie
bewegt sich wie im Tanz.)
Zu
schweben und drehen im wogenden Kranz,
O
laßt Euch erbitten, gewähret mir den Tanz!
(Sie
tritt zu Heiling heran.)
HEILING
Nein!
Ich kann sie nicht gewähren,
Die
verführend wilde Lust!
GERTRUD
UND KONRAD
Wollt,
o wollt die Bitte ihr gewähren,
Gönnet
ihr die kleine Lust.
(Man
sieht durch die erleuchteten
Fenster
der
Schenke die Tanzenden.)
HEILING
Nein!
ANNA
(gereizt.)
Soll
ich ganz, soll ich ganz der Freud‘ entbehren?
Wollt‘
Ihr jede Lust mir wehren?
HEILING
Meine
Wünsche sollst du ehren,
Nicht,
was mir verhaßt, begehren!
KONRAD
(für
sich.)
Kaum
kann ich dem Zorne wehren.
GERTRUD
(für
sich.)
Könnt‘
ich doch dem Zwiste wehren!
(Sie
tritt hinter Heiling weg, Anna
zur Rechten.)
HEILING
Nicht,
was mir verhaßt, begehren!
KONRAD
(für
sich.)
Kaum
kann ich dem Zorne wehren!
ANNA
(heftiger.)
Zeigt
Ihr Euch schon als Tyrann,
Und
seid doch noch nicht mein Mann?
Sei
es frei Euch denn gesagt,
Nimmer
werd‘ ich Eure Magd!
HEILING
(schmerzlich,
mit einer Bewegung nach Anna.)
Anna!
Anna!
GERTRUD
(zu
Anna.)
Kind,
ich bitte!
KONRAD
(Heilings
Bewegung mißverstehend,
tritt
zwischen
ihn und Anna.)
Halt!
Verletzet nicht die Sitte!
HEILING
(zornig
und drohend.)
Wagt
Ihr?
GERTRUD
Anna,
ich bitte!
ANNA
(durch
Gertrud bewogen, tritt
an
Konrad vorüber,
begütigend
zu Heiling.)
Nicht
doch! Nicht doch, lieber Freund,
Es
war ja nicht so bös gemeint.
Ihr
wißt, ich kann das Befehlen nicht leiden,
Es
bringt mich zur Wut,
Ja,
es bringt mich zur Wut!
Seid
freundlich, seid sanft und bescheiden,
Dann,
dann, ja, dann bin ich Euch gut.
HEILING
So
willst du –
ANNA
(hält
ihm die Hand auf den Mund.)
Nein,
laßt es vergessen sein;
Nicht
wahr, nicht wahr, Ihr kommt mit hinein?
(Konrad
zieht Anna rasch mit sich fort
in
die
Schenke. Gertrud folgt ihnen.)
Zehnter
Auftritt
(Heiling
allein)
HEILING
(ruft
ihr nach.)
Anna!
Anna!
Sie
hört mich nicht? – Sie geht? – Sie geht!
Sie
hat mich nie geliebt!
(Er
steht starr in sich versunken. Die
Musik aus
der Schenke, Jubel und
Lust
werden gehört. Man
sieht drinnen
Konrad
mit Anna tanzen.)
HEILING
(schreckt
empor.)
Ha,
jubelt, jubelt, jubelt! Rast in toller Lust,
Ihr
weckt den finstren Geist in meiner Brust! –
Mir
diesen Trotz – mir diesen Hohn –
Dies
meiner grenzenlose Liebe Lohn!
Ach!
– Ach – sie! –
(Vor
sich hinstarrend.)
Sie
hat mich nie geliebt!
(Er
eilt, bei den wiedereinsetzenden
Walzertönen erwachend, links vorn
hinweg.)
ZWEITER
AUFZUG
(Wilde
Wald- und Felsengegend. Gebüsche,
hinter welchen Gnomen versteckt
sind. Rechts
im Vordergrunde ein Baumstumpf. Das
Abendrot
leuchtet durch die
Bäume)
Nr.
8. Scene und Arie
Erster
Auftritt
(Anna
allein. Dann Geisterchor von unten.
Anna kommt sinnend von links hinten durch
das Dickicht, ein Körbchen
am Arme)
Recitativ
ANNA
Wehe
mir, wohin,
wohin
ist es mit mir gekommen? –
Wie
schlägt mein Herz so ängstlich und beklommen!
Arie
Mein
froher Mut, mein froher
Mut
beginnt zu wanken,
Und
miteinander streiten die Gedanken‘ –
Einst
war so tiefer Friede mir im Herzen,
Ich
kannte keine Sehnsucht, keine Schmerzen,
War
so harmlos, war so fröhlich.
(Sie
verliert sich in Gedanken)
Seit
ich geliebt bin, Ist mein Friede hin,
Und
nun ich liebe, bin ich unglückselig!
Wehe
mir! Wohin, wohin mich wenden,
Wie
soll es enden?
Wer
wird mein Retter sein Von dieser Pein?
(Traurig
und leise)
Dem
Bräutigam hab ich mein Wort,
mein
Wort gegeben,
Es
hängt sein ganzes Leben
An
meinem Treuversprechen,
Kann
ich das brechen?
Kann
ich das je brechen?
Und
dennoch hab ich jetzt es erst verstanden,
Was
so, was so mit mächt‘gen Banden
Die
Herzen aneinander zieht,
Daß
Seel‘ an Seel‘ erglüht!
An
Konrads Liebe denk‘ ich mit Entzücken,
(Bebend.)
Da
schreckt mich Heilings Bild mit
Vorwurfsblicken
Und
doch bin ich in meiner Brust
Mir
keiner Schuld bewußt.
Wohin
mich wenden,
Wie
soll das enden?
Wer
wird mein Retter sein Von dieser Pein?
Wer?
Wer? Wer? Wer?
(Sie
sinkt erschöpft auf den Baumstumpf
rechts
vorn; nach einer kleinen Pause richtet
sie
sich ergeben
auf. Die
Abendröte schwindet)
Nr.
9. Ensemble mit Arie und Chor
(Man
vernimmt die leisen Klänge des immer
näher kommenden unterirdischen Geisterchors.
Die
Erdgeister werden sichtbar. Sie
sinkt wieder
auf den Baumstumpf
rechts
vorn.)
CHOR
DER ERDGEISTER
Aus
der Klüfte Schlund,
Durch
der Erde Grund,
Drängt
hinauf, empor!
An
das Licht hervor!
(Die
Versenkungen öffnen sich. Die
Königin
der Erdgeister erscheint, von hellem Licht
überflutet, auf
der letzten rückwärts belegenen
Versenkung auf einer Erhöhung, von
weiblichen
Erdgeistern und Gnomen umgeben.
Der
Chor der
Erdgeister erscheint auf den übrigen Versenkungen.
Gnomen
schlüpfen aus allen Gebüschen.)
Zweiter
Auftritt
(Anna
rechts vorn. Die Königin der Erdgeister
in der Mitte. Chor der
Erdgeister zurückstehend.
Dann Konrad außerhalb.
Königin
tritt von ihrer
Erhöhung herab und schreitet auf Anna zu.
Chor
der Erdgeister versammelt sich, lichtvoll gruppiert,
um seine
Königin)
KÖNIGIN
Hör‘
auf mein Wort, bethörtes Menschenkind!
(Chor
der Erdgeister erhebt drohend
die
rechte
Hand gegen Anna.)
KÖNIGIN
Ich
bin gekommen, dich zu warnen.
Das
Unheil droht dich zu umgarnen,
Und
ins Verderben stürzest du dich blind.
ANNA
(sehr
bewegt.)
O
hohe Frau, was hab ich denn begangen?
CHOR
DER ERDGEISTER
Menschenkind,
gieb dich gefangen!
ANNA
Was
könnt ihr doch von mir verlangen?
CHOR
DER ERDGEISTER
Menschenkind,
gieb dich gefangen?
Gleich
erfülle ihr Verlangen!
KÖNIGIN
Meinen
Sohn, meinen Sohn gieb mir zurück!
(Imponierend.)
Laß
ihn frei –
CHOR
DER ERDGEISTER
Laß
ihn frei!
KÖNIGIN
Aus
dem Netz der Liebeszauberei!
Denn
auf Erden blühet ihm kein Glück!
CHOR
DER ERDGEISTER
(mit
drohender Bewegung.)
Wehe
dir, gehorchst du nicht!
ANNA
Wehe
mir!
CHOR
DER ERDGEISTER
Weh
e dir, gehorchst du nicht!
Weh
e dir, gehorchst du nicht!
ANNA
Wehe
mir! Ich versteh‘ euch nicht!
KÖNIGIN
Wisse
denn!
CHOR
DER ERDGEISTER
Wisse
denn!
KÖNIGIN
Dein
Bräutigam
Ist
Geisterfürst der Berge!
CHOR
DER ERDGEISTER
Geister
fürst der Berge!
KÖNIGIN
Er
gehört dem Stamm der Gnomen,
Dem
Stamm der Gnomen und der Zwerge.
CHOR
DER ERDGEISTER
Er
gehört dem Stamm der Gnomen,
Der
Gnomen und der Zwerge!
ANNA
(sinkt
vernichtet nieder.)
lmächt‘ger
Gott!
KÖNIGIN
Öffne
dein Ohr für die warnende Stimme,
Gieb
ihn mir wieder, den einzigen Sohn,
Gieb
ihn zurück dem verlassenen Thron!
CHOR
DER ERDGEISTER
Gieb
ihn zurück dem verlassenen Thron!
KÖNIGIN
Sonst
bist du verfallen dem rächenden Grimme.
Dem
rächenden Grimme der mächtigen Geister,
Sie
fordern den Meister,
Sie
sinnen Und spinnen
Graun
und Entsetzen!
Sie
schrecken und hetzen
Bei
Tag und bei Nacht,
Sie
schrecken und hetzen dich mit endloser pein!
CHOR
DER ERDGEISTER
Wehe
dir! Wehe dir!
KÖNIGIN
Gieb
ihn mir wieder, den einzigen Sohn,
Gieb
ihn zurück dem verlassenen Thron!
Sonst
bist du verfallen dem rächenden Grimme,
Der
mächtigen Geister,
Sie
fordern den Meister,
Sie
sinnen Und spinnen
Graun
und Entsetzen!
Sie
schrecken und hetzen
Bei
Tag und bei Nacht,
Sie
schrecken und hetzen dich mit endloser pein!
Sie
schrecken und hetzen bei
Tag
und bei Nacht,
Bei
Tag und bei Nacht dich mit endloser Pein!
(Sie
besteigt mit ihren weiblichen Erdgeistern
und Gnomen wieder die Erhöhung
auf der
Versenkung und
versinkt.)
CHOR
DER ERDGEISTER
(verschwindend.)
Wehe
dir! Wehe dir! Wehe dir!
Wirst
du nicht gehorsam sein!
Wehe
dir, wirst du nicht gehorsam sein!
Wehe
dir! Wehe dir!
(Alle
versinken und verschwinden woher sie
gekommen, und machen dabei mit der
rechten
Hand eine drohende Bewegung. Der
letzte Accord
im Orchester muß so
lange
anhalten, bis alle
verschwunden
sind.)
Nr.
10. Scene
(Anna
hat sich aufgerafft, wankt einige Schritte,
sinkt rechts vorn nieder. Man
hört Hörnerschall
links
außerhalb.)
Dritter
Auftritt
(Anna
rechts vorn auf dem Boden
liegend,
Konrad
zu ihrer Linken)
KONRAD
(links
außerhalb.)
Wohl
durch den grünen Wald
Mein
Jägerhorn erschallt.
(Er
kommt von links hinten
und
will über den
Platz gehen.)
KONRAD
(Anna
bemerkend.)
Wer
weilt so spät
und
einsam noch im Walde?
Ist
es ein Mensch, ein Spuk der bösen Geister?
Nur
frisch heran,
es
soll sich bald mir zeigen!
(Er
tritt näher.)
Was
seh ich? Anna!
Um
Sankt Huberts Willen, Was thut Ihr hier?
(Er
will sie aufheben.)
ANNA
(entsetzt,
Konrad nicht erkennend.)
Laßt
ab! Laßt ab! Laßt ab von mir!
KONRAD
(sanft
zuredend.)
Kennt
Ihr mich nicht? Anna, seht mich doch an.
ANNA
(sieht
ihn an, erkennt ihn und
reicht ihm
weinend
die Hand.)
Ach,
Konrad! Konrad! Euch hat Gott gesandt.
KONRAD
(hebt
sie auf.)
O
faßt Euch, sagt, was ist Euch hier begegnet?
(Unwillig.)
Wo
ist Euer Bräutigam,
daß
er Euch nicht beschützt?
ANNA
(heftig.)
O
schweigt von ihm, Entsetzen faßt mich an.
KONRAD
(drängend.)
Ihr
liebt ihn nicht?
ANNA
Nie
hab ich ihn geliebt.
KONRAD
Und
wollt sein Weib doch werden?
ANNA
Nimmermehr!
Eh‘
will ich in den tiefsten
Strom
mich betten.
Nr.
11. Duett
KONRAD
(freudig
ausbrechend.)
Ha,
dieses Wort giebt erneuertes Leben,
Schwellet
mir mächtig den Mut.
Trauet
auf mich, Ihr sollt nicht mehr beben,
Nein,
nein, Ihr sollt nicht mehr beben! –
Trauet
auf mich, Ihr sollt nicht mehr beben!
Schutz
will ich gegen die Hölle Euch geben,
Trauet
auf mich, Ihr sollt nicht mehr beben!
Schutz
will ich gegen die Hölle Euch geben,
Euch
weih‘ ich all mein Leben,
Euch
weih‘ ich all mein Blut.
ANNA
(für
sich.)
Ja,
ihm vertraue ich freudig mein Leben,
Wie
stärkt mich sein männlicher Mut.
KONRAD
Doch
rasch nun fort von diesem Ort Auf
immerdar!
ANNA
Doch
rasch nun fort von diesem Ort Auf
immerdar!
KONRAD
Doch
rasch nun fort von diesem Ort Auf
immerdar!
ANNA
Ja,
rasch nun fort von diesem Ort Auf
immerdar!
KONRAD
Doch
rasch nun fort –
ANNA
Von
diesem Ort –
KONRAD
Auf
immerdar!
ANNA
Ja,
fort auf immerdar!
KONRAD
Laßt,
o laßt Euern Weg mich beschützen!
ANNA
(für
sich)
Er
will mich mutig beschützen!
KONRAD
Euch
meinen Arm, meinen Arm unterstützen!
ANNA
Mich
soll sein Arm unterstützen!
KONRAD
Laßt
Euern Weg, Euern Weg mich beschützen,
Dann
seid Ihr sicher vor jeder Gefahr!
ANNA
Ja,
ich vertrau‘ Euch in jeder Gefahr,
Ja,
ich vertrau‘ Euch in aller Gefahr!
(Konrad
ohne sie in diesem Duett
zu umarmen,
führt
sie ab nach rechts)
Verwandlung
(Das
Innere von Gertruds Hütte.Es ist dunkel)
Nr.
12. Melodram und Lied
(Während
des ganzen Melodrams hört man
außerhalb
heftige Windstöße, die genau nach der
Partitur gerichtet werden müssen, so daß
sie
immer
in die Pausen während
der
einzelnen Sätze fallen.)
Vierter
Auftritt
(Gertrud
kommt von rechts mit einer brennenden
Lampe, welche sie auf den Tisch
rechts stellt. Es
wird heller)
GERTRUD
(spricht
mit dem elften)
Wo
nur Annchen bleibt? Es ist finstre Nacht
und
der Wind heult kalt über die Haide.
Das arme
Kind! Wüsste ich nicht,
daß
sie die Wege kennt,
mir wäre bange um sie.
(Sie
geht zum Fenster hinten.)
Es
ist auch kein Sternchen am Himmel.
(Heftiger
Windstoß;
ein Fensterflügel
fliegt
auf, man hört das Klirren der
Scheiben.
Sie schließt das Fenster.)
Hei,
hei! Das stürmt ja, als wäre das wilde Heer los.
Wäre nur Anna erst da.
(Sie
setzt sich in den Lehnstuhl links vorn und
spinnt.)
Ich
sagte es ihr gleich,
es wäre heut schon zu spät
zur Base zu gehn,
der
Weg ist zu weit.
(Sie
fängt an, das Lied zu summen.)
Es
hätte ja morgen sein können.
(Sie
summt das Lied weiter, nach und
nach
fügt sie halblaut Worte hinzu.)
Des
Nachts wohl auf der Haide,
Da
brennt ein Flämmchen blau.
(Sie
spricht.)
Wenn
sie nur ohne Anfechtung durch
den Wald
gekommen
ist.
(Sie
singt.)
Ein
geiziger hartherziger Mann,
Den
Schatz zu heben kommt er an.
Des
Nachts wohl auf der Haide,
Da
brennt ein Flämmchen blau.
(Sie
spricht.)
Wie
die Hunde in den Sturm heulen!
‚s istschaurig
kalt.
(Sie
schüttelt sich, singt weiter.)
Und
wie er gräbt, da steigt empor
Ein
bleiches Totengeripp!
(Sie
spricht.)
Still!
Raschelt es nicht an der Thür? Sie horcht.
Sie
ist es noch nicht.
(Sie
singt.)
Auf
der Haide,
Da
brennt ein Flämmchen blau.
Du
hörst nicht auf der Armen Not,
Drum
würge ich dich jetzt zu Tod!
Des
Nachts wohl auf der Haide,
Da
brennt ein Flämmchen –
(Sie
spricht.)
Wer
kommt da?
