Die schöne Müllerin
1. Das Wandern
Das Wandern ist des Müllers Lust,
Das Wandern!
Das muß ein schlechter Müller sein,
Dem niemals fiel das Wandern ein,
Das Wandern.
Vom Wasser haben wir's gelernt,
Vom Wasser!
Das hat nicht Rast bei Tag und Nacht,
Ist stets auf Wanderschaft bedacht,
Das Wasser.
Das sehn wir auch den Rädern ab,
Den Rädern!
Die gar nicht gerne stille stehn,
Die sich mein Tag nicht müde drehn,
Die Räder.
Die Steine selbst, so schwer sie sind,
Die Steine!
Sie tanzen mit den muntern Reihn
Und wollen gar noch schneller sein,
Die Steine.
O Wandern, Wandern, meine Lust,
O Wandern!
Herr Meister und Frau Meisterin,
Laßt mich in Frieden weiterziehn
Und wandern.
2. Wohin?
Ich hört' ein Bächlein rauschen
Wohl aus dem Felsenquell,
Hinab zum Tale rauschen
So frisch und wunderhell.
Ich weiß nicht, wie mir wurde,
Nicht, wer den Rat mir gab,
Ich mußte auch hinunter
Mit meinem Wanderstab.
Hinunter und immer weiter
Und immer dem Bache nach,
Und immer frischer rauschte
Und immer heller der Bach.
Ist das denn meine Straße?
O Bächlein, sprich, wohin?
Du hast mit deinem Rauschen
Mir ganz berauscht den Sinn.
Was sag ich denn vom Rauschen?
Das kann kein Rauschen sein:
Es singen wohl die Nixen
Tief unten ihren Reihn.
Laß singen, Gesell, laß rauschen
Und wandre fröhlich nach!
Es gehn ja Mühlenräder
In jedem klaren Bach.
3. Halt!
Eine Mühle seh ich blinken
Aus den Erlen heraus,
Durch Rauschen und Singen
Bricht Rädergebraus.
Ei willkommen, ei willkommen,
Süßer Mühlengesang!
Und das Haus, wie so traulich!
Und die Fenster, wie blank!
Und die Sonne, wie helle
Vom Himmel sie scheint!
Ei, Bächlein, liebes Bächlein,
War es also gemeint?
4. Danksagung an den Bach
War es also gemeint,
Mein rauschender Freund?
Dein Singen, dein Klingen,
War es also gemeint?
Zur Müllerin hin!
So lautet der Sinn.
Gelt, hab' ich's verstanden?
Zur Müllerin hin!
Hat sie dich geschickt?
Oder hast mich berückt?
Das möcht ich noch wissen,
Ob sie dich geschickt.
Nun wie's auch mag sein,
Ich gebe mich drein:
Was ich such, hab ich funden,
Wie's immer mag sein.
Nach Arbeit ich frug,
Nun hab ich genug
Für die Hände, fürs Herze
Vollauf genug!
5. Am Feierabend
Hätt ich tausend
Arme zu rühren!
Könnt ich brausend
Die Räder führen!
Könnt ich wehen
Durch alle Haine!
Könnt ich drehen
Alle Steine!
Daß die schöne Müllerin
Merkte meinen treuen Sinn!
Ach, wie ist mein Arm so schwach!
Was ich hebe, was ich trage,
Was ich schneide, was ich schlage,
Jeder Knappe tut mir's nach.
Und da sitz ich in der großen Runde,
In der stillen kühlen Feierstunde,
Und der Meister spricht zu allen:
Euer Werk hat mir gefallen;
Und das liebe Mädchen sagt
Allen eine gute Nacht.
6. Der Neugierige
Ich frage keine Blume,
Ich frage keinen Stern,
Sie können mir alle nicht sagen,
Was ich erführ so gern.
Ich bin ja auch kein Gärtner,
Die Sterne stehn zu hoch;
Mein Bächlein will ich fragen,
Ob mich mein Herz belog.
O Bächlein meiner Liebe,
Wie bist du heut so stumm?
Will ja nur eines wissen,
Ein Wörtchen um und um.
Ja heißt das eine Wörtchen,
Das andre heißet Nein,
Die beiden Wörtchen schließen
Die ganze Welt mir ein.
O Bächlein meiner Liebe,
Was bist du wunderlich!
Will's ja nicht weitersagen,
Sag, Bächlein, liebt sie mich?
