|
ERSTER
AUFZUG
(Salon
in einem Wiener Stadthotel. Flügeltür in der Mitte.
Rechts vorne
ein Fenster ,
weiter rückwärts eine Tür. Links
gleichfalls
eine Tür. Der
Salon ist reich und neu möbliert
im Geschmack
der 1860er Jahre. Adelaide
mit der
Kartenaufschlägerin
an einem Tisch links. Zdenka
in
Knabenkleidern,
rechts beschäftigt, auf einem anderen
Tischerl
Papiere zu ordnen)
KARTENAUFSCHLÄGERIN
Die Karten
fallen besser als
das letzte Mal.
ADELAIDE
Das gebe Gott!
(Es klopft.)
Nur keine
Störung jetzt!
(Zdenka
läuft an die Mitteltür. Man
gibt
ihr von draußen etwas herein.)
ZDENKA
Mein
Vater ist nicht hier,
die
Mutter hat Migräne!
Kommen
Sie später. –
Es ist
wieder eine Rechnung!
ADELAIDE
(abwinkend)
Jetzt
nicht! Leg’ sie dorthin!
ZDENKA
Es
liegen schon so viele da!
ADELAIDE
Still,
still! Wie liegen unsere Karten?
Die
Sorge und die Ungeduld verzehren mich!
KARTENAUFSCHLÄGERIN
(über
die Karten gebeugt)
Beruhigen
Sie sich.
Die
Erbschaft rückt schon näher...
nur
langsam!
ADELAIDE
(mit
gerungenen Händen)
Nein,
wir können nicht mehr warten!
Es
gibt nur eine Hoffnung:
die
baldige Vermählung unserer Arabella!
KARTENAUFSCHLÄGERIN
Den
Vater seh’ ich,
Ihren
Herrn Gemahl – o weh,
die
Sorge steht ihm nah –
ganz
finster ist’s um ihn.
Er
kämpft, er spielt – oh weh, und er verspielt
schon
wieder die große Summe.
ADELAIDE
Heil’ge
Mutter Gottes!
Komm
mir zu Hilfe durch mein schönes Kind!
Um
Gottes Willen, die Verlobung –
ist sie nah?
Unser
Kredit ist sehr im Wanken, liebste
Frau!
KARTENAUFSCHLÄGERIN
(betrachtet
lange die Karten)
Da
steht der Offizier.
ADELAIDE
Ein
Offizier’? O
weh!
ZDENKA
Matteo!
KARTENAUFSCHLÄGERIN
Nein!
Der ist der Eigentliche nicht!
ADELAIDE
Das
will ich hoffen!
KARTENAUFSCHLÄGERIN
Von
dort herüber kommt der fremde Herr, der
Bräutigam.
ADELAIDE
Die
Brosche mit Smaragden ist Ihr Eigentum,
wenn
ihre Prophezeihung Wahrheit wird in
dieser Woche!
KARTENAUFSCHLÄGERIN
(Langsam
wie das Schicksalsbuch entziffernd)
Er
kommt von weiter her.
ADELAIDE
Von
weiter her?
KARTENAUFSCHLÄGERIN
Ein
Brief hat ihn gerufen.
ADELAIDE
Es ist
Graf Elemer, kein Zweifel!
KARTENAUFSCHLÄGERIN
Ich
sehe einen großen Wald: dort
kommt er her.
ADELAIDE
O wie
Sie ihn beschreiben!
Das
ist er! Elemer!
Herrlich!
Doch warum zögert er?
KARTENAUFSCHLÄGERIN
Die
Zögerung kommt von ihr.
ADELAIDE
Sie
sehen durch die Menschen wie
Glas!
Das
ist ihr namenloser Stolz.
O
Gott, erweiche ihren Stolz!
Er ist
so groß wie ihre Schönheit.
(Es
klopft. Zdenka eilt an die Tür.)
ZDENKA
Nein,
jetzt ist es ganz unmöglich!
(Sie
empfängt wieder eine Rechnung,
die sie hinlegt.)
ADELAIDE
(a Kartenaufschläagerin)
Was
meinen Sie?
Was
runzeln Sie die Stirn?
KARTENAUFSCHLÄGERIN
Es
drängt sich wer hinein zwischen
die
schöne Tochter und den reichen Herrn!
ADELAIDE
Heil’ge
Mutter Gottes,
laß
es nicht gescheh’n!
KARTENAUFSCHLÄGERIN
(über
die Karten gebeugt)
Wie?
Haben Euer Gnaden eine zweite Tochter?
O das
wird eine ernstliche Gefahr!
ADELAIDE
(kniet
neben dem Tisch nieder)
Ihr
Engelscharen droben,
hört
das Flehen einer Mutter in ihrer Herzensangst!
ZDENKA
(ängstlich)
Mama!
ADELAIDE
Zdenka,
bleib still und kümmere dich um nichts,
was hier
geschieht!
(auf Zdenka
deutend)
Leise, sie ist
es!
KARTENAUFSCHLÄGERIN
Dort
der junge Herr?
ADELAIDE
Sie
ist ein Mädchen.
Weil
sie wild war wie ein Bub,
hat
man sie weiterhin als Buben laufen lassen.
Wir
sind nicht reich genug,
in
dieser Stadt zwei Mädchen
standeswürdig
auszuführen –
allein
sie liebt die ältere Schwester über
alle Maßen;
wie
könnte sie ihr Böses tun?
KARTENAUFSCHLÄGERIN
Karten
lügen nicht.
Da
steht der Offizier.
Da
steht das blonde Mädel.
Gezogene
Säbel seh’ ich,
und
der Bräutigam zieht sich zurück.
Die
Karten warnen Sie!
ADELAIDE
(steht
auf)
Hier
in mein Zimmer!
Sie
versuchen es noch einmal!
(Zieht
sie ins Nebenzimmer links, Zdenka
nimmt
die
Rechnungen zur Hand,
die sich angehäuft
haben, sieht
hinein.)
ZDENKA
Sie
wollen alle Geld!
Sie
droh’n mit den Gerichten!
Was?
davon weiß ich ja gar nichts:
sie
schreiben, sie haben schon gehört,
daß
wir verreisen wollen!
Oh!
Dann ist alles aus!
Dann
seh’ ich ihn nie mehr!
(Sie
läuft an die Tür links und
horcht.)
Sie
sagt, der Arabella droht
etwas...
von
einem Offizier.
Er
darf nicht mehr ins Haus, sagt die Mama,
sie
wird kompromittiert von ihm.
Nicht
mehr ins Haus?
O
Gott... dann bringt er sich ja um...
und
alle wissen darum: es ist wegen ihr...
und
sie... dann endlich weiß sie,
wie
er sie geliebt hat!
(Geth
weg von der Tür)
Mein
Gott, laß es nicht zu,
daß
wir verreisen müssen!
Laß
den Papa gewinnen!
Laß
in Görz die Tante sterben!
Mach,
daß die Bella den Matteo über
alles liebt,
und
daß er glücklich wird,
und
daß wir nicht mehr arm sind!
Aufopfern
will ich mich dafür –
mein
Leben lang in Bubenkleidern laufen
und
Verzicht auf alles, auf alles tun!
(Es
klopft. Sie geht an die Mitteltür. Indem
wird die
Tür von außen vorsichtig
aufgemacht und Matteo
tritt
ein,
in Jägeruniform, aber ohne Säbel.)
ZDENKA
Matteo!
MATTEO
Zdenko!
Du! Bist du allein?
ZDENKA
(leise,
ängstlich)
Da
drin ist die Mama.
MATTEO
Und
Arabella?
ZDENKA
Sie
ist spazieren auf dem Ring mit der Begleiterin.
MATTEO
(Einen
Schritt näher)
Und
nichts für mich?
Kein
Wort? Kein Brief?
(Zdenka
schüttelt traurig den
Kopf)
Und
gestern abend?
ZDENKA
War
sie in der Oper, mit der Mama.
MATTEO
(eifersüchtig)
Mit
der Mama allein?
ZDENKA
(zögernd)
Ich
glaub’ mit der Mama und
den drei Grafen.
MATTEO
Und
Nachmittag?
ZDENKA
(ängstlich)
Sie
kommen mit Schlitten und holen sie ab ich
soll auch mit.
MATTEO
(tief
getroffen)
Dahin
ist es gekommen zwischen mir und ihr!
Hätt’
ich nicht dich...
ZDENKA
Ein
Chaperon muß doch auch dabei sein.
MATTEO
Ich
wüßt’ nicht einmal mehr, was sie tut!
Sie
hat nichts mehr für mich, als hie und da
einen
halb finstern, halb zerstreuten Blick!
ZDENKA
Und
doch hat sie dich lieb! Glaub mir!
Ich
weiß es!
MATTEO
Du
weißt’s? Sie hat es dir gestanden?
ZDENKA
Hat
sie dir nicht vor drei Tagen den
Brief
geschrieben, über den du selig warst?
MATTEO
O
dreimal selig... wie vom Himmel war der Brief!
Dann aber geht
sie wieder kalt und fremd an mir vorbei!
Wie
soll ich das begreifen und ertragen, Zdenko, wie?
ZDENKA
(leise
und mit wichtigen und
Weisheit)
So
ist ein Mädel.
Geben will ein
Mädel mehr und mehr...
nur zeigen will sie nichts.
Sie
schämt sich halt so furchtbar.
MATTEO
Wie
du das weißt, du lieber Bub!
So
weiß du auch, was das für Stunden sind
und
was für Gedanken da Herrschaft haben
(Er
fass Zdenka am arm, sie macht sich
sogleich los)
über
mich, wenn sie so durch mich durchschaut
wie durch leere Luft,
und
du mir nicht ein Zeichen
bringst,
von
dem ich wieder hoffen kann und leben!
ZDENKA
(drängend)
Gewiß.
Ich
bring’ dir wieder solch’ einen Brief.... heut oder morgen!
MATTEO
(angstvoll)
Heute
noch! Du bist mein einziger Freund!
Gib
mir dein Manneswort...
auf
dich verlaß ich mich!
Und
wenn ich mich auf
dich nicht mehr verlassen könnte,
dann käme etwas andres!
ZDENKA
(gespannt)
Was?
Was
käme dann, Matteo?
MATTEO
(sehr
finster)
Dann
stünd’ ich morgen beim Rapport
und bäte um
Versetzung nach Galizien,
und wenn mir
das nichts hilft
und ich auch
dort die Arabella nicht vergessen kann,
dann gibt’s
halt einen Ausweg:
(gesprochen)
den
Revolver!
ZDENKA
Mein
Gott im Himmel!
MATTEO
Denk
daran, wie du mir hilfst!
(Er
eilt weg.)
ZDENKA
(voller
Angst und Emotion)
Ihm
helfen – o mein Gott!
Und
mir! Wer hilft denn mir!
Die
Wörter hätt’ ich wohl in mir
für
hundert solche
Briefe,
und auch die Schrift,
die
treff’ ich ja im Schlaf;
was
aber hilft ihm denn ein Brief,
wenn
ich für sie die
zärtlichen
verliebten Wörter schreibe!
Die
Wörter muß ich
finden,
die ins Herz ihr gehn,
daß
sie erkennt den
Einzigen,
der es verdient,
von
ihr geliebt zu sein.
Das
ist das Schwere,
und wenn’s
mir nicht gelingt, hab ich verspielt.
ARABELLA
(ist
eingetreten, in Hut, Schleier und
Pelz,
hinter ihr die Begleiterin)
Ich
danke, Fräulein.
Holen Sie mich
morgen um die gleiche Zeit,
für heute
brauch’ ich Sie nicht mehr.
Adieu.
(Die
Begleiterin geht ab. Legt
den Hut und die Jacke
ab, sie sieht
die Rosen, die auf einem Gueridon
stehen)
Wie
schönen Rosen! Hat die ein Husar gebracht?
(Sie
nimmt die Rosen.)
ZDENKA
Wie?
Ein Husar?
ARABELLA
Der
Leibhusar von einem fremden Reisenden!
ZDENKA
Nein,
sie sind von Matteo.
(Arabella
legt die Rosen schnell weg,
Zdenka tut sie wieder in
die Vase. Sanft)
So
gehst du mit seinen Blumen um!
Und
trotzdem bringt er neue jeden Tag.
ARABELLA
(kurz)
Ah
laß!
Und
dort das andere Bukett?
ZDENKA
Vom
Elemer, und das Parfüm vom Dominik,
und
Spitzen vom Lamoral.
ARABELLA
(spöttisch)
Die
drei! Verlumpen Geld zu dritt,
verlieben sich
zu dritt ins gleiche Mädel.
Am
End verloben sie sich auch noch alle
drei mit mir!
ZDENKA
Nichts
wert sind sie –
und
etwas wert ist nur der eine, der...
(Sie
hält ihr Matteos Rosen entgegen)
ARABELLA
Ah,
laß! die drei sind lustiger.
ZDENKA
(mit
einem Ton der Vorwurf)
Kannst
du das sagen!
Er
liebt dich doch
aus
seiner ganzen Seele.
ARABELLA
(spöltisch)
...und
aus allen seinen Kräften.
ZDENKA
Du
hast ihn lieb gehabt!
ARABELLA
Vielleicht!
Gehabt! So ist’s vorbei: du
sagst es selbst.
ZDENKA
Gib
acht, daß er dich das aussprechen hört!
Es
wär sein Tod. Anbeten tut er dich!
ARABELLA
(sieht
sie an)
Zdenkerl,
du hast schon ganz
den
exaltierten Ton von der Mama!
Paß
auf auf dich!
ZDENKA
(leidenschaftlich)
Weil’s
mir das Herz umdreht, wenn
ich ihn leiden seh’!
ARABELLA
(starrte
neugierig)
Bist
du verliebt in ihn?
ZDENKA
(stampft
auf)
Sein
Freund bin ich!
Sein
einziger Freund auf dieser Welt!
ARABELLA
(sieht
sie wieder aufmerksam an)
Zdenkerl,
in
dir steckt was Gefährliches seit
letzter Zeit.
Mir
scheint, Zeit wär’s, daß du ein Mädel wirst
vor
aller Welt und daß die Maskerad’ ein
End’ hat.
ZDENKA
Ich
bleib ein Bub bis an mein End.
Ich
will nicht eine Frau sein – so wie du eine bist.
Stolz und
kokett und kalt dabei!
ARABELLA
(zehr
ernst)
Er
ist der Richtige nicht für mich!
Ich
red’ im Ernst, ich red’
die
Wahrheit jetzt zu dir!
Ich
kann ja nichts dafür, daß ich so bin.
Ein
Mann wird mir gar schnell recht viel
und
wieder schnell ist er schon
gar
nichts mehr für mich!
Da
drin im Kopf geschieht’s
und
schnell, ich weiß nicht wie!
Es
fängt zu fragen an, und auf die Fragen find
ich
die Antwort nicht, bei Tag und nicht bei Nacht.
Ganz
ohne meinen Willen dreht sich dann mein
Herz
und dreht sich los von ihm.
Ich
kann ja nichts dafür – aber der Richtige –
wenn’s
einen gibt für mich auf dieser Welt –
der
wird einmal dastehn da vor mir und wird mich
anschaun
und ich ihn, und keine Zweifel werden
sein
und keine Fragen, und selig werd’ ich sein
und
gehorsam wie ein Kind.
ZDENKA
(sie
liebevoll ansehend)
Ich
weiß nicht wie du bist, ich weiß nicht,
ob du Recht
hast, dazu hab’ ich dich viel zu lieb!
Ich will nur,
daß du glücklich wirst mit einem, der’s verdient!
und helfen will
ich dir dazu.
(liebevoll
und Vorbereiten der
Ausfahrt. Für sich)
So
hat ja die Prophetin es gesehn,
sie
ganz im Licht,
und
ich hinab ins Dunkel.
(jeweils
nacheinander und Duo)
Sie
ist so schön und so lieb –
ich
werde gehn, und noch im Gehn
werd’
ich dich segnen, meine Schwester.
ARABELLA
(für
sich)
Aber
der Richtige, wenn’s einen gibt für mich
auf
dieser Welt, der wird einmal dastehn,
a
vor mir und wird mich anschaun,
und
ich ihn, und keine Zweifel werden sein
und
keine Fragen, und selig werd’ ich sein
und
gehorsam wie ein Kind!
(Man
hört das Glöckchen eines Schlittens)
ZDENKA
Das
ist der Schlitten vom Elemer. Ich kenn’ die Schellen.
ARABELLA
(wieder
ganz leicht und munter)
Und
hinter ihm kommt der Dominik gefahren,
und
hinter dem der Lamoral, so treiben sie’s, und ich
–
ich treib’ halt mit – weil halt nur einmal
Fasching ist.
ZDENKA
Nein!
heute kommt der Elemer allein.
Freust
du dich? Nein! Er kann der Richtige nicht sein!
ARABELLA
Ich
weiß ja nicht! – Kann sein, ich muß ihn nehmen.
(steigt
mit versonnen Luft)
ZDENKA
Nein,
nein, das darf nicht sein!
ARABELLA
Heut
abend ist der Fasching aus.
Heut
abend muß ich mich entscheiden.
ZDENKA
O
Gott, dann bringt sich der Matteo um –
(wie
in Trance und eine Vision zu
sehen)
Ich
klopf’ an seine Tür,
er
gibt nicht Antwort.
Ich
werf’ mich über ihn –
ich
küß zum ersten Mal
seine
eiskalten Lippen!
Dann
ist alles aus.
ARABELLA
(war
an das Fenster gegangen und
auf der Straße)
Siehst
du, da war ein fremder Mensch heut vormittag,
wie ich hier
aus dem Haus gegangen bin,
dort drüben
war er an der Ecke, groß, in einem Reisepelz.
Und
hinter ihm ein Leibhusar –
ein Fremder
halt aus Ungarn oder aus der Wallachei,
der hat mich
angeschaut mit großen, ernsten, festen Augen.
Ich
hätt’ geschworen drauf,
daß
er mir Blumen schickt.
Blumen
von dem, das wäre heute mehr für mich als alles.
ZDENKA
(reißt
die Rosen von Matteo aus der
Vase,
hält sie ihr leidenschaftlich hin)
Nimm
die!
Sie
kommen von dem treuesten Menschen
auf
der Welt. Nimm sie zu dir,
ganz
nah zu dir, nimm
keine
anderen als die! Ich fühl’s:
dein
und mein Schicksal hängt daran!
(Zdenka
platzierte Blumen in Runde
Arabella, aber das
können sie
zwar stärker fallen hören Sleigh
Glocken)
ARABELLA
Was
hast du denn? was ist denn los mit dir?
ZDENKA
Sei
still! Da kommt der Elemer.
(Geht
schnell und leise rechts ab. Die
Mitteltür geht auf Graf
Elemer
steht
in der Tür, wirft
den Pelz ab, den er unhägen hat
ein Groom fängt den Pelz auf schließt
von außdn die Tür)
ARABELLA
So
triumphierend treten Sie herein?
ELEMER
Heut
ist mein Tag!
So
haben wir gelost.
Anspannen
lassen hab’ ich meine Russen,
denn
heut darf ich Sie
in
meinem Schlitten führen,
und
abends dann auf dem Fiakerball
bin
ich Ihr Herr!
(Arabella
runzelt die Stirn)
Ich
meine: ich Ihr erster Knecht,
denn
Sie sind immerdar die Königin!
ARABELLA
Ihr
habt um mich gelost!
Ihr
seid mir schon die Rechten!
ELEMER
Ja,
einer von uns dreien muß es sein,
den
Sie erwählen! So ist’s beschlossen
und
beschworen unter uns.
ARABELLA
Ah!
einer von euch dreien muß es sein? Und
ich?
Ich
bin die Sklavin, über die ihr schon das
Los
geworfen habt?
In
welchem Krieg habt ihr mich denn
erbeutet,
wenn ich fragen darf?
ELEMER
Zum
Preis hat sie sich
selber
eingesetzt,
mit
ihren Blicken hat sie
uns
gefordert, ihr zu stehn.
Ein
Mädchenblick ist stark
und
gibt und nimmt –
und
er verheißt noch mehr!
ARABELLA
Verheißt
er das?
Dann
sollt’ ich zornig sein auf euch,
daß
ihr mir jetzt den Hof macht einen Fasching lang,
und
immer noch habt ihr mir nicht das Herz erlöst,
und immer bin
ich noch die gleiche, die ich war,
und dieses
einzige bittersüße Glück,
das einem
Mädel bleibt, das kost’ ich aus:
versteckt
und in der Schwebe sein
und keinem ganz
sich geben und zögern noch und noch –
vielleicht,
vielleicht wird aber bald
was
andres kommen, Elemer.
(mit
einem kleinen Lächeln)
Wer
weiß, vielleicht sehr bald,
vielleicht
noch diese Nacht!
ELEMER
Das
andere wird kommen in der Stunde,
die
ich herab vom Himmel flehe, Bella –
wo
Sie abwerfen diese feigen, zaudernden Bedenken
und
das sein wollen, was Sie sind,
das
herrlichste Geschöpf, geschaffen,
Seligkeit
zu bringen über mich allein auf dieser Welt!
Hören
Sie meine Pferde? Wie sie stampfen
und
ihre Glocken schütteln?
Wie
sie läuten: du willst ja!
Komm!
dann sausen wir mit dir dahin!
Nachdenken
ist der Tod:
im
Nichtbedenken liegt das Glück!
ARABELLA
{das
Thema zu wechseln}
Sind
es die Russen?
Schütteln
sie sich schon
vor
Ungeduld?
Ja,
ja, ich will. Heut ist doch Faschingsdienstag,
und
heut um Mitternacht ist alles aus.
Die
Hauptallee hinunter,
daß
der Atem mir vergeht –
aber
der Zdenko fahrt mit uns.
ELEMER
(zornig,
unglücklich)
Kein
Wort, kein Wort soll ich mit Ihnen reden dürfen?
Sie
Grausame!
ARABELLA
(Tür
öffnet es sich)
In
einer halben Stunde
bin
ich unten mit ihm.