(Sie
springt auf, wendet sich zur Thür Mitte
rechts. Konrad
tritt dort mit Anna, die halb
Ohnmächtige
in seinen Armen haltend, ein
und führt sie auf den Stuhl am Tisch rechts)
Fünfter
Auftritt
(Anna
auf dem Stuhl, Konrad und Gertrud
zu
ihrer Linken. Dann Hans Heiling. Der Wind
wird immer schwächer und hört
bis
zum Beginn
des Finale ganz
auf)
GERTRUD
(erschreckt)
All
ihr Heiligen, was ist denn geschehn?
KONRAD
Erschreckt
nicht, Mutter Gertrud,
es ist ihr kein Leid
geschehn.
GERTRUD
(erschreckt)
So
spric h doc h, Kind, was ist dir widerfahren?
KONRAD
(halblaut
zu Gertrud)
Gönnt
ihr Ruhe, Mutter Gertrud,
und höret freundlich
auf mein Wort.
Ich wollte Euch noch einmal
recht ins Gewissen reden,
daß Ihr doch Euer
wunderholdes Kind
dem Heiling nicht geben
möchtet,
denn ich habe es gestern beim
Feste
wohl abgemerkt,
daß Anna ihn nicht liebt
und
auch nimmermehr mit ihm glücklich sein
kann.
GERTRUD
Wie,
Anna,
übermorgen soll deine Hochzeit
sein
und nun –
ANNA
(heftig,
springt auf und
nimmt die Mitte.)
Nein!
nein! um Gottes willen,
sprecht nicht
mehr
von ihm.
Nr.
13. Finale
KONRAD
(zu
Gertrud)
Ihr
hört es! Schon sein Nam‘ ist ihr ein Abscheu
Und
Ihr wollt sie zu solchem Bündnis zwingen?
(Zärtlich
zu Anna.)
O
sagt mir, Anna, wird in Eurem Herzen
Für
keinen andern eine Stimme laut?
Und
könntet Ihr, und könntet Ihr ein Herz,
Ein
Herz voll unbegrenzter Treu
und
Zärtlichkeit Verwerfen?
ANNA
Konrad,
ach, schonet mein!
Ich
bin ein armes unglücksel‘ges Mädchen!
(Sie
wankt an Konrad vorüber nach dem
Stuhl
am Tisch rechts und sinkt dort zusammen.
)
KONRAD
(tritt
ihr näher)
Gönne
mir ein Wort der Liebe,
Ein
einzig Wort der Liebe,
Und
ewig, ewig bin ich dein,
Ja,
ewig, ewig bin ich dein!
Dann
soll dir kein Tag mehr trübe,
Keiner,
keiner leidvoll sein;
Dann
soll dir kein Tag mehr trübe,
Keiner,
ja, keiner leidvoll sein!
Sorgsam
will ich alle Freuden
Dir
auf deinen Pfad vereinen
Und
in Leiden
Für
dich kämpfen, mit dir weinen!
Nur
die Lieb in deinen Blicken
Sei
mein Leben, mein Entzücken!
Nur
die Freud, die Freud in deinen Blicken
Sei
mein Leben, mein Entzücken!
(Zu
Gertrud.)
Lasset
Gewährung mich hoffen!
(Zu
Anna.)
Willst
du die meine sein?
Anna!
Willst du die meine sein?
Willst
du die meine sein?
(Anna
und Gertrud schweigen.)
Lasset
Gewährung mich hoffen!
Willst
du die meine sein?
Dann
ist der Himmel mir offen,
Wonne
der Seligen mein!
GERTRUD
Ei,
Kunz, wo denkt Ihr hin!
Was
kommt Euch in den Sinn?
Wollt‘
ich auf Eure Worte hören,
Was
würde Meister Heiling sagen?
KONRAD
O
wollt eurer Kinder Glück gewähren,
Ihr
sollt es nimmermehr beklagen!
ANNA
(aufstehend,
schüchtern.)
Darf
ich wohl freud‘ge Hoffnung nähren?
Ich
muß an allem Glück verzagen.
KONRAD
(zu
Gertrud.)
Wollt
Eurer Kinder Glück gewähren!
ANNA
Ich
muß an allem Glück verzagen!
GERTRUD
Was
würde Meister Heiling sagen?
ANNA
Darf
ich wohl freud‘ge Hoffnung nähren?
Ich
muß an allem Glück verzagen!
KONRAD
Wollt
Eurer Kinder Glück gewähren,
Ihr
sollt es nimmermehr bereuen!
GERTRUD
Wollt
ich auf Eure Worte hören,
Was
würde Meister Heiling sagen! Was?
Ei,
Kunz, wo denkt Ihr hin!
Was
kommt Euch in den Sinn?
(Heiling
wird, das Schmuckkästchen aus dem
Vorspiel in der Hand, von linksher am
Fenster
hinten, durch welches er
beobachtend
blickt, sichtbar)
Wollt
ich auf Eure Worte hören,
Was
würde Meister Heiling sagen?
(Heiling
tritt unbemerkt Mitte rechts ein und
bleibt aufhorchend im Hintergrunde stehen.
)
Ei,
Kunz, was fällt Euch ein!
Was
würde Meister Heiling sagen?
(Heiling
tritt einen Schritt vor. Lange Pause.)
Sechster
Auftritt
(Anna
rechts, Konrad und Gertrud
zu ihrer Linken.
Heiling
zurückstehe)
ANNA
(Heiling
bemerkend.)
Da
ist er!
(Sie
eilt entsetzt an Konrad vorüber zu ihrer
Mutter. Lange Pause.
Heiling
kommt schweigend
vor, Konrad auf seiner rechten, Anna und Gertrud
auf
seiner linken Seite; gemessen zu Anna, kalt
und düster.)
HEILING
Nimmermehr
hatt‘ ich geglaubt,
Daß
du so mich kränken könntest,
Mir
so ungehorsam sein!
Doch
ich will es dir verzeihn.
(Etwas
heftiger.)
Bald
bist du mein Weib,
(Mit
flammendem Blick auf Konrad.)
und
wehe Dem, der zwischen uns sich stellt!
(Zu
Anna, wieder gemäßigt.)
Schön
geschmückt sind Haus und Hof,
Ihre
Herrin zu empfangen.
(Er
öffnet das Schmuckkästchen, läßt
Ketten
und Juwelen hervorblitzen.)
Nimm
demnach als Leibgedinge
Diesen
Schmuck, den ich dir bringe.
(Anna
schaudert zusammen. Konrad
blickt mit
verschränkten Armen,
finsteren
Blicks auf den
Vorgang. Heiling
reicht Anna den Schmuck hin.
Anna
steht mit gesenktem Blick, die gefalteten
Hände angstvoll windend.)
GERTRUD
(kommt
neugierig näher.)
Heil‘ge
Jungfrau, welch ein Glanz,
Er
verblendet mich noch ganz!
HEILING
(etwas
heftiger.)
Willst
du mein Geschenk verschmähn,
Deinen
Brautschmuck gar nicht sehn?
ANNA
(heftig
abwehrend.)
Fort,
hinweg mit dem Geschenk!
HEILING
(naht
sich mit dem Schmuck.)
Willst
du mein Geschenk verschmähn!
ANNA
Nichts,
o nichts will ich von Euch!
(Sie
steht stumm und in Todesangst da.)
GERTRUD
Ei,
Kind, bedenk!
KONRAD
(für
sich.)
Gelüstet
es dem Frechen,
Ein
hartes Wort zu sprechen,
Soll
dieser Arm es rächen!
HEILING
(für
sich, mit wütendem Blick auf Konrad.)
Welch
trotziges Erfrechen!
Nur
er lehrt so sie sprechen,
Sein
Verderben soll es rächen!
KONRAD
(für
sich.)
Gelüstet
es dem Frechen,
Ein
hartes Wort zu sprechen,
Soll
dieser Arm es rächen!
GERTRUD
(zu
Anna.)
Mein
Kind, du mußt zur Sühne sprechen,
Sonst
wird der Friede brechen.
HEILING
(mühsam
gemäßigt zu Anna.)
Nicht
bedacht hast du dein Wort,
Fremder
Eifer riß dich fort.
‚s
ist dein Leibgedinge,
Was
ich bringe.
Ich,
der Bräut‘gam deiner Wahl!
(Heftig
ihre Hand fassend.)
Bald
dein Herr und dein Gemahl!
(Anna
reißt sich los, flieht an Heiling
vorüber
zu Konrad hinüber. Gertrud eilt,
Schutz
suchend, nach hinten.)
ANNA
(zu
Konrad.)
Wenn
du mich liebst, so schütze mich!
(Auf
Heiling weisend.)
Er
ist ein Erdgeist!
HEILING
(stürzt
zusammen.)
Ha!
KONRAD
Was
höre ich?
ANNA
(schnell.)
Glaubt
mir doch, das war es ja,
Was
ich vorhin im Walde sah.
Er
stammt aus dem Reich der Zwerge,
Ist
ein Geisterfürst der Berge!
(Konrad
setzt Anna auf den Stuhl am
Tisch
rechts und tritt entschlossen an
Anna
vorüber vor Heiling hin. Gertrud
tritt erbebend Anna zur Rechten.)
KONRAD
Beim
heil‘gen Hubert beschwör‘ ich dich,
Hebe
dich hinweg von hier!
Sonst,
bei Gott, versuche ich
(Die
Hand am Fangmesser,
aber ohne
es
zu ziehen.)
Den
blanken Stahl an dir!
HEILING
(noch
am Boden, sich mühsam halb
aufrichtend,
mit starrer Kälte.)
Alles
dahin!
KONRAD
(wendet
sich zu Anna, die er in seine Arme
zieht.)
Frei
bist du, frei!
Trotz
seinem tück‘schen Drohn!
GERTRUD
Gott
steh uns bei!
KONRAD
Frei
bist du, frei! Ich lach‘ des Kobolds Wut!
GERTRUD
Gott
steh uns bei
und
still das feindliche Drohn!
ANNA
Gott
steh uns bei! Stille das feindliche Drohn!
KONRAD
Frei
bist du, frei, trotz seinem tück‘schen Drohn!
Ich
lach‘ des Kobolds Wut,
ich lach‘ des Kobolds
Wut!
HEILING
(für
sich.)
Hei,
hei! Wie sie drohn,
welch
lustiger Hohn!
GERTRUD,
ANA
Gott
steh uns bei, stille das feindliche Drohn,
Der
Rache flammende Wut!
KONRAD
(wendet
sich zu Anna.)
Frei
bist du, frei! Ich lach‘ des Kobolds Wut!
Frei
bist du, frei! –
HEILING
(rafft
sich auf, zieht einen Dolch aus
seinem
Gürtel, schleicht sich hinter den
abgewandten
Konrad und führt von
rückwärts
blitzschnell einen Stoß auf ihn.)
Hei,
hei, hei, hei!
(Konrad
strauchelt von der Gewalt des Stoßes
und sinkt zusammen. Heiling
stürzt hohnlachend
Mitte rechts
hinaus;
man sieht ihn draußen am
Fenster
vorüber nach links entfliehen)
ANNA
(wirft
sich über Konrad.)
Konrad,
Geliebter!
(Die
beiden Frauen beschäftigen sich
mit
dem
zu Boden gefallenen Konrad)
DRITTER
AUFZUG
(Ödes,
rings geschlossenes Felsenthal.
Links
ein Felssitz.Es ist Nacht)
Nr.
14. Melodram und Arie mit Chor
Erster
Auftritt
(Hans
Heiling allein)
HEILING
(kommt
mühsam, verstört, von
links über
die
Felsen herab)
(Spricht)
Ich
bin am Ziel, hier ruht,
ihr
müden Glieder,
Zu
Ende ist nun eure Erdenfahrt!
(Er
wirft sich ermüdet auf den Felssitz links.)
O
rasende Verblendung, die mich trieb,
Das
Glück der Erde neidenswert zu finden!
Der
Mensch allein kann Erdenglück genießen,
Weil
dem beschränkten Stumpfsinn es genügt.
Des
höhren Geistes mächtiges Verlangen
Kann
nur getäuscht an seinem Schimmer hangen.
Und
was ist diese mächt‘ge Weibesliebe?
Der
Lebenspuls von allem Menschentreiben?
(Er
lacht.)
Haha!
Haha!
O
Unsinn, darauf zu bauen!
Ein
einz‘ger Blick, ein buhlerisches Wort,
Ein
einz‘ger Tanz und Lieb‘ und Treu sind fort,
Um
die wir alles hingeopfert. –
Still!
–
Der
Erde Täuschung liegt weit hinter mir.
(Er
erhebt sich.)
Ich
habe mich gerächt, ihr Buhl‘ ist tot,
(Ingrimmig.)
Mag
sie verderben nun in Gram und Not!
(Die
Rede wird Gesang.)
O
Mutter, hätt‘ ich dir geglaubt! Uns beiden
Erspart
ich dann das herbe Leiden.
Doch
kehr‘ ich wieder, Mutter, und auf immer!
Weit
von mir stoß ich die unwürd‘ge Schwäche,
Weit
von mir jedes menschliche Gefühl!
Zum
Geisterkönig wurde ich geboren,
Und
meiner Abkunft Stolz ist nicht verloren!
Herauf
ihr Geister
Aus
Höhl‘ und Kluft!
Herauf,
der Meister,
Der König ruft!
(Die
Erdgeister erscheinen aus den Versenkungen,
aus den Gebüschen und
aus den Felsspalten wie
im zweiten Aufzug.)
Zweiter
Auftritt
(Heiling.
Chor der Erdgeister)
CHOR
DER ERDGEISTER
Wer
rief uns?
Wer
beschwört der Tiefe Geister,
Wer
ist so kühn und nennt sich ihren Meister?
HEILING
Ich
bin‘s! Erkennet mich, meine Brüder!
Der
Erde müde, kehr‘ ich wieder,
Ich
hab auf ewig ihr entsagt.
CHOR
DER ERDGEISTER
(Sie
treten nahe an Heiling
heran, sehen
ihm
ins Gesicht.)
Hast
du nun an uns gedacht,
Da
dein Mädchen dich verlacht?
HEILING
(höhnisch.)
Das
Lachen hat sich schnell gewandt,
Ihr
Buhle fiel von meiner Hand!
CHOR
DER ERDGEISTER
(unter
sich.)
Hahaha!
Seht doch an!
Wie
Meister Heiling prahlen kann!
(Zu
Heiling.)
Der
Jäger ist frisch,
Gesund
wie ein Fisch.
HEILING
Er
lebt, sagt ihr?
CHOR
DER ERDGEISTER
Du
trafst ihn schecht,
Er
lebt und sitzet warm
In
seines Liebchens Arm.
HEILING
(bebend.)
So
wär ich nicht gerächt? Nicht?
CHOR
DER ERDGEISTER
Dein
Schätzchen ist des Jägers Braut
Und
morgen wird‘s ihm angetraut.
HEILING
So
rächet ihr denn eures Königs Schmach,
Zur
Hochzeit gehen wir, mir nach!
CHOR
DER ERDGEISTER
(wendet
sich von ihm.)
Hast
dich ja von uns losgesagt,
Geh
hin und prüfe deine Macht!
HEILING
Sprecht
ihr eurem König Hohn?
(wendet
sich von ihm.)
Nieder,
mir zu Füssen,
Euren
Trotz zu büssen!
CHOR
DER ERDGEISTER
(sich
wieder nähernd und ihm ins Gesicht höhnend.)
Wo
ist deine Krone,
Wo
dein Herrscherstab?
Sag,
wo ist dein Buch,
Dessen
Zauberspruch
Uns
in Fesseln schlug?
HEILING
(hilflos.)
Mein
Buch, mein Hort,
Meine
Krone fort!
CHOR
DER ERDGEISTER
Hihihihihihi!
Wolltst
dich überheben,
Auf
der Erde leben,
Nur
gemach,
Die
Reu‘ folgt nach!
(Sie
wenden sich wieder zurück.
Die
Zwerge kichern.)
HEILING
(verzweifelnd.)
Ha!
Das Geisterreich stößt mich zurück,
Und
hin ist auch mein Erdenglück!
Alles,
alles ist verloren,
O
des Thoren, des Thoren!
(Er
schlägt sich mit beiden Fäusten
gegen
die
Stirn und stürzt zusammen.)
CHOR
DER ERDGEISTER
(umgiebt
ihn.)
Jetzt
ist er unser auf immerdar!
(Diejenigen,
welche rechts stehen, strecken
die
rechte Hand, diejenigen,
welche
links stehen, die
linke Hand über
Heiling
aus. Zu den Zwergen.)
Jetzt
eilig hin, Eilig hin zur Königin!
(sechs
zwerge huschen nach
rechts
hinten
fort.Zu Heiling.)
Hör
uns an, verzweifle nicht.
Ob
auch der Menschen Treue bricht,
Die
Geister halten streng an Pflicht.
(Die
sechs Zwerge kehren von rechts hinten
zurück; der eine trägt das Scepter auf
einem Kissen.)
Willst
du wieder uns gehören,
Dich
uns ganz zu eigen schwören –
(Die
sechs Zwerge knieen im Halbkreis neben
Heiling.
Nach
dem Scepter hinzeigend, das die
Zwerge
gebracht.)
Soll
dieses Scepter wieder dein
Und
unsre Macht dir dienstbar sein!
HEILING
Alles,
alles will ich euch versprechen,
Laßt
mich meine Schmach nur rächen,
Rache!
Rache nur will ich!
CHOR
DER ERDGEISTER
(sich
um ihn drängend, ihm
knieend das
Scepter reichend.)
So
nimm es hin! Wir rächen dich! Wir rächen dich!
(Sie
erheben die Hände.)
HEILING
Habt
Dank, habt Dank, ihr Brüder!
(Er
nimmt das Scepter, sich aufrichtend.)
Jetzt,
jetzt bin ich König wieder.
(Chor
der Erdgeister steht auf.)
HEILING
(vorschreitend,
drohende beschwörende
Bewegung
bei den gesperrten Worten.)