7. Ungeduld
Ich schnitt es gern in alle Rinden ein,
Ich grüb es gern in jeden Kieselstein,
Ich möcht es sä'n auf jedes frische Beet
Mit Kressensamen, der es schnell verrät,
Auf jeden weißen Zettel möcht ich's schreiben:
"Dein ist mein Herz und soll es ewig bleiben.
Ich möcht mir ziehen einen jungen Star,
Bis daß er spräch die Worte rein und klar,
Bis er sie spräch mit meines Mundes Klang,
Mit meines Herzens vollem, heißem Drang;
Dann säng er hell durch ihre Fensterscheiben:
"Dein ist mein Herz und soll es ewig bleiben"
Den Morgenwinden möcht ich's hauchen ein,
Ich möcht es säuseln durch den regen Hain;
Oh, leuchtet' es aus jedem Blumenstern!
Trüg es der Duft zu ihr von nah und fern!
"Ihr Wogen, könnt ihr nichts als Räder treiben
Dein ist mein Herz und soll es ewig bleiben"
Ich meint, es müßt in meinen Augen stehn,
Auf meinen Wangen müßt man's brennen sehn,
Zu lesen wär's auf meinem stummen Mund,
Ein jeder Atemzug gäb's laut ihr kund,
Und sie merkt nichts von all dem bangen Treiben:
"Dein ist mein Herz und soll es ewig bleiben".
8. Morgengruß
Guten Morgen, schöne Müllerin!
Wo steckst du gleich das Köpfchen hin,
Als wär dir was geschehen?
Verdrießt dich denn mein Gruß so schwer?
Verstört dich denn mein Blick so sehr?
So muß ich wieder gehen.
O laß mich nur von ferne stehn,
Nach deinem lieben Fenster sehn,
Von ferne, ganz von ferne!
Du blondes Köpfchen, komm hervor!
Hervor aus eurem runden Tor,
Ihr blauen Morgensterne!
Ihr schlummertrunknen Äugelein,
Ihr taubetrübten Blümelein,
Was scheuet ihr die Sonne?
Hat es die Nacht so gut gemeint,
Daß ihr euch schließt und bückt und weint
Nach ihrer stillen Wonne?
Nun schüttelt ab der Träume Flor
Und hebt euch frisch und frei empor
In Gottes hellen Morgen!
Die Lerche wirbelt in der Luft,
Und aus dem tiefen Herzen ruft
Die Liebe Leid und Sorgen.
9. Des Müllers Blumen
Am Bach viel kleine Blumen stehn,
Aus hellen blauen Augen sehn;
Der Bach, der ist des Müllers Freund,
Und hellblau Liebchens Auge scheint,
Drum sind es meine Blumen.
Dicht unter ihrem Fensterlein,
Da will ich pflanzen die Blumen ein,
Da ruft ihr zu, wenn alles schweigt,
Wenn sich ihr Haupt zum Schlummer neigt,
Ihr wißt ja, was ich meine.
Und wenn sie tät die Äuglein zu
Und schläft in süßer, süßer Ruh,
Dann lispelt als ein Traumgesicht
Ihr zu: Vergiß, vergiß mein nicht!
Das ist es, was ich meine.
Und schließt sie früh die Laden auf,
Dann schaut mit Liebesblick hinauf:
Der Tau in euren Äugelein,
Das sollen meine Tränen sein,
Die will ich auf euch weinen.
10. Tränenregen
Wir saßen so traulich beisammen
Im kühlen Erlendach,
Wir schauten so traulich zusammen
Hinab in den rieselnden Bach.
Der Mond war auch gekommen,
Die Sternlein hinterdrein,
Und schauten so traulich zusammen
In den silbernen Spiegel hinein.
Ich sah nach keinem Monde,
Nach keinem Sternenschein,
Ich schaute nach ihrem Bilde,
Nach ihren Augen allein.
Und sahe sie nicken und blicken
Herauf aus dem seligen Bach,
Die Blümlein am Ufer, die blauen,
Sie nickten und blickten ihr nach.
Und in den Bach versunken
Der ganze Himmel schien
Und wollte mich mit hinunter
In seine Tiefe ziehn.
Und über den Wolken und Sternen,
Da rieselte munter der Bach
Und rief mit Singen und Klingen:
Geselle, Geselle, mir nach!
Da gingen die Augen mir über,
Da ward es im Spiegel so kraus;
Sie sprach: Es kommt ein Regen,
Ade, ich geh nach Haus.
