LOS SIETE PECADOS CAPITALES

(Die sieben Todsünden)

Música de Kurt Weill (1900 - 1950)

Texto de Eugen Berthold Friedrich Brecht (1898 - 1956)

 

PROLOG                                         

 
ANNA I
Meine Schwester und ich stansmen aus Louisiana,
wo dich Wasser des Mississippi
unterm Monde fließen,
wie Sie aus den Liedern erfahren können.
Dorthin wollen wir zurückkehren, 
lieber heute als morgen.

ANNA II
Lieber heute als morgen!

ANNA I
Wir sind aufgebrochen vor vier Wochen 
nach den großen Städten,
unser Glück zu versuchen.
In siehen Jahren haben wir's geschafft,
dann kehren wir zurück

ANNA II
Aber lieber schon in sechs!

ANNA I
Denn auf uns warten
unsre Eltern und zwei Brüder in Louisiana, 
ihnen schicken wir das Geld, das wir verdienen, 
und von dem Gelde soll gebaut
werden ein kleines 
Haus, ein kleines Haus am Mississippi in Louisiana
Nicht wahr, Anna?

ANNA II
Ja, Anna.

ANNA I
Meine Schwester ist schön, ich bin praktisch.
Sie ist etwas verrückt, ich bin hei Verstand.
Wir sind eigentlich nicht zwei Personen,
sondeen nur eine einzige.
Wir heißen beide Anna,
wir haben eine Vergangenheit und eine Zukunft,
ein Herz und ein Sparkassenbuch,
und jede tut nur, was für die andre gut ist.
Nicht wahr, Anna?

ANNA II
Ja, Anna.


FAULHEIT


FAMILIE
Hoffentlich nimmt sich unsre Anna auch zusammen,
--Müßiggang ist aller Laster Anfang--
sie war ja immer etwas eigen und bequem,
--Müßiggang ist aller Laster Anfang-- 
und wenn man die nicht aus dem Bett herauswarf,
--Müßiggang ist aller Laster Anfang-- 
dann stand das faule Stück nicht auf am Morgen.
--Müßiggang ist aller Laster Anfang-- 
Andrerseits ist ja unsre Anna
ein sehr aufmerksames Kind,
--Müßiggang ist aller Laster Anfang-- 
sie war immer folgsam
und den Eltern treu ergeben,
--Müßiggang ist aller Laster Anfang-- 
und so wird sie es, wir möchten hoffen,
--Müßiggang ist aller Laster Anfang-- 
nicht am nöt'gen Fleiße fehlen lassen in der Fremde.
--Müßiggang ist aller Laster Anfang--

Der Herr erleuchte unsre Kinder,
daß sie den Weg erkennen,
der zum Wohlstand führt.
Er gebe ihnen
die Kraft und die Freudigkeit,
daß sie nicht sündigen gegen die Gesetze,
die da reich und glücklich machen!


STOLZ


ANNA I
Als wir aber ausgestattet waren,
Wäsche hatten, Kleider und Hüte,
fanden wir auch bald eine Stelle
in einem Kabarett als Tänzerin,
und zwar in Memphis, 
der zweiten Stadt unsrer Reise.

Ach, es war nicht leicht für Anna.
Kleider und Hüte machen ein Mädchen hoffärtig.

Wenn die Tiger trinkend 
sich im Wasser erblicken, 
werden sie oft gefährlich!

Also wollte sie eine Künstlerin sein
und wollte Kunst machen in dem Kabarett,
in Memphis, der zweiten Stadt unsrer Reise.
Und das war nicht, was dort die Leute wollen, 
was dort die Leute wollen, war das nicht.

Denn diese Leute zahlen und wollen,
daß man etwas herzeigt für ihr Geld.
Und wenn da eine ihre Blöße versteckt 
wie 'nen faulen Fisch,
kann sie auf keinen Beifall rechnen.

Also sagte ich meiner Schwester Anna:
Stolz ist nur etwas für reiche Leute!
Tu was man von dir verlangt und nicht 
was du willst, daß sie von die verlangen!