Es
nahet die Rache,
Weh
e euch beiden,
Ihr
triumphieret nicht!
Wenn
ihr beim Feste
Im
Taumel der Freuden,
Beim
Feste im Taumel der Freuden,
Dann
halte ich Gericht.
CHOR
DER ERDGEISTER
Es
nahet die Rache,
Wehe
euch beiden,
Ihr
triumphieret nicht!
Wenn
ihr beim Feste
Im
Taumel der Freuden –
HEILING
Wenn
ihr beim Feste
Im
Taumel der Freuden,
Dann
halte ich Gericht!
CHOR
DER ERDGEISTER
Wenn
ihr beim Feste
Im
Taumel der Freuden,
Dann
halten wir Gericht!
(Sie
bleiben in dieser drohenden Stellung
bis zum Fallen des Vorhangs,
versinken
nicht wieder. Heiling
eilt ab nach rechts.)
Verwandlung
(Felsenhöhlenreich
der Königin. Wald
und
Felsengegend.
Zur
Rechten auf Stufen eine
Kapelle.
Es
ist heller Tag.)
Nr.
15. Bauernhochzeitsmarsch
auf der Bühne links außerhalb.
Dritter
Auftritt
(Stefano.
Vier Schützen mit ihren Hörnern)
STEFANO
(tritt
bei der Wiederholung der ersten acht
Takte
des Hochzeitsmarsches mit den vier
Schützen von rechts hinter der
Kapelle auf
und spricht in großen Pansen
während
des
Marsches, der von links
außerhalb
näher kommt)
Jetzt
kommt die Hochzeit, ihr Herren.
Ihr
Herren, jetzt kommt sie, haltet euch bereit!
(Pause.)
Seht,
da biegt der Zug um die Felsecke!
(Pause.)
Heißa,
wie die Fahnen wehen!
(Pause.)
Ach,
schaut, da ist das Brautpaar!
(Während
der Wiederholung des zweiten Teils
des
Hochzeitsmarsches kommt
der
Zug von links vorn:
Zwei Bauern
mit
Stangen, worauf Blumensträuße
und
Bänder; sechs Bergknappen- Musikanten;
der
Schulmeister; drei Bauern mit Fahnen;
vier
Brautjungfern; Konrad den
Arm
in der Binde, Anna,
Gertrud; vier
Brautjungfern;
Bauern und Bäuerinnen)
Vierter
Auftritt
STEFANO
Halt
da! Ich habe zwanzig neue Verse
zu
deinem
alten Jagdliede.
KONRAD
Zwanzig?
STEFANO
Ja,
die sing ich dir.
(Die
Schützen blasen.)
Nr.
16. Lied mit Chor
STEFANO
Es
wollte vor Zeiten ein Jäger frein,
Er
zog in den grünen Wald hinein.
Baubau!
Baubau! Hallo! Trara!
Baubau!
Hetzhetz! Hallo! Trara!
Baubaubaubaubau!
Er
lockte das hohe und niedere Wild,
Die
Männchen und Weibchen im grünen Gefild,
«Ihr
lieben Gesellen, ach, ratet mir fein:
Wie
muß mein Betragen im Ehestand sein?»
Baubau!
Hetzhetz! Hussa! Hallo! Trara!
Baubau!
Hallo! Trara! Hallo! Baubau!
Hussa!
Hallo! Trara! Baubau! Hussa! Hallo!
Hussa!
Baubaubaubaubaubaubau!
Hallo!
Trara! Baubaubaubaubau!
CHOR
Baubau!
Hussa! Hallo! Trara! Hussa!
Hussa!
Hussa! Hussa, sa, sa, sa, sa, sa!
Baubaubaubaubau!
STEFANO
Der
Jäger zuerst zu dem Bären trat:
«Du
zottiger Petz, gieb mir guten Rat!»
Baubau!
Baubau! Hallo! Trara!
Baubau!
Hetzhetz! Hallo! Trara!
Baubaubaubaubau!
Da
brummte der Bär: «Sieh mich nur an,
Bin
ich nicht ein Muster als Ehemann?
Denn
dickfellig muß man bei Weibern sein,
Und
brummen und brummen, jahraus, jahrein.»
Baubau!
Hetzhetz! Hussa! Hallo! Trara!
Baubau!
Hallo! Trara! Hallo! Baubau!
Hussa!
Hallo! Trara! Baubau! Hussa! Hallo!
Hussa!
Baubaubaubaubaubaubau!
Hallo!
Trara! Baubaubaubaubau!
CHOR
Baubau!
Hussa! Hallo! Trara! Hussa!
Hussa!
Hussa! Hussa, sa, sa, sa, sa, sa!
Baubaubaubaubau!
GERTRUD
Nun,
das sind mir saubre Lehren am Hochzeittage.
STEFANO
O
im neunzehnten Verse kommt‘s noch dicker!
Der
Jäger trieb auch einen
Dachs
aus dem Bau:
«Wie
leb‘ ich zufrieden mit meiner Frau?»
Baubau!
Baubau! Hallo! Trara!
Baubau!
Hetzhetz! Hallo! Trara!
Baubaubaubaubau!
Da
gähnte der Dachs
und
strich sich den Wanst:
«Ach,
schlafe so lang und so fest du kannst.
Denn
nur wenn man weder hört noch sieht,
Hat
man vor Weibern Ruh und Fried‘.»
Baubau!
Hetzhetz! Hussa! Hallo! Trara!
Baubau!
Hallo! Trara! Hallo! Baubau!
Hussa!
Hallo! Trara! Baubau! Hussa! Hallo!
Hussa!
Baubaubaubaubaubaubau!
Hallo!
Trara! Baubaubaubaubau!
CHOR
Baubau!
Hussa! Hallo! Trara! Hussa!
Hussa!
Hussa! Hussa, sa, sa, sa, sa, sa!
Baubaubaubaubau!
(Die
sechs Bergknappen-Musikanten beginnen
wieder den Bauernhochzeitsmarsch Nr.15. zu spielen.
Der
Zug setzt sich unter Jubelgeschrei in
der früheren
Ordnung gegen die Kirche
hin
in Bewegung. Stefano
und die vier Schützen folgen
dem
Zuge in die Kirche.
Wenn
die Ersten kurz vor der Kapelle angekommen
sind, bricht der
Hochzeitsmarsch
ab. Das
Glöcklein
der Kapelle beginnt zu läuten.
Alle
nehmen vor der
Thür die Kopfbedeckung ab. Die
sechs Bergknappen
Musikanten bleiben
außerhalb
stehen und richten ihre
Aufmerksamkeit auf das Innere der
Kapelle. Wenn
Alle in der Kapelle sind, endet das Läuten. Hans
Heiling kommt mit dem Scepter, wie er im zweiten
Auftritt abgegangen ist, von rechts vorn.)
Fünfter
Auftritt
(Heiling
allein. Stimmen aus der Kapelle)
HEILING
(Spricht)
Hier
ist der Platz, hier will ich ihrer warten,
Ein
unwillkommner finstrer Hochzeitsgast,
Ein
schlimmer Führer in das Brautgemach.
Du
schmucker, feiner, lust‘ger Bräutigam,
Die
Brautnacht bricht herein, nimm dich in acht,
Sie
wird mit tiefem Schatten dich bedecken.
Nr.
17. Gesang unter Harmoniumbegleitung
in
der Kapelle.
(Während
diesem ertönt das Glöcklein
in
sparsamen Schlägen.)
CHOR
Segne,
Allmächtiger, segne dies Paar,
Schütze
ihr Haupt in jeder Gefahr!
Du
bist der starke Gott, auf den wir bauen,
Du
der Allmächtige, dem wir vertrauen,
CHOR
UND KONRAD
Du
bist der starke Gott, dem wir vertrauen,
Du
der Allgütige, auf den wir bauen!
HEILING
(nach
dem ersten Takte vor sich hinsprechend)
Vergebens
flehet ihr,
der
ew‘ge Rächer ist mit mir.
Wende
dein Angesicht, richtender Gott!
Laß
meine Rache frei, hemme sie nicht!
(Pause.
Er
spricht weiter, wenn Konrad
und Anna
im
Chore hörbar werden)
Willst
du mich bethören, süsser Friedensklang,
Will
ich dich nicht hören,
frei
sei der Rache Drang!
(Er
eilt nach links ab. Nach
Beendigung des
Gesanges große Pause;
dann
Glockengeläute. Die
sechs Bergknappen-Musikanten
beginnen
hierauf
wieder den Bauernhochzeitsmarsch Nr. 15.
Der
Zug
kommt in der vorigen Ordnung
aus
der Kirche und
geht unter Vorantritt
der
Musikanten links vorn ab.
Konrad
und Anna haben sich von dem
Zuge
getrennt und bleiben.
Der
Hochzeitsmarsch wird
schwächer
und
schwächer und verklingt)
Sechster
Auftritt
(Anna,
Konrad zu ihrer Linken. Konrad
und
Anna kommen umschlungen
nach vorn)
Nr.
18. Duett
KONRAD
Nun
bist du mein!
ANNA
Ich
ewig dein!
KONRAD,
ANNA
Ich
halte dich umfangen
Und
alles Fürchten –
KONRAD
Alles
Bangen, vergessen ist‘s –
ANNA
Vergessen
ist‘s, vergessen ist‘s –
KONRAD
UND ANNA
Auf
immer und vergangen!
ANNA
Was
mir gelobt dein treuer Mund,
Der
Liebe heil‘gen Eid –
KONRAD
Den
hat zum ew‘gen Treuebund
Der
Himmel nun geweiht.
ANNA,
KONRAD
Was
mir gelobt dein süsser Mund,
Der
Liebe heil‘gen Eid,
Den
hat zum ew‘gen Treuebund
Der
Himmel nun geweiht. –
ANNA
Nun
bist du mein!
KONRAD
Ich
ewig dein!
ANNA, KONRAD
Ich
halte dich umfangen, und alles Fürchten –
KONRAD
Alles
Bangen –
ANNA
Vergessen
ist‘s auf immer –
KONRAD
Auf
immer und vergangen!
ANNA, KONRAD
Vergessen
ist‘s auf immer und vergangen!
Ja,
alles Fürchten, alles Bangen,
Vergessen
ist‘s auf immer und vergangen!
(Sie
wollen ab nach links vorn. Stefano
und
die acht Brautjungfern
treten
ihnen entgegen.)
Siebenter
Auftritt
STEFANO
(Spricht)
Nun,
das gefällt mir nicht übel.
Zum
Brautsuchen sollt ihr kommen,
alles
steht und wartet auf euch.
Nr.
19. Finale
(Eine
Brautjungfer läßt sich vor Konrad auf
ein Knie nieder, faltet auf dem andern ein
weißes Tuch zusammen, womit sie dann
Konrad
die Augen verbindet)
DIE
BRAUTJ UNGFERN
So
wollen wir auf kurze Zeit
Die
Augen dir verbinden,
Hast
du nach Herzenslust gefreit,
Wirst
du dein Weibchen finden.
(Sie
wiederholen diesen Sang)
KONRAD
Und
wär‘st du tausend Meilen weit,
Ich
wollte dich schon finden.
(Zwei
Brautjungfern führen
ihn rasch
ab
nach rechts vorn.)
Achter
Auftritt
(Die
Vorigen ohne Konrad und die beiden
Brautjungfern.
Dann Haus Heiling)
STEFANO
Nun
lauft mit ihm, was ihr könnt, versteckt ihn,
Ich
komme gleich mit der Braut nach.
(Eine
Brautjungfer verbindet
Anna ebenso
die
Augen)
DIE
BRAUTJ UNGFERN
Wir
wollen nur auf kurze Zeit
Die
Augen dir verbinden,
Wenn
du ein treues Weibchen bist,
Wirst
du den Liebsten finden.
(Sie
wiederholen diesen Sang.)
ANNA
Ach,
wer dem herzen teuer ist,
Den
weiß man schon zu finden.
(Zwei
Brautjungfern drehen und führen sie
einmal
in einem kleinen Kreis herum
und
lassen sie dann
stehen. Alle
stehen ruhig und sehen beobachtend
auf
Anna. Heiling
tritt von links hinten heran.)
ANNA
Nun
führt mich!
(Sie
reicht Stefano die linke Hand; ehe Stefano
sie nimmt, tritt Heiling dazwischen
und ergreift sie.)
DIE
BRAUTJ UNGFERN
(aufschreiend.)
Ha!
(Sie
laufen nach allen Seiten davon. Stefano
stürzt erschreckt ab nach
rechts vorn.)
Neunter
Auftritt
(Anna,
Heiling zu ihrer Linken)
ANNA
Was
soll das Schrein? –
Ihr
tollen Mädchen, laßt die Possen sein!
So
kommt doch! – Wollt ihr nicht? So sprecht!
So
sprecht!
Ihr
ängstigt mich! Ihr ängstigt mich!
Ach, das ist gar nicht recht!
(Unwillig
reißt sie mit dem letzten Wort das
Tuch von den Augen, erblickt Heiling, der
unbeweglich ihre Hand hält; sie
sinkt in die
Kniee, wendet entsetzt
das
Gesicht.)
Barmherz‘ger
Gott!
HEILING
(mit
starrer Kälte.)
Was
wendest du dein Angesicht?
Süss
Liebchen,
kennst
du deinen Bräut‘gam nicht?
ANNA
Entsetzlicher!
Hinweg! – Was willst du hier?
HEILING
(reißt
sie empor; fürchterlich.)
Als
Rächer komm‘ ich her!
ANNA
(scheu
und bang.)
Weh
mir!
HEILING
(von
ihrem Anblick entwaffnet und tief
be
wegt,
schlägt die Hände zusammen.)
Anna!
Warum hast du mir das gethan?
ANNA
(gerührt,
ganz kindlich.)
O
rechnet mir nicht Euern Jammer an!
HEILING
Gedenkst
du nicht des Tags,
da du mir Treu‘ versprochen,
Als ich in Wonn‘ und Schmerz zu deinen Füssen rang?
Warum,
warum hast du mir deine Treue gebrochen?
ANNA
(kindlich.)
Warum
habt Ihr zum Menschen Euch gelogen,
In
Eure grause Nähe mich gezogen,
Mit
Eitelkeit mein Herz versucht?
Ich
wußte nicht, was ich versprochen,
Als
Ihr mich Braut genannt.
HEILING
Verflucht!
So
hast du keine Treue mir gebrochen?
Vor
meiner Liebe konnte dir schon grauen?
Wohlan,
wohlan,
so
sollst du meine Rache schauen!
ANNA
So
räche dich, so räche dich, Entsetzlicher!
Doch
nur an mir, an mir allein
Erschöpfe
alle Pein!
Doch
an mir allein
Erschöpfe
alle Pein
(Sie
fällt ihm zu Füßen.)
Und
schone, schone meines Gatten nur!
HEILING
(rasend.)
Ha,
Schändliche! So wagst du, ihn zu heißen?
Aus
deinem Herzen will ich diesen Namen reißen.
ANNA
(flieht
wankenden Schrittes vor ihm nach rechts
vorn)
Ihr
Heil‘gen alle, schützet, rettet mich!
(Sie
stürzt in die Kniee, mit ausgebreiteten
Armen wie verzückt gen
Himmel rufend.)
In
deine Hände, o Gott, befehl‘ ich mich!
(Heiling
läßt von ihr ab, steht erschüttert und
unschlüssig.
Stefano und Konrad eilen
von rechts
vorn herbei. Gertrud, die
vier
Schützen, Bauern
und
Bäuerinnen kommen
von links. Die acht
Brautjungfern
treten
von allen Seiten heran)
Zehnter
Auftritt
(Alle
drohend gegen Heiling)
KONRAD
(zu
Heiling.)
Weiche,
Verfluchter,
Ihr
Retter ist da!
KONRAD, CHOR
Weh
dir, Veruchter,
Die
Rache ist nah!
(Heiling
blickt ihn mit starrer Kälte an.)
KONRAD
Rufe
deine Geister,
Schwarzer
Hexenmeister,
Rolle
nur wütend den Blick,
Hier
nimm deinen Dolchstoß zurück!
(Er
führt mit dem Jagdmesser einen heftigen
Stoß auf Heilings Brust, die
Klinge bricht. Heiling
steht unbeweglich, lacht gellend auf. Alle
weichen
entsetzt nach allen Seiten
hin
zurück, so daß die
Mitte frei wird.)
GERTRUD, STEFANO, CHOR
Wehe,
entsetzlich!
Er
ist unverletzlich!
HEILING
(schwingt
sein Scepter)
Geister,
herbei, Die Rache ist frei!
STEFANO, CHOR
Die
Höll ist frei, Gott steh‘ uns bei!
(Heftiger
Donnerschlag. Es wird Nacht.)
CHOR
DER HOC HEITSLEUTE
Weh
uns!
In
des Verderbens Nacht Sind wir gefallen!
HEILING, DIE GEISTER
Wehe
euch allen!
In
des Verderbens Nacht Seid ihr gefallen!
(Die
Kapelle rechts verwandelt sich in
einen nackten
Felsen. Die Wald- und
Felsengegend
verschwindet
nach oben.
Das
diamantenschimmernde
Felsenhöhlenreich
erscheint. Die
Königin der
Erdgeister sitzt auf einem
erhabenen
Throne unter
einem
juwelenblitzenden
Baldachin. Gnomen und
Erdgeister die auf leuchtenden
Gesteingrotten
gruppiert sind, umgeben
sie.
Helles Licht fällt
auf die Gruppe.
Während
des Trompetensolo fährt
die
Erhöhung mit der Gruppe um die Königin
langsam nach vorn)
Elfter
Auftritt
(Die
Vorigen. Die Königin der
Erdgeister. Gnomen.
Erdgeister)
KÖNIGIN
(aufstehend.)