11. Mein!
Bächlein, laß dein Rauschen sein!
Räder, stellt euer Brausen ein!
All ihr muntern Waldvögelein,
Groß und klein,
Endet eure Melodein!
Durch den Hain
Aus und ein
Schalle heut ein Reim allein:
Die geliebte Müllerin ist mein!
Mein!
Frühling, sind das alle deine Blümelein?
Sonne, hast du keinen hellern Schein?
Ach, so muß ich ganz allein
Mit dem seligen Worte mein
Unverstanden in der weiten Schöpfung sein!
12. Pause
Meine Laute hab ich gehängt an die Wand,
Hab sie umschlungen mit einem grünen Band -
Ich kann nicht mehr singen,
mein Herz ist zu voll,
Weiß nicht, wie ich's in Reime zwingen soll.
Meiner Sehnsucht allerheißesten Schmerz
Durft ich aushauchen in Liederscherz,
Und wie ich klagte so süß und fein,
Glaubt ich doch, mein Leiden wär nicht klein.
Ei, wie groß ist wohl meines Glückes Last,
Daß kein Klang auf Erden es in sich faßt?
Nun, liebe Laute, ruh an dem Nagel hier!
Und weht ein Lüftchen über die Saiten dir,
Und streift eine Biene mit ihren Flügeln dich,
Da wird mir so bange,
und es durchschauert mich.
Warum ließ ich das Band auch hängen so lang?
Oft fliegt's um die Saiten
mit seufzendem Klang.
Ist es der Nachklang meiner Liebespein?
Soll es das Vorspiel neuer Lieder sein?
13. Mit dem grünen
Lautenbande
"Schad um das schöne grüne Band,
Daß es verbleicht hier an der Wand,
Ich hab das Grün so gern!"
So sprachst du, Liebchen, heut zu mir;
Gleich knüpf ich's ab und send es dir:
Nun hab das Grüne gern!
Ist auch dein ganzer Liebster weiß,
Soll Grün doch haben seinen Preis,
Und ich auch hab es gern.
Weil unsre Lieb ist immergrün,
Weil grün der Hoffnung Fernen blühn,
Drum haben wir es gern.
Nun schlinge in die Locken dein
Das grüne Band gefällig ein,
Du hast ja's Grün so gern.
Dann weiß ich, wo die Hoffnung wohnt,
Dann weiß ich, wo die Liebe thront,
Dann hab ich's Grün erst gern.
14. Der Jäger
Was sucht denn der Jäger am Mühlbach hier?
Bleib, trotziger Jäger, in deinem Revier!
Hier gibt es kein Wild zu jagen für dich,
Hier wohnt nur ein Rehlein,
ein zahmes, für mich,
Und willst du das zärtliche Rehlein sehn,
So laß deine Büchsen im Walde stehn,
Und laß deine klaffenden Hunde zu Haus,
Und laß auf dem Horne den Saus und Braus,
Und schere vom Kinne das struppige Haar,
Sonst scheut sich im Garten
das Rehlein fürwahr.
Doch besser, du bliebest im Walde dazu
Und ließest die Mühlen und Müller in Ruh.
Was taugen die Fischlein im grünen Gezweig?
Was will den das Eichhorn im bläulichen Teich?
Drum bleibe, du trotziger Jäger, im Hain,
Und laß mich mit meinen drei Rädern allein;
Und willst meinem Schätzchen
dich machen beliebt,
So wisse, mein Freund,
was ihr Herzchen betrübt:
Die Eber, die kommen zur Nacht aus dem Hain
Und brechen in ihren Kohlgarten ein
Und treten und wühlen herum in dem Feld:
Die Eber, die schieß, du Jägerheld!
15. Eifersucht und Stolz
Wohin so schnell, so kraus und wild,
mein lieber Bach?
Eilst du voll Zorn dem frechen Bruder
Jäger nach?
Kehr um, kehr um,
und schilt erst deine Müllerin
Für ihren leichten,
losen, kleinen Flattersinn.
Sahst du sie gestern abend
nicht am Tore stehn,
Mit langem Halse nach
der großen Straße sehn?
Wenn vom den Fang der Jäger
lustig zieht nach Haus,
Da steckt kein sittsam Kind
den Kopf zum Fenster 'naus.