Manchen Abend hatt 'ich meine Mühe, 
ihr den Hochmut abzugewöhnen.
Manchmal brachte ich sie zu Bette, 
tröstete sie und sagte ihr:
Denk an das kleine Haus in Louisiana!

FAMILIE
Der Herr erleuchte unsre Kinder, 
daß sie den Weg erkennen,
der zum Wohlstand führt.
Wer über sich selber den Sieg erringt,
der erringt auch den Lohn.


ZORN


FAMILIE
Das geht nicht vorwärts! Was die da schicken, 
das sind keine Summen, 
mit denen man ein Haus bauts!
Die verfressen alles selber! 
Denen muß man mal den Kopf waschen,
sonst geht das nicht vorwärts!
Denn was die da schicken, 
das sind keine Summen, 
mit denen man ein Haus baut!

Die verfressen alles selber!
Denen muß man mal den Kopf waschen! 
Denn was die dummen Tiere schicken,
das sind doch wirklich keine Summen,
mit denen man ein kleines Haus baut!

ANNA I
Jetzt geht es vorwärts!
Wir sind schon in Los Angeles! 
Und den Statisten stehen alle Türen offen.
Wenn wir uns jetzt zusammennehmen 
und jeden Fehltritt vermeiden, 
dann geht es unaufhaltsam weiter nach oben.

FAMILIE
Der Herr erlechte unsre Kinder,
daß sie den Weg erkennen,
der zum Wohlstand führt!

ANNA I
Wer dem Unrecht in den Arm fällt, 
den will man nirgends haben, 
und wer über die Roheit in Zorn gerät,
der lasse sich gleich begraben.
Wer keine Gemeinheit duldet, 
wie soll der geduldet werden?
Wer da nichts verschuldet, 
der sühnt auf Erden.
Und so hab' ich meiner Schwester 
den Zorn abgewöhnt
in Los Angeles, der dritten Stadt der Reise, 
und die offene Mißbilligung des Unrechts, 
die so sehr geahndet wird.
Immer sagte ich ihr: Halte dich zurück, Anna, 
denn du weißt, wohin die Unbeherrschtheit führt.
Und sie gab mir recht und sagte:

ANNA II
Ich weiß es, Anna.


VÖLLEREI


FAMILIE
Da ist ein Brief aus Philadelphia
"Anna geht es gut. Sie verdient jetzt endlich.
Sie hat einen Kontrakt als Solotänzerin;
danach darf sie nicht mehr essen, was sie will 
und wann sie will.
Das wird schwer sein für unsre Anna, 
denn sie ist doch so sehr verfressen.
Ach, wenn sie sich da nur an den Kontrakt hält,
denn die wollen
kein Nilpferd in Philadelphia"

"Sie wird jeden Tag gewogen.
Wehe, wenn sie ein Gramm zunimmt!
Denn die stehen auf dem Standpunkt:
52 Kilo haben wir erworben,
52 Kilo ist sie wert.
Wehe, wenn sie ein Gramm zunimmt!
Und was mehr ist, ist am Übel"

Aber Anna ist ja sehr verständig,
sie wird sorgen, daß Kontrakt ist.
Sie wird sagen:
Essen kannst du schließlich in Louisiana, Anna.
Hörnchen! Schnitzel! Spargel! Hühnchen!
Und die kleinen gelben Honigkuchen!

Denk an unser Haus in Louisiana!
Sieh, es wächst schon,
Stock am Stockwerk wächst es!
Darum halte so dich:
Fressucht ist vom Übel!
Halte so dich, Anna!
Denn die Fressucht ist vom Übel.


UNZUCHT

ANNA I 

Und wir landen einen Mann in Boston, 
der bezahlte gut, und zwar aus Liebe.
Und ich hatte meine Not mit Anna, 
denn auch sie liebte, aber einen andern, 
und den bezahlte sie, uns auch aus Liebe.
Denn die Fressucht ist vom Übel.

Ach, ich sagte ihr oft: Ohne Treue
bist du höchstens die Hälfte wert.
Man bezahlt doch nicht immer aufs neue,
sondern nur für das, was man verehrt!