Halt
ein, mein Sohn, die Rache darf nicht richten,
Laß
mich den Streit in Liebe schlichten!
CHOR
DER HOC HEITSLEUTE
Ha!
Welch Wunder ist geschehen,
Welch
ein Glanz läßt dort sich sehen!
KÖNIGIN
Du
hast der Erde Lust
und
Pein erfahren,
Hast
deine Leidenschaft gebüsst,
Erhebe
dich nun über sie.
Das
Geisterreich beut dir die Krone
Und
treue Liebe ihrem Sohne
Verheißt
der Mutter Herz.
(Sie
breitet die Arme aus.)
Hierher,
mein Sohn!
Hierher,
mein Sohn, hier endet aller Schmerz!
GEISTER
(halblaut.)
Ihn
bewegt, ihn bewegt der Mutter Rede,
Wird
er sich, ja, wird er sich zur Milde kehren?
HOCHEITSLEUTE
(halblaut,
noch immer starr vor Staunen.)
Welche,
welche wunderbare Rede!
Wird
er, wird er auf die Mahnung hören?
HEILING
(der
die ganze Zeit in sich gekehrt
und
ohne
Bewegung stand.)
Wenn
mein Kranz verblüht,
Wenn
mein Herz gebrochen,
Dann,
ja, dann hatt‘ ich Wiederkehr versprochen!
Ich
komme, Mutter, alles ist erfüllt!
(Er
eilt nach dem Thron, seiner Mutter zu
Füßen.
Königin beugt sich liebend über
ihn
und zieht ihn zu sich empor. Die
Erdgeister
bekleiden ihn mit Krone und
Mantel
und gruppieren sich huldigend um
beide.
Königin und Heiling halten sich in
inniger
Umarmung umschlungen)
GEISTER
Heil,
Heil, die Herrin hat gesiegt,
Heil
uns, Heil, Heil, er ist gewonnen!
HOCHEITSLEUTE
Wohl
uns! wohl uns! er ist besiegt!
Die
Gefahren, die Gefahren sind zerronnen.
HEILING
Fahr
hin, der Erde Lust und Leid!
Es
war beschieden,
Was
geschehn.
Kein
sterblich Auge soll mich wiedersehn.
(Die
Erhöhung mit der Gruppe der Königin fährt
langsam zurück.
Der
nackte Felsen rechts
verwandelt
sich
wieder in die Kapelle. Die
Wald
und Felsengegend sinkt wieder
von
oben herunter
und schließt
das
Felsenhöhlenreich. Es
wird wieder
heller
Tag)
KONRAD, ANNA
(nachrufend.)
Fahr
wohl! Fahr wohl!
und
unter uns sei Friede!
(Alle
gehen, wenn sich das Felsenreich
geschlossen,
nach vorn. Gertrud
und
Chor der Hochzeitsleute mit
erhobenen
Händen.)
HOCHEITSLEUTE
Gottes
Allmacht hat entschieden,
Allen
Recht und allen Frieden.
KONRAD
UND ANNA
Gottes
Allmacht hat entschieden,
Allen
Recht und allen Frieden!
Nun
endlich mein, und alles Bangen,
Vergessen
sei‘s auf immer und vergangen.
ALLE
Gottes
Allmacht hat entschieden,
Allen
Recht und allen Frieden.
|
PRÓLOGO
(Amplia caverna
en las profundidades de la
tierra donde se
ven numerosos pasajes que
conducen a
otras cuevas. Todo está iluminado
por una luz
turbia y de
color rojizo. Una
grieta
en la pared de
cristal se eleva hasta
el techo de
la bóveda. Brota
del suelo un chorro de agua
plateada. En
el fondo, se abre lateralmente un
pasaje por
encima de un rellano rocoso a una
altura considerable
hasta una cavidad, a través
del cual se
puede vislumbrar una luz pálida.
En medio de la
cueva se alza un trono de
roca.
Penumbra
mágica, interrumpida aquí y
allá por
efectos de luz cegadora. A
derecha e izquierda,
los actores. Se
abre el telón)
Escena Primera
(La Reina de
los Espíritus de la Tierra, Hans
Heiling, gnomos, sus
mujeres, enanos. Heiling
tiene la cara pálida,
el cabello y la barba negros.
Su personalidad
es sensible e impetuosa a la vez;
es mesurado en
el hablar
y en su comportamiento;
a veces la ira
lo domina pudiendo llegar hasta el
furor. Hans
entra vestido
con una túnica negra
hasta las
rodillas, se cubre con un rico y largo
manto y ciñe
su cabeza una brillante corona.
En la mano derecha lleva
un cetro de oro. Se
sienta
solemnemente en el trono. La reina, así
mismo vestida
con un vestido negro, se sienta
junto a él.
Los enanos, gnomos y sus mujeres
trepan por las paredes
escarpadas de los
alrededores en
las que brillan
las vetas metálicas;
todos llevan
joyas que presentan, haciendo
profundas
reverencias, a la reina y a Heiling.
Los gnomos
desenrollan hojas de rocas,
traen
pequeñas
piezas metálicas pulidas, abren cuadernos
metálicos y
van a buscar pequeñas vagonetas
en las
que cargan el metal, luego
se distribuyen
a izquierda
y derecha. Los
enanos trabajan con martillos sobre
la roca y
andan a pequeños pasos en
fila india
deteniéndose
ante cada salida. Escena
animada
y agitada.)
ESPÍRITUS DE
LA TIERRA
¡Trabajad
diligentes
con gran vigor!
¡Sostened
firmemente
las aguas del
abismo!
¡Permaneced atentos!
¡Empujad hacia el
pozo
los tesoros que
estaban durmiendo
la noche eterna!
Sin descanso,
siempre
atrás y adelante,
encima y debajo,
obtengamos
rápidamente
lo más ricos y
más coloridos tesoros
por los que los
seres humanos luchan y penan,
perecen y se
arruinan,
se salvan y se
condenan.
HEILING
(Se levanta, se
pone la corona, toma
el cetro
de oro y desciende del trono.)
¡Basta, acabad
vuestro trabajo!
(Los Espíritus
de la Tierra se detienen
a escuchar)
HEILING
¡Me siento
obligado a irme,
no puedo
permanecer por más tiempo
en el fértil
mundo del amor!
LA REINA
(siguiéndolo)
¿Hoy nos dejarás
para siempre?
¿Quieres alejarte
de tu reino dorado y de
tu madre?
¿Quieres
renunciar a
la comunidad de tus hermanos?
(Los Espíritus
de la Tierra se
aproximan,
poco a poco, desde
todos lados)
HEILING
¡Tengo que
hacerlo!
¡Si quiero llevar
esta corona,
tengo que
renunciar al amor terreno!
Y eso para mí es
imposible.
(con pasión)
Desde que
encontré a Ana,
desde el momento
en que nuestras almas se unieron,
¡corona y cetro
no valen nada para mí!
ESPÍRITUS DE
LA TIERRA
¿Quieres unirte
a la hipócrita
raza humana
y rechazar la
corona?
¿Deseas realmente
eso?
(Se arrodillan
a ambos lados de Heiling
con lo brazos
levantados hacia él)
¿Deseas eso? ¿Lo
deseas?
LA REINA
¡Quédate aquí!
¡Quédate!
¡Quédate aquí!
ESPÍRITUS DE
LA TIERRA
(rogando
humildemente)
¡Permanece aquí!
¡Los Espíritus
te servirán
(con las manos
en el pecho)
gustosos al menor
gesto tuyo!
HEILING
¡Marcharos!
¡Basta de promesas!
(Los Espíritus
de la Tierra se estremecen)
HEILING
Quiero liberarme
de vosotros.
No quiero tener que
volver a abandonar a Ana
por tener que
oficiar aquí.
ESPÍRITUS DE
LA TIERRA
(Se levantan y
retroceden mientras
dicen entre si)
¡Oh, qué
rebelde!
¡Oh, qué
contumaz!
¡Qué orgulloso es!
¡Qué orgulloso,
obstinado y rebelde!
¡Qué orgulloso y
obstinado es!
(se vuelven a
acercar)
Arrogante.
¿Cómo podrás
vivir sobre la tierra?
¡Te
arrepentirás!
¡Oh!
¡Qué orgulloso y
obstinado eres!
¡Oh!
Arrogante.
¿Cómo podrás
vivir sobre la tierra?
(Amenazantes)
¡Espera, espera!
¡Te vas a
arrepentir!
¡Espera, espera!
¡Te vas a arrepentir!
¡Espera,
espera!
¡Te vas a arrepentir!
(Vuelven
atrás, donde forman grupos, algunos
en cuclillas, otros de pie. La
reina y Heiling quedan
en primer
plano)
LA
REINA
La
ilusión de tu madre siempre ha sido tu herencia,
ilusión que aún hoy me atormenta
con
amargo arrepentimiento.
Tú
bien sabes que la vida te fue dada
por
el amor de un ser humano;
hijo de un infeliz matrimonio,
has vivido sumido en un eterno conflicto –
HEILING
(conmovido)
Lo
sé, lo sé, por eso déjame ir,
para
que sobre la tierra,
en
los brazos de Ana,
llegue a ser un
ser humano completo.
LA
REINA
(acercándose
a él)
¡No
lo serás jamás!
Siempre serás un extraño
para
los seres humanos.
Sus actividades limitadas
pronto
te parecerán viles y sin sentido.
El arrepentimiento
se apoderará de ti
y
desearás volver,
(rápidamente)
por
lo tanto conserva tu poder mágico
para
dirigir a los espíritus.
¡Retén
el poder de tu sabiduría!
HEILING
(Irritado)
¿De
qué me servirá ese libro?
¿De qué me sirven sus poderes mágicos,
si no pueden
aportarme serenidad? –
(Con
profunda emoción)
¡En
el seno de Ana me espera una vida dichosa,
sólo
a la magia del amor
he de consagrarme!
LA
REINA
(seria)
Y
¿estás seguro que el mundo de arriba
con todos sus encantos te será fiel?
HEILING
(ambiguo)
¡Calla,
madre, calla!
Deja
que mis dudas duerman,
debo
tener confianza para poder vivir.
Dame las joyas para la novia, pues
el tiempo apremia.
LA
REINA
El
último regalo de tu madre está dispuesto.
(Hace
una señal y cuatro
enanos le traen
un
hermoso cofrecito decorado
y luego
regresan por donde vinieron.
Los Espíritus de la
Tierra una vez
más se acercan lentamente.)
LA
REINA
(Abre
el cofre)
¡Fúlgidos
diamantes, cómo brilláis!
Sois las lágrimas de despedida
que
una madre derrama por su hijo infiel.
Llevad mis lágrimas
como
joyas para la novia,
que
ellas adornen a mi adversaria.
Que su felicidad
se adorne con
mi sufrimiento,
pues quedo aquí totalmente abandonada.
(Los
Espíritus de la Tierra se reavivan)
HEILING
(Mientras toma
el joyero, le habla en voz
baja a la
Reina mientras con su mano
le
oprime violentamente
la boca)
¡Basta,
basta! ¿Estás celosa de mi felicidad?
¿Por
qué me haces tan difícil este último instante?
(Se
levanta y se marcha)
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
(lo
rodean formando un grupo compacto)
¡No
debes huir!
¡Recuerda
tu deber!
¡Eres uno de
nosotros!
¡No
te dejaremos marchar!
LA
REINA
¡No huyas!
¡No nos abandones!
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
¡No
debes huir!
¡Recuerda
tu deber!
¡Eres uno de
nosotros!
¡No
te dejaremos marchar!
HEILING
¿Osáis amenazarme?
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
¡No
te dejaremos ir, no te dejaremos ir!
(Heiling
con gesto amenazante gira
bruscamente)
HEILING
¡No me retendréis!
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
¡No
te dejaremos ir, no te dejaremos ir!
¡No
te dejaremos ir!
(Los
espíritus hacen gestos amenazadores)
HEILING
(corriendo hacia el trono, toma el
cetro
de oro y con él se dirige hacia los Espíritus)
¡Abrid
paso! ¡Es una orden del Rey!
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
(retroceden
hacia ambos laterales,
y se echan
en tierra anonadados)
¡Ahí,
de nosotros! ¡Ahí, de nosotros!
(La Reina va con un papel hacia el lado
izquierdo)
HEILING
(Restituye el cetro en
su lugar y,
dirigiéndose
hacia su madre, hace
una profunda genuflexión)
¡Adiós, desde
hoy no tienes hijo!
(Se pone de pie
y se vuelve tristemente
a
los Espíritus de la Tierra)
¡Adiós!
¡Adiós!
(Retrocede)
¡Pobres hermanos,
tan tristes e infelices!
LA
REINA
(extendiendo
los brazos)
¡Hijo
mío!
HEILING
¡Adiós!
LA
REINA
¡Hijo
mío, hijo mío!
¿Nunca
volverás?
¿Nunca regresarás junto a
mí?
HEILING
(Se
vuelve. Pausa.
Se
acerca a ella)
Si
mi corona pierde su brillo,
si
mi corazón se rompe,
entonces ¡oh,
madre! tal vez.
Pero ¡no lo desees!
¡no lo desees!
¡Oh madre, no lo desees!
(se
aleja a toda prisa. Se
lo ve subir por el
pasadizo
de rocas lateral, se quita el manto
de los hombros y, arrojándolo al suelo,
desaparece por la salida. La Reina se
sienta
en el trono.)
Escena Segunda
(Los
anteriores menos Heiling)
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
(Se
levantan de nuevo)
¡Huye,
no nos oye!....
(amenazantes,
repiten
cinco veces lo mismo)
¡Ay
de los que traicionan la fe!
LA
REINA
(Se
desploma en los escalones del trono)
¡Pobre
madre sin hijos!
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
(Se
lamentan a su alrededor)
¡Pobre
madre sin hijos!
LA
REINA
(Se
levanta rápidamente y avanza)
¡No, no! Mi poder
no es vano, no
me detendré.
¡Usaré mi
poder
para
recuperar a mi hijo!
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
(la
rodean apremiantes)
¡Permite, soberana, que te ayudemos en la empresa!
Ordena,
¿qué debemos hacer? ¡Ordena!
LA
REINA
(imperativa)
¡Esperad
pacientemente mis órdenes!
(Los Espíritus de la Tierra se
aprestan a salir)
¡De
prisa! ¡Reanudad vuestro trabajo!
¡Adelante, fieles
seguidores de nuestras
leyes eternas!
(Da
la vuelta y vuelve
al trono)
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
(refunfuñando)
Obedecer
y soportar,
moverse
y agotarnos,
ése
es nuestro destino.
(Empiezan
de nuevo su
actividad)
¡Trabajemos
diligentes
con
gran vigor!
Sin
descanso,
siempre
atrás
y adelante,
encima
y abajo.
¡Rápido!
Trabajemos sin
reposo,
siempre
atrás
y adelante,
arriba
y abajo.
¡Rápido!
Obtengamos los más
ricos y coloridos tesoros.
¡Rápido!
Obtengamos aquello por
lo que los humanos
luchan y penan,
se
salvan y se condenan.
(La Reina se sienta
triste reflexionando
sobre
el trono. Los Espíritus de la Tierra
reanudan
las mismas actividades que al principio.
Los siete minutos del
entreacto se ejecutan a
telón bajado
mientras se realiza el cambio de
escena, por
lo que no es necesario efectuar
un descanso)
Entreacto
PRIMER
ACTO
(Sala
de estudio de Hans Heiling. Es de día)
Nº
1 - Introducción
Escena Primera
(voces
de la Reina y los Espíritus de la Tierra.
Hans Heiling, luego las
voces de Ana y Gertrudis)
LA
REINA
(Desde las profundidades)
¡Oh,
quédate conmigo, conmigo!
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
(de
igual forma)
¡Oh,
quédate con nosotros!
Los
Espíritus te serviremos de buena gana
a
la menor indicación tuya.
HEILING
(Sale de una puerta trampa
con el joyero
en su mano, cerrando
la puerta con una
cadena, mientras
el preludio comienza a sonar.)
¡Ciérrate
para siempre, oscuro camino,
no
quiero recorrerte nunca más!
(La
escotilla del pasaje se cierra sonoramente)
HEILING
(toma un libro mágico
de la mesa
que está junto a la pared del
fondo)
¡Vosotras, poderosas runas,
con vuestro poder
mágico, haced que todos
los
espíritus se silencien por siempre!
(Deja el libro
cerrando cuidadosamente
su broche y
avanza al frente de la escena)
Ahora
enciérrame en tus brazos amorosos
¡oh,
rica tierra! y mantén tu palabra.
¡Soy todo tuyo!
(pone
el joyero sobre un mueble
y luego va a atizar las cenizas de la
chimenea.
Ana y Gertrudis llaman
a
la puerta)
GERTRUDIS
¡Maestro
Heiling!
HEILING
(Sorprendido)
¿Quién
llama?
ANA
¡Maestro
Heiling, buen día!
HEILING
(Con
entusiasmo)
¡Ella!
¡Es ella!
(Se apresura a
descorrer el cerrojo de
la gran puerta. Ana
y Gertrudis entran)
Escena Segunda
(Gertrudis, Ana
y Heiling)
Nº
2 Trío
HEILING
(a
Ana, con la ternura amorosa)
¡Bienvenida!
Has traído
el cielo a través de ese umbral.
Por
primera vez en mi casa
¿puedo
tomar estas manos
para
saludarte?
(Saluda
también a Gertrudis)
ANA
(Con
ingenuidad y alegría)
Ayer en todo el día, durante
todo el día
no te dejaste ver.
GERTRUDIS
Hemos
estado muy ansiosas.
HEILING
(a
Ana)
Entonces ¿tu corazón
preguntaba por mí?
ANA
Bueno,
sí, he estado muy molesta
porque
habías desaparecido de nuevo.