Solange
müssen sich
die
Russen gedulden!
(auf
eine Gebärde Elemers)
Der
Bub kommt mit!
(sich
verabschiedend)
Auf
Wiedersehn.
ELEMER
Sie
sind ein angebetetes Geschöpf,
ein
unbegreifliches! ein grausames!
entzückendes
Geschöpf.
(Er
geht.)
ZDENKA
(tritt
rechts herein)
Hast
du ihn fortgeschickt?
ARABELLA
Wir
fahren aus mit ihm.
Schnell,
zieh dich an! Im Schlitten.
ZDENKA
Dazu
brauchst du mich?
ARABELLA
Ja,
dazu brauch ich dich.
(Der
Schlitten unten lebhafter.
Arabella
schaut aus dem Fenster)
Schau
doch die schönen Rappen,
wie
sie ungeduldig sind,
(mit
plötzlich veränderter Stimme)
Zdenka!
ZDENKA
Was
ist denn? Was
erschrickst du so?
ARABELLA
Er!
das ist er! mein Fremder! da!
dort
drüben geht er mit seinem Diener.
Sicher
will er wissen, wo ich wohne.
Paß
auf, jetzt sucht er, welches meine Fenster sind.
Schau
seine Augen an,
was
das für große ernste Augen sind.
ZDENKA
(hinter
ihr)
Wie
soll ich seine Augen seh’n, er
schaut ja nicht herauf.
ARABELLA
Nein,
er schaut nicht herauf.
(wendet
sich ins Zimmer)
Er
geht vorüber.
ZDENKA
So
willst du fahren mit dem Elemer?
ARABELLA
Ja,
ja. Geh’ und zieh’ dich an.
Du
fährst mit uns. Ich will’s.
ZDENKA
Pst,
die Mama.
(Adelaide
ist links herausgetreten, horchend:
sie hat
Waldner kommen gehört.
Waldner kommt im gleichen
Augenblick
durch die Mitteltür, gut angezogen,
Stadtpelz
und Zylinder, Stock,
Handschuhe. Er sieht elegant, aber
ermüdet und übernächtig aus, geht
durchs Zimmer als
sehe er die andern
nicht und läßt sich in einem Fauteuil
vorne rechts nieder.)
ADELAIDE
Laßt
uns allein, meine Kinder,
euer
Vater hat Sorgen.
(Arabella
geht links ab. Zdenka geht rechts
rückwärst ab.)
WALDNER
(steht
auf, sieht die Kuverts mit den Rechnungen,
betrachtet
sie mechanisch,
reißt ein Kuvert auf, dann
das nächste.)
Nichts
als das Zeug da?
Und von niemand sonst ein Brief?
ADELAIDE
Du
hast gespielt? Du
hast verloren, Theodor?
(Waldner
schweigt)
Du
hast an deine Regimentskameraden
geschrieben?
WALDNER
Von
keinem eine Antwort, das ist hart!
{Wirft
sich auf den Fauteuil; vor
sich him, halb zu Adelaide
Da
war ein gewisser Mandryka,
der
war steinreich und ein Phantast dazu.
Für
ein Mädel hat der einmal die Straßen
von
Verona bestreuen lassen mit
dreitaus
end Scheffeln
Salz, weil sie hat Schlitten fahren
wollen
mitten im August!
Ich
hab’ an seine Großmut appelliert –
und
hab’ von der Bella ein Bild hineingelegt –
in
dem stahlblauen Ballkleid
mit
Schwanenbesatz – ich hab mir gedacht:
vielleicht
kommt er daher, ein Narr, wie er ist,
und
heirat’ das Mädel!
ADELAIDE
O
Gott, mein schönes Kind mit
einem alten Mann!
WALDNER
(heftig)
Es
muß ein solider Bewerber daher
und
ein End mit der ewigen Hofmacherei,
die
zu nichts führt!
Ich
weiß
sonst
keinen Ausweg!
ADELAIDE
(mit
plötzlicher)
Fort
mit uns! Zur Tante Jadwiga.
Sie
nimmt uns auf, auf ihre Schlösser!
Du
wirst Verwalter,
ich
führe der Tante das Haus!
WALDNER
Und
die Mädeln?
ADELAIDE
Zdenka
wird Groom für ew’ge Zeiten –
wir
sind nicht in der Lage,
zwei
Töchter zu erhalten!
Und
Arabella – ihr ist prophezeit,
sie
macht ihr Glück durch eine große Heirat!
WALDNER
(grimmig)
Inzwischen
ist der letzte Fünfziger dahin!
ADELAIDE
Sei
ruhig, Theodor, mir sind im Traum drei Nummern
erschienen!
Unfehlbare, herrliche Zahlen!
WALDNER
Ah,
Geschwätz!
Versetz
die Smaragdbrosch’
und
gib mir das Geld!
Was,
du hast sie nicht mehr?
Versetzt?
Verpfändet?
ADELAIDE
Schon
vorige Woche.
Sie
war das Letzte. O dieses Wien!
Dúo
WALDNER
Und
heut hätt’ ich Glück!
Ich
spür’s in jedem Finger!
Du
unglückselige Person!
ADELAIDE
Allein,
so hab’ ich’s oft geträumt!
Aus
tiefster Schmach hebt’s uns einmal
empor
zu höchster Höhe durch
die
Hand der Schönheit!
WALDNER
Ich
hab’ nicht einen Gulden mehr im Sack!
(Winkt
ihr heftig ab)
ADELAIDE
Hat’s
denn vielleicht im Allerhöchsten Erzhaus
noch keine
Liebesheiraten gegeben?
(Sie
geht schnell ab.)
WALDNER
(wieder
zu den Rechnungen zurück)
Bin
nicht in der Lage, länger
zu warten!
(Nimmt
die zwite)
Müßte
die Gerichte in Anspruch nehmen.
Arme
Frau! Arme Mädeln!
(Er
läutet am Glockenzug. Der
Zimmerkellner tritt ein.)
Cognac!
ZIMMERKELLNER
(gesprochen)
Auf
Nummer 8 darf ich nichts mehr
servieren!
Außer
wünschen sofort zu bezahlen!
WALDNER
Verschwinden
Sie, Ich brauch’ nichts.
(Zimmerkellner
ab. Waldner geht auf
und ab)
Jetzt
setzen sie sich hin und fangen wieder
an zu spielen.
(ängstlich)
Und
alles andre is verlorene Zeit!
ZIMMERKELLNER
(eintretend
mit einem Tablett)
Ein
Herr!
WALDNER
Sie
sagen, ich bin ausgegangen.
Das
Zeug dorthin!
(Der
Zimmerkellner legt eine Karte hin
und geht ab)
Das
ist ja keine Rechnung. Melden sich
die
Lieferanten jetzt schon mit
Visitenkarten an?
(Er
geht hin, nimmt die Visitenkarte
in die
Hand, freudig überrascht.)
Mandryka!
Der
reiche Kerl!
Mein
bester Freund im Regiment!
ZIMMERKELLNER
(an
der Tür)
Der
Herr fragt dringend an.
WALDNER
Ich
lasse bitten!
(Dem
Eintretenden mit offenen Armen
entgegen)
Tschau,
Kamerad!
(Mandryka
großer, sehr kräftiger, eleganter
Mann von
höchstens fünfunddreißig
Jahren, etwas angezogen,
ohne jede provinzielle Eleganz,
tritt ein. Welko, hinter
Mandryka
eintretend, bleibt in der Tür stehen.
Waldner
perplex, tritt zurück)
MANDRYKA
Hab’
ich die Ehre mit
dem Rittmeister Graf Waldner?
WALDNER
Waldner,
so heiß ich.
Rittmeister
nicht mehr.
(Mandryka
streckt seine rechte Hand nach
hinten. Welko
unter Verneigung gibt
ihm einen Brief in die Hand.)
MANDRYKA
(mit
dem Brief auf Waldner zutretend)
Sind
Sie, Herr Graf, der Schreiber dieses
Briefes?
(sehr
leicht und munter und artig)
Er
ist ein biss’l blutig worden und nicht mehr
leserlich.
Ich bin den Tag, wo er mir
zugekommen,
auf eine alte Bärin
gegangen,
sie hat mich angenommen
und
ein biss’l gekratzt –
dabei
ist das passiert.
WALDNER
(indem
er ihm den Brief zurück gibt, nachdem
er einen Blick darauf geworfen
hat)
Geschrieben
hab’ ich allerdings an einen Herrn
Ihres
Namens –
er war mein Freund und Regimentskamerad.
MANDRYKA
Das
war mein Onkel. Er ist tot.
Ich
bin der einzige Mandryka.
Somit
verzeihen Sie,
daß
ich den Brief
zu
öffnen mir gestattete.
Jetzt
kommt es auf eines an:
Welko,
das Bild!
WELKO
(indem
er eine Photographie überreicht)
Es
ist in Ordnung, Gospodar.
Das
schöne Fräulein mit dem Gesicht
wohnt hier.
MANDRYKA
(die
Photographie in der Hand)
Herr
Graf, Sie haben Ihrem werten Brief,
der
kameradschaftlich an meinen Onkel
gerichtet
war Sie haben dieses
Damenbildnis
beigelegt.
WALDNER
(leicht
hinsehend, ganz
ohne Wichtigkeit)
Ah
ja, die Photographie meiner
Tochter Arabella!
MANDRYKA
(mit
merklicher Aufregung, aber ohne
die
Stellung zu verändern)
Die
gnäd’ge Tochter ist unvermählt?
WALDNER
Noch
unvermählt –
MANDRYKA
–
und derzeit nicht verlobt?
WALDNER
Derzeit
noch nicht.
MANDRYKA
(sehr
wrnst, beinache feielich)
Dann
bitte ich um ein Gespräch von
fünf Minuten.
(Welko
rückt schnell zwei Fauteuils einander
gegenüber,
zieht sich dann
zurück.
Waldner und Mandryka setzen
sich. Eine kleine Pause der Verlegenheit
bei Mandryka,
der Spannung
bei Waldner)
Darf
ich so unbescheiden sein und eine Frage
stellen?
WALDNER
Du
bist der Neffe – und Erbe
(An
diese Stelle fand eine sechs Minütliche
Unterbrechung in der Übertragung statt)
meines
teuren Kameraden.
Verfüge
über mich!
MANDRYKA
Ich
danke sehr.
(er
überlegt einen Moment)
Als
in dem Brief an meinen sel’gen Onkel
das
reizende Porträt des Fräulein Tochter
hineingeschlossen
wurde, darf ich annehmen,
daß da eine
Absicht im Spiele war? –
ich
bitte um Vergebung.
WALDNER
Mein
Gott, ich hab’ mir halt gedacht,
ich
mach’ damit dem Alten einen Spaß.
MANDRYKA
(sehr
aufmerksam, bestrebt, jedes Wort
Waldners
nach seinem vollen Gewicht
zu erfassen)
Dem
Onkel einen Spaß? –
Wenn
aber das die Folge wär gewesen:
daß
mein Herr Onkel,
der ein ganzer
Mann gewesen ist und in den besten Jahren,
sich hätte in
die Schönheit des Porträts
verliebt
und wär getreten hier vor Ihnen, hochgeborner Herr,
so
als ein offenherziger Edelmann
vor
einen andern, und hätt’ gesagt:
wer
das Gesicht gesehen hat und tritt
nicht
als Bewerber auf, verdient nicht, daß ihn
Gott
auf dieser schönen Erde leben läßt:
so
gib das Mädel
mir
zur Frau und Herrin!
Was
wäre dann gewesen?
Gesetzt
den Fall, er hätte so gesagt!
WALDNER
Dann
hätten wir uns
in
einer unerwarteten Situation befunden.
MANDRYKA
(steht
auf, sehr aufgeregt, Aber beherrscht)
Der
Onkel ist dahin.
Heut
bin ich der Mandryka,
niemand
sonst.
(Er
steigt)
Mein
sind die Wälder,
meine
sind die Dörfer.
Viertausend
Untertanen beten,
daß
ich glücklich sei, und ich,
mit
aufgehobenen Händen bitte ich:
Herr
Vater,
geben
mir die gnäd’ge Tochter,
geben Sie mir
zur Frau, die jetzt
seit
vierzehn Wochen jeden
Gedanken
in dieser Brust regiert.
(Waldner
schweigt in
Staunen.)
Ihr
Zögern ist keine Todesurteil? Nein!
(Waldner
schüttelt den Kopf.)
Ich
darf sie sehen?
(Waldner
nickt.)
Bedenken:
dieser Brief kommt an,
und
in der gleichen Stunde
nimmt
mich die alte Bärin in die Arme
und
drückt mir vier von meinen Rippen ein.
Zwölf
Wochen bin ich so im Bett gelegen –
Vor
meinen Augen dieses Bild –
und
ein Gedanken immer stärker,
bis
er die Seele mir herausgezogen hat!
(ganz
naiv ohne Prahleret)
Kommen
meine Verwalter:
was
ist’s mit unserem Herrn?
Kommen
die von den Meierhöfen:
was
ist’s mit unserem Herrn?
Kommen
die von den Fohlenhöfen:
freut
unsern Herrn kein Pferd mehr?
Kommen
meine Förster:
freut
unsern Herrn kein Jagen?
Ich
geb ihnen keine Antwort.
Welko
ruf’ ich, hol’ mir den Juden, na!
wie
heißt der Jud in Sissek, der meinen Wald will
kaufen?
Dort
den Eichenwald!
Schnell
her mit ihm und er soll Geld mitbringen,
denn
morgen fahr’ ich in dem Kaiser
seine
Hauptstadt,
da
kostet Geld ein jeder Atemzug,
und
Hindernisse
darf’s
nicht geben auf der Brautfahrt!
(Er
zieht ein großes Portefeuille hervor:
es enthält lose
hineingelegteinen
dicken Pack Tausendguldennoten.)
Das
ist der Wald...
(Waldner
sieht erstaunt Geld)
Es
war ein schöner Wald:
Einsiedler
waren drin,
Zigeuner
waren drin und alte Hirschen,
und
Kohlenmeiler haben
viele
drin geraucht –
Hat
sich alles in ein paar Fetzen
Papier
verwandelt!
Duo
Aber
es stehen Eichenwälder genug noch
auf
meinem Bode für Kinder und Enkel –
Gott
erhalte!
Verzeih’n
um Gottes willen, daß ich da
von
solchen Sachen rede!
Ist
ganz, ich weiß nicht, wie gescheh’n!
WALDNER
Wenn
man bedenkt: ein Wald –
Einsiedler
waren drin,
Zigeuner
waren drin und alte Hirschen,
und
auf eins, zwei
–
ein solches Portefeuille!
Ich
hab’ seit vielen Jahren so was nicht gesehen!
MANDRYKA
Ist
ganz, ich wiß bich, wie gescheh’n!
(Waldner
starrt fasziniert auf das Portefeuille.
–
Mandryka will es einstecken
– Waldner hindert
ihn durch
eine unwillkürliche Bewegung.)
WALDNER
Oho!
ich find’es
ungeheuer interessant!
MANDRYKA
(hält
das Portefeuille hin, sehr leicht und
liebenswürdig)
Darf
ich vielleicht? Brauchst du vielleicht?
So
für den Augenblick?
Du tust mir
eine Gnad’, Teschek, bedien’ dich!
WALDNER
(nach
kurzem Zögern, nimmt eine Tausendguldennote)
Mein
Bankier ist nur verreist!
Ich
geb es dir heut abends spätestens zurück!
MANDRYKA
(hält
das Portefeuille nochmals hin, sehr
herzlich)
Nicht
mehr? Ich bitte vielmals! Aber doch!
Teschek,
bedien’ dich!
(Waldner
nimmt eine zweite Note und steckt
sie zur ersten in
die
Westentasche.
Mandryka läßt das Portefeuille
in seine
Brusttasche gleiten
– Eine leichte Pause der Verlehenheit)
Und
wann wird’s dir genehm sein,
mich
deiner Gräfin vorzustellen –
und
dann der gnädigen Tochter?
WALDNER
Sie
sind gleich da im Nebenzimmer.
Willst
du sie sehen?
Ich
ruf’ – ich stell’ dich vor.
MANDRYKA
Jetzt?
So? ich bitte: nein! auf keinen Fall!
WALDNER
So
schüchtern war der Onkel nicht!
MANDRYKA
(sehr
ernst)
Das
ist ein Fall von andrer Art.
Es
handelt sich für mich um etwas Heiliges.
WALDNER
Ganz
wie du willst!
MANDRYKA
(in
verändertem Ton)
Ich
werd’ mich hier
im
Hause einlogieren
und
den Befehl abwarten deiner Gräfin,
wann
ich mich präsentieren
darf
am Nachmittag oder Abend
–
oder wann es wird belieben.
(Verneigt
sich, Waldner reicht ihm die
Hand
und begleitet ihn zur Tür.)
WALDNER
(allein)
Hab’
ich geträumt?
Dahier
ist er gesessen,
dahier,
der Neffe vom Mandryka.
So
was passiert einem doch nicht!
(Er
zieht einen zerknitterten Tausender
hervor,
dann den zweiten, glättet
beide, steckt sie in seine
völlig
leere Brieftasche.)
Hab’
ich geträumt?
Nein!
ich hab’ nicht geträumt!
(Er
nimmt den einen Tausender wieder
heraus, dreht
daraus gedankenlos
eine kleine Papiertüte und
behält
sie in der Hand. Mit leichtem
Ausdruck Mandrykas Ton
kopierend, ziemlich laut.)
Teschek,
bedien’ dich!
ZIMMERKELLNER
(eintretend)
Ist
hier gerufen?
(Er
gewahrt den Tausender in Waldners
Hand und verändert sofort
den Ton.)
Haben
mich befohlen?
WALDNER
(vor
sich, leise, zart)
Teschek,
bedien’ dich!
ZIMMERKELLNER
Befehlen
diesen Tausender zu wechseln?
WALDNER
Später
vielleicht, jetzt nicht.
(Der
Zimmerkellner geht ab. Vor
sich hin, mit Grazie)
Teschek,
bedien’ dich!
(schmelzend,
fast zärtlich)
Teschek,
bedien’ dich!
(majestätisch)
Teschek,
bedien’ dich!
(Er
nimmt Mantel, Hut und Stock)
ZDENKA
(aus
der Tür rechts heraus)
Hast
du gerufen, Papa?
WALDNER
(mit
turbulentem Jubel)
Teschek,
bedien’ dich!
ZDENKA
Mit
wem sprichst du, Papa? Ist
dir etwas gescheh’n?
WALDNER
(mit
turbulentem Jubel)
Teschek,
bedien’ dich!
ZDENKA
Ist
dir etwas gescheh’n?
WALDNER
(jetzt
erst bemerkend, daß er nicht allein
ist)
Gar
nichts. Ich geh’ jetzt aus.
Ich
werd’ erwartet.
(Er
winkt ihr mit dem Tausender,
den
er in der Hand behalten hat.)
Brauchst
du vielleicht?
Ich
werd’ mir wechseln lassen. Adieu!
(Ab
durch die Mitteltür)
ZDENKA
(allein)
Papa!
Er ist schon fort.
So
hab’ ich ihn noch nie geseh’n,
die
Sorgen haben ihn um
den
Verstand gebracht!
Wir
müssen fort aus dieser Stadt –
schon
morgen.
Und
den Matteo seh’ ich heut
vielleicht
zum letzten Mal.
O
Gott, steh’ mir armem Mädel bei!
(Matteo
schnell und verstohlen zur
Mitteltür
herein. Zdenka erschrickt.)
MATTEO
Er
hat mich nicht geseh’n.
Ich
hab’ mich rückwärts in die Tür gedrückt.
ZDENKA
(deutet
auf die Tür links rückwärts)
Pst!
sie ist da! Sie ruft mich.
MATTEO
Kann
ich sie nicht sehn?
ZDENKA
Jetzt
nicht! ich bitte dich! Jetzt nicht!
MATTEO
Hast
du den Brief?
ZDENKA
Den
Brief? Ja! Nein! Sie will jetzt nicht.
Sie
sagt, sie will ihn dir – heut abend –
komm
auf den Fiakerball, – und vorher sei zu Haus,
hier
im Hotel – vielleicht bring’ ich ihn dir
ins
Zimmer – oder du bekommst ihn dort!
MATTEO
Du,
laß mich nicht im Stich!
Ich
hab’ dein Wort!
(Zdenka
ängstlich, deutet auf die Tür links.
Matteo schnell
ab. Arabella
tritt aus der Tür links. Zdenka
steht verwirrt
und verlegen
da.
Man hört die Schlittenglocken.)
ARABELLA
Bist
du nicht fertig!
Ja, was hast du
denn gemacht die ganze Zeit?
So
zieh’ dich endlich an!
Die
Rappen sind schon voller Ungeduld.
ZDENKA
(wütend)
Die
Rappen – und dein Elemer!
(Läuft
ins Nebenzimmer rechts)
ARABELLA
Mein
Elemer! –
das
hat so einen sonderbaren Klang...
Er
mein – ich sein. Was ist denn das,
mir
ist ja, wie wenn eine Angst mich überfiele
–
und eine Sehnsucht.... ja, nach was denn
auf der Welt?
Nach
dem Matteo? Weil er immer sagt,
er
kann nicht leben ohne mich
und mich so
anschaut mit Augen wie ein Kind?
Nach
dem Matteo sehnt sich nichts in mir!
(ein
Zögen, dann
ausbrechend)
Ich
möchte meinen fremden
Mann
einmal noch sehen!
Ich
möchte einmal seine Stimme hören!
Seine
Stimme.
Dann,
dann wär’ er wie die anderen für mich.
Wie
sagt die Zdenka:
daß
wir warten müssen,
bis
uns einer wählt, und sonst sind wir verloren.
(Sie
schaudert unwillkürlich)
Verheirat’t
mit dem Elemer?
Was
rührt mich denn so an,
als
trät’ ich einem übers Grab?
Ist
das der fremde Mann, mit dem ich nie
ein
Wort geredet hab’,
zieht
der im Dunkel so an mir?