Das kann höchstens eine machen,
die auf niemand angewiesen ist.
Eine andre hat nichts zu lachen, 
wenn sie einmal ihre Situation vergißt.

Ich sagte ihr:
Setz dich nicht zwischen zwei Stühle!
Und dann besuchte ich ihn
und sagte ihm: Solche Gefühle
sind für meine Schwester Anna der Ruin.

Das kann höchstens eine machen,
die auf niemand angewiesen ist.
Eine andre hat nichts zu lachen,
wenn sie einmal ihre Situation vergißt.

Leider traf ich Fernando noch öfter.
Es war gar nichts zwischen uns.
(Lächerlich!)
Aber Anna sah uns, und leider
stürzte sie sich gleich auf mich.

FAMILIE 
Der Herr erleuchte unsre Kinder,
daß sie den Weg erkennen, 
der zum Wohlstand führt, 
daß sie nicht sündigen gegen die Gesetze, 
die da reich und glücklich machen!

ANNA I
Und sie zeigt ihren kleinen weißen Hintern, 
mehr wert als eine kleine Fabrik, 
zeigt ihn gratis den Gaffern und Straßenkindern, 
der Welt profanem Blick.

Das gibt immer solche Sachen, 
wenn man sich ein einz'ges Mal vergißt.
Das kann höchstens mal eine machen, 
die auf keinen Menschen angewiesen ist.

FAMILIE 
Wer über sich selber den Sieg erringt,
erringt auch den Lohn.

ANNA I
Ach, war das schwierig, 
alles einzurenken:
Abschied zu nehmen von Fernando
und sich bei Eduard zu entschuldigen.
Und die langen Nächte,
wo ich meine Schwester weinen hörte und sagen:

ANNA II
Es ist richtig so, Anna, aber so schwer!


HABSUCHT 


FAMILIE 
Wie hier in der Zeitung steht,
ist Anna schon in Baltimore, 
und um sie schießen sich
allerhand Leute tot.

Da wird sie viel Geld verdienen, 
wenn so was in der Zeitung steht! 
Das ist gut, das macht einen Namen 
und hilft einem Mädchen vorwärts!

Wenn sie da nur nicht zu gierig ist, 
sonst macht man sich nichts mehr aus ihr; 
sonst macht man bald
einen großen Bogen um sie.

Wer seine Habsucht zeigt, 
um den wird ein Bogen gemacht.
Mit Fingern zeigt man auf ihn, 
dessen Geiz ohne Massen ist.
Wenn die eine Hand nimmt, 
muß die andere geben.
Nehmen für Geben, so muß es heißen.
Pfund für Pfund, so heißt das Gesetz! 

Darum hoffen wir, daß unsere Anna
auch so vernünftig ist
und den Leuten nicht ihr letztes Hemd wegnimmt 
und ihr letztes Geld.
Nackte Habsucht gilt nicht als Empfehlung.


NEID 


ANNA I 
Und die letzte Stadt der Reise war
San Francisco.
Alles ging gut;
aber Anna war oft müde und beneidete jeden, 
der seine Tage zubringen durfte in Trägheit,
nicht zu kaufen und stolz,
in Zorn geratend über jede Roheit, 
hingegeben seinen Trieben, ein Glücklicher, 
liebend nur den Geiebten
und offen nehmend, was immer er braucht. 
Und ich sagte meiner armen Schwester, 
als sie neidisch auf die andern sah:

Schwester, wir alle sind frei geboren, 
und wie es uns gefällt, können wir gehen im Licht. 
Also gehen aufrecht im Triumphe die Toren, 
aber wohin sie gehn, das wissen sie nicht. 
Schwester, folg mir und Verzicht auf die Freuden, 
nach denen es nicht wie die andern verlangt.
Ach, überlaß sie den törichten Leuten, 
denen es nicht vor dem Ende bangt!