¿Qué
hiciste ayer?
HEILING
Siempre
he pensado en ti.
Ahora ya nada podrá separarnos,
nunca
más estaré lejos de ti.
GERTRUDIS
¡Cómo
disfruta ante tanta ternura
mi
corazón maternal!
Sí,
mi vejez gozará
de
esta espléndida fortuna.
ANA
Bueno,
nada de secretos
que
a nadie complacen.
Cesen
las obsesiones sombrías
y aprendamos
a ser felices.
HEILING
Sí,
felizmente hago
lo
que ordena tu dulce boca.
Querida,
cuando pueda decir que eres mía,
seré feliz y muy dichoso.
(Hablado)
GERTRUDIS
Bueno,
señor, debo decir que estoy
un
poco curiosa de conocer su casa.
HEILING
Déjeme
guiarla.
(Heiling
sale)
Escena Tercera
(Gertrudis
y Ana)
GERTRUDIS
Anita, no dices
nada.
¿No
te gusta la casa de tu novio?
ANA
(Va
hacia Gertrudis
y se sienta en la mesa)
Madre, sí que me gusta, pero...
¡madre...
(a
media voz)
... no
deberías haberme aconsejado
que
me casara con Heiling!
GERTRUDIS
¿Qué dices?
¡Un hombre tan
rico y bien
educado!
¿Qué más se puede esperar?
Entre
los jóvenes no hay ninguno que
tenga
intenciones honestas para
con las muchachas.
Y ahora debo
acompañar a Heiling.
(Gertrudis
sale detrás de Heiling)
Escena Cuarta
(Ana
a solas)
ANA
(Se
sienta pensativa
por un momento
con
las manos en el regazo, mirando
el libro, luego
se levanta suspirando)
¡Oh,
Konrad!
¿Quizás
estás pensando en mí?
Aunque,
en tres días sea mi boda.
(Ana ojea el libro mágico
y se aterroriza)
¡Ah,
qué imágenes
tan
brillantes y hermosas!
Se
acercan y se alejan,
como
nunca lo había visto.
¡Confusas
imágenes
se
mueven, se agitan
y se
agrandan!
(sigue
ojeando el libro)
¡Como olas!
¡Cómo
se entrelazan,
cómo
me acosan!
(Las
hojas se ponen a girar, cada
vez más rápido,
por
lo que Ana siente vértigo
y se aferra a la silla
que hay tras
de la mesa)
¡Más
y más! ¡Más y más!
Giran
vertiginosamente,
¡me
siendo desmayar!
¡Qué
horror! ¡Qué horror! ¿Qué ha sucedido?
(Hans
Heiling entra cubierto
con
una gorra y una capa junto con
Gertrudis, moviéndose rápidamente)
Escena Quinta
(Gertrudis en
pie. Ana en la mesa con
el
libro mágico. Heiling a su lado)
HEILING
(con
vehemencia)
¡Desventurada!
¡Desventurada! ¿Qué has hecho?
¿Qué
locura te impulsa?
¡Aléjate!
¡Temeraria!
(Saca
la mano de Ana del libro que se lo pone bajo
el brazo. Ana
se lanza a los brazos de Gertrudis)
GERTRUDIS
¿Qué
tienes, hija mía?
ANA
¡Ay
de mí!
HEILING
(Reflexionando,
se acerca a Ana)
¡Perdóname!
GERTRUDIS
¡Ah!
¡Hija mía!
HEILING
Cálmate,
deja que yo aplaque tu miedo.
(La
toma entre sus brazos y
la acaricia)
ANA
(Desprendiéndose del
abrazo de Heiling)
¡No,
en nombre de todos los santos,
en
el nombre de todos los santos,
destruye
ese libro, destruye ese libro!
¡Deja
que pueda vivir en paz!
HEILING
Ana,
¿qué me estás pidiendo?
ANA
¡Destruye
ese libro!
Escucha mis ruegos, si
quieres que me tranquilice!
HEILING
Ana,
¿qué me estás pidiendo?
ANA
¡Escucha
mis súplicas,
si
quieres verme tranquila!
¿Mis
súplicas no te ablandan?
¿Tu
amor ha desaparecido?
¡Acaba, por piedad,
con este
tormento que me destruye!
HEILING
(Para
sí)
Mi
ciencia suprema,
mi
orgullo y mi poder,
¿tengo
que abandonarlos?
¿Debo
liberarme de los espíritus
y
vivir en el futuro sin poderes?
ANA
(con
angustia, agarrándolo por los brazos)
¡Destruye
el libro!
¡Escucha mis
ruegos si
quieres verme serena!
¿No
tienen fuerza mis súplicas?
¿Tu
amor ha desaparecido?
¡Acaba, por piedad,
con este
tormento que me destruye!
(Se
apoya en el pecho de Heiling)
HEILING
(Viendo
la profunda emoción de Ana)
¡Todo
te lo concedo!
(Aferra
el libro con ambas manos)
¡Que
las llamas te consuman!
(Lanza
el libro al hogar. Una
llama
brillante incinera el libro. Se
ve
un relámpago acompañado de un
trueno)
HEILING
(va
hacia Ana)
¡Ahora
he perdido mi poder,
toda
mi felicidad depende de ti!
GERTRUDIS
¡Gracias
a todos los santos!
HEILING
(a
Ana)
¿Ya
no estás inquieta?
ANA
¡Oh!
¡Mil, mil gracias!
GERTRUDIS
¡Gracias
a todos los santos!
HEILING
¡Ya
no estás angustiada!
¡Ya
no estás angustiada!
¡Te ofrezco toda mi vida!
¡Para mí,
nada hay más valioso que
tú!
GERTRUDIS
¡Gracias
a todos los santos!
Ha
cedido,
no
puede resistirse,
es
un buen pretendiente.
ANA
¡Oh,
mil gracias!
Una
nueva vida ha vuelto a mí.
¡Oh,
mil gracias!
Ahora ya puedo
respirar.
¡Oh,
mil, mil gracias!
HEILING
¡De nada! - ¡De nada!
(Hablado)
GERTRUDIS
Bien, maestro Heiling, es justo que usted
haya escuchado
las súplicas de Anita.
ANA
Heiling,
sé que me amas.
HEILING
(estrechándola
contra su pecho)
¿Lo
sabes? ¡Entonces, no lo olvides nunca!
ANA
(Lo
abraza mientras mira el collar que
él
lleva alrededor de su cuello)
¿Qué
llevas aquí, Heiling?
HEILING
Es un collar que deberás llevar
como recuerdo
de este momento
(le
pone el collar)
GERTRUDIS
¡Ah,
qué maravilloso!
Anita, Anita,
pero si pareces una dama.
ANA
¡Qué feliz me
haces!
No
soy ninguna ingrata,
créeme.
HEILING
Si
me amas,
¿de qué vale entre nosotros dar
las gracias?
Nº
3 Aria
HEILING
El día en que me prometiste fidelidad,
cuando
me debatía entre el placer y
la pena,
entonces, justo entonces,
empezó a amanecer
en
mi pecho.
Por
primera vez
se
había calmado
la
ansiedad de mi alma.
De
una noche oscura y triste
desperté a una vida luminosa.
¡Tú,
sí, tú me hiciste dichoso
sin
límite alguno!
(fervoroso,
pero con una oculta amenaza)
¡Oh,
nunca me hagas dudar de tu fidelidad!
Mantén
siempre el amor en tu corazón,
pues sólo vivo por ti.
(impetuoso)
¡Te
amo inmoderadamente,
te
amo entre mil penas,
te
amo entre sufrimientos infernales!
(receloso, pero siempre impetuoso)
Si
alguna vez fueras a abandonarme,
si
alguna vez tu corazón se enfriara,
¡ay
de nosotros! ¡Ay!
De
sólo pensarlo me invade
una
tétrica violencia
que me incita
a una venganza terrible.
¡Te
amo con el corazón sangrante!
¡Te
amo entre infinitos dolores!
Te
amo
con
el corazón sangrante,
entre
dolores infinitos,
con
recelo y temor,
con
locos deseos.
Te
amo con celos y miedo,
con ansia loca.
Te
amo
con
el corazón sangrante
entre
dolores infinitos
con
recelo y miedo
con ansia loca.
Así
te amo.
¡Sí,
así te amo!
(Se
arroja a los pies de Ana, con
el rostro hundido en su regazo)
(Hablado)
ANA
(lo levanta y habla mientras
la
música continúa)
No
seas tan impetuoso, ¡levántate!
¿No
seré dentro de tres días tu esposa?
Entonces quédate
tranquilo
también tú.
GERTRUDIS
Creo que Ana tiene razón,
maestro
Heiling.
Usted debería reunirse con
los demás
y divertirse un poco.
(La
música termina)
Hoy
celebramos la fiesta de San Florián.
Y,
tal vez,
¿no
debería Ana ir al
baile?
HEILING
(violentamente)
¿Al baile?
¡Ella sabe cuanto dolor me causaría
si
la viera en brazos de otro!
ANA
No, Heiling, no bailaré
si
eso te disgusta,
pero vayamos al
baile para
estar alegres
entre personas alegres.
GERTRUDIS
Vamos
maestro,
concédale
una diversión a la joven.
HEILING
(Tras una pausa)
¿Y
no bailarás?
ANA
(inclina
la cabeza, vacilante)
No, si
tú no lo quieres.
Nº
4 - Trío
HEILING
¡Bien!
¡Bien!
¡Vayamos,
pues!
ANA
(Va
hacia el fondo bailando feliz y
luego regresa y se pone entre
los dos)
¡Magnífico,
genial! ¡Qué hermoso!
GERTRUDIS
¡Ve
usted, maestro Heiling, qué feliz es!
ANA
¡Oh,
qué bien! ¡Qué hermoso!
GERTRUDIS
¡Qué feliz!
ANA
Al fin podremos...
GERTRUDIS
Ahora que él te deja...
GERTRUDIS, ANA
... ¡Ir
a la fiesta!
ANA
¡Magnífico,
genial, qué hermoso,
iremos a la fiesta!
(Jugando
con el collar, abraza con
alegría a
Heiling y a Gertrudis)
¡Qué contenta estoy!
Ahora esta joya
ya no permanecerá escondida.
¡Nada podría hacerme tan feliz!
No,
no, ya no estará oculta.
¡Nada podría hacerme tan feliz!
Las demás muchachas
¡cómo
me mirarán!
Algunas me saludarán
cortésmente,
y
otras sentirán fastidio...
¡Ja,
ja! ¡Ja, ja, ja!
¡Qué divertido será!
(bailando
alegremente de nuevo va hacia
el
fondo y luego de nuevo regresa al
frente
de la escena al lado izquierdo)
GERTRUDIS
(a
Heiling)
¡Qué
muchacha tan bromista,
se
comporta como una niña!
ANA
¡Ah, Heiling, cuánto te quiero!
¡Cuánto
te amo,
por
haberme dado
este placer!
GERTRUDIS
¡Qué
muchacha tan bromista,
se
comporta como una niña!
¡Qué
muchacha tan bromista,
se
comporta como una niña!
HEILING
(mirando
a Ana)
¡Los actos
mundanos
le gustan mucho!
GERTRUDIS
(a
Heiling)
¡Vamos!
ANA
(de
igual forma)
¡Vamos!
HEILING
¿Habré hecho
bien en ceder?
ANA
¡Vamos!
HEILING
Pero si para ella es una señal de
amor,
entonces,
¡no debo preocuparme!
ANA
(Con
modo infantil)
¡Oh,
no te arrepentirás de tu decisión!
GERTRUDIS
¡Oh,
no se arrepentirá de su decisión!
¡La
fiesta será realmente grata
también para usted!
ANA
¡La
fiesta te será realmente
grata
también a ti!
HEILING
¡Si no te apartas
de mi lado,
no
me arrepentiré!
GERTRUDIS
¡Oh,
no se arrepentirá de su decisión!
¡La
fiesta será realmente grata
también para usted!
ANA
¡La
fiesta será realmente grata también para ti!
GERTRUDIS
¡Oh,
no se arrepentirá de su decisión!
¡La
fiesta será realmente grata
también para usted!
ANA
Sin duda, sin duda
alguna,
¡la
fiesta te gustará a ti también!
HEILING
¡Si no te apartas
de mi lado,
no
me arrepentiré!
ANA
Sin duda, sin duda
alguna,
¡la
fiesta te gustará a ti también!
Sin duda, sin duda
alguna,
¡la
fiesta te gustará a ti también!
¡Oh,
no te arrepentirás de tu decisión,
la
fiesta te gustará a ti también!
GERTRUDIS
¡Oh,
no se arrepentirá de su decisión!
¡La
fiesta será realmente grata
también para usted!
HEILING
¡Si no te apartas
de mi lado,
no
me arrepentiré!
(Los
tres salen)
Escena Sexta
(Región
montañosa a cielo abierto. Día luminoso)
Nº
5 - Coro de los campesinos
(Niklas, Stefano y un nutrido grupo de
campesinos engalanados
con flores y
guirnaldas. Niklas
y Stefano sentados
en una mesa. Algunos campesinos
están
sentados,
mientras otros permanecen de pié.
Todos entrechocan
sus vasos brindando.
Stefano
se levanta tan pronto comienza
el coro.)
CAMPESINOS
¡Hurra!
¡Hoy
no se deben guardar las copas!
Es éste un
bendito día donde olvidamos
los diezmos, los tributos y el duro trabajo
que hace difícil
la vida de la gente pobre.
(Stefano
se ubica en el centro durante la pausa
del coro. Una
muchacha lo aferra
desde atrás y
le tapa los ojos. Stefano
se resiste bajando sus
manos, y
se vuelve a mirar quién es. La
muchacha
detrás de él se agacha.)
UN
CAMPESINO
(Corre
ante Stefano y le hace una
mueca)
¡Bah!
(Todos
se ríen)
CAMPESINOS
El duro trabajo y
el arar la tierra,
las
penurias y las tristezas,
por
una vez se interrumpen.
¡Por
eso, debemos estar alegres, compadres!
¡Por
eso, debemos estar alegres, compadres!
¡Amigos, brindemos!
(Todos
se levantan y hacen un brindis)
¡Viva
San Florián!
(Gritos
de alegría. Niklas, Stefano y
dos campesinos se sientan de nuevo
en
la
mesa. El
resto de los campesinos
se distribuyen en
las otras mesas.)
(Hablado)
NIKLAS
Dime, Stefano, ¿tu primo vendrá?
¡Ya
lo he visto merodeando
alrededor
de la bella Anita!
STEFANO
Precisamente
por eso el maestro Heiling
no dejará que su prometida venga hoy
al baile.
Él tiene un aspecto extraño.
Tiemblo cuando lo veo.
¡Pero
Anita lo pasará bien,
él
es un hombre inmensamente rico!
(El
guardia municipal Konrad entra con cuatro
cazadores, trayendo consigo su
propio cuerno)
Escena Séptima
(Los
precedentes. Konrad y cuatro cazadores. Todos dan la bienvenida a los
cazadores)
STEFANO
(a
Konrad, extendiéndole la mano)
¡Salud,
primo, salud!
KONRAD
(estrechando
la mano de Stefano)
¡Gracias,
primo!
¡Y a vosotros, amigos, buen día!
NIKLAS
Sí,
señor, lo pasaremos muy bien.
Apuesto
a que esperas bailar con
Anita,
pero no la vas a encontrar
aquí,
su prometido no lo permite.
(Risas.
Konrad va a levantarse)
STEFANO
(lo
retiene)
¡Mi
querido muchacho, piensa!
Ha sido sin mala intención.
NIKLAS
¡Por
el amor de Dios! No es nada. ¡Ven acá!
¡Brindemos a la salud de
Anita!
KONRAD
(Se
levanta y da una palmada a Stefano)
¡De
acuerdo, a su salud!
(Beben
y vuelven a sentarse)
NIKLAS
Pero
cuéntanos, Konrad,
háblanos acerca
de los enanos y elfos.
KONRAD
¡Ah!
No están mal predispuestos hacia los
humanos,
sobre todo sus mujeres,
pues en más de una ocasión
han obligado a un
mortal a amarlas.
Como resultado,
sus hijos,
son medio espíritus y
medio humanos.
¿Sabéis lo que le paso a
Peppina?... ¿No lo sabéis?
TODOS
¡No!
NIKLAS
Nárranos
esa historia.
KONRAD
Está bien, escuchad.
(Se
levanta y se coloca en el medio de la escena.
Los otros quedan sentados en las
mesas. Bromean,
ríen, beben, y charlan
en voz alta)
Nº
6 Canción con estribillo
KONRAD
Una
muchacha hosca, pero muy bonita...
(El
bullicio supera el canto de
Konrad)
KONRAD
(hablado)
Muy bien,
si no queréis escuchar, allá vosotros...
NIKLAS
(poniéndose
de pie)
¡Haced el favor
de callaros, oigamos la historia!
(Los cazadores
y campesinos se
sitúan
alrededor de Konrad.
Se hace el silencio)
KONRAD
(Cantado)
Una
niña de mal genio, pero muy agraciada,
no
tenía en cuenta ninguna propuesta.
Se
burlaba de sus pretendientes,
sí,
se burlaba de sus pretendientes.
Pero
cuando llegó un apuesto condecito
lo
tomó de inmediato por esposo.
¡hurra,
hopalalà!
"¡Muchachas,
reventad de envidia,
yo
voy a ser una auténtica dama!
¡Sí,
sí, voy a ser una verdadera dama!"
(Silenciosamente
el lado izquierdo es
despejado de mesas, bancos y sillas)
CORO
¡Hurra,
hopalalà!
"¡Muchachas,
reventad de envidia,
yo
voy a ser una auténtica dama!
¡Sí,
sí, voy a ser una verdadera dama! "
Sí,
una verdadera dama.