Herr
Gott, er ist ja sicher
ein
verheirateter Mann,
(Leider)
und
ich soll, und werd’ ihn nicht
mehr
wiedersehn!
(Es
wird zurückgesetzt und läuft zum
Fenster)
Und
heut und heut ist Faschingsdienstag,
und
heut abend ist mein Ball –
von
dem bin ich die Königin und dann...
ZDENKA
(tritt
heraus, in einem kurzen Pelz, inen
Zylinder in der Hand)
So,
ich bin fertig.
ARABELLA
Komm!
(Zdenka
öffnet ihr die Tür, Arabella geht
hinaus; Zdenka setzt den Zylinder
auf und
folgt ihr. Die
Schlittenglocken tönen herauf.)
ZWEITER
AUFZUG
(Vorraum
zu einem öffentlichen Ballsaal, prunkvoll
im
Geschmack der 1860er Jahre.
Logenartige
Räume, aus
Säulen
und
Draperien, links und rechts. In
der Mitte
Treppe zu einer Estrade, Die in den Ballsaal führt.
Arabella
und hinter ihr Adelaide steigen
herab. Waldner
und Mandryka stehen unten, seitwärts
beide im Frack.)
MANDRYKA
Das
ist ein Engel, der vom Himmel niedersteigt!
WALDNER
Na,
endlich! immer eine halbe Stunde zu spät!
MANDRYKA
O
Waldner, Waldner!
WALDNER
Wenn
du meine Hand so druckst,
werd’
ich drei Tage lang keine Karten
halten
können. Jetzt komm!
Ich
stell’ dich vor!
Was
gehst du denn zurück!
(Adelaide
und Arabella sind unten
angelangt
und treten etwas links.)
ADELAIDE
(leise
zu Arabella)
Dort
steht er. Findest
du ihn elegant?
Hab
ich zuviel gesagt?
ARABELLA
(ohne
daß sie hinzusehen scheint)
Mama
–
das
ist jetzt wirklich die Entscheidung!
ADELAIDE
Du
bist sehr blaß! Ist
dir nicht wohl, mein Kind?
Willst
du dich setzen? Willst du fort?
ARABELLA
Nein,
laß, Mama.
Nur
einen Augenblick
laß
mich allein.
(Adelaide
geht auf die beiden Herren zu)
WALDNER
(irh
entgegen)
Was
ist denn?
ADELAIDE
Laß
ihr einen Augenblick!
WALDNER
Zu
was denn?
ADELAIDE
Eine
plötzliche Beklommenheit.
Du
kennst ihre Natur.
WALDNER
Jetzt
ist nicht Zeit für solche Faxen!
Hier
stell’ ich dir vor Herrn von Mandryka.
(Adelaide
reicht Mandryka die Hand, die
er küßt.)
ARABELLA
(zu
ihnen gehend)
Mama,
da bin ich.
WALDNER
(vorstellend)
Meine
Tochter Arabella.
(Mandryka
verneigt sich tief. Adelaide
zieht Waldner
beiseite. Sie
verschwinden rechts. Mandryka sieht
Arabella
an, ohne ein Wort herauszubringen.)
ARABELLA
Sie
seh’n nicht aus wie jemand,
den
das alles da interessiert.
Was
führt Sie denn hierher?
MANDRYKA
Nach
Wien?
ARABELLA
Hier
auf diesen Ball!
MANDRYKA
Sie
fragen mich, was mich hierherführt,
Gräfin
Arabel!a?
(Dominik
kommt von rückwärts: zu
Arabella)
DOMINIK
Darf
ich vielleicht um einen Walzer bitten?
ARABELLA
(zu
Dominik)
Später,
jetzt sprech’
ich
hier mit diesem Herrn.
(Dominik
ab in den Ballsaal nach links. Er
sieht seitlich Mandryka und mit einigen
Verachtung)
MANDRYKA
So
hat Ihr Vater Ihnen nichts gesagt?
ARABELLA
(setzt
sich und winkt ihm mit dem Fächer,
sich
neben sie zu setzen)
Was
hätte er mir sagen sollen?
ELEMER
(kommt
von rückwärts zu Arabella)
Darf
ich vielleicht um diesen Walzer bitten?
ARABELLA
Später.
Jetzt bleib’ ich hier!
(Elemer
verneigt sich und geht. Sie
nähert sich Mandrika)
Was
hätte mir mein Vater sagen sollen?
MANDRYKA
Sie
wissen nichts von mir?
(Arabella
schüttelt den Kopf.)
Ich
habe eine Frau gehabt,
sehr
schön, sehr engelsgut.
Sie
ist zwei Jahre nur bei mir geblieben.
Dann
hat der Herrgott sie zu sich
gerufen
schnell. Zu jung war ich
und
noch nicht gut
genug
für solchen Engel.
(Er
senht den Kopf)
ARABELLA
Ist
es das, was mein Vater mir erzählen sollte?
MANDRYKA
(sehr
ernst und schwer)
Verzeihen
Sie, ich bin ein halber Bauer,
bei
mir geht alles langsam, aber stark.
(wie
mit plötzlichen Entschluß)
Sie
sind schön, Arabella – Ihr schönes Gesicht –
auch
auf dem Bild verbrennt es schon die Seele!
ARABELLA
(mit
einem Stirnrunzeln)
Wie
kommt man eigentlich da drunten
in Slawonien zu
einem Bild von mir?
MANDRYKA
Wie
man zu einem Bild – das ist ja gleich! –
So
schön sind Sie –
eine
Gewalt ist in Ihren Zügen,
sich
einzudrücken in die Seele
wie
weiches Wachs!
den einfachen Menschen,
den
Felder und Wälder
umgeben,
ist eine solche Gewalt sehr groß, und er
wird
wie ein Träumer, wie ein Besessener wird er,
und
er faßt den Entschluß mit der Seele, einen
ganzen
Entschluß, und wie er entschlossen ist,
so
muß er handeln!
(Annäherung
an Arabella und umarmt sie. Arabella
erschrickt vor seiner Heftigkeit, steht
auf.)
Gräfin,
ich habe vergessen,
wie
anderswo die Welt ist.
(Steht
auf)
Hier
sind nicht meine Wälder und Felder,
Sie
müssen verzeihen meine unschicklichen Reden,
womit ich Sie
hind’re am Tanzen.
(Geben
Sie Lamoral)
LAMORAL
(kommt
von rückwärts zu Arabella)
Darf
ich jetzt stören
und
um einen Walzer bitten?
ARABELLA
Nein
– später, Lamoral, ich möcht’ mit dem
Herrn
da noch ein biss’l reden, wenn er
–
vielleicht – sich wieder niedersetzen wird.
(Lamoral
verneigt sich und geht. Mandryka
nimmt Sitz)
Sie
wollen mich heiraten,
sagt
mein Vater.
Ja,
haben Sie denn eine Ahnung,
wer
wir sind?
Wir
sind nicht grad’ sehr viel nach dem Maß
dieser
Welt – wir laufen halt so mit
als
etwas zweifelhafte Existenzen.
MANDRYKA
(Stark
aufsteht)
Ihren
Stammbaum, Arabella,
den
tragen Sie in Ihrem Gesicht geschrieben!
Und
wenn Ihnen genug ist,
über
einen zu gebieten,
der
selbst wieder gebietet über viele,
so
kommen Sie mit mir und seien die Herrin.
Sie
werden Pfauen weiden auf seid’nem Boden,
und
das wird nicht geschehen, daß sich jemand
dünkt
über lhnen, es sei denn
der
König und Kaiser und seine Kaiserin! –
Aber
sonst niemand!
ARABELLA
Der
Richtige –
so
hab’ ich still zu mir gesagt,
der
Richtige, wenn’s einen gibt für mich,
der
wird auf einmal da sein, so hab’ ich gesagt,
und
wird mich anschaun und ich ihn,
und
keine Winkelzüge werden
sein
und keine Fragen,
nein,
alles heil und offen, wie ein lichter Fluß,
auf
den die Sonne blitzt!
MANDRYKA
So
fließt die helle stille Donau mir
beim
Haus vorbei, und hat mir dich gebracht!
Du
Allerschönste! –
(mit
einem Ton des Geheimnisses)
Und
heute abend noch, zur
Schlafenszeit,
wärst du ein Mädchen
aus
den Dörfern, einem meinigen,
du
müßtest mir zum Brunnen gehn
hinter
deines Vaters Haus
und
klares Wasser schöpfen einen Becher voll
und
mir ihn reichen vor der Schwelle,
daß
ich dein Verlobter
bin
vor Gott
und
vor den Menschen,
meine
Allerschönste!
ARABELLA
So
wie Sie sind, so hab’ ich keinen Menschen je
geseh’n! Sie
bringen Ihre eigne Lebensluft mit
sich,
und was nicht Ihnen zugehört,
das
ist nicht da für Sie.
MANDRYKA
Darum
kann ich erst leben,
wenn
ich etwas Herrliches
erhöhe
über mich,
und
so zu dieser Stunde
erhöhe
ich dich,
und
wähle dich zu meiner Frau,
und
wo ich Herr bin, wirst du Herrin sein
und
wirst gebieten, wo ich der Gebieter bin!
ARABELLA
(ihren
Ton völlig ändernd)
Und
du wirst mein Gebieter sein,
und
ich dir untertan.
Dein
Haus wird mein Haus sein,
in
deinem Grab will ich mit dir begraben sein –
so
gebe ich mich dir auf Zeit und Ewigkeit.
Dúo
Und
du wirst mein Gebieter sein,
und
ich dir untertan.
Dein
Haus wird mein Haus sein,
in
deinem Grab will ich mit dir begraben sein –
so
gebe ich mich dir auf Zeit und Ewigkeit.
MANDRYKA
Meine
Allerschönste,
in
dieser Stunde
erhöhe
ich dich,
und
wähle dich zu meiner Frau,
und
wo ich Herr bin,
wirst du Herrin sein
und
wirst gebieten,
wo
ich der Gebieter bin!
ARABELLA
(ihren
Ton völlig ändernd, aber ernst)
Jetzt
aber fahren Sie nach Haus.
Ich
bitte Sie darum.
MANDRYKA
Und
Sie?
ARABELLA
Ich
bleibe noch.
(Mandryka
verneigt sich.)
Ich
möchte tanzen noch
und
Abschied nehmen
von
der Mädchenzeit,
nur eine Stunde lang.
Gewähren
Sie mir dies?
MANDRYKA
Wenn
Sie hierbleiben, so ist mein Platz
nicht
anderswo als hier.
(Arabella
runzelt die Stirn)
Sie
aber brauchen nicht ein einz’ges Wort
an
mich zu richten!
(Ein
Schwarm von Fiakern und Ballgästen, darunter
auch
die Fiakermilli und einige solche
Mädchen und die drei
Grafen
kommen
aus dem Tanzsaal herauf auf die
Bühne.)
ARABELLA
(sieht
Mandryka an)
Darf
ich?
MANDRYKA
Sie
dürfen! Ja! Sie dürfen alles, was Sie wollen!
(Indem
er zur Seite tritt und den Herankommenden
den
Weg frei
gibt. Die
Fiakermilli, eine hübsche Person in
einem
sehr auffallenden Ballkleid, ein großes
Bukett in
der Hand, tritt aus dem Schwarm
heraus auf Arabella zu,
die jetzt in
der Mitte steht.)
DOMINIK
(neben
MilIi tretend)
Der
Ball begehrt nach seiner Königin.
Die
Milli ist der Herold der Fiaker,
wir
haben unsre Huldigung
ihr
in den Mund gelegt!
DIE
FIAKERMILLI
(indem
sie mit einem Knicks Arabella das
Bukett übermittelt, leichtfertig, fast
frech)
Die
Wiener Herrn verstehn sich auf die Astronomie,
die
könnten von der Sternwart’ sein
und
wissen gar nicht wie!
Sie
finden einen neuen Stern
gar
schnell heraus, die Wiener Herr’n,
den
machen sie zur Königin an ihrem Firmament!
Zu
der dann schallt es im Verein:
Du
sollst unseres Festes Königin sein!
DIE
GRAFEN UND FIAKER
Zu
der dann schallt es im Verein:
Du
sollst unseres Festes Königin sein.
(Die
Fiakermilli geht sogleich aus ihrem Lied
in ein freches,
übermütiges Jodeln
über:
der Jodler bildet den Übergang zu
dem
nun einsetzenden Walzer. Arabella
nimmt Dominiks Arm
und
steigt mit ihm in den Ballsaal
hinab, von
allen gefolgt.
Mandryka
sieht ihr nach, dann wendet er
sich. Adelaide
erscheint in diesem Augenblick von
rechts. Matteo
ist zugleich
links herausgetreten, Zdenka
schüchtern hinter ihm, in
einer
Art von schwarzem Frack, sich
hinter einer Säule deckend.)
ADELAIDE
(auf
Mandryka zu)
Sie
sind allein? Wo ist Arabella?
MANDRYKA
Wo
ihre Pflicht sie ruft, als
Königin des Balles.
MATTEO
(in
die Luft)
Wie
sie mich vergißt –
im
Rausch ihrer Schönheit!
ADELAIDE
(zu
Mandrika)
Ihre
Augen leuchten.
Wie
darf ich das deuten?
Cuartet
ZDENKA
(hinter
Matteo, ängsttich)
Sie
denkt an dich, ich weiß es, Matteo!
Ihre
Blicke nur nimmt sie in acht.
MANDRYKA
(auf
Adelaide zu)
O
Gräfin, Sie selber so jung noch, so reizend –
und
Sie ihre Mutter! Mit was für Worten,
womit
denn auf Erden vermöchte ich Ihnen zu danken!
(Er
küßt ihr mit Innigkeit die Hand.)
MATTEO
(Tritt
einen Achritt hervor)
Die
Blumen für alle!
Für
alle ihr Lächeln!
Sie
selber für alle!
Was
bleibt für mich?
ADELAIDE
(zu
Mandryka)
O,
könnten Sie ahnen, was in mir vorgeht!
Mein
Sohn! Mein Freund!
Zuviel
für mein Herz. Ich muß es
teilen.
(bezieht
sich auf ihrem Ehemann)
Zu
ihr, zu ihm!
ZDENKA
(innig,
aber zart zu Matteo)
Für
dich bleibt alles; sie braucht deine Trauer,
tief
wie ein Brunnen,
ihre
ganze Seele hineinzuwerfen –
seicht
sind die andern!
ADELAIDE
Er
muß Sie umarmen!
Nein,
bleiben Sie hier! Ich
finde ihn!
(stürzt
nach rechts ab)
MATTEO
Eines
bleibt: fort nach Galizien
und
sie vergessen – wenn ich noch kann!
ZDENKA
Der
Papa! Die Mama!
Daß
keiner mich sieht!
Wohin
gehst du, Matteo?
(Matteo
geht in den Hintergrund, starrt düster
in den
Ballsaal hinab: Adelaide und Waldner,
von rechts
auf Mandryka zu, Zdenka
verschwindet links.)
ADELAIDE
O
Theodor!
Hier
ist er, Theodor!
WALDNER
(jovial)
Wie
stehst du vor mir, Neveu meines alten Mandryka?
Na,
Teschek! Umarm mich schon!
(Umarmung)
MANDRYKA
{Restaurant
Bestellservice)
Hierher
einen Tisch. Wir
werden soupieren.
(Sogleich
ein Kellner mit einer Karte und
Kellnerjungen. Zu
Adelaide)
Welchen
Champagner?
Befehlen
Sie selbst!
(Kellner
präsentiert Adelaide die Weinkarte)
ADELAIDE
Moët-Chandon,
halb herb, halb süß –
der
war es bei meiner Verlobung!
WALDNER
(zu
Mandryka)
Ich
stehe sofort zur Verfügung!
(Will
gehen, Adelaide hält ihn zurück)
Laß
mich, ich bin im Gewinn!
(Ab)
MANDRYKA
Dreißig
Flaschen von diesem!
(Er
zeigt in die Weinkarte.)
Sechs
für den Tisch.
Und
noch einmal dreißig!
Und
noch einmal dreißig herumservieren.
Welko,
du ordnest!
Eiskübel
in jede Ecke!
Bis
sie alle im Saal da nimmermehr wissen,
ob
sie sind Grafen, verhext in Fiakerkutscher,
oder
Fiakerkutscher,
umgekrempelt
in Grafen!
Sie
sollen sich freuen, wenn ich mich freue!
(Zu
Adelaide)
Befehlen
weiter!
ADELAIDE
(indessen
man ihr Hummer, Fasanen,
Eiscrème
usw. präsentiert)
Haben
wir Blumen?
MANDRYKA
(ruft)
Aufpassen,
Djura!
Nimmst
einen Fiaker und noch einen zweiten;
aufsperren
laß die Gärtnergeschäfte,
aufwecken
die hübschen Verkäuferinnen.
Ausräumen
sollen sie ihre Keller!
Füllst
einen Wagen an mit Rosen,
einen
mit roten und weißen Kamelien!
Walzer
soll sie auf Blumen tanzen,
Abschied
nehmen von Mädchenzeiten!
Später
breit’ ich meine Hände,
sie
wird nicht mehr Walzer tanzen,
aber
tanzen auf meinen Händen!
(Adelaide
nimmt Mandrykas Arm, und sie gehen
rückwärts die Stufen hinauf. Von
rechts wird ein Tisch
hereingeschoben
und für ein kaltes Souper
gedeckt.)
ARABELLA
(an
Dominiks Arm kommt rückwärts aus
dem
Tanzsaal; sie wenden sich nach
links.)
Und
jetzt sag’ ich adieu, mein
lieber Dominik.
DOMINIK
Adieu?
Sie
fahren schon nach Haus?
ARABELLA
Das
war jetzt unser letzter Tanz für alle Zeit.
Kann
sein, daß wir uns später einmal wiedersehn,
dann
sind wir halt Bekannte
aus
der Jugendzeit!
DOMINIK
(faßt
sie am Arm)
Arabella!
ARABELLA
Nein,
Dominik
(macht
sich schnell los)
Sie
sind der erste Mann gewesen,
Dominik!
daß
er mich gern hat,
und
es hat mich recht gefreut.
Aber
die Richtige für Sie, die war ich nicht,
und
Sie halt nicht der Richtige für mich.
(Dominik
versucht, kommen und sagen
etwas
während Arabella zurück)
Nicht
reden, Dominik.
Da
kommt schon auch der Elemer.
Adieu!
(Dominik
entfernt sich langsam. Elemar
kommt)
ELEMER
(stürmisch
auftretend)
So
schön wie heut hab’ ich dich
nie gesehen!
(Arabella
gibt nachdenklich zurück)
Mit
dir ist was passiert!
ARABELLA
(ruhig)
Ja,
Elemer, mit mir ist was passiert!
Und
darum geb ich Ihnen jetzt die Hand
und
sag’ adieu, ich danke Ihnen, Elemer –
es
waren viele schöne Augenblicke drunter –
ELEMER
Es
waren, Bella, und es werden sein!
(versucht,
ihr die Hand zu nehmen)
ARABELLA
Nicht
halten meine Hand,
grad
schnell den Druck von
meinen
Fingern spüren
und
wissen, daß wir gute Freunde sind,
wenn
wir uns auch nicht wiedersehn!
ELEMER
(heftig)
Sie
haben sich verliebt
in
diesen Fremden,
diesen
Wallachen, oder was er ist!
ARABELLA
(sanft)
Nicht
mir verderben diesen letzten Augenblick,
da
kommt auch schon der Lamoral
und
wartet auf seinen letzten Tanz!
(Lamoral
erscheint an der Stiege, aus
dem Tanzsaal
herauf: rechts wird
mit
dem Tischdecken fortgefahren.)
ELEMER
(dicht
bei ihr)
Werden
Sie meine Frau!
Wer
in der Welt ist, der mich hindern darf!
ARABELLA
Nein.
Nein.
Für
mich war halt ein andres Glück bestimmt.
(Sie
läßt ihn stehen und geht auf
Lamoral
zu: Elemer
links ab)
LAMORAL
O
Arabe!la, gibt es was Schöneres
als
Sie auf einem Ball!
ARABELLA
Ja,
süß ist die Verliebtheit,
süß
dieses Auf und Ab,
aber
es gibt was Schöneres
und
Höhres tausendmal!
Und
einmal wirst du auch verstehn, vielleicht –
LAMORAL
Nicht
reden jetzt von anderem, das weit weg ist –
ARABELLA
(ernst)
Für
dich ist’s noch weit weg, da hast du recht.
LAMORAL
Ich
ängstig’ mich.
Sie
sind so anders, Arabella.
Es
nimmt Sie mir wer weg!
ARABELLA
Wegnehmen?
Geh, du Bub!
Aber
da hast du deinen ersten und zugleich
deinen
letzten Kuß.
(Sie
beugt sich zu ihm und küßt ihn schnell
und
leicht auf die Stirn. Sie stehen links
einigermaßen
gedeckt durch die
Draperien.)
LAMORAL
(strahlend)
Von
wem hab’ ich diesen wunderbaren
Kuß?
ARABELLA
(sogleich
ganz gelöst)
Von
einem Mädel, das heut glücklich ist,
so
glücklich, daß sie ganz allein sein muß,
ganz
mit sich selbst allein in ihrem Zimmer
und
lang noch liegen ohne
Schlaf
vor lauter Glück!
(mit
geändertem Ton)
Jetzt
aber tanzen wir noch diesen Walzer aus,
dann
fahr ich fort von euch auf Nimmerwiedersehn!
(Ab
mit ihm in den Tanzsaal. Geben
Sie Kellner und
Bedienstete
mit
Flaschen und Blumen. Matteo
kommt
von rechts. Zdenka,
ängstlich, nicht gesehen
zu werden,
starrt
auf ihn hinüber.)
MATTEO
(vor
sixh)
Ein
Feigling bin ich. Fort
mit mir!
Fort
und ein Ende!
ZDENKA
O
Gott! Seine Miene!