Iß nicht und trink nicht und sei nicht träge,
die Strafe bedenk, die auf Liebe steht! 
Bedenk, was geschieht, 
wenn du tätst, was dir läge! 
Nütze sie nicht, nütze sie nicht, 
nütze die Jugend nicht, denn sie vergeht.

Schwester, folg mir, du wirst sehen, am Ende 
gehst im Triumph du aus allem hervor. 
Sie aber stehen, o schreckliche Wende, 
zitternd im Nichts vor geschlossenem Tor.

FAMILIE 
Wer über sich selber den Sieg erringt, 
den erringt auch den Lohn.


EPILOG 


ANNA I 
Darauf kehrten wir zurück nach Louisiana, 
wo die Wasser des Mississippi
unterm Monde fließen. 
Sieben Jahre waren wir in den Städten, 
unser Glück zu versuchen.
Jetzt haben wir's geschafft!
Jetzt steht es da,
unser kleines Haus in Louisiana.
Jetzt kehren wir zurück in unser kleines Haus 
am Mississippifluß in Louisiana.
Nicht wahr, Anna?

ANNA II 
Ja, Anna.



 
PRÓLOGO


ANA I
Mi hermana y yo somos de Luisiana,
donde corren las aguas del Misisipí
bajo la luna,
como dicen las canciones.
Allí quisiéramos regresar un día,
lo más pronto posible.

ANA II
¡Lo más pronto posible!

ANA I
Salimos, hace cuatro semanas,
a probar nuestra suerte
en las grandes ciudades.
Lo lograremos, sin duda, en siete años,
y entonces podremos regresar.

ANA II 
¡Si fuera en seis años sería mejor!

ANA I
Nuestros padres 
y nuestros dos hermanos
nos esperan en Luisiana.
Les enviaremos el dinero que ganemos 
para poder construir una casita, 
una casa frente al Misisipí, en Luisiana.
¿No es cierto, Ana?

ANA II
Sí, Ana.

ANA I
Mi hermana es hermosa y yo soy práctica.
Ella es un poco alocada y yo muy juiciosa. 
En realidad no somos dos personas
sino una.
Las dos nos llamamos Ana,
con un solo pasado y un solo porvenir, 
un solo corazón y una libreta de ahorro,
y cada una vive para el bien de la otra.
¿No es cierto, Ana?

ANA II
Sí, Ana.


LA PEREZA


LA FAMILIA
Esperemos que Ana se haga responsable,
-La pereza es la madre de todos los vicios-
siempre fue un poco rara y cómoda,
-La pereza es la madre de todos los vicios-
si no la sacábamos de la cama,
-La pereza es la madre de todos los vicios-
nunca se levantaba por la mañana.
-La pereza es la madre de todos los vicios-
Sin embargo nuestra Ana
es una niña razonable,
-La pereza es la madre de todos los vicios-
es obediente siempre
y devota de sus padres.
-La pereza es la madre de todos los vicios-
Esperemos que fuera del hogar,
-La pereza es la madre de todos los vicios-
no le falte el empeño necesario.
-La pereza es la madre de todos los vicios-

¡Que el Señor ilumine a nuestras hijas 
para que encuentren 
el camino que las lleve a la dicha.
Les otorgue 
la fuerza y la alegría
para que no se aparten de las leyes 
que nos dan bienestar y nos hacen felices!


LA SOBERBIA


ANA I
Cuando estuvimos equipadas,
ropa interior, vestidos y sombreros, 
conseguimos enseguida un trabajo 
en un cabaret, como bailarinas.
Fue en Menfis,
la segunda ciudad de nuestro viaje. 

¡No fue fácil para Ana, ropa y sombreros 
vuelven vanidosa a una muchacha!

¡Cuando el tigre, al beber,
ve su reflejo en el agua,
a menudo se vuelve peligroso!

Ella quería ser artista 
y hacer arte en el cabaret, en Menfis, 
la segunda ciudad de nuestro viaje.
Y no era eso lo que el público esperaba,
sea lo que fuere, no era eso.

Porque esa gente paga y exige para que 
se le muestre algo por su dinero.
Y cuando una oculta su carne,
como si fuera pescado podrido, 
no puede esperar aplausos.