¡Ja,
ja, ja, ja, ja!
KONRAD
"¡Muchachas,
reventad de envidia,
yo
voy a ser una auténtica dama!
¡Ja,
ja, ja, ja, ja!
Ella se engalana y coquetea,
y
se jacta y contonea,
y
se adorna como un pavo real
y
se adorna como un pavo real.
Pero
el viernes,
el condecito se
encierra
y no sale de su habitación.
¡Oho,
oho, hey, hey!
Y ella piensa: "¡pero
qué extraño!
¡El Diablo debe andar de por medio!
CORO
¡Oho,
oho, hey, hey!
Y ella piensa: "¡pero
qué extraño!
¡El Diablo debe andar de por medio!
¡El Diablo debe andar de por medio!
¡Está
de por medio el Diablo!
¡Ja,
ja, ja, ja, ja!
KONRAD
Y ella
piensa: "¡pero qué extraño!
¡El Diablo debe andar de por medio!
¡Ja,
ja, ja, ja, ja!
Así
que espía por el ojo de la cerradura
y
ve cómo su marido, de dos palmos de alto,
baila
con otros enanos
de
dos palmos de alto.
Con
las piernas cortas
y la cabeza grande
el
señor Conde, pobre incauto, salta.
¡Hopalalà,
hopalalà!
y hace ágiles cabriolas.
¡Sí,
sí, su marido era un elfo,
era
un elfo!
CORO
¡Hopalalà,
hopalalà!
Hace ágiles volteretas
pues su
marido era un diablillo.
¡Su
marido era un diablillo,
sí,
su marido!
¡Ja,
ja, ja, ja, ja!
KONRAD
¡Hopalalà!
Hace ágiles volteas
pues su
marido era un diablillo.
¡Ja,
ja, ja, ja, ja!
(Todos
ríen. Konrad se sienta
en una mesa de la plaza. El sol
se pone con rosada luminosidad.
Todo
el coro, después del canto se
retira
al
fondo de la escena donde
está la hostería. Hans
Heiling, Ana y
Gertrudis entran
inadvertidos
por el
fondo de la escena )
Escena Octava
(Los
precedentes. Heiling, Ana,
Gertrudis, luego
los músicos)
Hablado
NIKLAS
(viendo
a Heiling y levantándose)
¡Maestro
Heiling!
(lo
saluda)
HEILING
(Después
de una pequeña pausa)
Buenos
días:
¡parece
sorprendido de verme aquí!
STEFANO
No,
en absoluto, de hecho, nos alegramos:
KONRAD
(se aleja con Ana en un coloquio apasionado)
¡No
tienes idea
cuánto
me alegro de verte!
ANA
(bromeando)
Sí,
¡quién lo creería!
Seguro que eso
se lo has dicho a muchas...
STEFANO
Ahora,
señor, hágame el honor...
(Entrega
a Heiling una copa. Heiling
mira fíjamente
el lugar donde están Ana
y
Konrad. Los
campesinos y cazadores,
en
la fondo, vuelven la cabeza y murmuran
acerca de Heiling)
STEFANO
Maestro Heiling
¿acaso no
quiere beber conmigo?
(Heiling
toma mecánicamente la
copa
sin dejar de
mirar a Ana y Konrad)
GERTRUDIS
(En
voz baja, a Ana)
¡Anita,
Anita, ten cuidado con Heiling!
KONRAD
(apasionado,
tomando la mano de
Ana)
Es
verdad, te lo digo de todo corazón...
HEILING
(arrojando
la copa)
¡Maldito
sea!
STEFANO
(Aterrorizado)
¡Santo
Patrón! ¿Qué le pasa?
Nº
7 Final
Vals
(El
vals comienza a escucharse fuera
de escena. Ana corre y observa hacia
allí. Los músicos
entran
desde el fondo
y
tocan el vals en la plaza donde
se
encuentra la hostería)
CAZADORES, CAMPESINOS
NIKLAS, STEFANO
(Empujándose
y divirtiéndose, riendo y
bailando)
¡Aquí
llegan los músicos! ¡Todos a bailar!
(Heiling
se adelanta)
ANA
¡Ah!
¡Qué magnifico!
(Pega
saltitos y aplaude llena de alegría)
¡Ah!
¡Qué bueno!
¡Llegan
los músicos!
Pero, soy una tonta,
¿de
qué me alegro?
¡Nunca tocarán para mí!
(Mira
a Heiling y queda apesadumbrada.
Los
cazadores y campesinos se retiran a
la hostería)
Escena Novena
(Ana
y Heiling a un lado;
Konrad y Gertrude
al otro)
KONRAD
¿Maestro
Heiling, me permite
al
menos este baile?
HEILING
(bruscamente)
¡No,
señor, no lo permito!
(Konrad
se aparta)
GERTRUDIS
(A
Heiling, señalando a Konrad)
¡Usted
debe concederle a Anita esta
pequeña alegría!
HEILING
Tengo
su promesa.
ANA
Si
no quieres, no bailo.
Pero
por mi amor,
deberías
aceptar.
(Anochece. Las ventanas
de la hostería
se iluminan)
Final
ANA
Como
salta el corazón en mi pecho,
¡bailar,
bailar, esa es mi felicidad!
(Se
mueve como bailando)
Liberarse
y hacer piruetas en rápidos giros.
¡Por
favor, déjame bailar!
(acercándose
a Heiling)
HEILING
¡No,
no puedo fomentarte
ese placer desenfrenado que te tienta!
GERTRUDIS, KONRAD
¡Por
favor, concédale lo que pide!
¡Dele
un poco de placer!
(A
través de las ventanas de la
hostería se
ve a la gente bailar)
HEILING
¡No!
ANA
(Irritada)
¿Debo
perder mi alegría?
¿Quieres
privarme de todo placer?
HEILING
¡Debes
respetar mis deseos
y no
desear lo que es odioso para mí!
KONRAD
(para
sí)
Casi
no puedo retener la ira.
GERTRUDIS
(para
sí)
¡Debo
evitar el conflicto!
(Sigue
a Heiling)
HEILING
¡No
debe desear lo que es odioso para mí!
KONRAD
(para
sí)
Casi
no puedo controlar mi ira.
ANA
(Impetuosa)
¡Si
te muestras como un tirano
cuando
todavía no eres mi marido,
quiero
decirte con franqueza
que
jamás seré tu esposa!
HEILING
(Dolorosamente,
con gesto agresivo hacia
Ana)
¡Ana!
¡Ana!
GERTRUDIS
(a
Ana)
¡Hija,
por favor!
KONRAD
(interpretando
el gesto de Heiling,
se
interpone entre él y Ana)
¡Deténgase!
¡No ofenda nuestras costumbres!
HEILING
(enojado
y amenazador)
¿Tienes valor?
GERTRUDIS
¡Ana,
por favor!
ANA
(persuadida por
Gertrudis, hace retroceder
a
Konrad y se vuelve conciliadora
hacia Heiling)
Pero
no, pero no querido amigo,
no
quería hacerte sufrir.
Ya
sabes que no soporto
ser
sometida a un trato autoritario.
¡Me
da rabia, sí, me da rabia!
¡Sé
gentil, sé amable y moderado
y
así te amaré!
HEILING
Así
que tú quieres...
ANA
(Pone
una mano sobre la boca)
¡Olvidémoslo!
¿Entrarás
con nosotros, verdad?
(Konrad y Ana
se dirigen hacia
la hostería, Gertrudis los sigue)
Escena Décima
(Heiling
solo)
HEILING
(llamando)
¡Ana!
¡Ana!
¡No
me escucha! ¡Se va! ¡Se va!
¡Nunca
me ha amado!
(Queda
sumido en sus pensamientos. De
la posada
se oye la
música y los cánticos alegres. A través
del ventanal
puede verse a Konrad bailar
con Ana)
HEILING
(estremeciéndose)
Sí, divertiros, dejaos
llevar por el loco placer...
¡Despiertan el demonio en mi pecho!
¡Hacerme
este desplante! ¡Burlarse así de mí!
¿Es
esta la recompensa a mi amor infinito?
¡Ah!
¡Ah! ¡Ella!
(anonadado)
¡No,
no, jamás me ha amado!
(Cuando
el vals comienza a sonar de nuevo,
él se marcha rápido)
ACTO SEGUNDO
(El
paisaje representa una vegetación salvaje y
rocas. Un bosque en cuyo interior están los
gnomos
escondidos. Al frente y la derecha,
un
tronco de árbol.
Un rojo atardecer brilla
a
través de los árboles)
Nº
8 - Escena y Aria
Escena Primera
(Ana
a solas. Luego, el coro de los Espíritus
de la
Tierra al fondo. Ana llega sumida en
sus pensamientos
a través del denso follaje)
Recitativo
ANA
¡Ay!
¿Qué será de mí? ¿Qué será de mí, ahora?
¡Cuánto
miedo y angustia agitan mi corazón!
Mi
valor comienza a vacilar y
la duda me invade...
Aria
Mi
valentía comienza a flaquear.
Hasta hace poco, mi corazón estaba sereno
y no
conocía ni la nostalgia ni el dolor.
Yo
era inocente y muy feliz,
peor
que conocí el amor
ya
no tengo más paz,
(queda
sumida en sus pensamientos)
¡Ahora que amo soy
infeliz!
¡Ay!
¿A dónde dirigirme?,
¿Cómo
terminará todo esto?
¿Quién
será mi salvador
en
esta aflicción?
(triste
y con voz apagada)
A
mi prometido le di mi palabra,
mi
palabra.
Toda
su vida depende
de
mi promesa de fidelidad.
¿Puedo
quizás romperla?
¿Puedo
quizás romperla?
¡Sin
embargo, sólo ahora comprendo
qué
es lo que liga
a los corazones
apasionados
con
vínculos tan poderosos!
El
amor de Konrad me llena de inquietud,
(temblando)
pero
la imagen de Heiling,
con su mirada de reproche,
me aterra.
Y sin embargo, en mi pecho,
no
siento culpa alguna.
¿A
dónde dirigirme,
¿Cómo
va a terminar esto?
¿Quién
será mi salvador en esta aflicción?
¿Quién?
¿Quién? ¿Quién? ¿Quién?
(se
sienta agotada sobre el tronco del árbol
y,
tras una breve
pausa, se vuelve a levantar.
La
luz rojiza de la puesta del sol mengua)
Nº
9 - Aria y coro
(Se
percibe el canto con voz apagada de los
Espíritus de la Tierra que se van acercando
cada
vez más hasta hacerse visibles. Ana
vuelve
a sentarse sobre el tronco del
árbol)
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
Desde
las profundidades del abismo,
a
través de la tierra,
¡subamos
a la superficie!
¡Arriba, a la luz!
(Las
puertas trampas se abren. Aparece
la Reina
de los Espíritus de la Tierra,
bañada por la luz
que
sale de
la puerta trampa. Está rodeada por
sus doncellas, los Espíritus de la Tierra y los
gnomos. Otros
grupos de Espíritus de la Tierra
salen por otras puertas. Los
gnomos se ocultan
entre los arbustos)
Escena Segunda
(Ana
en la parte anterior de la escena. La
Reina de los Espíritus de la Tierra al centro.
Los
Espíritus de la Tierra detrás. Luego
llega
Konrad. La reina sube a un
promontorio
y se
vuelve hacia Ana.
Los
Espíritus de la Tierra se
reúnen en grupos
luminosos,
alrededor de su Reina)
LA
REINA
¡Oye
mi palabra, ilusa criatura humana!
(Los
Espíritus de la Tierra dirigen sus
manos
amenazadoramente contra Ana)
LA
REINA
Vine
para advertirte.
La
desventura amenaza con someterte,
y
tú corres a ciegas hacia la ruina.
ANA
(muy
agitada)
¡Oh,
noble señora! ¿Qué he hecho?
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
¡Ríndete,
criatura humana!
ANA
Pero,
¿qué pretendéis de mí?
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
¡Ríndete,
criatura humana!
¡Escucha lo que se te pide!
LA
REINA
¡Mi
hijo, devuélveme a mi hijo!
(rogando)
Libéralo...
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
¡Libéralo!
LA
REINA
... de
las redes del hechizo del amor!
¡En la tierra no le es posible ser feliz!
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
(Con
gestos amenazantes)
¡Ay
de ti, si no obedeces!
ANA
¡Ay
de mí
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
¡Ay
de ti, si no obedeces!
¡Ay
de ti, si no obedeces!
ANA
¡Ay
de mí! ¡No entiendo nada!
LA
REINA
Entérate
entonces...
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
Entérate
entonces…
LA
REINA
…que
tu prometido
¡Es
el soberano de los espíritus de la montaña!
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
¡Es
el soberano de los espíritus de la montaña!
LA
REINA
¡Pertenece
a la familia de los gnomos,
a la
familia de duendes y gnomos!
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
¡Pertenece
a la familia de los gnomos,
a la
familia de duendes y gnomos!
ANA
(cae
al suelo anonadada)
¡Dios
todopoderoso!
LA
REINA
Abre
tus oídos a la voz que
te advierte
¡Devuélveme, a mi único
hijo!
¡Devuélvelo
al trono abandonado!
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
¡Devuélvelo
al trono abandonado!
LA
REINA
De
lo contrario, serás arrojada a la furia,
a
la furia de los poderosos espíritus de la venganza.
¡Ellos
reclaman a su amo!
¡Piensan
y traman
hechos
horrorosos y repugnantes!
¡Te
asustarán y perseguirán día
y noche!
¡Te asustarán y perseguirán
con infinitas penurias!
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
¡Ay
de ti! ¡Ay de ti!
LA
REINA
¡Devuélveme
a mi único hijo,
devuélvelo
al trono abandonado!
De
lo contrario, serás arrojada a la furia,
a
la furia de los poderosos espíritus de la venganza.
¡Ellos
reclaman a su amo!
¡Piensan
y maquinan
horrorosos
y repugnantes hechos!
¡Te
asustarán y perseguirán
día
y noche!
Te
acosarán y perseguirán con penurias infinitas!
¡Te
asustarán y perseguirán
día
y noche!
¡De
día y de noche con penurias infinitas!
(Se
levanta de nuevo y junto con su corte y
los Espíritus de la Tierra y gnomos,
desaparece
por la puerta
trampa)
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
(desapareciendo)
¡Ay
de ti! ¡Ay de ti! ¡Ay de ti!
¡Si
no eres obediente!
¡Ay
de ti, si no eres obediente!
¡Ay
de ti! ¡Ay de ti!
(Todo
descienden y desaparecen
por donde
vinieron con gestos
amenazantes. El
último acorde
de la orquesta continúa hasta
su
desaparición completa)
Nº
10 Escena
(Ana
conmocionada, se tambalea, da unos
pocos pasos y cae. Se
oye el sonido de los
cuernos de caza fuera
de escena)
Escena Tercera
(Ana
caída en el suelo y Konrad
que entra en
escena)
KONRAD
(fuera
de escena)
¡En
la verde foresta
resuena
mi cuerno de caza!
(Aparece desde el fondo
y
avanza sobre la escena)
KONRAD
(viendo
a Ana)
¿Quién
está aquí, en el bosque,
a
esta hora tardía y solo?
¿Es
un ser humano,
una visión de los espíritus malignos?
¡Animo,
iré a verlo!
(acercándose)
¿Qué veo? ¡Ana!
¡Por
San Humberto! ¿Qué haces aquí?
(la
levanta)
ANA
(Horrorizada,
no reconociendo a Konrad)
¡Vete!
¡Vete! ¡Aléjate de mí!
KONRAD
(Trata
de convencerla con dulzura)
¿No
me reconoces?... Ana, ¡mírame!
ANA
(lo reconoce y le extiende
su mano llorando
de alegría.)
¡Konrad!
¡Oh! ¡Konrad! ¡Dios te ha enviado!
KONRAD
(La
ayuda a levantarse)
Recóbrate,
dime ¿qué te ha sucedido?
(Indignado)
¿Dónde
está tu prometido?
¿Por qué no te protege?
ANA
(conmovida)
¡Ah,
no me hables de él, que me estremezco!
KONRAD
(Insistiendo)
¿No
lo amas?
ANA
¡Nunca
lo he amado!
KONRAD
Pero sin
embargo, vas ser su esposa...
ANA
¡Nunca!
Antes
que eso
me arrojaré al profundo río.
Nº
11 Dúo
KONRAD
(Lleno
de alegría)
¡Ah,
lo que dices me da nueva vida
y
aumenta con fuerza de mi coraje!
¡Confía
en mí, no tendrás que temblar,
no,
no, no tendrás a temblar!
Confía
en mí, no tendrás que temblar.
Te
voy a proteger contra el propio infierno,
confía
en mí, no debes temblar más.
Te
voy a proteger contra el propio infierno.
¡A
ti consagro mi vida,
a
ti te consagro toda mi sangre!
ANA
(Para
sí)
Sí,
a él le encomiendo con alegría mi vida,
¡cuánta
fuerza que me da su valor!
KONRAD
¡Rápido, salgamos de aquí, para
siempre!
ANA
¡Rápido, salgamos de aquí, para
siempre!
KONRAD
¡Rápido, salgamos de aquí, para
siempre!
ANA
¡Sí, rápido, salgamos de aquí, para
siempre!
KONRAD
¡Vamos, rápido!
ANA
¡Alejémonos
de aquí!...
KONRAD
¡Para
siempre!
ANA
¡Sí,
para siempre!
KONRAD
¡Permite que proteja tus
pasos!
ANA
(Para
sí)
¡Qué valiente, me quiere
proteger!
KONRAD
¡Que
mi brazo te sirva de apoyo!
ANA
¡Que tu brazo me sostenga!
KONRAD
¡Deja
que proteja tu camino,
así
estarás a resguardo de cualquier peligro!