Wie
furchtbar entschlossen!
(Sie
winkt ihm, er
geht zu ihr hinüber. Mandryka
kommt die Stufen von der Estrade
herab, geht zu
dem gedeckten
Tisch hinübe.)
ZDENKA
Bist
du schon wieder so?
Hat’s
dich schon wieder?
MATTEO
Rasend
verzehrt’s mich!
ZDENNKA
Sie
denkt an dich!
Nichts
andres denkt sie!
(Matteo
lacht bitter.)
Sie
hat mir einen Brief für dich gegeben!
Hier
ist er!
(Sie
greift in die Brusttasche ihres Fracks.)
MATTEO
(weicht
zurück gegen die Mitte)
Ich
nehm’ ihn nicht!
Der
bringt das Ende für immer!
Ich
tüh!’ es!
(Zdenka
folgt dem Zurückweichenden, den
Brief in der
Hand. Mandryka
wird aufmerksam.
Jankel
mit Leuten,
die
Blumen
tragen, von rechts. Zdenka ist Matteo
bis in
die Mitte der Bühne gefolgt.)
MATTEO
Trag
ihn zurück! Ich fühl’,
daß
es mein Abschied ist!
ZDENKA
Du
mußt ihn nehmen, alles wird anders!
So
fühl ihn doch!
MATTEO
(Laßt
den Brief)
Ein
Schlüssel?
ZDENKA
Nimm
ihn! Nimm ihn nur!
MATTEO
(reißt
den Brief auf)
Kein
Brief, nur ein Schlüssel?
Was
sind das für Späße?
Zdenko,
ich frage!
ZDENKA
(blaß,
einer Ohnmacht nahe)
Das
ist ihr Schlüsse!!
MATTEO
Ihr
Schlüssel?
ZDENKA
Vom
Zimmer, Gib acht. Versteck ihn.
MATTEO
Das
ist der Schlüssel? – Ich bin nicht bei Sinnen!
Sind
wir auf dem Ball? Bist
du der Zdenko?
Ist
sie deine Schwester? Sie tanzt dort unten?
Das
ist der Schlüssel? –
ZDENKA
Zu
ihrem Zimmer!
(gesprochen)
Der
Schlüssel zu Arabellas Zimmer!
MANDRYKA
(zuckt
zusammen)
Ich
hab’ mich verhört!
(Jankel
will sich ihm nähern. Mandryka
winkt ihm ab, tritt
den beiden näher.)
ZDENKA
Du
sollst nach Haus – sie kommt in einer Vietelstunde.
Der
Schlüssel sperrt das Zimmer neben ihrem.
(Bald
rot, bald blaß, die Scheu überwindend)
Lautlos
kommt sie zu dir – Matteo,
sie
will nicht, daß du unglücklich bist!
Sie
will alles tun, alles,
damit
du glücklich wirst noch diese Nacht!
MATTEO
Schwöre
mir, daß das wahr ist!
Der
Schlüssel zu Arabellas Zimmer!
ZDENKA
Du
hast ihn ja, so wahr er sperrt,
so
wahr will die,
die
ihn dir gibt,
heut
alles tun, damit du glücklich wirst!
Ich
muß jetzt fort!
Mich
darf man hier nicht sehn.
(Läuft
links weg.)
MATTEO
(fur
sich)
Geheimnis
eines Mädchenherzens,
unergründliches!
(Geht
schnell nach links ab)
MANDRYKA
(aus
seiner Starre jäh aufwachend)
Halt!
Du irgendeiner oder wer du bist!
Welko,
Djura! Halten dort den Menschen!
Her
mit ihm vor mich! Den
dort mit dem Schlüssel!
(Dominik
mit Adelaide ist von links vorn
aufgetreten. Welko, Djura unschlüssig,
auf
wen ihr Herr
sie
hetzen wollte)
WELKO
(gesprochen)
Welchen,
Gospodar?
DJURA
(gesprochen)
Und
was für einen?
WELKO
(gesprochen.
Auf Dominik deutend)
Diesen?
(Dominik
und Adelaide nehmen links auf
einem
Kanapee Platz.)
MANDRYKA
(vor
sich)
Und
wenn hier viele
Arabella
heißen –
meine
gottverdammten Jägerohren
foppen
meinen
dummen
harten Schädel,
daß
ich als ein Narr dasteh’
vor
einem Fremden?
Wird
sie denn den Schlüssel schicken von dem
Zimmer,
während sie selbst tanzt im Ballsaal?
(Er
sieht nach der Uhr.)
Noch
ist nicht einmal vorbei die Stunde,
die
ich grad’ ihr freigegeben habe –
Also
bin ich schon ein Narr und Esel?
(Zu
den Dreien)
Alles
lassen! Weitermachen
dort am Eßtisch!
(Er
geht hastig auf und ab.)
Schön
ist die Musik, und nichts von Schlüssel,
Geigen
drin, und nicht verdammte Schlüssel,
und
in ein paar Minuten wird sie dastehen,
da
vor mir, und Blumen werd’ ich hinstreu’n,
daß
statt meiner sie den Fuß ihr küssen.
Haj!
Wie tanzt sie jetzt und nimmt den Abschied
in
dieser Stunde von der Mädchenzeit!
DOMINIK
(links
bei Adelaide)
O
bezaubernde Frau!
Viel
schöner als jemals die Tochter!
Wie
Sie die Melancholie mir zu heilen verstünden –
(Küßt
sie auf die Schulter)
ADELAIDE
(zieht
ihre Mantille über die Schulter hinauf)
Dominik!
Nicht!
Aber
später, ich werd’ immer
allein
sein ohne mein Kind –
(Sie
plaudern leise weiter. Viele Paare
kommen
vom Tanzsaal herauf.)
MANDRYKA
(grimmig
hinschauend)
Warum
kommen viele und nicht sie darunter?
Warum
scheppern gottverdammte
Schlüssel
dazwischen?
(Geben
Sie Milli, Elemar und andere)
DIE
FIAKERMILLI
(an
Elemers Arm, auf Mandryka zu,
andere
Paare stellen sich dazu)
Mein
Herr, schon wieder muß ich kommen
und
bitten: Geben Sie dem Ball
die
Königin zurück!
MANDRYKA
(im
Zorn vor sich)
Was
sagt das Frauenzimmer?
Ich
soll sie zurück ihr geben?
Ich
hab’ sie nicht eingesperrt.
Ich
hab’ den Schlüssel nicht.
Er
ist in dem Kuvert,
(Welko
bietet Champagner an. Mandryka
setzt und lädt)
Ich
bitte, daß Sie mir die Ehre geben –
Sie
alle, wie Sie sind, bekannt und unbekannt.
ELEMER
Doch
Gräfin Arabella wollen wir
nicht
in dem schönen Augenblick vermissen!
Sie
werden sicher sie zu finden wissen.
MANDRYKA
(greift
sich an den Hals,
lockert
die Krawatte)
Zu
finden wissen?
Schlüssel!
Djura! Welko!
(Die
beiden springen herbei.)
Die
gnädige Fräulein suchen in dem Saal!
Habt’s
ihr gefunden
in
der großen Wienerstadt,
werd’s
ihr zu finden wissen in der
Tanzhütten
dahier!
(Djura
und Welko eilen ab. Nachrufend,
stark)
–
und bitten sie hierher,
wenn
sie die Gnade haben will!
(Dann
zu MilIi, die sich von Elemers Arm
gelöst hat.)
Ein
solcher süßer Schnabel
muß auch
was
Süßes trinken!
(Er
serviert ihr ein Glas Champagner.
Gleichzeitig
tritt Jankel zu Mandryka,
bringt
ihm ein Briefchen auf einem
Tablett.)
JANKEL
(gestrochen)
Da
wäre ein Billett für
Euer Gnaden.
MANDRYKA
Fühl,
ob ein Schlüssel drin ist.
JANKEL
Wie,
ein Schlüssel?
MANDRYKA
(nimmt
hastig das Billett, zögert noch, es
zu öffnen)
Wer,
Herr Gott, hat diesem Gesicht so viel Gewalt
gegeben
über mich,
daß
ich mich fürchte jetzt? –
(Geht
beiseite, reißt das Kuvert auf, liest)
Für
heute sag’ ich Ihnen gute Nacht,
ich
fahr’ nach Haus,
von
morgen an bin ich die Ihrige.
Ein
kleines A statt einer Unterschrift!
Nicht
einmal ihren Namen.
Steht
auch nicht dafür,
für
einen Gimpel, einen auf den Leim gegangenen!
(Wiederholt
den Inhalt Grimming.)
Sie
muß ja Abschied nehmen von der Mädchenzeit,
dafür
braucht sie die ganze Zärtlichkeit:
Sie
hat jetzt keine Zeit
für
zärtlichere Unterschrift!
(Er
zwingt sich zu einer frechen Munterkeit,
tritt wieder zu den anderen zurück,
winkt.)
Wegschmeißen
jetzt die Blumen!
Schampus
her! Servieren links und rechts,
bis
alle liegen unterm tisch,
die
Grafen und Fiaker und Fiakerbräute
und
alle miteinander!
Heut
geht das Ganze, aber schon das Ganze
auf
meine Rechnung!
(Kellner
verteilen sich, servieren allen Schnell
Champagner)
Soll
ich der schönen MilIi
vielleicht
jetzt was singen?
(Er
zieht sie an sich.)
Ich
wäre aufgelegt!
(Fiakermilli
antwortet zärtlich, ohne Worte, mit
eine
Jodler.
Zwischen Selbstverspottung
und zornigen Tränen)
Ging
durch einen Wald, weiß nicht durch welchen!
Fand
ein Mädchen, weiß nicht, wessen Tochter!
Trat
ihr auf den Fuß, weiß nicht auf welchen,
fing
es an zu schrei’n, weiß nicht warum doch,
seht
den Wicht, wie der sich denkt die Liebe!
MILLI
(MilIi
wiederholt jodelnd den Refrain.)
¡Seht
den Wicht, wie der sich denkt die Liebe!
MANDRYKA
(Mandryka
zieht sie neben sich auf das Kanapee
nieder. Adelaide
entzieht sich Dominik,
steht auf.)
Wohl
stünd’s an, ihm Kanne Wein zu geben,
Wein
zu geben, Becher nicht zu geben,
mag
der Wicht aus schwerer Kanne trinken,
mag
sich plagen bis
zu
klügeren Tagen!
MILLI
(Milli
jodelt den Refrain.)
Mag
der Kerl auf bloßer Erde schlafen,
mag
sich plagen bis zu klügeren Tagen!
MANDRIKA
(Er
läßt MilIi, steht jäh auf. MilIi
wiederholt
den
Refrain. Immer böser vor sich hin)
Für
heut fahrt sie nach Haus zu ihrem Schlüsselherrn,
von morgen an
ist sie die Meinige!
Milli,
gib mir ein Kußl!
(küßt
sie)
Wieviel
kost’t der Schlüssel
für
Comtessenzimmer hier in Wien?
ADELAIDE
(plötzlich
vor
ihm)
Herr
von Mandryka, wo ist meine Tochter?
MANDRYKA
(stehend.
Milli in Arm)
Weiß
nicht!
Sie
hat die Gnade nicht gehabt,
mir
mitzuteilen. Wünschen noch Moët-Chandon?
Hier
ist! Servieren
der
Frau Gräfin Mutter!
ADELAIDE
(aufgeregt
nach rechts eilend)
Wo
ist mein Mann?
Man
suche meinen Mann!
(Dominik
nach rechts, schnell, Waldner
zu suchen. Zurück
zu Mandryka)
Lassen
Sie sich beschwören,
wo
ist Arabella?
MANDRYKA
(frech)
Das
frag’ ich selber die Frau Gräfin Mutter!
(Waldner
erscheint rechts mit Dominik, hinter
ihm
die drei Herren,
mit
denen er gespielt hat)
ADELAIDE
O
Theodor!
Beschütze
deine Frau und deine Tochter!
WALDNER
Was
geht hier vor? Mandryka,
wie
benimmst du dich
in
Gegenwart von meiner Frau!
MANDRYKA
Genau,
wie sich’s gehört!
Ich
streife ab den dummen Kerl aus der Provinz
und
bin, wie unter wienerischen Grafen
sich’s
geziemt!
Setzt
dich zu uns, sind Mädeln da,
ist
Schampus da!
Teschek,
bedien dich!
WALDNER
Wo
ist meine Tochter?
MANDRYKA
Ich
kann dir leider keine Auskunft geben.
Comtessen,
scheint es,
ziehen
manchmal sich zurück
in
einem animierten Augenblick.
WALDNER
(zu
Adelaide, wütend)
Wo
ist das Mädel?
Wissen
will ich, wo sie ist!
ADELAIDE
–
Zu Haus!
WALDNER
Du
weißt es?
Was
soll das bedeuten?
ADELAIDE
Ein
Einfall!
Ein
plötzliche Melancholie!
Eine
Caprice!
Du
kennst ihr Naturell!
WALDNER
Du
beschwörst, sie ist zu Hause?
ADELAIDE
Es
handelt sich um deine und meine Tochter!
WALDNER
Sehr
gut, wir fahren auch nach Hause. Augenblicklich.
Du
klopfst an ihre Tür und gibst uns Nachricht,
ob
sie ganz wohl ist: nur damit wir uns beruhigen.
(Zu
Mandryka, böse)
Dann
spreche ich zwei Worte noch mit dir;
darum
wirst du die Güte haben, uns zu begleiten.
MANDRYKA
Es
wird mir eine ganz besondere Ehre sein.
(Verneigt
sich und gibt Adelaide den Arm.)
WALDNER
(zu
seinen Mitspielern)
Wir
spielen augenblicklich weiter im Hotel,
sobald
das kleine Mißverständnis da beseitigt ist.
MANDRYKA
(an
der Tür stehenbleibend Zurückrufend)
Die
Herren und Damen
sind
einstweilen meine Gäste!
(Er
zieht ein Bündel von Rechnungen
und
wirft es in die Luft)
MILLI
Eljen!
Wir sind Irhe Gäste!
CHOR
DER GÄSTE
Eljen!
Wir sind Irhe Gäste!
(Gäste
heben die Champagnergläser. Mandryka
mit Adelaide ist schon ab, Welko
und Djura, vor
ihnen Waldner
mit
den Spielern
folgen.)
DRITTER
AUFZUG
Einleitung
(Im
Hotel. Offener Raum, zugleich Stiegenhaus. Die
Stiege
lauft in zwei Wendungen
aufwärts.
Unten stehen ein paar
Tische
mit Zeitungen, Schaukelstühle, Fauteuils
Vorne
rechts ist die
Portierloge
und der Ausgang auf
die Gasse.
Es
ist Nacht. Matteo
in Uniformbluse, wird
am
Stiegengeländer in der Höhe
des
ersten Stocks sichtbar.
Er
späht hinunter. Es
läutet an der Haustüre, Matteo
verschwindet.
Der
Zimmerkellner tritt aus der Portierloge
hervor, sperrt auf. Arabella
tritt ein, vom Ball kommend.
Der Zimmerkellner verschwindet.
Sie
lächelt, wie wach
träumend setzt sie sich in den vordersten
Schaukelstuhl
und wiegt sich leise, vor sich hindenkend.)
ARABELLA
(vor
sich, hindenken)
Über
seine Felder wird der Wagen fahren
und
durch seine hohen, stillen Wälder –
ja,
zu denen paßt er: hohe stille Wälder;
und dann werden
seine Reiter uns entgegenkommen.
„Das
ist Eure Herrin”, wird er sagen,
„die
ich mir geholt hab”, wird er sagen,
„aus
der Kaiserstadt, jetzt aber will sie
nimmermehr
zurück –
bleiben
will sie nur bei mir in meinen Wäldern”.
MATTEO
(erscheint
wieder oben, er beugt sich übers
Geländer.
Er erblickt die unten
Sitzende,
kann es kaum glauben,
daß es
Arabella
ist, flüstert vor sich hin.)
Arabella!
Unmöglich! Es ist ja nicht denkbar!
(Arabella
fährt aus ihrer glücklichen räumerei
auf. Sie
sieht Matteo nicht:
er
ist ihr im Rücken. Sie spürt nur,
daß
sie nicht mehr allein ist. Matteo
leise unten angelangt,
verneigt
sich vor ihr)
ARABELLA
(erstaunt,
aber ohne Erregung)
Sie
hier?
(Sie
steht schnell auf.)
So
spät
So
wohnen Sie noch immer hier im Haus?
MATTEO
(mit
versteckter Beziehung)
Sie
hier?
So
muß ich fragen, Arabella!
(einen
Schritt näher)
Du
gehst so spät noch einmal aus?
ARABELLA
Ich
komme heim vom Ball und gehe auf mein Zimmer,
gute Nacht!
(Sie
nickt ihm zu und will an ihm orbei
hinaufgehen.)
MATTEO
(mit
unendlicher Ironie)
Sie
kommen heim vom Ball!
Sie
gehn auf Ihr Zimmer?
(halb
fur sich)
Geheimnis
eines Mädchenherzens, unergründliches!
ARABELLA
Ja,
gute Nacht.
Was
amüsiert Sie da so sehr?
MATTEO
O
Arabella!
(er
lächeit verliebt und
vielsagend)
ARABELLA
Wenn
Sie mir noch etwas zu sagen haben,
dann
bitte ich, bei Tag, nicht jetzt, nicht hier!
MATTEO
Noch
– etwas? Ich – noch – etwas?
O
süße Arabella, danken will ich dir
von
heute bis ans Ende meines Lebens!
ARABELLA
Danken
– wofür? Das ist doch alles
ein
für allemal vorbei.
MATTEO
Danken?
Wofür? –
Die
Kunst ist mir zu hoch!
Mir
graut vor so viel Virtuosität.
ARABELLA
Was
haben Sie?
MATTEO
So
meisterhaft Komödie spielen,
nur
um der Komödie willen,
Komödie
spielen ohne Publikum!
Das
ist zuviel! Das grenzt an böse Hexenkünste
ARABELLA
Von
allen Ihren Reden
da
versteh’ ich nicht ein Wort,
und
somit gute Nacht.
MATTEO
(vertritt
ihr den Weg)
Schon
gut!
Jetzt
einen Blick noch, einen einzigen,
der
mir sagt, daß du im
Innersten
die Gleiche bist!
ARABELLA
Die
Gleiche?
MATTEO
(Glühend)
Die
Gleiche? Die Gleiche?
Die
Gleiche, wie vor einer Viertelstunde!
ARABELLA
(ganz
arglos)
Vor
einer Viertelstunde
war
ich anderswo!
MATTEO
(mit
dem Ausdruch varklärter Erinnerung)
Vor
einer Viertelstundel Ja! da oben!
(Er
starrt sie Glühend an)
ARABELLA
(einen
Blick nach oben, ohne
Verständnis)
Ich
weiß nicht, was Sie meinen,
und
ich möchte hier nicht länger stehn!
MATTEO
(sehr
heftig)
Das
ist zuviel.
So
kalte Herrschaft über jeden Nerv!
Nach
solchen Augenblicken –
das
erträgt kein Mann!
Ich
appelliere an den einen
Blutstropfen
in dir,
der
unfähig zu heucheln ist!
(Er
packt sie am Arm)
ARABELLA
Sie
sind ja nicht bei Sinnen!
Matteo!
Geben Sie den Weg mir frei,
oder
ich rufe!
MATTEO
Du
könntest einen Mann zum Wahnsinn bringen,
du,
so wie niemand auf der Welt!
Bekräftige
mit einem einzigen letzten Blick,
was
zwischen uns gewesen ist, dort oben,
und
nichts auf dieser Welt verlang’
ich
mehr von dir!
(Der
Kellner kommt aus der Portierloge, geht
aufsperren.)
ARABELLA
Hier
kommen Menschen, lassen Sie mich los!
MATTEO
Ich
hab’s geschworen, daß du frei sein wirst von mir,
in
deine Tränen, in deine flüsternden Küsse
hab’
ich’s geschworen – von morgen ab!
Ich
halte meinen Schwur!
Wir
waren im Dunkel, ich habe deine Augen nicht
gesehen.
Gib einen Blick mir jetzt, der alles noch
zum
letzten Mai besiegelt,
und
du bist frei für immer!
(Adelaide,
hinter ihr Mandryka, der
sofort stehen
bleibt,
dann
Waldner, zuletzt
die drei Spieler; hinter
ihnen Welko und Djura.)
ADELAIDE
Welch
ein erregtes tête-à-tête im Stiegenhaus!
Du
hast dich also nicht zurückgezogen?
Mein
Kind, was soll das heißen?
ARABELLA
Aber
nichts, Mama, gar nichts.
MANDRYKA
(sieht
starr auf Matteo)
Ja.
Es ist der Verfluchte mit dem Schlüssel.
ARABELLA
(tut
einen Schritt gegen Mandryka, ganz
unbefangen)
Sie
hab’ ich heut nicht mehr zu sehen vermutet,
Herr
von Mandryka!
MANDRYKA
(finster
zu Adelaide)
Ich
bitte, Gräfin, um Erlaubnis, mich zurückzuziehn!
(surücktretend)
Welko!
WELKO
(bei
ihm)
Der
Gespodar hat
ihn erkannt?
MANDRYKA
Du
packst. Wir fahren mit
dem ersten Zug nach Haus.
ARABELLA
(zu
Mandrika hintretend)
Hier
ist nichts, das Sie anginge, Mandryka.
Ich
komm’ nach Haus, begegne diesem Herrn,
das
ist ein alter Freund von uns.
Darüber
alles erzähl’ ich Ihnen später,
wenn
Sie wollen.
MANDRYKA
Ich
bitte wirklich sehr,
mich
zu entschuldigen!
(Er
macht Miene. zu gehen. Arabella
schüttelt erstaunt den Kopf)
ADELAIDE
O
Wien!
Die
Stadt der Médisance und der Intrige!
(Gegen
Matteo)
Sie
Unglückseliger!
WALDNER
(Mandryka
aufhaltend)
Du
bleibst noch einen Augenblick!