Entonces le dije a mi hermana Ana:
¡El orgullo está reservado a los ricos!
Debes hacer lo que exigen de ti y no 
lo que tú quisieras que esperasen. 

¡Qué trabajo me daba algunas noches!
No era fácil arrancarla de su orgullo.
A veces la llevaba a la cama 
y la consolaba diciéndole:
Piensa en nuestra casita en Luisiana!

LA FAMILIA
Que el Señor ilumine a nuestras hijas 
para que ellas hallen 
el camino que las lleve a la dicha.
El que triunfa sobre sí mismo 
será recompensado.


LA IRA


LA FAMILIA
¡Esto no progresa! Lo que ellas nos envían,
no es suficiente 
como para hacer una casa.
¡Se lo comen todo ellas!
¡Habrá que convencerlas, 
o de otro modo, esto no avanzará!
¡Lo que ellas envían
no es suficiente
como para hacer una casa!

¡Se lo comen todo ellas!
¡A ésas hay que convencerlas!
¡Lo que esas estúpidas bestias envían,
no es suficiente dinero
como para construir una casita!

ANA I
¡Las cosas comienzan a marchar!
¡Ya llegamos a Los Ángeles!
Al figurante se le abren todas las puertas.
Si hacemos un esfuerzo más
y evitamos todo paso en falso,
sin duda llegaremos cada vez más alto.

LA FAMILIA
Que el Señor ilumine a nuestras hijas 
para que ellas hallen 
el camino que las lleve a la dicha.

ANA I
Todos repudian
a quien se opone a la injusticia.
El que intenta combatir la ignominia
es mejor que se entierre.
¿Cómo podrá ser tolerado aquél 
que no soporta la infamia? 
Quien no comete pecado,
lo expía en esta tierra.
En Los Angeles, 
tercer ciudad de nuestro viaje,
aparté a mi hermana de la ira
y de su afán por condenar públicamente 
la injusticia, que es castigado duramente.
Yo siempre le decía: contrólate, Ana, 
ya sabes dónde conduce no ser dueña de sí.
Y ella me daba la razón diciendo:

ANA II
Lo sé, Ana.


LA GULA


LA FAMILIA
Llegó carta de Filadelfia:
"Ana está bien. Al fin está haciendo dinero.
Ha firmado un contrato como bailarina 
por el que no debe comer lo que desea 
ni cuando lo desea.
Esto será difícil para Ana,
porque es muy golosa.
¡Ojalá que se atenga a su contrato!
No quieren 
hipopótamos en Filadelfia"

"La pesan todos los días:
¡No puede aumentar un gramo!
Porque ellos se basan en el principio de:
52 kilos es lo que compramos,
52 kilos es lo que vale.
¡No puede aumentar un gramo!
Un poco más de peso sería un desastre"

Pero Ana es muy razonable,
sabe que un contrato es un contrato.
Ella se dirá:
Ya podré comer en Luisiana:
¡Bollos! ¡Escalopes! ¡Espárragos! ¡Pollo! 
¡Y el pequeño y amarillo pan de miel!

¡Piensa en nuestra casa, en Luisiana!
¡Mira, ya se está levantando,
piso por piso, se alza!
¡Por eso detente!
¡Nada bueno viene de la gula!
¡Detente, Ana!
¡Nada bueno viene de la gula!


LA LUJURIA


ANA I
Y encontramos un hombre en Boston,
que pagaba bien, y lo hacía por amor.
Yo tenía problemas con Ana,
porque ella amaba también, pero a otro,
y a ese otro ella le pagaba, 
también por amor.

¡Ah! Yo le decía a menudo: ¡Infiel!
Pierdes al menos la mitad de tu valor.
¡Ninguna hembra paga
a menos que ame de corazón!

Eso puede hacerlo una mujer libre
que no necesite depender de nadie.
No hay razón de reírse por otro
si ella olvida su situación sólo una vez.