Geh, Bächlein, hin und sag ihr das;
doch sag ihr nicht,
Hörst du, kein Wort
von meinem traurigen Gesicht.
Sag ihr: Er schnitzt bei mir
sich eine Pfeif' aus Rohr
Und bläst den Kindern schöne
Tänz' und Lieder vor.
16. Die liebe Farbe
In Grün will ich mich kleiden,
In grüne Tränenweiden:
Mein Schatz hat's Grün so gern...
Will suchen einen Zypressenhain,
Eine Heide von grünen Rosmarein:
Mein Schatz hat's Grün so gern....
Wohlauf zum fröhlichen Jagen!
Wohlauf durch Heid' und Hagen!
Mein Schatz hat's Jagen so gern...
Das Wild, das ich jage, das ist der Tod;
Die Heide, die heiß ich die Liebesnot:
Mein Schatz hat's Jagen so gern...
Grabt mir ein Grab im Wasen,
Deckt mich mit grünem Rasen:
Mein Schatz hat's Grün so gern...
Kein Kreuzlein schwarz,
kein Blümlein bunt,
Grün, alles grün so rings und rund:
Mein Schatz hat's Grün so gern..
17. Die böse Farbe
Ich möchte ziehn in die Welt hinaus,
Hinaus in die weite Welt;
Wenn's nur so grün, so grün nicht wär,
Da draußen in Wald und Feld!
Ich möchte die grünen Blätter all
Pflücken von jedem Zweig,
Ich möchte die grünen Gräser all
Weinen ganz totenbleich.
Ach Grün, du böse Farbe du,
Was siehst mich immer an
So stolz, so keck, so schadenfroh,
Mich armen weißen Mann?
Ich möchte liegen vor ihrer Tür
In Sturm und Regen und Schnee.
Und singen ganz leise bei Tag und Nacht
Das eine Wörtchen: Ade!
Horch, wenn im Wald ein Jagdhorn schallt,
Da klingt ihr Fensterlein!
Und schaut sie auch nach mir nicht aus,
Darf ich doch schauen hinein.
O binde von der Stirn dir ab
Das grüne, grüne Band;
Ade, ade! Und reiche mir
Zum Abschied deine Hand!
18. Trockne Blumen
Ihr Blümlein alle,
die sie mir gab,
Euch soll man legen
mit mir ins Grab.
Wie seht ihr alle
mich an so weh,
Als ob ihr wüßtet,
wie mir gescheh!
Ihr Blümlein alle,
wie welk, wie blaß?
Ihr Blümlein alle,
wovon so naß?
Ach, Tränen machen
Nicht maiengrün,
Machen tote Liebe
Nicht wieder blühn.
Und Lenz wird kommen,
und Winter wird gehn,
Und Blümlein werden
im Grase stehn.
Und Blümlein liegen
in meinem Grab,
Die Blümlein alle,
die sie mir gab.
Und wenn sie wandelt
am Hügel vorbei
Und denkt im Herzen:
Der meint' es treu!
Dann, Blümlein alle,
heraus, heraus!
Der Mai ist kommen,
der Winter ist aus.
19 Der Müller und der Bach
Der Müller:
Wo ein treues Herze
in Liebe vergeht,
Da welken die Lilien
auf jedem Beet;
Da muß in die Wolken
der Vollmond gehn,
Damit seine Tränen
die Menschen nicht sehn;
Da halten die Englein
die Augen sich zu
Und schluchzen und singen
die Seele zur Ruh.
Der Bach:
Und wenn sich die Liebe
dem Schmerz entringt,
Ein Sternlein, ein neues,
am Himmel erblinkt;
Da springen drei Rosen,
halb rot und halb weiß,
Die welken nicht wieder,
aus Dornenreis.
Und die Engelein schneiden
Die Flügel sich ab
und gehn alle Morgen
Zur Erde herab.
Der Müller:
Ach Bächlein, liebes Bächlein,
Du meinst es so gut!
Ach Bächlein, aber weißt du,
wie Liebe tut?
Ach unten, da unten
die kühle Ruh!
Ach Bächlein, liebes Bächlein,
So singe nur zu.!
20 Des Baches Wiegenlied
Gute Ruh, gute Ruh!
Tu die Augen zu!
Wandrer, du müder, du bist zu Haus.
Die Treu' ist hier,
Sollst liegen bei mir,
Bis das Meer will trinken die Bächlein aus.
Will betten dich kühl
Auf weichem Pfühl
In dem blauen kristallenen Kämmerlein.