Es
scheint, daß hier noch Mißverständnisse
geblieben
sind.
(Zu
Arabella)
Ich
frage dich, mein Kind! Wo kommst du her?
Hat
der Herr Leutnant
dich
vom Ball nach Haus begleitet?
Mit
deiner Zustimmung?
ARABELLA
Papa,
so schau mir ins Gesicht!
Kann
ein Verrückter alle närrisch
machen
auf ein, zwei?
WALDNER
Du
hast mir nichts zu sagen?
ARABELLA
Aber
wirklich nichts, als was du ohnehin
schon
weißt, Papa, seit heute abend.
Oder
weißt du etwa nicht?
WALDNER
Da
bin ich sehr erleichtert.
(Küßt
Arabella auf die Stirn. Zu Mandryka)
Also
bitte!
Es
ist nichts vorgefallen!
Aber
gar nichts.
Schwamm
drüber über alle Aufregung,
und
gute Nacht!
(Zu
den Spielern)
Ich
bitte dort hinein.
Wir
spielen sofort weiter.
MANDRYKA
(tritt
zu Arabella, spricht nur zu ihr)
Ich
werde helfen,
soviel
Geld und guter Wille
helfen
kann,
vertuschen
diese häßliche Komödie,
da
ich die Rolle nicht geeignet bin zu spielen,
die
Sie mir haben zugedacht,
mein
Fräulein.
DUO
ADELAIDE
O
dreimal unglückselige Begegnung!
MANDRYKA
(wendet
sich – vor sich)
Nein,
nein, wie ist das möglich!
Wie
kann das möglich sein!
WALDNER
Jetzt
keine Arien,
wenn
ich bitten darf!
ARABELLA
(nur
zu Mandryka)
Mandryka,
hören Sie,
so
wahr ein Gott im Himmel ist,
so
haben Sie mir nichts hier zu verzeihen!
Viel
eher muß ich Ihnen, wenn ich kann,
verzeihen,
was Sie zu mir geredet haben
und
in welchem Ton!
MANDRYKA
(den
Blick böse auf Matteo geheftet)
Ich
müßte blind sein,
und
hab’ leider scharfe Augen,
ich
müßte taub sein,
und
hab’ leider gute Ohren,
ich
müßte schwach
im
Kopfe sein –
dann
vielleicht, daß ich das Individuum
(Er
verweist auf Matteo)
nicht
erkennen täte und nicht verstünde,
was
hier für ein Spiel gespielt wird bei der Nacht.
MATTEO
(getroffen
von der Insulte, die in
Mandrika
Blich
und Meine liegt)
Mein
Herr, wenn Sie hier irgendwelche
Rechte
besitzen,
wenn
auch erst seit kurzer Zeit –
ich
stehe zur Verfügung!
ARABELLA
(zwischen
beiden stehend)
Ja,
alle Rechte besitzt dieser Herr,
denn
er ist mein Verlobter,
und
Sie besitzen das Leiseste nicht,
auch
nicht einen Schatten von Rechten!
Sagen
Sie selber!
MATTEO
(zögernd
gequält)
Nein...
keines...
ARABELLA
(zu
Mandryka)
Sie
hören!
MANDRYKA
Hätten
Sie den Herrn ausreden lassen!
Ein
kleines Wort war ihm noch auf der Zunge.
„Nein,
keines – außer” hat er sagen wollen
und
hat es schnell verschluckt!
Ich
aber, ich hab’ es noch gesehn
auf
seinen Lippen.
ARABELLA
Matteo,
nie hab’ ich für niedrig Sie gekannt!
Was
tun Sie jetzt an mir – !
Sie
wollen mich aus Trotz vor aller Welt
kompromittieren!
Sie
wollen meine Heirat mir verderben!
ADELAIDE
Unsel’ger
Intrigant! So will er die Hand
meines
Kindes erschleichen!
MANDRYKA
(tut
einen Schritt näher zu Mandrika)
„Außer
–”
Heraus
mit der verschwiegenen Wahrheit!
MATTEO
(fest)
Kein
Wort! Kein Wort!
MANDRYKA
(zu
Arabella)
Außer
den Rechten,
hat
er sagen wollen,
die
diese Nacht verliehen hat!
Versuchen
Sie, vielleicht
zu
Ihnen ganz allein
wird
er ein Wörterl drüber sagen!
ARABELLA
(zu
Matteo)
Haben
Sie vor diesem Herrn
mir
noch etwas zu sagen?
MATTEO
(senkt
den Kopf)
Nein!
MANDRYKA
(zu
Matteo)
Ich
gratuliere Ihnen, Herr Leutnant,
zu
ihrem Glück bei schönen Frauen
und
Ihrer Diskretion,
die
beiden sind gleich groß.
ARABELLA
Hast
du gehört, Papa?
WALDNER
Mandryka,
dafür wirst
du
Genugtuung mir geben!
(zu
Adelaide)
Wo
sind meine Pistolen? Was – verkauft?
O
Sakrament!
ich
werd’ mir andere zu verschaffen wissen.
ARABELLA
(bleibt
stehen, wo sie ist, mit tief
schmerz
lichen Ausdruck)
Mag
alles gehen, wie es will,
das
Leben ist nichts wert!
Was
ist an allem in der Welt,
wenn
dieser Mann so schwach ist
und
die Kraft nicht hat,
an
mich zu glauben!
Und
mich dahin gibt wegen eines Nichts!
DIE
GÄSTE
(oben
auf der Treppe)
Wie?
Kennen Sie sich aus?
Welcher
hat wen erwischt?
Was?
Sie hat fortgewollt? Wie,
mit
dem Leutnant?
ADELAIDE
(mit
einer Grossen Gebärde auf Waldner)
Nein,
dieser junge Mensch ist es nicht wert,
vor
deine Pistole zu kommen, Theodor!
Das
ist die niederträcht’ge Kabale
des
abgewiesenen Freiers und nichts weiter!
DIE
GÄSTE
(oben
auf der Treppe)
Welcher
hat wen erwischt? Was'!
Sie
hat fortgewollt?
Wie,
mit dem Leutnant ? Wie?
Kennen
Sie sich aus?
WALDNER
Von
dem da redet niemand.
Der
Mandryka –
der
ist mir Genugtuung schuldig!
MATTEO
Ich
bin allein der Schuldige.
Ich
nehme jedes Wort zurück, und jeden Blick!
Mißdeutet
hat man alles, und ich habe
nichts
von dem gemeint,
was
Sie zu hören glaubten.
Wenn
jemand Strafe hier verdient,
so
bin ich’s.
WALDNER
(scharf)
Eintunken
und reinwaschen
wiederum
in einem Atemzug,
das
war zu meiner Zeit nicht Brauch
bei
Offizieren!
MANDRYKA
(nur
zu Arabella)
Der
junge Mann benimmt sich brav wie möglich.
Es
wäre an der Zeit,
daß
Sie auf ihn
ein
biss’l Rücksicht nehmen täten, schönes Kind.
Gestehen
Sie mir die Wahrheit, mir allein!
Es
ist Ihr Liebhaber! Ich werde alles tun –
Sie
können sich auf mich verlassen, Arabella!
ARABELLA
(seiht
mit fest an)
Bei
meiner Seel’ und Seligkeit, Mandryka,
die
Wahrheit ist bei mir!
ANDRYKA
Nicht
deine Seele
so
verschwören, Mädel!
Mir
tut das Herz so weh um dich!
(vor
sich)
O
Gott, was tust du mir für eine Schande an
durch
dieses Weib!
(Nochmals
zu Arabella, leise)
Wenn
ich den Buben doch gesehn hab’,
wie
er den Schlüssel ihm hat übergeben
zu
Ihrem Zimmer.
ARABELLA
Was
für einen Buben?
MANDRYKA
Den
Buben, Ihren Groom, den Sie geschickt!
ARABELLA
Den
Zdenko? Mein Gott!
Oder
wen?
MANDRYKA
Aha!
Ich will, daß Sie gestehn!
Mir
allein!
ARABELLA
(fur
sich)
Ist
denn die Hölle gegen mich verschworen!
MANDRYKA
Soll
ich den Menschen dort, der mir
mein
Leben ruiniert hat, soll ich ihn schonen
als
Ihren Geliebten? Reden Sie!
ARABELLA
Die
Wahrheit ist bei mir. Mandryka,
nur
die Wahrheit,
denn
alles sonst – das seh’ ich ja –
ist
gegen mich!
MANDRYKA
Zum
letzten Mal!
Willst
du heiraten dort den Menschen,
mit
dem du hast das süße Stelldichein gehabt
nach
unserer Verlobung zehn Minuten!
ARABELLA
(gesprochen)
Ich
habe nichts zu antworten, Herr von Mandryka,
auf
Ihre Fragen.
(Sie
geht weg von ihm.)
MANDRYKA
(grimmig)
Auch
gut.
Aufsperren
laß dir eine Waffenhandlung, Welko,
soll
kosten was es will, ich brauche Säbel!
Zwei
schwere Säbel, scharfgeschliffene!
Sofort
hierher! Und einen Doktor laß aufwecken,
sonst
brauch’ ich nichts.
Dort
ist der Wintergarten.
(Mit
einer halben Wendung zu Matteo)
Wir
werden ohne Zeugen
alles
schon zu Ende bringen.
(Er
nimmt seine Zigarrentasche heraus, überlegt,
bietet
Matteo eine an,
der
ablehnt, zündet sich selber eine an.)
Die
Herrschaften vielleicht gestatten uns,
allein
zu bleiben bis dahin.
(Er
raucht . Dumpfe Erwartung)
ZDENKA
(Stimme
von oben)
Papa!
Mama!
(Zdenka
in einem Negligé, mit offenem Haar,
völlig
Mädchen, kommt die Treppe
heruntergestürzt,
wirft
sich vor ihrem
Vater
auf die Knie.)
Papa!
ADELAIDE
(bedeckt
Zdenka mit ihrer Mantille.)
Zdenka!
Was für ein Aufzug!
Welche
Schande!
ARABELLA
Was
ist geschehen! Zdenkerl!
Red!
Ich bin bei dir.
ZDENKA
Nur
schnell adieu sag’ ich euch allen.
Ich
muß fort. Ich muß ja in die Donau,
noch
bevor es Tag wird.
WALDNER
Was
soll das heißen?
DIE
GÄSTE
(murmelnt)
Wer
ist nun wieder dieses hübsche Mädel?
MANDRYKA
(für
sich)
Ich
hab’ doch das Gesicht schon heute
wo gesehen!
ZDENKA
Verzeiht
mir alles nur –
und
laßt’s mich fort!
Ich
schäm’ mich so – ich sterb’ vor Scham –
so
laßt’s mich fort!
Vor
Sonnenaufgang schon muß
ich
drin liegen tief – nachher dann werden alle
mir
verzeihn, auch der Papa!
ARABELLA
(umschlingt
sie und
zeit sie an sich)
Du
bleibst bei mir.
Und
was dir auch geschehen ist,
an
dir ist nichts geschehen,
daß
man dich weniger lieb müßt haben!
ZDENKA
(auf
Matteo deutend)
Er
ist unschuldig. Er hat nichts gewußt.
Nur
ich allein –
ADELAIDE
Schweig,
unglückseliges Kind!
Schweig
bis ans Grab!
WALDNER
(zu Arabella)
Schweig
du sofort und reden laß das Madel!
Da
habt ihr euren Lohn
für
eure Maskeraden.
ZDENKA
(zu
Arabella)
Nur
dir kann ich es sagen, dir nur, dir allein!
ARABELLA
Ich
bin bei dir, ich laß dich nicht im Stich,
ich
bin bei dir!
ZDENKA
(an
sie geschmiegt)
Er
hat geglaubt, daß du es bist! Ich hab’s getan
aus
Angst um ihn, Bella, verstehst du mich?
Er
weiß ja jetzt noch nicht, daß ich es war!
(angstvoll)
Matteo!
MATTEO
Welch
süße Stimme ruft mich an?
ZDENKA
(schamhaft)
Die
Stimme der Betrügerin, Matteo!
Dein
Freund, dein einz’ger,
dein
Zdenko steht vor dir!
ich
bin ein Mädel,
ach,
ich war ja nie was andres.
MATTEO
O
du mein Freund! Du meine Freundin!
Süßer
Engel du!
ZDENKA
Dich
muß ich um Verzeihung bitten, dich und sie,
euch
beide – o mein Gott!
(Sie
bedeckt ihr Gesicht mit den Händen)
ARABELLA
Wenn
zuviel Liebe um Verzeihung bitten muß,
dann
bitte ihn halt um Verzeihung!
(Drückt
sie an sich und küsst sie)
MATTEO
Im
Zimmer war’s zu finster, deine Stimme hab’
ich
nicht gehört – und doch ist mir,
als
hätt’ ich es geahnt von Anfang an,
o
süßer kleiner Zdenko!
(Zdenka
sieht ihn zärtlich an,
bleibt aber
in
Arabellas Armen.)
MANDRYKA
(vor
sich)
Das
Mädel war der Groom!
Ich
möcht’ in Boden
sinken!
Wie soll sie jemals
mir
verzeihen können,
wo
ich mir selber nicht verzeihen kann!
(Welko
kommt von rechts, zwei
Kavalleriesäbel im Arm.
Hinter
ihm Djura mit zwei Pistolen in einem
Kästchen,
dahinter ein Arzt.
Mandryka
sieht sie, winkt
ab.)
WALDNER
(hat
sie gleichfalls gesehen. Mit kalter Entschlossenheit)
Sehr
gut. Jetzt habe ich mein richtiges Vis-à-vis.
Die
Sache geht allein den Vater an.
DIE
DREI SPIELER
Oho!
Oho!
MANDRYKA
(Ohne
auf Waldner zu achten, nur
zu Arabella)
Wie
steh’ ich vor Ihnen, Arabella!
Ich
weiß, nicht einen Blick von Ihnen
bin
ich wert mein Leben lang!
So
wie ein Tölpel mit den beiden Fäusten da,
hab’
ich gemeint, man dürfte greifen
nach
dem allergrößten Glück,
und
bin unwert geworden –
so
im Handumdrehn,
und
jetzt bleibt Reue
und
mich schämen bis an meinen letzten Tag.
ARABELLA
Zdenkerl,
du bist die Bess’re von uns zweien.
Du
hast das liebevollere Herz, und nichts ist da für dich,
nichts in der
Welt, als was dein Herz dich heißt zu tun.
Ich
dank dir schön, du gibst mir eine gute Lehre,
daß
wir nichts wollen dürfen, nichts verlangen,
abwägen
nicht und markten nicht und geizen
nicht,
nur geben und liebhaben immerfort!
(Sie
gibt dabei nicht Mandryka
den Sehnlich
erwartenten Blick.)
ZDENKA
Wie
sanft du zu mir sprichst!
Du
bist nicht bös auf mich!
Du
bist so unaussprechlich gut, ich kenn’ dich,
wie
dich keiner kennt, und immer möcht ich
alles
dir zuliebe tun –
und
nur verschwinden
hätt’
ich mögen still und euch nicht kränken!
Aber
du verstehst mich, du, und wirst mich
nicht
verlassen, was auch jetzt noch kommt!
MANDRYKA
(vor
sich, sehr zaghaft)
Was
jetzt noch kommt –
ADELAIDE
O
Gott! O Übermaß der Schande!
O
wäre dieser Abend nie gewesen!
Das
hat keine Prophetin mir vorausgesagt!
WALDNER
(fest)
Was
jetzt noch kommt,
das
ist ganz klar!
(Er
tut einen entschlossenen Schritt,
mit
einem Blick auf die Pistolen.)
ARABELLA
(zu
Zdenka)
Was
immer kommt, ich bin bei dir!
MANDRYKA
(den
Blick auf Arabella, gepreßt)
Was
jetzt noch kommt –
ZDENKA
(angstvoll)
Papa!
MATTEO
Engel
vom Himmel, da sei Gott vor,
daß
dich die Welt beschmutzen dürfte!
MANDRYKA
(noch
gepresster)
Was
jetzt noch kommt –
(Er
wendet sich zum Gehen.)
ARABELLA
(leise,
über Zdenkas Schutter hin)
Mandryka!
(Sie
hebt ihre Hand
MANDRYKA
(stürzt
sich auf die Hand)
Ich
bin nicht wert solcher Verzeihung!
ARABELLA
Still,
Mandryka!
Wir
sprechen jetzt nichts mehr.
Wir
haben jetzt vergessen,
was
uns hier geschehen ist!
Es
war nicht unsre Schuld.
Wir
wollen allen guten
Willen
haben für das,
was
jetzt noch kommt!
MANDRYKA
Für
das, was jetzt noch kommt?
(Er
ergreift schnell entschlossen Matteos
Hand und führt diesen auf
Waldner zu.)
Brautwerbung
kommt!
Mit
diesem Herrn da trete ich vor Ihnen,
Hochgeborener
Herr,
verneige
mich und bitte für ihn
als
meinen Freund, daß Sie die Hand
nicht
weigern ihm von diesem jungen Fräulein.
(Waldner
macht eine abwehrende
Gebärde)
Nicht
weigern ihm,
was
große Liebe ihm verliehen hat!
ZDENKA
(schwach)
Matteo!
Papa! Was ist das alles?
Muß
ich nicht fort?
ARABELLA
Du
mußt jetzt glücklich sein, wie du’s verdienst!
WALDNER
(gerührt,
küßt sie)
So
wein’ nicht, Kleine.
Reichen
Sie mir Ihre Hand, mein Herr.
(Er
reicht Matteo die Hand.)
ADELAIDE
O
Theodor, welch eine Wendung!
WALDNER
Kolossal!
ADELAIDE
(in
Tränen)
O
Theodor!
WALDNER
(umarmt
Adelaide flüchtig, wendet sich
dann
gleich zu den Spielern)
Ich
stehe zur Verfügung, meine Herren!
(Eilig
ab in den Wintergarten, die
Spieler mit ihm)
DIE
GÄSTE
(murmeln)
Wir
gehen schlafen. Jetzt passiert nichts mehr!
(Sie
suchen ihre Zimmer auf.)
ARABELLA
(unter
Bezugnahme auf Zdenka)
Führ’
sie hinauf, Mama!
(Mandryka
tut einen Schritt auf
Arabella zu. Adelaide
und Zdenka steigen die Stiege Hinauf
in den ersten Stock)
Wir
sprechen jetzt nicht mehr, bis wieder
heller
Tag ist! Meinen Sie nicht auch?
ZDENKA
(zärtlich)
Matteo!
ARABELLA
(zu
Matteo)
Geh
nur, er kommt morgen früh,
dann
hast du ihn für immer.
(Matteo
verschwindet. Mandryka steht
Ängstlich
gespannt da.)
ARABELLA
(zu
Mandryka hin, sehr leicht.)
Kann
Ihr Diener im Hof zum Brunnen gehen
und
mir ein Glas recht frisches Wasser
bringen
dort hinauf?
(Welko
eilt ab.)
Ich
glaub’, es täte mir ganz
gut
nach dieser Unterhaltung.
(Sie
geht die Stiege hinauf. Mandrika
sieht ihr nach,
bis sie oben
ist. Jemand
muß noch eine Lampe
ausgedreht
haben, es ist jetzt merklich
finsterer)
MANDRYKA
Sie
gibt mir keinen Blick, sie sagt nicht gute Nacht,
sie
läßt mich stehn und geht.
Hab’
ich was anderes verdient?
Was
ist verdient auf dieser Welt?
Verdient
ist nichts.
Stockprügel
sind verdient für
einen
Kerl wie mich –
aber
geschenkt hätt’ ich
gern
einen Blick genommen –
so
einen halben Blick!
(Welko
erscheint mit einem Glas Wasser auf
einem Tablett, sieht
Mandryka fragend an.)
Geh
nur hinauf!
(Welko
geht hinauf.)
Sie
hat gar nichts gemeint,
als
ein Glas Wasser haben und Ruh
vor
meinem Anblick.
Oder
spotten hat sie wollen.
Vielleicht
–?
Wenn
sie nur spottet, wenigstens
ist’s
doch schon eine Gnade,
eine
unverdiente, das weiß Gott!
(Er abgelegte Schuss auf einem
Stuhl. Arabella
erscheint
oben. Sie nimmt das
Glas
und steigt hinunter. Welko hinter
ihr.
Mandryka
wendet sich, sieht Arabella mit dem
Glas auf
dem Tablett, langsam und
feierlich
herunterkommen; vor
freudigem
Schrecken
tritt er zurück. Mandryka
nähert sich
die Leiter)
ARABELLA
(vor
der letzten Stufe)
Das
war sehr gut, Mandryka, daß Sie noch nicht
fortgegangen
sind – das Glas da hab’ ich
austrinken
wollen ganz allein auf das Vergessen
von
dem Bösen, was gewesen ist,
und
still zu Bette gehn und nicht denken
mehr
an Sie und mich, bis wieder
heller
Tag gekommen wäre über uns.
Dann
aber, wie ich Sie gespürt hab’ hier im
Finstern
stehn, hat eine große Macht mich
angerührt
von oben bis ans Herz,
daß
ich mich nicht erfrischen muß mit einem Trunk:
nein, mich
erfrischt schon das
Gefühl von meinem Glück,
und
diesen unberührten Trunk kredenz’
ich meinem
Freund den Abend,
wo
die Mädchenzeit zu Ende ist für mich.
(Sie
reicht ihm
das Glas hin. Welko
verschwindet.)
MANDRYKA
(indem
er schnell in einem Zuge austrinkt
und
das Glas hoch in seiner Rechten hält)
So
wahr aus diesem Glas da keiner trinken
wird
nach mir, so bist du mein
und
ich bin dein auf ewige Zeit!.
(Er
schmettert das Glas auf die
Steinstufen.)
ARABELLA
Und
so sind wir Verlobte
und
Verbundene auf Leid und Freud
und
Wehtun und Verzeihn!
MANDRYKA
Auf
immer, du mein Engel, und auf alles,
was
da kommen wird!