ANA
¡Sí,
confío en ti ante cualquier peligro!
¡Sí,
confío en ti ante cualquier peligro!
(al terminar el
dúo, ambos
abandonan la
escena)
Cambio
de escena
(Interior de la choza de
Gertrudis. Noche cerrada)
Nº
12 Melodrama y Canción
(A
lo largo de esta escena, se oyen
soplar
violentas ráfagas de
viento,
por lo que las frases
individuales
sólo se oyen durante
las pausas)
Escena Cuarta
(Gertrudis
entra con una
lámpara encendida,
que
pone sobre la
mesa)
GERTRUDIS
(Hablando
consigo misma)
¿Dónde
estará Anita? Es noche cerrada
y
el viento aúlla frío sobre el páramo.
¡Pobre
muchacha!
Si no supiera que conoce
bien todos los
senderos,
estaría
preocupada.
(Se
pone delante de la ventana)
En
el cielo no brilla ni la más pequeña estrella.
(Una
ventana se abre violentamente
y se
oye el ruido de cristales rotos.
Gertrudis va a
cerrarla)
¡Ay! Parece como
si se hubiera
desatado
un ejército de fantasmas.
(Se
sienta en una silla y
comienza a hilar)
Ya le advertí que era demasiado tarde
para ir a casa de la comadre.
El
camino es muy largo.
(Empieza
a canturrear una canción)
¡Bien hubiera podido
ir mañana!
(Sigue
canturreando, poco a poco
se escuchan las palabras en voz baja)
De
noche en la foresta
arde
una llama azul.
(hablando)
Espero
que haya cruzado el bosque
sin
problemas.
(canta)
Un
hombre avaro y cruel
trata
de desenterrar el tesoro.
De
noche en la foresta
arde
una llama azul.
(hablando)
¡Pero
cómo aúllan los perros al viento!
¡Hace
un frío terrible!
(se agita y va al frente a la escena)
Y
mientras va excavando
¡se
levanta un horrible esqueleto!
(hablando)
Silencio...
¿Cruje la puerta?
¡No,
todavía no es ella!
(Canta)
En
la foresta
arde
un llama azul.
¡No
escuches la pena de los pobres,
porque
entonces vas a morir sofocado!
De
noche en la foresta
arde
una llama azul.
(hablando)
¡Ya está aquí!
(Se
levanta y se dirige a la puerta.
Entra
Konrad con Ana desmayada
en
sus brazos y hace que se siente
en
una silla junto a la mesa)
Escena Quinta
(Ana sentada, Konrad y Gertrudis a su
lado.
Luego, llegará
Hans Heiling. El
viento irá
amainando poco a poco
pero se oirá aún
hasta casi el final de esta escena)
GERTRUDIS
(asustada)
¡Santos
del cielo! ¿Qué ha sucedido?
KONRAD
No
se asuste, señora Gertrudis,
no
le ha pasado nada.
GERTRUDIS
(Acercándose
a Ana)
Pero ¡habla, mi
niña! ¿Qué te ha pasado?
KONRAD
(En
voz baja, a Gertrudis)
Concédale
un poco de descanso
y
escuche lo que le voy a decir.
Sinceramente creo
que
no debe entregar su hija a
Heiling.
Bien se vio,
ayer en el baile,
que ella no
lo ama
y que nunca podrá ser feliz con
él.
GERTRUDIS
¡Pero Ana,
si está todo preparado
para pasado mañana,
el día de tu boda!...
ANA
(agitada,
levantándose)
¡No,
no! ¡Por el amor de Dios,
nunca
hables nunca más de él!
Nº
13 - Final
KONRAD
(a Gertrudis)
¿La
oye? Sólo con nombrarlo se estremece.
¿Y
aún así quiere obligarla a tal unión?
(cariñosamente,
a Ana)
¡Oh, Ana dime! ¿En tu pecho no sientes
afecto
por alguien más?
¿Podrías
rechazar, rechazar a un corazón,
a un
corazón que ha dado muestras
de fidelidad y
ternura sin límites?
ANA
Konrad,
¡ah, perdóname!
¡Soy
una pobre muchacha desgraciada!
(se
tambalea y, al aferrarse a Konrad,
ambos terminan en
el suelo)
KONRAD
(muy cerca de
ella)
¡Concédeme
una palabra de amor,
una
sola palabra de amor,
y seré tuyo para
siempre,
sí,
para siempre, por siempre tuyo!
Desde hoy, ninguno de tus días serán
tristes, no,
no.
No habrá ningún
dolor.
Desde hoy, ninguno de tus días serán
tristes, no,
no.
No habrá ningún
dolor.
Reuniré todas las alegrías sobre
tu camino y,
en el sufrimiento,
¡lucharé por ti y lloraré contigo!
¡Sólo
el amor de tus ojos
será
mi vida y mi delicia!
¡Desde
ahora, que la alegría,
la
alegría de tus ojos
sean mi vida y mi
delicia!
(a Gertrudis)
¡Espero
su consentimiento!
(a
Ana)
¿Quieres
ser mía?
¡Ana!
¿Quieres ser mía?
¿Quieres
ser mía?
(Ana
y Gertrudis permanecen en silencio)
¡Deja
que tenga esperanzas de tu aceptación!
Ana, ¿quieres ser mía?
¡Si aceptas, el cielo se abrirá para mí,
será la delicia de los bienaventurados!
GERTRUDIS
¡Hey,
muchacho, qué pretendes!
¿Qué
estás pensando?
Si aceptara lo que
pretendes
¿qué
diría el maestro Heiling?
KONRAD
¡Si
usted asegura la felicidad de su hija,
no
se arrepentirá jamás!
ANA
(De
pie, tímidamente)
¿Puedo
acaso alimentar una esperanza?
¿No
puedo esperar ser feliz?
KONRAD
(a Gertrudis)
¡Concédale
la felicidad a su hija!
ANA
¿No
puedo esperar ser feliz?
GERTRUDIS
¿Qué
dirá el maestro Heiling?
ANA
¿Puedo
acaso alimentar una esperanza?
¿No
puedo esperar ser feliz?
KONRAD
¡Si
usted asegura la felicidad de su hija,
no
se arrepentirá jamás!
GERTRUDIS
Si aceptara lo que
pretendes
¿qué
diría el maestro Heiling?
¡Hey! ¿Qué
andas buscando?
¿Qué
tienes en la cabeza?
(Heiling
se hace visible a
través
de la ventana
del
fondo. Trae
en
su mano un joyero)
Si
te escuchara
¿qué
diría el maestro Heiling?
(Heiling
permanece
escuchando inadvertido)
¡Hey! ¿Qué
andas buscando?
¿Qué
tienes en la cabeza?
(Larga pausa)
Escena Sexta
(Ana, Konrad y
Gertrudis.
Heiling tras la
ventana)
ANA
(viendo
a Heiling)
¡Ahí
está!
(Corre
espantada junto a su
madre. Heiling
entra en silencio
y, tras una
larga pausa, se
vuelve ceremoniosamente a
Ana,
frío y sombrío)
HEILING
Nunca
pensé que me podías
ofender
de este modo,
ser
tan desobediente,
pero
quiero perdonarte.
(un
poco más violento)
Pronto
vas a ser mi esposa y
(Con
una mirada fulminante a Konrad)
¡hay de aquél que se interponga entre nosotros!
(a
Ana, todavía en tono moderado)
La
casa está engalanada
para
recibir a su patrona.
(Abre
el joyero y saca
el collar
y
las alhajas)
Recibe en señal de compromiso
estas preciadas joyas.
(Ana
se estremece mientras Konrad mira
hoscamente
con los brazos cruzados. Heiling
presenta las joyas a Ana. Ésta permanece de
pie con los ojos
bajos y las
manos entrecruzadas
por
el temor.)
GERTRUDIS
(acercándose
a examinar las joyas)
¡Virgen
Santa, qué brillo!
¡Me voy a quedar
ciega!
HEILING
(en
tono un poco más violento)
Así pues, ¿desprecias mi regalo?
¿Ni siquiera miras tu anillo de boda?
ANA
(rechazándolo
con energía)
¡Llévate,
llévate ese regalo!
HEILING
(acercándose
con la joya)
¿Vas
a despreciar mi regalo de bodas?
ANA
¡De
ti no quiero nada!
(queda
callada en angustia mortal)
GERTRUDIS
¡Muchacha,
reflexiona!
KONRAD
(para
sí)
¡Si
el insolente pretende
tratarla
con violencia,
este
brazo ejecutará la venganza!
HEILING
(Para
sí, mirando con ira a Konrad)
¡Qué
audacia, qué desfachatez,
es
él el que le enseña a hablar así!
Mi
venganza será su perdición.
KONRAD
(Para
sí)
¡Si
el insolente pretende
tratarla
con violencia,
este
brazo ejecutará la venganza!
GERTRUDIS
(Ana)
Hija,
pide disculpas,
de
lo contrario se acabará la paciencia.
HEILING
(moderándose
a duras penas)
No
has pensado bien lo que dijiste,
estás
influenciada por la pasión de algún otro.
¡Lo
que traigo
es
tu regalo de compromiso,
yo
soy el esposo que has elegido!
(agarrando
violentamente su mano)
¡Dentro
de poco seré tu esposo y señor!
(Ana
se libera y se separa de Heiling
acercándose
a Konrad. Gertrudis
se
apresura a buscar protección)
ANA
(a
Konrad)
¡Si
me amas, protégeme!
(señalando
a Heiling)
¡Es
un Espíritu de la Tierra!
HEILING
(congestionado,
cae al suelo)
¡Ah!
KONRAD
¿Qué
oigo?
ANA
(rápidamente)
Créeme,
es exactamente así,
lo he visto antes en el bosque.
¡Él
viene del reino de los enanos,
es
un soberano de los espíritus de la montaña!
(Konrad
hace sentar a Ana en una silla
junto
a la mesa y va decididamente hacia
donde
está caído Heiling. Gertrudis
se
acerca a Ana temblando)
KONRAD
¡Por
el Santo Oficio te exorcizo!
¡Fuera
de nuestro camino!
¡De
lo contrario, en el nombre de Dios,
(Poniendo
su mano sobre su cuchillo
de
caza, pero sin desenvainarlo)
probaré
este acero sagrado en ti!
HEILING
(Desde
el suelo, se levanta a medias,
penosamente,
con rígida frialdad)
¡Todo
ha terminado!
KONRAD
(Volviéndose
hacia Ana y tomándola en
sus brazos)
¡Eres
libre, libre!
¡A
pesar de sus pérfidas amenazas!
GERTRUDIS
¡Que
Dios nos ayude!
KONRAD
¡Eres
libre! ¡Me río de la furia de ese duende!
GERTRUDIS
¡Que
Dios nos ayude
y
aplaque la hostil amenaza!
ANA
¡Dios
nos asista y aplaque la hostil amenaza!
KONRAD
¡Eres
libre, libre, a
pesar de sus pérfidas amenazas!
¡Me
río de la furia de ese duende!
¡Me
río de la furia de ese duende!
HEILING
(Para
sí)
¡Hey,
hey! ¡Cómo amenazan!
¡Parece un sueño!
GERTRUDIS, ANA
¡Dios
nos ayude y aplaque su hostil amenaza,
su ardiente ira de
venganza!
KONRAD
(Volviéndose
hacia Ana)
¡Eres
libre, libre! ¡Me río de la furia del duende!
¡Eres
libre, libre!
HEILING
(Reponiéndose,
saca una daga
de su
cinturón y, avanzando
sigilosamente
hacia Konrad,
lo apuñala por
la espalda)
¡Ja ja, ja!
(Konrad cae herido.
Heiling,
riendo,
sale
apresuradamente de la casa y,
a través de la
ventana, se
le ve
desaparecer
tragado por la tierra)
ANA
(abrazando
a Konrad)
¡Konrad,
mi amor!
(Las
dos mujeres atienden a Konrad
que permanece
caído en el suelo.)
TERCER
ACTO
(Noche en un desolado desierto.
A
la izquierda un macizo rocoso)
Nº
14 - Aria con coro
Escena Primera
(Hans
Heiling)
HEILING
(Llega
cansado, perturbado,
descendiendo
del roquedal)
(Hablado)
Hasta aquí
he llegado...
¡Descansad,
desfallecidos
miembros míos!
Ha llegado vuestro
último instante.
(Se
reclina cansado sobre las rocas)
¡Oh,
ciego error, que me llevó a creer
que
la felicidad terrena era digna de envidia!
Sólo
los seres humanos pueden disfrutar de
la felicidad,
pues ella sólo satisface a
los corazones simples.
El
fuerte deseo de lograr un alma superior,
hace que vivan engañados por su destello.
¿Es la poderosa atracción por la mujer
el impulso
vital de toda acción humana?
(ríe)
¡Ja,
ja! ¡ja! ¡ja!
¡Qué
tontería!
Una mirada, una palabra lisonjera, un único baile
y el amor y la fidelidad se pierden,
aunque
por ellos hayamos sacrificado todo...
¡Basta
ya!...
El engaño terrenal
está muy lejos de mí.
(se
levanta)
Me
he vengado, su amante ha muerto...
(con
rencor)
¡Ella
se debate ahora, entre el dolor y la pena!
(cantado)
¡Oh,
madre, si te hubiese creído
me
habría evitado tan amargo castigo!
¡Pero
ahora vuelvo a ti, madre, y para siempre!
¡Lejos
de mí quedó la indigna debilidad,
lejos
de mí todo sentimiento humano!
Yo
nací para ser el rey de los espíritus.
¡El orgullo de mi ascendencia
no
se ha apagado!
¡Venid
a mí, Espíritus de las grutas
y los despeñaderos!
¡Venid, vuestro rey y
señor os llama!
(Los
Espíritus de la Tierra salen
de las oquedades
y barrancos
como en el segundo acto)
Escena Segunda
(Heiling,
Espíritus de la Tierra)
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
¿Quién
nos llama?
¿Quién
convoca a los espíritus del abismo?
¿Quién
es el audaz que se proclama nuestro señor?
HEILING
¡Soy
yo! ¿No me reconocéis, hermanos?
Cansado
del mundo, regreso.
He
renunciado por siempre a él.
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
(se
acercan a Heiling y
lo
miran con
detenimiento)
¿Piensas
en nosotros
ahora que tu novia se ha burlado de ti?
HEILING
(mordaz)
¡Su
burla no duró mucho,
pues su
amante cayó muerto por mi mano!
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
(entre
ellos)
¡Ja, ja,ja!
¡Mirad cómo
se alegra el maestro Heiling!
(a
Heiling)
Pero ese cazador
ha regresado a su casa
sano y salvo.
HEILING
¿Decís que aún está vivo?
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
Lo
golpeaste mal,
está
vivo y disfrutando del calor
de
los brazos de su amada.
HEILING
(tembloroso)
Entonces ¿no me
he vengando?
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
¡Tu
novia está con el cazador
y
mañana tendrá lugar la boda!
HEILING
¡Vengad la afrenta hecha a
vuestro rey!
¡Vayamos a la boda,
seguidme!
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
(dándole la espalda)
¡Tú
te separaste de nosotros,
ya no detentas el poder!
HEILING
¿Desafiáis a
vuestro rey?
(autoritariamente)
¡Arrodillaros
ante mí
o pagaréis cara
vuestra insolencia!
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
(se
le acercan de nuevo y
le hacen burla)
¿Dónde
está tu corona?
¿Dónde
está el cetro?
Dinos
¿dónde está el libro
cuya
magia
nos
tenía encadenados?
HEILING
(Perplejo)
Mi
libro, mi cetro, mi
corona...
¡Perdidos!
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
¡Hihihihihi!
Quieres mostrarte
orgulloso
y vives
en la superficie de la tierra...
¡Espera,
espera,
que el
arrepentimiento ya te llegará!
(se
vuelven de nuevo.
los gnomos ríen)
HEILING
(desesperado)
¡Ah!
¡El reino de los espíritus me rechaza
y
mi felicidad en la tierra ha desaparecido!
¡Todo,
todo está perdido!
¡Oh,
qué tonto, qué necio he sido!
(se
golpea la frente con
ambos puños y
cae al suelo)
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
(lo
rodean)
¡Ahora sí que ha
regresado para siempre!
(los
que están a la derecha de Heiling extienden
sobre él la mano derecha, y los que
se están a la
izquierda la mano izquierda.
A los gnomos)
¡Rápido, llamad
a la Reina!
(Seis
gnomos se aleja por el
fondo de
la escena. A Heiling)
¡No desesperes!
Si
la fidelidad de los hombres se ha quebrado,
los espíritus
cumplirán con su deber.
(los
seis gnomos regresan; uno
de ellos
lleva el cetro sobre
un almohadón)
Si
quieres ser de nuevo parte de nosotros,
deberás jurar que
no volverás a partir.
(los
seis gnomos se arrodillan en
semicírculo frente a Heiling y
le
muestran el cetro que
han traído.)
¡Este
cetro será nuevamente tuyo
y
nuestra fuerza estará a tu servicio!
HEILING
¡Todo,
todo lo prometo,
si
me ayudáis a vengar la afrenta que he recibido!
¡Venganza!
¡Sólo quiero venganza!
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
(Se apiñan a su
alrededor y,
de rodillas, le entregan el cetro.)
¡Tómalo,
entonces! ¡Te vengaremos! ¡Te
vengaremos!
(Levantan
la mano en señal de juramento)
HEILING
¡Gracias,
gracias, hermanos!
(levantándose
toma el cetro)
¡Ahora
soy de nuevo vuestro rey!
(los espíritus permanecen de pie)
HEILING
(actuando
pausadamente y
hablando en
tono amenazador)
La
venganza se acerca,
¡ay,
de esos dos!
perecerán.
Cuando
en medio de la fiesta
estén
eufóricos de alegría,
cuando la fiesta
esté en todo su esplendor,
entonces, ¡haré justicia!