Heran, heran,
Was wiegen kann,
Woget und wieget den Knaben mir ein!
Wenn ein Jagdhorn schallt
Aus dem grünen Wald,
Will ich sausen und brausen wohl um dich her.
Blickt nicht herein, Blaue Blümelein!
Ihr macht meinem Schläfer
die Träume so schwer.
Hinweg, hinweg von dem Mühlensteg,
Böses Mägdelein,
daß ihn dein Schatten nicht weckt!
Wirf mir herein
dein Tüchlein fein,
daß ich die Augen ihm halte bedeckt!
Gute Nacht, gute Nacht! Bis alles wacht,
schlaf aus deine Freude,
schlaf aus dein Leid!
Der Vollmond steigt,
Der Nebel weicht,
Und der Himmel da oben,
wie ist er so weit!
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La bella Molinera
1. Caminar
¡Caminar, viajar es el anhelo del molinero,
caminar!
Mal molinero debe ser
aquel a quien no le guste caminar,
caminar.
¡Lo aprendemos del agua,
del agua!
Sigue su curso en incesante marcha
noche y día, constantemente camina,
el agua.
¡También lo vemos en las ruedas,
en las ruedas!
Nunca reposan
y jamás se cansan de girar,
las ruedas.
¡Hasta las piedras, por pesadas que sean,
las piedras!
Al girar en derredor,
pretenden marchar aún más veloces,
las piedras.
¡Oh caminar, qué delicia,
oh caminar!
Señora y señor del molino,
dejadme partir tranquilo
y caminar.
2. ¿A dónde?
Ya ni al arroyuelo que murmura
al caer de la roca,
corriendo hacia el valle
tan fresco y cristalino.
No sé lo que me pasó,
ni quién me dio el consejo,
yo seguí el arroyo con mi cayado
de caminante.
Descendí cada vez más lejos,
siempre junto al arroyo,
que cada vez murmuraba
más fresco y cristalino.
¿Es éste mi camino?
¡Oh arroyuelo!, dime, ¿a dónde vamos?
Con el murmullo de tus aguas
me has trastornado los sentidos.
¿Qué digo murmullo? Eso no es murmurar.
Son las náyades que cantan
y cogidas de la mano
danzan bajo las olas.
¡Déjalas cantar compañero,
deja que murmuren y sigue tu camino!
Pues el cristalino arroyuelo
hace andar a la rueda del molino.
3. ¡Alto!
Percibo un molino entre los álamos,
y`oigo el ruido de sus ruedas,
entre mi canto
y el murmullo del arroyo.
¡Bien hallado, bienvenido seas,
dulce canto del molino!
¡Qué linda es la casa!
¡Cómo relucen los cristales de sus ventanas!
¡Y cómo los ardientes rayos del sol
iluminan todo el firmamento!
Oh arroyo, querido arroyuelo,
¿es eso lo que tú me querías sugerir?
4. Gratitud al arroyo
¿Era eso, encantador amigo,
lo que querías expresar?
Tus cantos, tus murmullos,
¿querían decir eso?
¡A casa de la nolinera!
¿He acertado?
¿Te he comprendido bien?
¡A casa de la molinera!
¿Te ha enviado ella?
¿O me has engañado al traerme aquí?
Me agradaría saber
si ella te ha enviado.
Pero, de cualquier forma,
me conformo,
sea lo que fuere,
encontré lo que ansiaba.
Buscaba trabajo
y de sobra lo encontré;
bastante para mis brazos
y mucho más para el corazón
5. Al cesar el trabajo
¡Desearía tener
mil brazos para el trabajo!
¡Quisiera poder hacer
girar las ruedas!
¡Desearla poder,
al igual que el viento,
surcar los campos
y remover las piedras!
Y así, la hermosa molinera percibiría
la pasión de mi fiel amor.
¡Ah, pero mis brazos son tan débiles!
Todo lo que puedo levantar, llevar,
cortar y mover,
puede hacerlo cualquier camarada.
Y cuando al llegar la noche
cesa el trabajo,
el amo nos dice a todos:
Estoy satisfecho de vuestra labor;
y la amada niña nos desea
a todos las buenas noches.
6. El curioso
Nada pregunto a las flores,
nada a las estrellas;
nada pueden decirme
de lo que yo quiero saber.