ARABELLA
Und
du wirst glauben –?
MANDRYKA
Und
du wirst bleiben, wie du bist?
ARABELLA
Ich
kann nicht anders werden,
nimm
mich, wie ich bin!
(Sie
sinkt ihm in die Arme, er küßt sie,
sie
macht sich schnell los und läuft die
Stiege
hinauf. Mandryka sieht ihr nach.)

|
PRIMER
ACTO
(Habitación de un hotel en Viena. Al
centro
una puerta que
da a los corredores del hotel. A
la
izquierda, otra puerta y a la derecha, una ventana.
La habitación está lujosamente decorada con muebles de
estilo de los años 1860. Una
adivina echa las cartas a
Adelaida; Zdenka, su hija, vestida con ropas de muchacho,
recibe facturas impagadas que le dan por la puerta del fondo)
LA ADIVINA
Los astros se presentan más favorables
que la semana anterior.
ADELAIDA
¡Espero que sí!
(llaman a la puerta)
¡No nos deben molestar!
(Zdenka abre la puerta y un desconocido
le entrega
una factura)
ZDENKA
Mi padre no está
y mi madre tiene jaqueca.
Venga luego.
¡Otra factura más!
ADELAIDA
(con un gesto de
disgusto)
¡Vamos, ponla aquí!
ZDENKA
Al menos tendrá compañía...
ADELAIDA
¡Silencio niña! ¿Qué dicen las cartas? ¡Dime!
¡Estoy tan preocupada que no puedo dormir!
LA ADIVINA
(inclinándose sobre
las cartas)
No debes preocuparte,
La Fortuna se acerca...
pero lentamente.
ADELAIDA
(se retuerce las manos)
¡No, no podemos esperar mucho más!
La única esperanza que nos queda
es la boda de nuestra Arabella.
LA ADIVINA
Veo a su padre.
Es a tu señor esposo al que veo.
Mala suerte el que se encuentre a su lado.
Todo oscuro...
Él juega a las cartas... ¡Dios!
Una vez más pierde mucho dinero.
ADELAIDA
¡Señor del cielo!
¡Ven a rescatarme a través de mi amada hija!
En nombre del cielo, dime, ¿el compromiso está cerca?
¡Nuestro crédito ya no es como antes, mi
querida señora!
LA ADIVINA
(observando largamente
las cartas)
Veo a un oficial.
ADELAIDA
¿A un oficial? Eso no es
tan bueno, creo.
ZDENKA
Mateo
LA ADIVINA
Pero creo que no será él el hombre de su vida.
ADELAIDA
Espero que no.
LA ADIVINA
Ahora parece que llega un extraño, de muy lejos... ¡El novio!
ADELAIDA
¡Te daré como recompensa mi broche de esmeraldas
si lo que predices se hace realidad esta semana!
LA ADIVINA
(lentamente como
descifrando el libro del
destino)
Él viene de lejos...
ADELAIDA
¿De lejos?
LA ADIVINA
Lo convoca una carta.
DELAIDA
¡Es el Conde Elemer, no hay duda!
LA ADIVINA
Veo un bosque... Él viene de allí.
ADELAIDA
¡Oh, lo describes muy bien!
¡Seguro que es él ,
Elemer! ¡Espléndido!
Pero...¿Por qué dudas?
LA ADIVINA
Es ella la que duda.
ADELAIDA
Ves su corazón transparente como a través de un vidrio.
Es su inquebrantable orgullo.
¡Dios, libérala de su orgullo!
Es tan orgullosa como adorable.
(Golpean a la puerta,
Zdenka abre)
ZDENKA
¡No es imposible, no puedo molestarla!
(Recibe una nueva
factura y la coloca
con las otras)
ADELAIDA
(a la adivina)
¿Y ahora qué pasa?
¿Por qué frunces el ceño?
LA ADIVINA
Veo a otra persona,
entre
tu hija y el hombre rico.
ADELAIDA
¡Santa
madre de Dios,
no permitas que suceda!
LA ADIVINA
(mirando las cartas)
¡Cómo! ¿Vuestra gracia tiene una segunda hija?
Ella podría ser una amenaza muy seria.
ADELAIDA
(se arrodilla)
¡Ángeles del cielo, oíd la plegaria de una madre
cuyo corazón se quiebra de angustia!
ZDENKA
(alarmada)
¡Mamá!
ADELAIDA
Zdenka, quédate tranquila
y no te preocupes de nuestros asuntos.
(señalando a Zdenka)
¡Ella es mi otra hija!
LA ADIVINA
¿Ese joven?
ADELAIDA
Es una chica.
Siempre fue una niña terrible y
siempre
la dejamos vestir como un varón, con pantalones.
No somos tan ricos como para poder criar
a dos jóvenes doncellas conforme
a nuestro rango...
Sin embargo ella ama a su hermana;
la quiere con devoción;
¿Cómo podría perjudicarla?
LA ADIVINA
Las cartas nunca mienten.
Aquí el oficial,
allí la joven rubia.
Veo dos sables relucientes
y al novio que se retira.
Las cartas os lo han advertido.
ADELAIDA
(se levanta)
¡Vayamos a mi cuarto
y probaremos de nuevo!
(Adelaida entran con
la Adivina en la
otra habitación, Zdenka
toma las facturas
acumuladas)
ZDENKA
¡Esto es mucho dinero!
¡Todos quieren cobrar!
Amenazan con demandarnos...
¿Qué?... ¡Esto no lo sabía!...
Aquí dice que:
“corren rumores de que abandonaremos
la ciudad”
¡Oh, todo está perdido! ¡No lo volveré a ver más!
(llena de angustia va
a la puerta de la izquierda
y escucha)
La adivina dice que Arabella
está amenazada por un oficial...
La casa seguirá cerrada, dice mamá...
Él
no debe volver a casa, dice mamá,
que
no vuelva a llamar...
¡Oh, Dios mío!...
Pero él se quitará la vida
y todos sabrán que fue
por causa de ella...
Y entonces ella se enterará de cuanto la amaba él...
(se
aparta de la puerta)
¡Dios,
haz que todo eso no ocurra!
¡Por
favor, no nos hagas viajar!
¡Haz
que mi padre gane a las cartas!
¡Haz
que se muera la tía Gorz, la ricachona!
¡Haz
que Arabella ame a Mateo más
que a nadie!
¡Hazlo a él un hombre feliz
y
haznos a nosotros muy ricos!
Yo
me sacrificaré y andaré toda la vida con pantalones;
y renunciaré, sí,
renunciaré con gusto al
mundo.
(llaman
a la puerta. Ella abre
y sigilosamente
entra Mateo de uniforme,
con el quepis en
la
mano y sin sable)
ZDENKA
¡Mateo!
MATEO
¡Zdenka! ¿Tú aquí? ¿Estás sólo?
ZDENKA
(en
voz baja, inquieta)
No, mamá
está ahí.
MATEO
¿Y
Arabella?
ZDENKA
Salió
a dar un paseo con su dama de compañía.
MATEO
(adelantándose)
¿Ningún
mensaje para mí?
¿Ni
una palabra? ¿Ni una carta?
(Zdenka,
tristemente, hace un gesto
negativo con la cabeza)
¿Qué
pasó anoche?
ZDENKA
Fue
a la ópera con nuestra mamá.
MATEO
(celoso)
¿Sólo
con tú mamá?
ZDENKA
(vacilante)
Con
mamá y creo que con
los tres condes.
MATEO
¿Y
esta tarde?
ZDENKA
(ansiosa)
Ellos vendrán para pasear en trineo y yo
iré con ellos.
MATEO
(conmovido)
¡A
esto hemos llegado ella y yo!
Sin ti no sabría lo que hace ella.
ZDENKA
¿Me dejarás que os acompañe?
MATEO
¡No significo nada para
ella!
Todo
lo que logro, de vez en cuando,
es
una mirada distraída.
ZDENKA
Sin
embargo, le agradas...
créeme, lo sé bien.
MATEO
¿Lo
sabes? ¿Te lo ha dicho ella?
ZDENKA
¿No
te ha escrito una carta hace tres días
que
te ha hecho feliz?
MATEO
¡Tres
veces feliz! ¡Esa
carta me llegó del cielo!...
Pero
ella se muestra tan fría y distante...
Zdenko, ¿cómo comprender y
soportar todo esto?
ZDENKA
(en
voz baja y con aire importante)
Así
son las jóvenes,
ansían entregarse
pero nunca lo demuestran.
Está
demasiado avergonzada.
MATEO
¡Bien que sabes tú de estas cosas!
Entonces comprenderás,
joven amigo,
las
horas que me tocan vivir
(Toma
a Zdenka por los brazos pero ella
se suelta)
y
los amargos pensamientos que se apoderan de mí
cuando ella me mira sin verme, como
si mirara al aire;
y cuando no me da
una esperanza o una señal
que
me dé ganas de seguir viviendo.
ZDENKA
(apremiante)
Lo
sé.
Te entregaré otra carta... ¡hoy
mismo o mañana!
MATEO
(con ansiedad)
¡No!
¡Debe ser hoy!
¡Tú
eres mi único amigo!
Dame
tu palabra de hombre.
¡Siempre
confié en ti!
Si no pudiera confiar en ti, actuaría de otro modo.
ZDENKA
(con ansiedad)
¿Qué?
¿Qué
es lo que cambiaría Mateo?
MATEO
(sombrío)
Mañana,
a diana,
pediré
el traslado a Galitzia.
Si eso tampoco sirviera de nada,
si allí tampoco pudiera olvidar a
mi Arabella,
entonces no habrá otra
salida que...
(hablado)
“usar
el revolver”
ZDENKA
¡Santo
Dios del Cielo!
MATEO
¡Mejor
piensa cómo puedes ayudarme!
(sale rápidamente)
ZDENKA
(llena
de angustia y emoción)
¿Ayudarlo?
¿Cómo? ¡Oh, Dios mío!
Y a mí ¿quién me ayudará?
No
es tan difícil hallar las palabras
para escribir cientos de cartas
similares;
y sin duda puedo imitar
perfectamente su letra,
pero ¿qué sentido tiene una carta si
soy yo
quien la escribe en lugar de Arabella?
¡Tiernas palabras de amor!
Debo
encontrar las palabras
que
lleguen a su corazón
y
que le hagan ver a ella
que
él es el único
que
merece su amor.
Eso
es muy difícil y,
si no lo logro,
todo estará perdido.
ARABELLA
(entra
vestida elegantemente,
escoltada
por su dama de compañía)
¡Gracias Señorita!
Por
favor, llame mañana a
la misma hora que hoy.
Ya no la necesitaré más.
¡Adiós!
(Besa
a Zdenka, se
quita el sombrero y
el abrigo
y ve las flores que se encuentran
sobre la mesa)
¡Qué
rosas tan adorables! ¿Las trajo un húsar?
(toma las rosas)
ZDENKA
¿Cómo?
¿Un húsar?
ARABELLA
¡El
asistente de un extranjero!
ZDENKA
No,
son de Mateo.
(Arabella
dejas las flores con desprecio,
Zdenka
las vuelve a colocar
en el florero con resignación )
¿Así
es cómo tratas un regalo suyo?
Y
sin embargo, él te envía un ramo cada día.
ARABELLA
(interrumpiéndola)
¡No importa!...
¿Quién trajo estas otras flores?
ZDENKA
El
conde Elemer; y este perfume, Dominik;
y esos encajes son de Lamoral.
ARABELLA
(con
tono burlón)
¡Estos
tres están gastando todo lo que tienen!
Los
tres se proponen conquistar a
la misma muchacha.
Y los tres terminarán proponiéndome
casamiento
ZDENKA
¡Tres indignos!
Sólo hay uno que te merece...
(toma
las rosas de Mateo)
ARABELLA
¡No, esos tres son más divertidos!
ZDENKA
(con
tono de reproche)
¿Cómo
puedes decir eso?
Él
es quien te ama con toda
la
devoción de su corazón...
ARABELLA
(con ironía)
...y
con todo lo que tiene....
ZDENKA
¡Tú
antes lo amabas!
ARABELLA
Quizás,
antes, pero eso es pasado tú
misma lo dices.
ZDENKA
¡Ten cuidado, que él nunca te oiga hablar así, pues moriría!
¡Él te adora!
ARABELLA
(mirándola
con reproche)
Pequeña
Zdenka, la forma en que hablas,
con
ese tono exaltado, es igual al de mamá.
Piénsalo...
ZDENKA
(apasionadamente)
Se me
parte el corazón cuando
veo su pena.
ARABELLA
(mirándola con curiosidad)
¿Estás
enamorada de él?
ZDENKA
(con resolución)
¡Soy
su amiga!
¡Su
única amiga en el mundo!
ARABELLA
(la
observa nuevamente)
Pequeña Zdenka, tú estás llena de preocupaciones
y
te sientes mal en este momento, creo
que ya es hora
de que vuelvas a ser una
joven para todo el mundo
y
de que termine esta mascarada.
ZDENKA
Seré
un muchacho hasta mi muerte.
Nunca
seré una mujer como tú:
¡altanera,
orgullosa y con corazón de hielo!
ARABELLA
(con
aire grave)
Él
no es el indicado para mí.
Ahora
hablo en serio.
Sólo
te digo la verdad.
No
es culpa mía si soy así.
Un
hombre puede significar mucho para mí
y al momento siguiente no significar nada.
Esas
cosas pasan rápidamente por mi mente
sin
que yo las entienda.
Las dudas se suceden de prisa, día y
noche,
sin que yo encuentre la respuesta.
Mi
corazón cambia y,
si contra mi
voluntad me alejo de él,
no es culpa mía.
El
hombre indicado para mí,
si es que existe en
este mundo,
se detendrá frente a mí, me mirará, yo lo miraré...
y
ya no habrá más dudas ni preguntas
¡seré feliz, y tan
obediente
como
una niña.
ZDENKA
(la
mira afectuosamente)
Yo
sé como eres y
no sé si tienes razón,
pero
te quiero demasiado
como para no preocuparme.
¡Déjame ayudarte!
(con
cariño y disponiéndose a
salir, para sí)
La
adivina bien lo ha dicho:
ella
está plena de luz
y
yo sumergida en las tinieblas.
(cada
una por su parte y a dúo)
Es bonita y dulce... yo, yo
partiré,
y mientras me aleje,
te
bendeciré, querida hermana.
ARABELLA
(para sí)
El
hombre indicado para mí,
si es que existe en este mundo,
se detendrá frente a mí, me mirará, yo lo miraré...
y
ya no habrá más dudas ni preguntas
¡
seré feliz, y tan obediente
como
una niña.
(Se
oyen las campanillas de un trineo)
ZDENKA
¡Es el trineo de Elemer, conozco
esas campanillas!
ARABELLA
(más
tranquila)
Y
Dominik, estoy segura que viene detrás de él;
y detrás de él, Lamoral. Así
es como andan.
¿Y
yo?... yo sigo... pues al fin al cabo es carnaval.
ZDENKA
¡No!
Elemer hoy vendrá solo... ¿Estás
contenta? ¿No?
Él
no es el indicado para ti.
ARABELLA
¡No
sé!... Quizás
no tenga otra opción.
(se
levanta con aire pensativo)
ZDENKA
No, no, ése no es una opción posible.
ARABELLA
Esta
noche termina el carnaval.
Esta
noche debo tomar una decisión.
ZDENKA
¡Dios, entonces Mateo se matará!
(como
entrando en trance y viendo una
visión)
Golpeo su puerta pero no responde...
Entro
y me acerco...
¡Abrazo
su cuerpo inerte y
beso,
por primera y última vez,
sus
labios gélidos!...
Todo está acabado.
ARABELLA
(dirigiéndose
a la ventana y
señalando la calle)
Mira,
esta mañana cuando dejé la casa para dar un paseo,
vi allí a un forastero.
Estaba parado en la esquina.
Era
alto, usaba un pesado abrigo de pieles
y detrás de él estaba su asistente...
Un extranjero... ¿Vendrá de Hungría o de Valaquia?...
Me miró con unos ojos grandes,
seguros
y atrevidos,
juraría
que ha sido él el que me ha enviado esas flores.
Si fuera así, sería para mí una gran alegría.
ZDENKA
(toma
las rosas de Mateo del jarrón
y
se las ofrece con pasión)
¡Toma
éstas!
Provienen
del ser más fiel y franco que existe.
Sostenlas
cerca de ti
y
no aceptes ninguna otra.
Presiento
que tu destino
y
el mío dependen de ello.
(pone las flores en el regazo de Arabella,
pero ésta las deja
caer. Se escuchan más
cercanas las
campanillas del trineo)
ARABELLA
¿Qué
te pasa? ¿Qué tienes?
ZDENKA
¡Calla, ahí viene Elemer!
(Zdenka
sale. Se
abre la puerta principal y aparece
Elemer.
Se quita un abrigo de piel y se lo entrega
a
un criado que se retira
cerrando la puerta)
ARABELLA
¿Hoy te toca a ti hacer una entrada triunfal?
ELEMER
Este
es mi día.
Lo
echamos a suerte y gané.
Hoy
seré yo quien te lleve
a
dar un paseo en trineo.
Traje
mis mejores caballos rusos.
Y
luego, en el baile,
¡seré
tu señor y maestro!
(Arabella
frunce el ceño)
Quiero
decir ¡tu lacayo favorito!
pues
tú siempre debes ser la reina.
ARABELLA
¿Lo echasteis a suerte?
¡Rufianes incorregibles!
ELEMER
¡Sí,
uno de nosotros tres será tu favorito!
Lo
hemos jurado,
ya
está decidido.
ARABELLA
¿Uno de vosotros tres? ¿Y
yo?
¿Acaso soy
una esclava
de lo que decida la suerte?...
Y me pregunto:
¿en qué guerra me habéis
conseguido como botín?
ELEMER
¿En
qué guerra?
¡Pero si fuiste tú quien
escogió el premio
y con tus miradas nos empujaste
a
los tres
a pelear entre nosotros!
Una
joven puede hablar con los ojos.
Ellos
dan, toman y prometen,
tanto
más que los labios.
ARABELLA
¿Es
eso verdad?
Debería
estar furiosa con vosotros
pues me cortejasteis durante todo el carnaval
y
sin embargo ninguno ha llegado a mi corazón.
Yo soy la misma que antes,
y
esta felicidad, a la vez dulce y amarga,
que posee cualquier muchacha
la
estoy saboreando.
Trémula aguardo
que
tal vez algún día
pueda suceder algo
distinto, Elemer.
(con
una pequeña sonrisa)
¿Pero quien
sabe? Quizás muy pronto,
tal
vez esta misma noche.
ELEMER
Eso que esperas te puede ocurrir en este instante,
¡Cuánto he pedido al cielo para que así sea, bella!
En el momento en que dejes de lado tus dudas
y
te atrevas a ser lo que eres:
¡la
más adorable criatura hecha
para
darme la felicidad, solo
a mí sobre la tierra!
¿Oyes
mis caballos cómo
se agitan
y
como tintinean las campanillas?
Ellos
parecen decir:
¡Tú lo amas, huye con él!
No
lo pienses, pensar es morir:
¡Felices los que no piensan!
ARABELLA
(cambiando
de tema)
¿Son tus caballos rusos?
Están nervioso... bien los veo.
Quiero irme. Hoy
es martes de carnaval
y
esta noche, a la media noche,
todo
habrá terminado.
Marcharemos
por la calle central
hasta
que me falte el aliento.
¡Zdenko vendrá con nosotros!
ELEMER
(Furioso
y afligido a la vez)
¿Ni
una palabra?
¿No
te podré decir ni una palabra hasta entonces? ¡Cruel!
ARABELLA
(abre
la puerta para que él salga)
En
menos de treinta minutos
bajaré
las escaleras con Zdenko.
Tus
caballos deberán tener
un poco de paciencia.
(ante
un gesto de Elemer, imperativa)
¡El
muchacho viene con nosotros!
(con alegría)
¡Hasta
luego!
ELEMER
Eres una criatura adorable,
pero también un
ser impenetrable,
cruel
y arrebatador.
(sale)
ZDENKA
(entrando)
¿Te libraste de él?
ARABELLA
Daremos
un paseo con él.
¡Ve a vestirte! ¡Daremos
un paseo en trineo
ZDENKA
¿Tengo
que ir?
ARABELLA
Sí,
debes venir.
(las
campanillas se oyen más fuerte.
Arabella
mira por la ventana)
¡Mira
esos briosos caballos
cómo
corcovean impacientes!
(casi gritando)
¡Zdenka!
ZDENKA
¿Qué te pasa? ¿Qué sucede?
ARABELLA
¡Es
él! ¡Allí ¡El extranjero!
Por allí va, cruzando la calle con su asistente.
Estoy
segura que está buscando dónde vivo.
¿Ves? Intenta descubrir
cuales
son mis ventanas.
Mira
sus ojos, ¡qué grandes!
¡Que
profundos e intensos son!
ZDENKA
(acercándose)
¿Cómo puedes verlos, si no alza la vista?
ARABELLA
No, no la levanta,
(va
hacia el interior desilusionada)
ha pasado de largo.
ZDENKA
¿Quieres
cumplir tu compromiso con Elemer?
ARABELLA
Sí,
sí, por supuesto, ve a vestirte, te
vienes con nosotros.
¡ Apresúrate!
ZDENKA
¡Chito!... ¡Mamá!
(Entra Adelaida que ha oído llegar
a su esposo, Waldner,
que en ese
instante entra por la puerta principal. Va muy
bien vestido: abrigo de piel, sombrero
de copa, guantes y
bastón. En
detrimento de su apariencia, muestra
las
consecuencias de haber
pasado en vela toda la noche.
Cruza
la habitación como si no viera a
nadie y se deja
caer en un sillón)
ADELAIDA
Dejadnos solos, chicas,
vuestro
padre tiene sus preocupaciones.
(Arabella
y Zdenka salen cerrando la
puerta)
WALDNER
(se
levanta tambaleante, deja su sombrero
sobre la mesa,
toma la
correspondencia y la mira maquinalmente)
¿Ésta
es toda?