Yo le decía:
¡No te sientes nunca entre dos sillas!
Y luego iba a verlo a él y le decía: 
Esos sentimientos serán la perdición 
para mi hermana Ana.

Eso solo es posible para una mujer libre
que no necesite depender de nadie.
No hay razón de reírse por otro
si ella olvida su situación sólo una vez.

Por desgracia vi a Fernando muchas veces.
No había nadie con nosotros.
(¡Ridículo!)
Pero Ana nos vio
y se precipitó sobre mí.

LA FAMILIA
Que el Señor ilumine a nuestras hijas 
para que ellas hallen el camino 
que las lleve a la dicha.
¡Que no hayan pecado contra las leyes 
que nos hacen ricos y felices! 

ANA I
Y ella mostró gratis su trasero blanco,
más valioso que una fábrica,
a los canallas y rateros de la calle,
ante la mirada profana del Mundo.

Siempre suceden esas cosas 
apenas uno se descuida.
Eso sólo puede hacerlo una mujer libre
que no necesite depender de los otros.

LA FAMILIA
El que triunfa sobre sí mismo,
tendrá su recompensa.

ANA I
¡Ah, qué difícil era
resolverlo todo;
separarse de Fernando 
y disculparse con Eduardo.
Y esas largas noches
en las que oía llorar a mi hermana y decir:

ANA II
Es así, Ana, ¡pero qué duro es!


LA AVARICIA


LA FAMILIA
El periódico dice que nuestra Ana 
está ahora en Baltimore,
y mucha gente
se mata por ella

¡Por lo tanto, tendrá mucho dinero
para aparecer en los diarios!
Está muy bien, eso da nombre
y ayuda a una muchacha a hacer carrera!

Ojalá que no sea muy avara,
de lo contrario, 
muy pronto 
le darán la espalda.

La gente se aleja
del que se muestra avaro.
Al avaro sin medida
se lo señala con el dedo.
Cuando una mano recibe
la otra debe dar.
Tener para ofrecer, eso debe ser.
¡Libra por libra, esa es la ley!

Esperemos que nuestra Ana sea prudente
para no quitarle a la gente sus última camisa
y su último centavo.
La avaricia desnuda
no es una buena recomendación


LA ENVIDIA


ANA I
La última ciudad de nuestro viaje 
fue San Francisco.
Todo marchaba bien;
solo que Ana, a menudo, estaba desganada 
y envidiaba a todo el que estuviera ocioso, 
los que no hacen sus compras y se rebelan, 
orgullosamente, por cualquier tontería;
los que viven a su antojo según sus deseos, 
amando solamente al amado
y dándole libremente lo que él necesita.
Yo le decía a mi pobre hermana,
cuando ella miraba a los otros con envidia:

Hermana, todos hemos nacido libres,
podemos ir derechos hacia la claridad,
como los insensatos que buscan el triunfo
sin saber siquiera adónde van.
Hermana, óyeme y renuncia al falso gozo
al que te condujo, como a otros, tu deseo.
¡Oh, abandona a todos esos insensatos
que no miden jamás las consecuencias!

¡No comas y no bebas y no tengas pereza, 
piensa en el castigo que es el amor!
¡Piensa lo que pudiera pasar
si haces lo que te place!
No malgastes tu juventud,
no la uses porque no dura, porque se va.

Hermana, escúchame y verás cómo al final 
saldrás triunfante de todo aquello.
Pero ellos se quedarán, ¡oh destino fatal!
tiritando, ante las puertas cerradas.

LA FAMILIA
El que triunfa sobre sí mismo,
tendrá su recompensa.


EPÍLOGO


ANA I
Luego volvimos a Luisiana, donde corren
las aguas del Misisipí bajo la luna.
Hace siete años salimos 
a las grandes ciudades 
a probar nuestra suerte.
¡Ahora lo hemos conseguido!
Ahora ya está construida,
nuestra casita en Luisiana.
Ya regresamos a nuestra casita,
frente al Misisipí, en Luisiana.
¿No es cierto, Ana?

ANA II
Sí, Ana.



Escaneado por:
Luciano Marra 2002