No soy jardinero,
las estrellas están demasiado altas;
quisiera preguntar a mi arroyuelo
si mi corazón se engaña.
Oh arroyuelo, amor mío,
¿por qué estás hoy tan silencioso?
Sólo quiero saber una cosa,
una palabra nada más.
Esa palabra puede ser "sí",
puede ser "no",
en una u otra
está contenido todo el mundo.
¡Oh arroyuelo de mi amor,
qué maravilloso eres!
No se lo diré a nadie,
dime, arroyuelo, ¿me ama ella?
7. Impaciencia
Quisiera grabar la corteza de todos
los árboles y guijarros;
gozoso sembraría, en todos los bancales,
semillas de brezo que madrugadoras florecen,
escribir en todos los papeles que hallase:
"Tuyo es mi corazón y eternamente lo será"
Quisiera enseñárselo a un estornino joven,
hasta que aprendiera a decirlo con claridad
igual que lo pronuncian mis labios,
con toda el ardor que llena mi corazón,
para que cantase ante su ventana:
"Tuyo es mi corazón y eternamente lo será"
Quisiera que lo dijera la brisa matinal
al rozar con su leve soplo el jardín florido,
y que lo repitieran todas sus flores.
Que sus aromas dijeran:
"Arroyo, tus ondas sólo saben mover piedras.
Tuyo es mi corazón y eternamente lo será"
Creo que esto debe leerse en mis ojos,
que se delata en el rubor de mis mejillas,
que lo revela el mutismo de mis labios.
Hasta mi aliento lo traiciona abiertamente,
y ella no percibe mis anhelos que le dicen:
"Tuyo es mi corazón y eternamente lo será"
8. Saludo matinal
¡Buenos días, hermosa molinera!
¿Por qué vuelves la cabeza? ¿qué te ocurre?
¿Te es tan enojoso mi saludo?
¿Te molesta mi presencia?
Me veré obligado, si es así,
a volverme a marchar
¡Oh, permíteme quedarme,
para que aún desde lejos
pueda ver tu querida ventana!
¡Asoma, cabecita
de dorados cabellos,
mostraos, azules estrellas matutinas!
Ojos de atracción irresistible,
florecitas ajadas por el rocío,
¿por qué os atemoriza el sol?
¿Tan bella os pareció la noche
que cerráis vuestros cálices
y os inclináis llorosas tras el goce feliz?
¡Desgarrad el velo de los sueños
y alzad libremente vuestros frescos tallos
hacia el diáfano cielo matinal!
La alondra surca cantando el espacio,
y hasta el corazón se siente aliviado
de insensatos recelos y pasiones.
9. Las flores del molinero
El arroyo es el mejor amigo del molinero,
y junto al él crecen muchas florecillas
que parecen pupilas de azul pálido;
y recuerdan los azules ojos de la amada,
por eso son mis flores predilectas.
En el alféizar de su ventana
plantaré estas flores,
para que cuando todo esté en silencio
y ella se entregue al reposo,
le digan muy bajito lo que yo no me atrevo.
Y cuando sus ojos se cierren,
y duerma en dulcísima placidez,
susurren suavemente en medio de su sueño:
"no me olvides"
Es lo que yo quisiera decirle.
Y cuando a la aurora abra su ventana,
que la contemplen amorosas.
Muestren hojas bañadas de gotas de rocío,
para que así vea en ellas
las lágrimas que por ella derramo.
10. Lluvia de lágrimas
Sentados estábamos
bajo la espesa sombra de los álamos,
y juntos contemplábamos
el arroyo que corría a nuestros pies.
La luna había ya asomado,
y tras ella las estrellas del cielo,
que igualmente se reflejaban placenteras
en el plateado espejo del arroyo.
Yo no miraba ni a la luna
ni a las estrellas,
y únicamente buscaba
su imagen, sus ojos.
Y la vi sonriente
en el fondo del plácido arroyo,
rodeada de azules florecillas ribereñas
que la contemplaban sonriente.
Cual ella, me pareció que todo el cielo
y el universo estaban en el arroyo,
y que con ellos quería
arrastrarme a su seno.
Y sobre las nubes y las estrellas
se oía el alegre murmullo del arroyo
que al correr cantaba y me decía:
"¡Amigo, amigo, sígueme!"
Entonces mis ojos se nublaron
y el espejo se empañó.
Ella me dijo:
"Amenaza tormenta, adiós, vuelvo a casa"
11. ¡Mía!