Siempre
lo mismo, ya nadie escribe.
ADELAIDA
Teodoro,
¿has vuelto a jugar? ¿Has perdido?
(Waldner calla)
¿Le
has escrito a tus camaradas de
regimiento?
WALDNER
¡Ninguno respondió, es muy lamentable!
(cae
en un sillón y habla consigo mismo con Adelaida)
Una
vez conocí a un tal Mandryka,
un
personaje riquísimo y extravagante.
¡Para
una joven a la le hacía la corte
ordenó
que cubrieran las calles de Verona
con
tres mil bolsas de sal!
De esta forma parecería que ella
iba en trineo en pleno mes de agosto.
Le
pedí que fuera generoso con un amigo
y
le envié una foto de Arabella junto a mi nota.
Ella vestía su traje de fiesta gris
y azul con bordes de seda...
¡Quién sabe, quizá venga y,
tan loco como es,
se case con nuestra hija!
ADELAIDA
¡Dios mío! ¡Mi Arabella casada con
un hombre de tu edad!
WALDNER
(con vehemencia)
Es
hora de que encontremos a alguien
que
le proponga casamiento.
¡Es
necesario poner fin
a todos esos inútiles
galanteos!
¡No veo otra salida!
ADELAIDA
(como
con una súbita inspiración)
¡Ya lo tengo!
¡Vayamos
al castillo de la tía Jadwiga!
Tu podrás ocuparte del mantenimiento
y
yo ayudaré en la casa.
WALDNER
¿Y
nuestras hijas?
ADELAIDA
Zdenka
seguirá siendo siempre un varón.
¡No
estamos en condiciones
de
sostener a dos hijas!
Y
a Arabella las cartas le predijeron su suerte:
¡encontrará la felicidad con una gran boda!
WALDNER
(furibundo)
¡Pero
nuestra bolsa sigue estando seca!
ADELAIDA
No
te precipites Teodoro.
¡Anoche
soñé con tres números, infalibles, maravillosos!
WALDNER
¡Qué
tontería!
Ve
a empeñar tu viejo broche de esmeraldas
y
dame el dinero.
¿Cómo?
¿Dónde está el broche?
¿Desapareció?
¿Lo empeñaste?
ADELAIDA
Sí.
La semana pasada lo empeñé
¡Oh
esta Viena! ¡No nos queda nada!
Dúo
WALDNER
Hoy
no habría tenido suerte.
¡Lo
siento en mis dedos!
¡Ah, qué desdichado!
ADELAIDA
Sin
embargo, yo tengo todavía una ilusión:
saldremos de la infamia
y alcanzaremos la fortuna
¡de
la mano de la belleza!
WALDNER
¡No me queda ni una moneda en el bolsillo!
(le
hace señas para que se marche)
ADELAIDA
Incluso
hay veces que hasta en la casas imperiales
se
dan matrimonios de amor.
(sale rápidamente)
WALDNER
(nuevamente lee la
correspondencia)
“Lamento
informarle que
ya no puedo esperar más tiempo”...
(leyendo
la siguiente)
"Será
menester acudir a los tribunales!"
¡Mi
pobre esposa! ¡Mis pobres hijas!
(Tira
de un cordel para llamar a un camarero)
¡Un
coñac!
EL
CAMARERO
(hablado)
¡Tengo órdenes de no servir nada a la habitación número 8,
a
menos que salde la cuente de inmediato!
WALDNER
¡Desaparezca, ya no quiero nada!
(El
camarero sale, Waldner vuelve a sus meditaciones)
En
este momento se deben estar sentando
para jugar...
(ansiosamente exaltado)
¡Cuando
no juego, pierdo el tiempo!
EL CAMARERO
(entrando
con una bandeja)
¡Un
caballero!...
WALDNER
Dígale
que no estoy en casa.
¡Que venga otro día!
(el
camarero le entrega una tarjeta y
se retira)
¡Pero esto no es una factura!... ¿Qué es?
¿Los acreedores mandan sus cuentas con tarjetas de visita?
(Toma
la tarjeta que dejó el camarero
y dice con sorpresa)
¡Mandryka!
¡Ese
joven acaudalado!
¡Mi querido amigo y
camarada del regimiento!
EL
CAMARERO
(desde
la puerta)
El
caballero insiste en verlo.
WALDNER
¡Hágalo
entrar!
(se
dirige hacia la puerta con los brazos
abiertos)
¡Salud camarada!
(Mandryka entra. Es un hombre alto, elegante y
vigoroso; de alrededor de
treinta y cinco años,
bien
vestido. Lo
acompaña su asistente, Welko,
que queda
en la entrada. Waldner, viéndolo,
desconcertado retrocede)
MANDRYKA
¿Tengo
el honor de hablar con
el capitán conde Waldner?
WALDNER
Waldner
es mi nombre,
pero
ya no soy capitán.
(Mandryka
extiende su mano derecha
hacia
atrás y
Welko le entrega una carta)
MANDRYKA
(se
adelanta hacia Waldner y le
muestra la carta)
¿Entonces señor conde, sois vos el
autor de esta carta?
(con
vivacidad)
Hay
manchas de sangre en ella
que
hacen difícil su lectura.
El
día en que me la entregaron estaba cazando,
persiguiendo a una osa
que
me dio mucha batalla y
me atacó...
Así fue que...
WALDNER
(mira
la carta y luego detenidamente
a su interlocutor)
Es verdad, yo escribí esa carta a
alguien
que tiene vuestro mismo nombre.
Era
mi amigo y camarada de regimiento.
MANDRYKA
Ése
era mi tío, fallecido.
Yo
soy el último de los Mandryka.
Espero
que disculpe mi osadía
por
leer la carta que usted le envió.
Y ahora
sólo falta algo
para
completar este asunto:
¡Welko,
la foto!
WELKO
(entrega
la fotografía)
Como
usted ordene señor.
La
bella damisela de esta foto vive
aquí.
MANDRYKA
(tomando
la foto)
Señor
conde. A vuestra amable carta ,
que
a título de camarada dirigisteis a mi tío,
habéis
adjuntado una foto,
la foto de una dama...
WALDNER
(con
mucho orgullo y
un poco de picardía)
¡Oh,
sí! ¡La
fotografía de mi hija Arabella!
MANDRYKA
(visiblemente
emocionado
pero
sin inmutarse demasiado)
Y vuestra hija... ¿aún no está casada?
WALDNER
Aún
está soltera...
MANDRYKA
¿Y
aún no se ha comprometido?
WALDNER
Aún
no lo ha hecho.
MANDRYKA
(con
gravedad y solemnemente)
En
ese caso escúcheme cinco
minutos.
(Welko
coloca dos sillas
frente
a
frente en las que se sientan
Mandryka
y Waldner.
Pequeña
pausa de suspenso)
Me
tomaré la libertad de hacerle una
sola pregunta.
WALDNER
Usted
es el sobrino ... y el heredero
(a
partir de aquí se
producen
pequeñas interrupciones entre
cada frase)
de
mi querido camarada.
Estoy a su disposición!
MANDRYKA
Es
usted muy amable...
(reflexiona
por un instante)
Cuando
a esta carta destinada a mi tío
usted
le adjuntó un precioso retrato
de
su señorita hija,
¿debo
suponer
que
lo hizo intencionalmente?
WALDNER
¡Dios mío! Simplemente pensé que al
verla
le estaría proporcionando una alegría a mi viejo compañero.
MANDRYKA
(muy
atento, esforzándose de que cada
palabra sea la correcta y
bien entendida)
¿Una alegría a mi tío?
Pero
si él, un hombre en su plenitud,
se
hubiera prendado de este precioso rostro
y
hubiese venido aquí y,
situándose frente
a usted, mi respetable conde,
le hubiera hablado francamente
como le habla
un hombre honesto
y recto a otro de su misma condición
y le hubiera dicho:
“Quien
haya visto un rostro como éste
y
no pida la mano de la bella joven,
es
indigno de vivir en este hermoso mundo.
Así
pues, ¡dame a tu hermosa hija por esposa
y
que ella sea mi soberana!”...
Entonces, ¿qué hubiera sucedido?
Claro está, si
presumimos que él hubiera hablado así...
WALDNER
Me hubiera encontrado
ante
una situación inesperada.
MANDRYKA
(tras un breve momento de emoción controlada)
Mi
tío ya no existe.
Soy
el único Mandryka,
no
hay otro.
(se
pone de pie)
Míos
son los bosques,
míos
son todos los poblados.
Cuatro
mil súbditos ruegan
para
que yo sea un hombre feliz.
Con las manos juntas os imploro,
respetable padre:
¡dadme
a vuestra agraciada hija!
¡dadme
por mujer a aquella
que
en estas últimas catorce semanas
reinó
en cada uno de mis pensamientos!
(Waldner
se levanta y permanece impertérrito)
¿Su
silencio no es una condena? ¿Verdad?
(Waldner
niega con la cabeza)
¿Me
dais esperanzas?
(Waldner
afirma con la cabeza)
Imagine,
señor, que me entregaron su carta
el
mismo día, en el mismo instante
en que aquella osa me tomó en sus brazos
tan fuertemente, que me hundió cuatro costillas.
Estuve
doce semanas en cama.
¡Delante
de mis ojos el rostro de su hija!...
Me invadió un pensamiento que...
¡terminó
arrebatándome el alma!
(con
inocencia, sin fanfarronería)
Todos
mis criados vinieron corriendo y decían:
“¿Qué le pasó a nuestro amo?”
Detrás
de ellos llegaron los granjeros:
“¿Qué tiene nuestro señor?”
y los mozos de cuadra:
“¿Nuestro amo ya no ama a sus caballos?”
detrás,
mis guardabosques:
“¿Nuestro señor ya no ama la caza?”
A todo eso yo no di respuesta, pero ordené:
“Welko,
ve a buscar al Judío,
tú
sabes como se llama ese Judío de Sissek,
que
quiere comprarme mi bosque,
el bosque de robles
Tráelo de inmediato y dile que traiga su dinero.
Partiré
en la mañana. Iré a la capital del Imperio,
¡y allí cada bocanada de aire es carísima!
Nada debe obstaculizarme
cuando
vaya a buscar a mi novia.
(extrae
y abre una billetera muy lujosa,
llena de billetes
de mil florines)
He
aquí mi bosque...
(Waldner
mira asombrado el dinero)
Era
un bosque espléndido.
En
él vivían ermitaños y labradores,
también había corzos y siempre había
una gran cantidad de hornos
lanzando humo al aire...
¡Todo eso se ha transformado
en
pedazos de papel!
Dúo
¡Pero aún quedan suficientes bosques en mis tierras
como para todos mis hijos y nietos!
¡Dios
nos guarde!
En
nombre del cielo,
espero que usted me perdone
por
hablar de estas cosas...
WALDNER
Cuando
uno piensa: Un bosque...
en
el que viven
ermitaños, labradores y viejos ciervos;
y
de pronto, en un abrir y cerrar de ojos,
todo cabe en una
abultada billetera.
¡No he visto nada igual en muchos años!
MANDRYKA
¡Yo
no se como surgió este tema!
(Fascinado,
Waldner mira la billetera, Mandryka
hace ademán de volverla a
guardar. Waldner toma
un billete en
un gesto casi involuntario)
WALDNER
¡Oh,
esto me interesa más de
lo que se imagina!
MANDRYKA
(sosteniendo
su billetera abierta, tentadoramente)
¿Entonces,
si me permite?
¿Puedo
ofrecerle una ayuda momentánea?
¡Tome,
en serio!
WALDNER
(duda
un poco, luego toma un billete de
mil florines)
¡Mi
banquero está de viaje!
¡Se lo devolveré a más tardar esta noche!
MANDRYKA
(ofreciéndole
nuevamente su abultada billetera)
¿Nada
más? ¡Le ofrezco mil más!
¡Tómelo sin dudar!
(Waldner
toma un segundo billete y lo pone
con
un gesto indiferente en el bolsillo,
Mandryka se guarda
la cartera. Se
produce un momento de
perplejidad.)
¿Cuándo
será conveniente
que
me presente a la condesa...
y a su señorita hija?
WALDNER
Están en la habitación de al lado, creo
que las escucho.
¿Las quiere ver?
Se las
presentaré ... Espéreme, voy a llamarlas.
MANDRYKA
¿Qué?
¿Ahora? ¡No por favor!
WALDNER
¡Vuestro
tío no era tan tímido!
MANDRYKA
(con
tono grave y muy serio)
Pero
en este caso es distinto.
Esta
situación tiene para mi algo de sagrado.
WALDNER
Como usted desee.
MANDRYKA
(cambiando
de tono)
Me
quedaré aquí y alquilaré
un
alojamiento en este hotel.
Esperaré a que la señora condesa
me
haga saber cuando podré presentarme.
¿Esta
tarde? ¿O quizás esta noche?...
O
cuando a ella le parezca adecuado.
(se
saludan con una reverencia
y Mandryka
se retira)
WALDNER
(a solas)
¿Estaré soñando?
Creo
que lo he visto sentado ahí,
justo ahí, al sobrino de Mandryka.
¡Algo
que simplemente no puede ser!
(saca
uno de los billetes que
le dio
Mandryka lo
mira y luego lo pone
en
su billetera)
¿Un sueño?
No,
no fue un sueño.
(comienza
a exaltarse cada
vez más alegre
hasta, casi, perder
la noción de lo que lo
rodea. Imita
la expresión de
Mandryka
cuando
le ofreció el dinero)
¡Tómelo sin dudar!
EL
CAMARERO
(entrando)
¿Llamó usted?
(viendo
los billetes en la mano de
Waldner y cambiando
de tono)
Ordene el señor.
WALDNER
(sigue ensimismado)
¡Tenga, cóbrese!
EL
CAMARERO
¿El señor desea cambiar este billete?
WALDNER
Más
tarde puede ser.
(el
camarero se retira. Para
sí, alegre)
¡Tenga, cóbrese!
(emocionado,
casi con ternura)
¡Tenga, cóbrese!
(majestuosamente)
¡Tenga, cóbrese!
(toma
su sombrero y su bastón)
ZDENKA
(entrando
por la puerta de la derecha)
¿Me
llamaste papá?
WALDNER
(exultante)
¡Tenga, tenga, cóbrese!
ZDENKA
¿A
quién le hablas, papá? ¿Te
ocurre algo?
WALDNER
(con
una exaltación extrema)
¡Tenga, cóbrese!
ZDENKA
¿Te
sucede algo?
WALDNER
(percatándose
que no
está sólo)
Nada.
Voy a salir,
mis
amigos me esperan.
(se pone el abrigo y el sombrero y
agita
el billete en su mano)
¿Tal
vez necesitas algo?...
Voy
a cambiarlo... ¡Adiós!
(sale
por la puerta principal)
ZDENKA
(que se ha quedado
sola)
¡Papá!...
Se fue…
¡Tiene
tantos problemas
que
pierde la cabeza!
A causa de ello nosotros debemos irnos,
dejaremos
esta ciudad...
mañana…
Probablemente
esta noche
veré
a Mateo por última vez.
¡Oh, Dios, ayuda a una muchacha desesperada!
(Mateo
entra furtivamente.
Zdenka
se sobresalta)
MATEO
Él
no me ha visto.
Estaba escondido detrás de la puerta.
ZDENKA
(señalando
la puerta de las habitaciones)
¡Shhh!
Ella está ah, me está llamando.
MATEO
¿Podré
verla ahora?
ZDENKA
Ahora
no. Es mejor que ahora no la veas.
MATEO
¿Tienes la carta?
ZDENKA
¿La
carta? ¡Sí!... ¡No!
Aún no; ella me dijo que me daría tu carta esta noche.
¡Ven
al baile del Cochero!
Pero quédate en tu habitación del hotel,
quizás la puedas recibir allí.
MATEO
¡Dime
que no me dejarás solo
ante el peligro!
¡Tengo tu palabra!
(Mateo
sale rápidamente por indicación
de Zdenka, sin verlo,
llega Arabella
que permanece en la puerta. Zdenka
se muestra
confusa y avergonzada.
Se oyen las campanillas
del trineo)
ARABELLA
¿Aún
no estás lista? ¿Por qué?
¿Qué
pudiste estar haciendo todo este tiempo?
¡Apresúrate!
Los
caballos están impacientes.
ZDENKA
(ofuscada)
Los
caballos y tu Elemer...
(sale
y queda Arabella sola)
ARABELLA
¡Mi
Elemer!
Esas palabras suenan tan extrañas.
Si
él es mío... yo soy suya...
Pero ¿qué es esto?
Mi
corazón late invadido por la angustia...
¿Qué espera en este mundo?... ¿Mateo?
¿Sólo porque dice que no puede vivir sin mí
y me mira con sus grandes ojos de niño?
¡Nada
espero yo de Mateo!
(Luego
de un momento de duda se
exalta)
Quisiera
ver de nuevo a “mi” forastero.
¡Quisiera
por una vez
oír
el sonido de su voz!
¡Su
voz!
Él no será como los otros...
Zdenka
siempre dice que es necesario esperar
que alguien nos elija,
de
lo contrario estamos perdidos.
(se estremece)
¿Casarme
con Elemer?
¿Por
qué con sólo pensarlo
parece
como
si caminara sobre una tumba?
¿Es
a causa del forastero
con
quien nunca he hablado?
¿Él
me ha embrujado?
¡Señor, Dios, lo más probable
es que esté casado!
(tristemente)
Quizás
ya no lo vea más...
¡y será lo mejor!
(Se
repone y corre a mirar por la
ventana)
Hoy
es martes de carnaval.
Esta
noche es mi baile...
y en
él yo seré la reina, luego...
ZDENKA
(sale con un sombrero
en la mano)
¡Mira,
ya estoy lista!
ARABELLA
¡Vamos!
(Zdenka
abre la puerta y Arabella la toma
del brazo. Ambas salen mientras se oyen
sonar
las campanillas del trineo)
SEGUNDO
ACTO
(Antesala de un suntuoso salón de baile de
los años 1860.
A
ambos lados galerías enmarcadas por columnas, mesas
y sillas. Al
fondo se ve el interior del salón y
parejas
bailando. En
la parte superior Arabella está acompañada
por
de Adelaida y varios caballeros. Waldner
y Mandryka
abajo, vestidos de
etiqueta)
MANDRYKA
¡Es
un ángel que nos envía el cielo!
WALDNER
¡Ah, por fin! Ya lleva media hora de retraso.
MANDRYKA
¡Oh,
Waldner, Waldner!
WALDNER
Si
me aprietas así la mano
¿cómo
podré sostener las cartas
cuando
mis amigos me inviten a jugar?
Mientras
vienen, te presentaré...
¿Por
qué retrocedes?
(Arabella
y Adelaida se acercan, los
caballeros acompañantes
quedan atrás)
ADELAIDA
(en
voz baja, a Arabella)
¡Allí
está! ¿No es un hombre elegante?
¿Exagero?
ARABELLA
(como
sin prestar atención)
Mamá...
Ha llegado el momento de la decisión...
ADELAIDA
Estás
tan pálida ¿No te sientes bien mi niña?
¿Quieres
sentarte? ¿Quieres que nos marchemos?
ARABELLA
No
mamá.
Déjame
descansar un momento.
Déjame
sola.
(Adelaida
va hacia los caballeros)
WALDNER
(avanzando
a su encuentro)
¿Qué
pasa?
ADELAIDA
Déjala
descansar un momento.
WALDNER
Pero ¿por qué?
ADELAIDA
Sólo
es un poco de ansiedad,
ya sabes como es ella.
WALDNER
¡No
es hora de caprichos!
Te
presento al señor de Mandryka
(Mandryka
besa la mano que Adelaida le
tiende)
ARABELLA
(dirigiéndose
a ellos)
¡Mamá,
aquí estoy!
WALDNER
(la
presenta también a ella)
Mi
hija Arabella...
(Mandryka
se inclina profundamente, luego
ambos
se miran sin
poder decir una sola palabra. Waldner
y Adelaida se retiran dejándolos
solos)
ARABELLA
No
parece usted alguien
a quien le interese todo esto...
¿Qué le trae por aquí?
MANDRYKA
¿A
Viena?
ARABELLA
¡No,
aquí, a este baile!
MANDRYKA
¿Y usted
me pregunta qué me trae
por
aquí, condesa Arabella?
(llega desde el salón
Dominik, que se
acerca a Arabella)
DOMINIK
¿Puedo
proponerle que me conceda un Vals?
ARABELLA
(a Dominik)
Más
tarde. Ahora , como ve,
estoy hablando
con el señor.
(Dominik
se retira con una reverencia, mirando
a Mandryka de reojo y
con cierto desprecio)
MANDRYKA
¿Parece
que su padre no le ha dicho nada?...
ARABELLA
(se
sienta en uno de los sofás y le indica a
Mandryka que se siente
a
su lado)
¿Qué
se supone que me debería haber dicho?
ELEMER
(llegando
desde el Salón)
¿Podría usted concederme este Vals?
ARABELLA
¡Más
tarde, por ahora permaneceré aquí!
(Elemer
se retira y
ella se dirige a Mandryka)
¿Qué
es lo que mi padre debía decirme?
MANDRYKA
¿Usted
no sabe nada de mí?
(Arabella
hace un gesto negativo)
Yo
tuve una esposa muy bella
y tan buena
como un ángel.
Pero desgraciadamente permaneció tan solo
dos años a mi lado,
pues Dios se la llevó junto a Él.
Yo
era muy joven
y aún no estaba lo
suficientemente maduro
como para soportar la pérdida de aquel ángel.
(baja
la cabeza tristemente)
ARABELLA
¿Era
eso lo que mi padre debía decirme?
MANDRYKA
(con
tono grave e insistente)
Perdóneme, soy un poco torpe.
Conmigo
todo es lento... pero intenso.
(adoptando
una repentina determinación)
¡Usted
es bella, Arabella... su hermoso rostro,
aún
en fotografía, hace arder la llama del amor!