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
La
venganza se acerca,
¡ay,
de esos dos!
perecerán.
Cuando
en medio de la fiesta
estén
eufóricos de alegría...
HEILING
Cuando
en medio de la fiesta
estén
eufóricos de alegría,
entonces, ¡haré justicia!
ESPÍRITUS DE LA TIERRA
Cuando
en medio de la fiesta
estén
eufóricos de alegría,
entonces, ¡haremos justicia!
(Todos
permanecen en actitud amenazadora
hasta que baja
por completo el telón. Heiling
sale por la derecha.)
Cambio
de escena
(Paisaje
de rocas y bosques. A
la derecha,
en la parte superior de unas
escalinatas,
una capilla. Es pleno día.)
Nº
15 - Marcha nupcial
campesina fuera
de escena.
Escena Tercera
(Stefano
con cuatro cazadores con sus cuernos)
STEFANO
(Durante
la primera parte - ocho primeros
compases
- de la marcha nupcial, entra
Stefano
con los cuatro cazadores por detrás
de la capilla,
hablando mientras avanza el
cortejo nupcial.)
¡Señores!
¡Aquí llega el alegre cortejo nupcial!
¡Preparémonos a recibirlo!
(Pausa.)
¡El cortejo ya
dobla la esquina!
(Pausa.)
Sí, ¡mirad cómo flamean las banderas!
(Pausa.)
¡Oh, mirad, allí
llegan los novios!
(El
cortejo nupcial avanza durante la repetición
de la segunda parte de la marcha nupcial. Está
integrado por dos
campesinos
con cayados
adornados con flores
y cintas; seis músicos; el
maestro; tres abanderados;
cuatro damas de
honor; Konrad
con el brazo vendado, Ana, Gertrudis;
cuatro damas de
honor y numerosos campesinos)
Escena Cuarta
STEFANO
¡Amigos, he
compuesto veinte nuevos
versos para
la vieja canción de caza!
KONRAD
¿Veinte?
STEFANO
¡Sí! Oid la
canción.
(Los
cazadores tocan sus instrumentos)
Nº
16 - Canción con Coro
STEFANO
Érase una vez un cazador
que deseaba una esposa
y entró
en la verde foresta.
¡Baubau! ¡Baubau!
¡Hallo! ¡Trara!
¡Baubau! ¡Hetzhetz!
¡Hallo! ¡Trara!
¡Baubaubaubaubau!
Llamando
a las bestias, grandes y pequeñas;
y a los hombres y mujeres
de los campos, les dijo:
"Queridos
amigos, ¡ah! dadme un consejo:
¿cómo
debo comportarme en el matrimonio?"
¡Baubau! ¡Baubau! ¡Hallo! ¡Trara!
¡Baubau! ¡Hetzhetz! ¡Hallo! ¡Trara!
¡Baubaubaubaubau!
¡Baubau! ¡Baubau! ¡Hallo! ¡Trara!
¡Baubaubaubaubau!
CORO
¡Baubau! ¡Baubau! ¡Hallo! ¡Trara!
¡Baubau! ¡Hetzhetz! ¡Hallo! ¡Trara!
¡Baubaubaubaubau!
STEFANO
El
cazador se dirigió primero al oso:
"¡Compadre
oso, dame un buen consejo!"
Baubau!
Baubau! Hallo! Trara!
Baubau!
Hetzhetz! Hallo! Trara!
Baubaubaubaubau!
Y
el oso gruñó: "Basta con mirarme a mí,
¿no
soy, tal vez, un modelo de marido?
Pues
con las mujeres se necesita una piel gruesa
y siempre hay que gruñir y gruñir".
Baubau!
Hetzhetz! Hussa! Hallo! Trara!
Baubau!
Hallo! Trara! Hallo! Baubau!
Hussa!
Hallo! Trara! Baubau! Hussa! Hallo!
Hussa!
Baubaubaubaubaubaubau!
Hallo!
Trara! Baubaubaubaubau!
CORO
Baubau!
Hussa! Hallo! Trara! Hussa!
Hussa!
Hussa! Hussa, sa, sa, sa, sa, sa!
Baubaubaubaubau!
GERTRUDIS
Vaya sugerencia...
¡Justo
el día de la boda!
STEFANO
Ahora
sigue aún mejor...
El
cazador sacó de su madriguera a un tejón:
"¿Cómo
viviré feliz con mi esposa?"
Baubau! Baubau! Hallo! Trara!
Baubau!
Hetzhetz! Hallo! Trara!
Baubaubaubaubau!
Entonces,
el tejon bostezó
y
se acarició el vientre:
"Ah, duerme mucho y profundamente
todo lo que puedas,
porque
sólo si no se las escucha y no se las ve,
hay
descanso y paz con las mujeres."
Baubau!
Hetzhetz! Hussa! Hallo! Trara!
Baubau!
Hallo! Trara! Hallo! Baubau!
Hussa!
Hallo! Trara! Baubau! Hussa! Hallo!
Hussa!
Baubaubaubaubaubaubau!
Hallo!
Trara! Baubaubaubaubau!
CORO
Baubau!
Hussa! Hallo! Trara! Hussa!
Hussa!
Hussa! Hussa, sa, sa, sa, sa, sa!
Baubaubaubaubau!
(Los
seis músicos comienzan a tocar de
nuevo la marcha nupcial del Nº
15. El
cortejo nupcial, entre gritos de alegría
y
aplausos, reanuda ceremoniosamente
la marcha hacia la
iglesia. Stefano
y
los cuatro cazadores
siguen
detrás de la
procesión. Cuando
el cortejo llega a la
altura de la capilla,
se
detiene la marcha
nupcial. La
campana de la capilla comienza
a tocar y todos
se descubren respetuosamente.
Cuando
todos están dentro de la iglesia,
finaliza la música.
Hans
Heiling entra con su
cetro, tal como salió en la
segunda escena,
por la
parte delantera derecha)
Escena Quinta
(Heiling
a solas. Voces desde el interior de la capilla)
HEILING
(Hablado)
El
lugar es éste; aquí voy a esperarlos.
Como
un intruso y siniestro invitado a la boda,
un
malvado los guiará hasta la cámara nupcial.
Esposo
atractivo, elegante y feliz,
¡cuidado,
la noche de bodas
te
cubrirá con su sombra oscura!
Nº
17 - Canto con acompañamiento
del
armonio de la capilla
(Heiling
sigue hablando,
mientras
el coro canta)
CORO
Bendice,
Señor, bendice a esta pareja
y protégelos
de cualquier peligro.
Tú
eres el poderoso Dios en quien creemos,
Tú
eres el todopoderoso en quien confiamos.
CORO, KONRAD
Tú
eres el Dios fuerte en quien confiamos,
Tú
eres el misericordioso del que dependemos.
HEILING
(después
de los primeros compases avanza
hablando)
Oran
vano.
El
vengador eterno está conmigo.
¡Vuelve
tu rostro hacia mí, Dios y juez!
¡Concédeme
la venganza, no me la niegues!
(Pausa.
Sigue hablando mientras Konrad,
Ana y el coro son todavía perceptibles.)
Me quieren hechizar
con un piadoso canto de paz,
pero
no los escucho.
¡Que
se cumpla mi venganza!
(Se
aleja. Tras
el final del coro, pausa.
A continuación
repican las campanas.
Los
seis músicos empiezan de
nuevo a
tocar la
marcha nupcial del Nro 15. El
cortejo nupcial sale de la iglesia precedido
por
los seis músicos. Konrad
y Ana se han
separado y
permanecen en escena. El cortejo
se aleja y la
marcha nupcial se vuelve cada
vez menos
audible y se desvanece)
Escena Sexta
(Ana
y Konrad
se abrazan y
avanzan al centro
de
la escena)
Nº
18 - Dúo
KONRAD
¡Ahora
eres mía!
ANA
¡Por
siempre tuya!
KONRAD, ANA
¡Te
estrecho contra mí
y
todos mis miedos...
KONRAD
... todas
las preocupaciones se olvidan...
ANA
... se
olvidan, se olvidan...
KONRAD, ANA
y
desaparecen para siempre!
ANA
Ahora
que tus dulces labios me han jurado
el
voto sagrado del amor...
KONRAD
El
cielo nos ha consagrado
en
eterna unión de fidelidad.
ANA, KONRAD
Ahora
que tus dulces labios me han jurado
el
voto sagrado del amor...
El
cielo nos ha consagrado
en
un eterno lazo de fidelidad.
ANA
¡Eres mío!
KONRAD
¡Tuyo
para siempre!
ANA, KONRAD
Cuando te abrazo todos mis miedos...
KONRAD
Todas
las ansiedades...
ANA
... se
olvidan para siempre...
KONRAD
¡Desaparecen
para siempre!
ANA, KONRAD
¡Desaparecen
olvidadas para siempre!
¡Sí,
todos los temores y ansiedades
se olvidan y desaparecen para siempre!
(ambos
permanecen abrazados cuando
llegan Stefano y
ocho damas de honor)
Escena Séptima
STEFANO
(Hablado)
¡Oh, cuánta ternura!
Mientras los novios retozan,
¡todos
los invitados los están esperando allí!
Nº
19 - Final
(una
dama de honor le pone a
Konrad una cinta blanca en los
ojos para comenzar el juego de
la gallinita ciega)
DAMAS DE HONOR
Sólo
por unos momentos
te vendaremos
los ojos.
Si
te casas realmente por amor,
encontrarás
a tu amada.
(ella
repetirá esta canción.)
KONRAD
¡Incluso
si se encontrara a miles de kilómetros
podría encontrarla!
(Dos
damas de honor lo guían
rápidamente fuera de escena)
Escena Octava
(Los
anteriores, excepto Konrad, y las damas
de
honor restantes. Luego Hans Heiling)
STEFANO
Ahora,
vayan con él a donde se pueda ocultar.
Yo
llegaré pronto con la novia.
(una
dama de honor
venda los ojos de
Ana)
DAMAS DE HONOR
Sólo
por poco tiempo
te vendaremos los ojos.
Si
eres una muchacha fiel,
encontrarás pronto a tu verdadero amor.
(Repiten
esta canción)
ANA
¡Ah, él es amado por mi corazón,
sabré encontrarlo!
(Dos
damas de honor la llevan
hasta un pequeño círculo donde
la hacen girar. Todos
de pie y en
silencio observan
a Ana. Entra
Heiling)
ANA
¿Hacia dónde debo ir?
(Extiende
su mano izquierda y, antes
que Stefano
la tome, Heiling se
interpone y la aferra contra sí)
DAMAS DE HONOR
(lanzan
un grito)
¡Ah!
(Stefano y las damas, sorprendidos,
salen
corriendo y abandonan la escena)
Escena Novena
(Ana
y Heiling)
ANA
¿Por qué gritáis?
¡Vamos, ayudadme!
¿Sí o no?... ¡Pero hablad!
¡Hablad
de una vez!
¿Estáis ahí?
¡Vamos, decid algo!
(mientras
pronuncia la última palabra
se quita
la venda de los ojos y, al ver
a Heiling, queda paralizada cayendo
de rodillas aterrorizada)
¡Dios misericordioso!
HEILING
(Frío
e inflexible)
¿Por
qué ocultas la cara?
Dulce
amada,
¿acaso no
reconoces a tu prometido?
ANA
¡Monstruo!
¡Vete!... ¿Qué buscas aquí?
HEILING
(La levanta y con voz terrible le dice)
¡He
venido a tomar venganza!
ANA
(Aterrada)
¡Ay
de mí!
HEILING
(Con
una mirada extraviada
y muy agitado)
¡Ana!
¿Por qué me has hecho esto?
ANA
(conmovida
y con inocencia)
¡Ah,
no me culpes por tu dolor!
HEILING
¿No
recuerdas el día
en
que me prometiste fidelidad;
cuando
caí a tus pies lleno de alegría?
¿Por
qué has roto la promesa?
ANA
(con inocencia)
¿Por
qué fingiste ser un mortal?
¿Por
qué me atrajiste a tu horrible mundo?
¿Por
qué tentaste mi corazón con la vanidad?
Yo
no sabía lo que estaba prometiendo
cuando
me pediste que me casara contigo.
HEILING
¡Maldita
seas!
¿Acaso no
has roto la promesa?
¿Dices que experimentaste con horror mi amor?
¡Pues
bien,
ahora experimentarás mi venganza!
ANA
¡Véngate,
véngate, monstruo!
¡Pero
en mí, sólo en mí
sacia tu sed de venganza!
¡Sólamente
en mí
sacia tu sed de venganza!
(cayendo
a sus pies)
¡Pero
salva la vida de mi esposo!
HEILING
(enloquecido)
¡Ah,
infame, ¿Y osas llamarlo así?
¡Arrancaré esa palabra de tu pecho!
ANA
(se aleja de él con
pasos tambaleantes)
¡Santos
del cielo, protejedme, salvadme!
(Cae
de rodillas con los brazos en cruz
pidiendo ayuda
al Cielo)
¡En
tus manos, oh Dios, me encomiendo!
(Heiling
se aleja de ella como enloquecido.
Stefano, Konrad, Gertrudis, los cuatro
cazadores, las damas de honor y los
campesinos acuden corriendo al oír los
gritos de Ana)
Escena Décima
(Todos rodean amenazantes a Heiling)
KONRAD
(a
Heiling)
¡Fuera,
maldito,
su
defensor está aquí!
KONRAD, CORO
¡Vete
infame,
la
venganza está cerca!
(Heiling los mira con inflexible frialdad)
KONRAD
¡Llama a tus espíritus
brujo
negro!
¡Gira tus ojos rabiosos!
¡Lanza tu veneno!
(Con
el cuchillo de caza le asesta un
violento golpe
en el pecho de Heiling,
pero se rompe
la hoja. Heiling permanece
inmóvil y lanza
una risa estridente.
Todos
retroceden)
GERTRUDIS,
STEFANO, CORO
¡Pobres
de nosotros! ¡Qué horror!
¡Es
invulnerable!
HEILING
(Agitando
su cetro)
¡Espíritus,
a mí! ¡Es la hora de la venganza!
STEFANO, CORO
¡El
infierno se abre, que Dios nos ayude!
(Trueno
violento: se hace de noche)
CORO
¡Ay
de nosotros!
¡Nos precipitaremos en el oscuro abismo!
HEILING, ESPÍRITUS
¡Ay
de vosotros!
¡Os precipitaréis en el oscuro abismo!
(La capilla se transforma en un
promontorio de rocas. Los bosques
y rocas se iluminan con luz
diamantina.
Mientras
suena una trompa solista,
la
Reina de los Espíritus de la Tierra
emerge majestuosa, sentada en su trono,
bajo un lujosísimo dosel de gemas.
Gnomos
y Espíritus de la Tierra se
agrupan respetuosos a su alrededor.
Una
gran luminosidad inunda toda
la escena)
Escena Novena
(Los
precedentes. La Reina de los Espíritus
de la Tierra, gnomos, Espíritus de la Tierra)
LA
REINA
(levantándose)
¡Detente,
hijo mío! ¡Que no te guíe la venganza!
¡Déjame
resolver la disputa con amor!
CORO
¡Ah! ¿Qué milagro es éste?
¿Qué resplandor nos ciega?
LA
REINA
Has experimentado
las alegrías y tristezas terrenales.
Has
expiado tu pasión.
¡Ahora debes elevarte sobre ella!
El
reino de los espíritus te ofrece la corona,
y
el corazón de una madre
promete
a su hijo un amor fiel.
(le
extiende sus brazos)
¡Ven
aquí, hijo mío!
¡Ven
aquí, hijo mío, que cesen todos tus males!
ESPÍRITUS
(a
media voz)
Las
palabras de la madre lo conmueven
¿volverá
a la moderación?
CORO
(en
voz baja, cada vez más asombrados)
¡Qué
palabras tan conmovedoras!
¿Escuchará la admonición?
HEILING
(Todo
el tiempo encerrado
en sí mismo, de
pie y sin moverse)
Aunque
mi corona se haya desvanecido,
y
mi corazón esté roto,
prometí volver.
¡Voy
madre, todo se ha cumplido!
(Sube
al trono y se arrodilla ante
su madre. Ésta se inclina y lo
levanta. Los
Espíritus de la Tierra
le ciñen la corona y lo cubren con
el manto. Todos se disponen a
rendirle
homenaje. La
Reina y Heiling se
abrazan)
ESPÍRITUS
¡Hurra!
¡Hurra! ¡La reina ha triunfado!
¡Viva,
él ya está de vuelta!
CORO
¡Hurra! ¡Ha sido convencido!
¡Los peligros han desaparecido!
HEILING
¡Adiós,
alegrías y tristezas terrenas!
Lo
que ha sucedido estaba escrito.
¡Ningún
ojo mortal
volverá
a verme jamás!
(La Reina y todos sus súbditos
desaparecen. El
promontorio
rocoso de nuevo
se convierte en
una capilla. Reaparecen
los bosques
volviendo todo, poco a poco, a
la
normalidad. Vuelve
a ser de día.)
KONRAD, ANA
(Gritando)
¡Adiós!
¡Adiós!
¡Y
que la paz sea entre nosotros!
(Todos
se marchan mientras que las
rocas cierran la entrada al mundo
subterráneo. Gertrudis y el coro
alzan los brazos.)
CORO
¡La
omnipotencia divina ha hecho justicia!
¡La paz reinará para todos!
KONRAD, ANA
¡La
omnipotencia divina ha hecho justicia
y
la paz reinará para todos!
Mi
angustia y la de todos,
sea
olvidada y desaparezca por siempre.
TODOS
¡La
omnipotencia divina hizo justicia
y
la paz reinará para todos!
Digitalizado
y traducido por:
José
Luis Roviaro 2015
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