Arroyo, ¡deja tus murmullos!
Ruedas, ¡dejad de girar ruidosamente!
Alegres pajarillos del bosque,
grandes y pequeños,
¡cesad de entonar vuestras melodías!
En este instante
tan sólo un canto
debe resonar en el campo y en el bosque:
¡La amada molinera es mía!
¡Mía!
¿No tienes más flores, primavera?
¿Sol, no tienes más refulgentes rayos?
¡Tendré que conformarme solamente
con estas felices palabras
sin que jamás las comprenda la Naturaleza!
12. Pausa
En la pared he colgado mi laúd,
y lo he adornado con una cinta verde.
Cesaron mis cantos,
mi corazón está triste
no sé cómo traducir en rimas lo que sufro.
Todo el inmenso dolor de mi deseo
pude expresarlo en cantos,
y al exhalar tan dulces quejas,
imaginé que mi aflicción era muy grande.
¡Ah, pero cuanto mayor es mi felicidad,
no hay canto que pueda expresarlo!
¡Laúd querido, reposa colgado de la pared!
Si las alas de una abeja rozan tus cuerdas,
si las acaricia la suave brisa,
tengo miedo.
¿Por qué he puesto una cinta tan larga
que al agitarse roza
repetidamente tus cuerdas
y les hace exhalar quejidos?
¿Será el eco de mi amor dolido?
¿Será preludio de nuevos cantos?
13. La cinta verde
de laúd
"Qué pena dejar que esta linda cinta verde
se torne pálida colgada en la pared,
¡me gusta tanto el color verde!"...
Esto es lo que me decías hoy, amada mía,
e inmediatamente la desaté y te la envié.
Ya puedes gozar de tu querido color verde.
Que aún cuando tu preferido sea blanco
también el verde merece ser apreciado,
a mí también me gusta mucho.
Que nuestro amor es perpetuo
y verde es el color que hace florecer
lejanas esperanzas, por eso me gusta tanto.
Adorna pues, tus hermosos rizos
con la verde cinta
puesto que ese color tanto te gusta.
Así sabré dónde mora la esperanza,
dónde erigió su trono el amor,
y me cautivará aún más el color verde.
14. El cazador
¿Qué vienes a buscar en el molino, cazador?
¡Quédate en tus cotos, cazador altanero!
Aquí no hay ningún fiero jabalí que cazar,
tan sólo hallarás a mi dulce y tierna gacela.
Si quieres verla deja tu arma en el bosque,
encierra tus perros ladradores en casa,
y no hagas sonar ruidosa tu trompa de caza
y despoja tu rostro de su desgreñada barba;
si no, mi gacela huirá
espantada del jardín.
Mejor sería que permanecieses
en tus bosques
y no turbaras la paz
del molino y su molinero.
¿Qué haría la ardilla en el verde ramaje?
¿Qué harían los pececillos
en las azuladas aguas del estanque?
Retírate cazador, a tus bosques
y déjame sólo con mis tres ruedas;
y si quieres hacerte grato a mi amada,
sabe, amigo mío,
lo que entristece su corazón:
los jabalíes, que destrozan su huerto
al salir por la noche de entre la maleza.
¡A ésos son los que debes perseguir y matar,
valiente cazador!
15. Celos y orgullo
¿Dónde vas tan veloz,
tan furioso y agitado,
mi querido arroyo?
¿Te lanzas con rabia
tras el insólito cazador?
Retorna, vuelve y reprocha
a tu voluble molinera
su irreflexiva y vanidosa coquetería.
¿No la viste ayer tarde
apoyada en el portal
mirando ansiosamente hacia la carretera?
Cuando el cazador vuelve jubiloso
de la cacería a su hogar
ninguna chica honesta
debería asomar la cabeza por la ventana.
Ve a su casa, arroyuelo,
y dile esto mismo:
pero no le digas,
óyelo bien, ni una palabra
de la pesadumbre de mi rostro.
Dile: "Cortó una caña,
hizo una flauta y con ella
tocaba a los niños
alegres danzas y canciones"
16. El color favorito
Quiero vestirme de verde
como los llorosos sauces verdes.
A mi amada le gusta tanto el tono verde...
Buscaré un bosque de cipreses,
una pradera de verdes romeros:
a mi amada le gusta tanto...
¡Ánimo, a la alegre cacería!
¡Por bosques y praderas!
A mi amada le gusta tanto la caza...
La pieza que persiga caerá muerta;
el prado ahuyenta el mal de amores;
a mi amada le gusta tanto la caza...
Cavadme una tumba en la pradera
cubriéndola de verde césped:
a mi amada le gusta tanto ese color...
No pongáis ninguna cruz negra
ni flores de abigarrados colores,
que todo sea verde a mi alrededor:
a mi amada le gusta tanto el verde..
17. El color odiado
Quisiera irme allá,
muy lejos del mundo:
¡si todo en los bosques y en los campos
no fuese tan verde!
Arrancaría las verdes hojas de las ramas
y que se vista con palidez de muerte
toda la verde hierba
con las lágrimas que mis ojos derramasen.
¡Ay verde, color odiado!
¿por qué me miras sin cesar
tan orgulloso, altanero y despectivo,
a mí, pobre hombre blanco?
Quisiera echarme ante su puerta,
con lluvias, nieves y tormentas.
Y cantar muy dulcemente día y noche
una única palabra: ¡Adiós!
Escucha, cuando suena la trompa de caza,
rechina al entreabrirse su ventana.
Y si no abre para mirarme,
al menos puedo contemplarla.
Despoja tus cabellos
de su cinta verde:
¡Adiós, adiós! ¡Tiéndeme tu mano
como en una eterna despedida!
18. Flores secas
Todas las flores
que ella me dio
deseo que me acompañen
a la tumba.
¡Qué apenadas
me contemplan
como si supieran
lo que me pasa!
¡Pobres florecidas,
qué marchitas y qué pálidas!
Pobres florecillas,
¿cómo es que estáis tan húmedas?
¡Ay, las lágrimas no os harán brotar
con el verdor de mayo
ni lograrán revivir florecido
el amor muerto!
Llegará la primavera
y pasará el invierno,
la hierba se llenará
de flores.
Y en la tumba
me acompañarán todas,
todas las florecillas
que ella me dio.
Y cuando pase
por allí cerca,
le recordará el corazón
¡Qué fiel me fue!
Entonces, florecillas,
¡surgid, brotad!
Llegó mayo,
murió el invierno.
19 El molinero y el arroyo
El molinero:
Donde un leal corazón
muere de amor
se marchitan los lirios
de todos los jardines;
la luna, en su plenitud,
se oculta tras las nubes
para que los hombres
no vean sus lágrimas;
los angelitos se cubren los ojos y,
entre sollozos,
cantan para adormecer
el desconsuelo del alma.
El arroyo:
Pero cuando el amor
domina victorioso al dolor,
brilla en el cielo
una estrellita nunca vista;
en las ramas del espino
brotan tres rosas
medio rosas, medio blancas,
que jamás vuelven a marchitarse.
Y los angelitos
se arrancan sus alas
y todas las mañanas
descienden a la tierra.
El molinero:
¡Oh, arroyo, querido arroyuelo,
qué bueno eres!
Oh, arroyuelo.
¿sabes lo que es el amor quizás?
¡Ah qué fresco reposo
ofrece tu lecho!
¡Arroyo, querido arroyo, canta siempre,
no interrumpas tu canción!
20 Canción de cuna del arroyo
¡Descansa feliz, reposa tranquilo!
¡Cierra tus ojos!
Fatigado caminante, llegaste ya a tu hogar.
La fidelidad está en él,
y en mi casa permanecerás
hasta que el mar se beba los arroyos.
Te acostaré en dulce lecho
de suave frescura
en diminuta cámara azul y cristalina.
¡Venid, venid aquí,
olas ondulantes, y acunad
con vuestros cantos al muchacho que duerme!
Si en el verde bosque
resuena una trompa de caza,
fluiré ruidoso a tu alrededor
evitando que las oigas.
¡No le dirijáis vuestras miradas,
florecillas azules!
Turbaríais los dulces sueños de su reposo.
¡Vete, márchate lejos del puente del molino,
traviesa chiquilla,
que no le despierte tu sombra!
¡Arrójame al agua tu fino pañuelito,
para que con él pueda cubrirle los ojos!
¡Buenas noches, buenas noches!
¡Hasta que todo vuelva a despertar,
que el sueño procure reposo a tus alegrías
y calle tus pesares!
Surge la luna y se disipa,
se ve el fondo lejano del cielo,
¡que profundo es!
Escaneado y adaptado por:
Rafael Torregrosa Sánchez 2000
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