ARABELLA
(frunciendo
el ceño)
¿Como
encontró una foto mía
en
la lejana Eslavonia?
MANDRYKA
¿Cómo
encontré una foto suya?...¡poco importa!
Usted
es hermosa...
Un
gran poder emana de sus facciones
y
se imprime en mi alma como en la cera derretida.
Para
un hombre simple,
que
vive en sus campos y en sus bosques,
ese
poder es inmenso.
Él
se pone a soñar y,
presa de la obsesión que
se aloja en su alma,
adopta
una firme resolución
que
lo empuja a actuar
¡sin
que nada lo pueda detener!
(se
acerca a Arabella y la intenta tomar en sus brazos,
ella
se levanta sorprendida por
tan inusitada
vehemencia )
¡Condesa, me he olvidado
cómo
es el mundo aquí!
(se levanta)
No
estoy en mis bosques ni en mis praderas.
Perdone usted mi incongruente conversación,
que
le ha impedido bailar.
(entra Lamoral)
LAMORAL
(dirigiéndose
a Arabella)
¿Puedo
interrumpirla?
¿Me
concede usted este vals?
ARABELLA
No.
Más tarde, Lamoral,
quisiera hablar aún un poco con este señor,
si
él quisiera tomar asiento de nuevo...
(Lamoral
se inclina y se retira, Mandryka
toma asiento)
Usted
quiere casarse conmigo,
me
ha dicho mi padre.
Pero ¿tiene usted alguna idea
de
quienes somos nosotros?
No
somos precisamente gran cosa
a
los ojos del mundo...
Algunos
piensan que llevamos una vida dudosa.
MANDRYKA
(se pone de pie enérgicamente)
¡Su
árbol genealógico, Arabella,
lo lleva grabado en el rostro!
Si
le complace a usted reinar sobre un hombre
que
es amo y señor de muchos otros,
entonces
debe venir conmigo
y
ser mi soberana.
Usted será la reina y señora
de una dulce comarca,
y
nunca nadie se sentirá por encima de usted
excepto
el Rey, el Emperador y la Emperatriz...
¡Ninguna
otra persona!
ARABELLA
Pienso a menudo que
el
hombre que yo espero,
si
es que hay un hombre ideal para mí,
un
día se detendrá frente a mí,
me mirará, yo lo miraré
y
ya no quedarán dudas, ni preguntas.
¡Todo
será claro y sincero
como
un brillante
y
radiante rayo de sol!
MANDRYKA
¡Así
como el claro y apacible río Danubio,
que
corre frente a mi casa,
me
trajo hasta ti! ¡Tú, la más bella!
(con tono de misterio)
Esta
misma noche, cuando todos duerman,
si
fueras una joven de las que viven
en
mis comarcas
te
arrodillarías junto al pozo
que
está detrás de la casa de tu padre,
tomarías un poco de agua clara
y me la ofrecerías en una copa a mí,
que estaría de pie en
el umbral de la casa.
¡Entonces sería yo tu prometido
ante
los ojos de Dios y los hombres,
mi
adorada Arabella!
ARABELLA
Nunca
he conocido a nadie como usted.
Usted
vive encerrado en un aura
y
todo lo que sea extraño a ella
no
existe para usted.
MANDRYKA
Yo no puedo vivir
sino
para algo glorioso,
siempre buscando
un objetivo magnífico,
y
en este momento
yo te pido y
te tomo por esposa.
¡Allí
donde yo soy amo
tú
serás soberana!
¡Tú
reinarás, donde yo reino!
ARABELLA
(en
voz baja )
Tu
reinarás y yo obedeceré;
tu
casa será la mía
y
seré sepultada contigo...
Me
entrego a ti
por toda la vida y eternidad.
Dúo
Tu
reinarás y yo obedeceré;
tu
casa será la mía
y
seré sepultada contigo...
Me
entrego a ti
por toda la vida y eternidad.
ANDRYKA
Yo no puedo vivir
sino
para algo glorioso,
siempre buscando
un objetivo magnífico,
y
en este momento
yo te pido y
te tomo por esposa.
¡Allí
donde yo soy amo
tú
serás soberana!
¡Tú
reinarás, donde yo reino!
ARABELLA
(cambiando
de tono y con seriedad)
Pero
ahora retírese usted,
se
lo ruego.
MANDRYKA
¿Y usted?
ARABELLA
Me
quedaré aún un rato.
(Mandryka
hace una reverencia)
Quiero
bailar un poco y despedirme
de
la vida de niña
que tuve hasta ahora.
Sólo
una hora.
¿Me
lo permite Usted?
MANDRYKA
Si
usted se queda, yo también me quedo.
Sin usted, no
hay otro lugar para mi.
(Arabella
frunce el ceño)
¡Inútil será que me diga
la
más pequeña palabra!
(En ese momento entran
desde el salón de baile un
grupo de bailarines,
entre ellos la "Emperatriz
del
baile"
Milli des Fiacres y así como tres condes)
ARABELLA
(a Mandryka)
¿Puedo?
MANDRYKA
¡Sí, desde luego, si así lo desea!
(Mandryka
se desplaza y deja la escena libre
a los recién
llegados. Milli des
Fiacres, una muchacha bonita con
vestido de baile deslumbrante y un ramillete
de flores
en su mano, se destaca del
grupo y se dirige hacia Arabella
que se encuentra
en el centro de la escena)
DOMINIK
(avanza
acompañando a Milli)
El
baile reclama la presencia de su reina.
Milli
des Fiacres es la mensajera de los cocheros.
Nosotros
le hemos encargado
que
te rinda homenaje.
MILLI DES
FIACRES
(Hace
una reverencia y entrega, con gesto
desenvuelto,
casi impertinente, un ramillete
de flores a Arabella )
Nuestros queridos vieneses, expertos astrónomos,
pueden estar en el observatorio
sin
saber los por qués y los cómo,
pero
cuando descubren una nueva estrella,
sin dudarlo,
nuestros queridos vieneses
la
nombran su reina del firmamento.
Por eso
todos cantamos a coro:
¡Eres
la reina de nuestra fiesta!
HOMBRES
Por eso
todos cantamos a coro:
¡Eres
la reina de nuestra fiesta!
(Milli
des Fiacres entona una alegre canción tirolesa que
sirve
de transición al vals que suena a continuación. Arabella,
a los sones del vals, distribuye
flores entre los invitados, luego
toma del brazo
a Dominik y se dirige hacia la pista de
baile.
Todos la siguen. Mandryka se vuelve a Adelaida que entra por
la derecha; mientras
Mateo lo hace por la
izquierda, seguido
por Zdenka, vestida
de muchacho, la cual se oculta detrás de
una columna)
ADELAIDA
(dirigiéndose
a Mandryka)
¿Está
solo? ¿Dónde está Arabella?
MANDRYKA
Dónde
el deber la llama... ¡Ella
es la reina del baile!
MATEO
(en
un costado)
Ni
un pensamiento para mí...
¡Ebria
de su propia hermosura!...
ADELAIDA
(a Mandryka)
¡Cómo
brillan sus ojos!
¿Cuál
es la razón?
Cuarteto
ZDENKA
(al
lado de Mateo, preocupada)
¡Ella
piensa en ti, lo sé bien, Mateo!
Lo que sucede es que ella está controlando sus miradas.
MANDRYKA
(a Adelaida)
Condesa,
siendo usted tan joven y tan encantadora,
¡usted
es su madre!
¡Con qué palabras podría trasmitirle
mi agradecimiento!
(le
besa la mano fervorosamente)
MATEO
(Avanzando
un poco)
¡Para
todos flores!
¡Sonrisas para todos!
¡A
todos les da!
¿Y qué
queda para mí?
ADELAIDA
(a Mandryka)
¡Si
pudiera expresarle mis sentimientos!
¡Hijo
mío! ¡Hijo mío!
Es
demasiado para mi corazón.
(refiriéndose a su
esposo)
¡Quiero
compartirlo con ella y con él!
ZDENKA
(a Mateo, con
ternura y pasión)
Está destrozado...
¡Tiene
una pena tan grande
y
profunda en el alma
que
todo lo demás es superficial!
ADELAIDA
¡Él
debe abrazarte!
¡No,
mejor quédate aquí, yo iré a buscarlo!
(sale precipitadamente)
MATEO
Sólo me queda
un camino... partir para Galtzia.
Debo olvidarla... ¡si aún es posible!
ZDENKA
¡Allí
están papá y mamá!
Es
necesario que no me vean.
Mateo, ¿dónde vas?
(sale
tras Mateo que mira hacia el salón de
baile
con tristeza. A
continuación, llegan Adelaida
y Waldner
que se dirigen hacia Mandryka)
ADELAIDA
¡Oh,
Teodoro!
¡Allí
está, Teodoro!
WALDNER
(con
aire jovial)
Querido
sobrino de mi viejo amigo Mandryka: ¡te
reencuentro!
¡Ahora,
venga, dame un abrazo!
(se abrazan)
MANDRYKA
(ordenando
servicio de restaurante)
¡Una
mesa!... Cenaremos aquí.
(se
acercan los camareros, uno de ellos le
da el menú.
Dirigiéndose
a Adelaida)
¿Qué champán tomaremos?
¡Pídalo usted misma!
(El sumiller le presenta a Adelaida
la
carta de vinos)
ADELAIDA
Moët
et Chandon, semi-seco...
¡El
mismo que bebimos en mi compromiso!
WALDNER
(a Mandryka)
Me
quedaré con ustedes solo unos instantes.
(hace
ademán de irse, Adelaida intenta retenerlo)
¡Déjame, hoy estoy de suerte!
(Se marcha)
MANDRYKA
¡Treinta
botellas!
(señala
sobre la carta de vinos)
¡Seis
para aquella mesa y treinta más
para invitar a todo el mundo!
Welko
encárgate de todo.
¡Cubetas
de hielo con champán en cada rincón!
¡Hasta
que nadie recuerde si es
un noble disfrazado
de cochero vienés
o
un auténtico cochero vienés
transformado
en un conde!
¡Todos
deben estar felices,
cuando yo lo estoy!
(a Adelaida)
¿Desea
algo más?
ADELAIDA
(mientras
un mozo le presenta langostas,
faisanes,
crema helada, etc)
¿No
tenemos flores?
MANDRYKA
(a
uno de sus criados)
¡Djura,
escucha!
Toma
un carruaje y luego toma otro,
ve
y golpea a la puerta de los jardineros
y despierta
a todos los vendedores de flores,
y
haz que vacíen sus depósitos y bodegas.
Llena
uno de los carruajes de rosas
y
el otro de camelias rojas y blancas.
¡Arabella
bailará sobre una alfombra de flores
para
despedirse de su vida de soltera!
Y
luego, yo estiraré mis brazos y ella
bailará
conmigo todos los valses.
¡Ella
bailará sobre mis manos!
(le
da el brazo a Adelaida y la lleva a
la pista
de baile mientras los
mozos montan una
espléndida
mesa para
una cena fría)
ARABELLA
(Saliendo
de la sala de baile con
Dominik
que se
dirige hacia la izquierda)
Ahora
debo despedirme, querido
amigo Dominik.
DOMINIK
¿Despedirse? ¿Se marcha ya?
ARABELLA
Sí, éste ha sido mi último baile.
Ya
no bailaremos más...
Quizás
algún día nos reencontremos y entonces...
¡Seremos viejos amigos del pasado!
DOMINIK
(la
toma de un brazo)
¡Arabella!
ARABELLA
No,
Dominik.
(se
desprende de él)
Entre
los hombres que conocía usted
era el primero.
Incluyendo a los muchachitos
que
me decían
que estaban enamorados de mí
y
me hacían sentir feliz.
Pero
nunca podría ser la joven indicada para usted,
ni usted el hombre que me está destinado.
(Dominik
intenta acercarse y
decirle algo, Arabella
retrocede)
No diga nada Domikik.
Allí
viene Elemer... es su turno.
¡Adiós!
(Dominik
se retira con una reverencia. Elemer
se acerca)
ELEMER
(impetuoso)
¡Nunca
te había visto tan adorable como
esta noche!
(Arabella
le da la espalda)
¿Te
ocurre algo?
ARABELLA
(con calma)
¡Sí,
Elemer, me ocurre algo!
Y
por ello te doy la mano y te digo:
¡adiós
y gracias, Elemer,
hubo
muchos momentos hermosos!...
ELEMER
¿Hubo?...
Bella, ¡habrá otros!
(trata
de tomarle la mano)
ARABELLA
Por
favor, no me tomes la mano,
sólo
toca por
un momento
levemente mis dedos,
y recuerda
que somos buenos amigos
aunque
no volvamos a vernos.
ELEMER
(con
fastidio y arrebato)
Tú estás completamente enamorada de
ese extranjero,
¡de
ese croata!...
O ¡de ése qué se yo!
ARABELLA
(con dulzura)
Te
ruego que no me arruines este último momento.
Ahí
viene el Conde Lamoral
que espera para bailar nuestro último vals.
(Lamoral espera a un
lado de la escalera, mientras
los sirvientes continúan
preparando las mesas)
ELEMER
(la
toma por lo hombros con violencia)
¡Serás
mi esposa!
¿Quién,
en el mundo, me lo impedirá?
ARABELLA
¡No, no!
Otra
felicidad me está destinada.
(se
separa lentamente y se dirige hacia Lamoral
que
continúa aguardando mientras
Elemer se retira disgustado)
LAMORAL
¡Oh, Arabella!
¿Qué hay más bello que usted
en este baile?
ARABELLA
Estos galanteos que van y vienen
son
deliciosos,
pero
sin embargo hay algo más,
algo
mucho mas bello y noble,
quizás algún día lo comprenderá.
LAMORAL
No
me hable de cosas lejanas...
ARABELLA
(con gravedad)
A usted aaún le quedan lejos. Tiene razón.
LAMORAL
Me inquieta.
Está
totalmente cambiada Arabella,
¡alguien
te está separando de mí!
ARABELLA
¿Separando?
¡Usted, mi querido amigo, nunca estuvo cerca!
¡Ahora, recoja un primer y último
beso!
(Ella
se acerca a él y
le da un leve y
rápido
beso en la frente, él se levanta
y hace
una leve reverencia)
LAMORAL
(radiante
de felicidad)
¿Quién
me bendice con tan
maravilloso beso?
ARABELLA
(resuelta)
Le besó una joven que hoy es muy feliz,
tan
feliz que deberá regresar sola,
totalmente
sola, a su morada,
olvidándose
del mundo.
¡Su felicidad la tendrá largo tiempo desvelada!
(Lamoral
solloza, ella cambia de tono)
Si lo desea, podemos bailar
este
último vals,
pero luego me iré y
no nos volveremos a ver.
(salen
hacia la pista de baile. Entran
mozos y criados con
botellas y flores.
También llega
Mateo, que mira hacia
la
pista de baile seguido de Zdenka
que
trata de permanecer
oculta mirándolo insistentemente)
MATEO
(para sí)
¡No
soy más que un cobarde!
¡Vámonos! ¡Todo ha terminado!
ZDENKA
¡Dios mío! ¡Qué mirada tiene!...
Triste y a la vez decidida.
(va
tras Mateo, mientras llega Mandryka
que mira
la pista de baile, recibe
un mensaje de Welko y luego
inadvertidamente
escucha lo que dicen Mateo y Zdenka)
ZDENKA
¿De
nuevo comienzas con eso?
¿Otro berrinche?
MATEO
¡La
pasión me consume!
ZDENKA
¡Ella
piensa en ti,
en
nadie más que en ti!
(Mateo sonríe
amargamente)
Mira la carta que ella te escribió...
¡Aquí
está!
(busca
en el interior de su frac)
MATEO
(retrocediendo)
¡No,
llévatela!
Ella
me anuncia su despedida para siempre...
¡Lo presiento!.
(Zdenka
lo sigue con la carta en la mano,
mientras que
Mandryka sigue atento
a la conversación. Entra Jankel
con sirvientes
que traen flores. Zdenka sigue a Mateo por
todo el escenario)
MATEO
¡Llévatela!
Presiento
que se despide de mí.
ZDENKA
¡Vamos,
toma la carta, todo va a cambiar!
¡Toma
y pálpala!
MATEO
(toma
la carta)
¿Una llave?
ZDENKA
¡Vamos
tómala, tómala, por favor!
MATEO
(Mateo
abre el sobre)
¿Ninguna
nota? ¿Sólo una llave?
¿Qué
significa esto, es una chanza?
¡Zdenko,
habla!
ZDENKA
(lívida,
como a punto de desmayarse)
¡Es
su llave!
MATEO
¿Su
llave?
ZDENKA
Es
la llave de su cuarto. ¡Ocúltala!
MATEO
¿La llave...? ¡Yo he perdido la cabeza!
¿Estamos
en un baile? ¿Tú eres Zdenko?
¿Ella
es tu hermana?... ¿La que baila allí?
¿Ésta en su llave?
ZDENKA
¡Créeme,
abre su habitación!
(hablado)
¡Esta
es la llave del cuarto de Arabella!
MANDRYKA
(que
sigue oyendo - Hablado)
¿Entendí mal?
(Se
acerca uno de los servidores, Mandryka
le
hace señas para que se
aleje
y sigue escuchando)
ZDENKA
Vuelve
a la casa. Ella estará allí en un cuarto de hora.
¡La
llave abre el cuarto contiguo al suyo!
(pasa
de estar pálida a sonrosada, superando
su timidez)
Ella
se reunirá contigo... Mateo.
No
quiere que estés triste...
Esta misma
noche
ella hará
cualquier cosa por verte
feliz.
MATEO
¡Júrame
que es verdad!
¡Que ésta es la llave del cuarto de Arabella!
ZDENKA
¡Créelo,
es bien cierto que es la llave
que
abre su cuarto!
Es
ella quien te la envía
y
la que hará todo lo que sea necesario
para
que seas feliz.
Ahora
debo irme. No deben verme aquí
(sale apresuradamente)
MATEO
(para
si)
¡El
corazón de una mujer es un misterio insondable!
(sale rápidamente)
MANDRYKA
(saliendo
de su estupor)
¡Hey,
tú, alto! ¡Quien quiera que seas!
¡Welko,
Djura, detened a ese hombre!
¡Traedlo aquí!... ¡Al de la llave!
(en
ese instante ingresa Dominik en compañía
de
Adelaida. Welko y Djura
quedan
indecisos sin saber
a quien se
refiere Mandryka)
WELKO
(hablado)
¿A quién, señor?
DJURA
(hablado)
¿A
quién?
WELKO
(señalando
a Dominik. Hablado)
¿Es
éste?
(Adelaida
y Dominik se sientan
en unos sillones, a
la izquierda)
MANDRYKA
(para sí, reflexionando)
Quizás
haya más de una persona llamada
Arabella...
¡o
mis malditos oídos de cazador
me
engañan como a un campesino!
¡Cabeza
dura y estúpido!
¡He quedado como
un idiota frente a un extranjero!
¿Será
posible que haya enviado
la
llave de su habitación a alguien,
mientras baila alegremente?
(mira
su reloj)
¿Aún
no pasó la hora que le otorgué
para
que bailara y se despidiera y
ya
estoy siendo engañado?
(a
Welko, Djura y Jankel que llegan)
¡Dejémoslo
así! ¡Preparad la mesa para cenar!
(hace
señas nervioso)
¡Olvidemos la llave! ¡Música!
¿Hay violines? ¡Al diablo la llave!
Dentro
de escasos minutos
ella estará aquí,
frente a mí,
y habrá mil flores que
le besarán los pies.
¡Dejémosla
bailar y despedirse
de las horas
de su vida de soltera!
DOMINIK
(dirigiéndose
a Adelaida)
¡Qué
encantadora es usted!
¡La
madre eclipsa a la hija!
¡Usted
siempre supo consolar mi alma dolorida!
(intenta tomarla por
los hombros)
ADELAIDA
(acomoda
su mantilla sobre los hombros
y se separara)
¡Dominik!
¡No!
Quizás
más tarde,
estaré mas cómoda sin
mi hija.
(continúan
hablando en voz baja, mientras
llegan
parejas de la sala de baile)
MANDRYKA
(observando, sombrío)
Pero ¿por qué tanta gente
se
interpone entre nosotros?
¿Por
qué esas malditas llaves siguen tintineando?
(entran
Milli, Elemer y otros)
MILLI
(dirigiéndose
a Mandryka
y señalando a otras
parejas)
¡Ahora,
por favor, mi querido señor,
me
dirijo a usted una vez más
para
rogarle que no prive a este baile de su reina!
MANDRYKA
(colérico, para si)
¿Qué
dice esta mujer?
¿Desea que yo no les prive de ella?
¡Pero
si yo no la encerré!
¡Pero si yo
no tengo la llave,
que está en ese sobre!
(Welko
sirve champán y
Mandryka
se repone)
¡Les
voy a pedir a todos ustedes que me hagan el honor,
tanto amigos como desconocidos!
ELEMER
¡Pero
en estos momentos
no
podemos olvidar a la condesa Arabella!
Seguro
que usted debe saber donde encontrarla...
MANDRYKA
(lleva
su mano al cuello y
afloja la corbata)
¿Saber
donde encontrarla?
¡La
llave! ¿Djura, Welko!
(ambos
criados se acercan)
¡Buscad
a la condesa por todas partes!
Si fuisteis capaces de encontrarla
en
esta gigantesca ciudad de Viena,
seguro
que la encontraréis
en un
salón de baile.
(salen
a buscarla. Mandryka alza
la voz)
¡Decidle
que venga,
si
es tan amable!
(dirigiéndose
a Milli que está junto
a Elemer)
A una boca tan bella como ésta
le corresponde una dulce bebida!
(le
ofrece una copa de champán.
Jankel le trae a
Mandryka una
nota sobre una
bandeja)
JANKEL
(hablado. acercándose)
Una nota para
su excelencia.
MANDRYKA
Comprueba si adentro no hay una llave...
JANKEL
¿Cómo dice,
una llave?
MANDRYKA
(toma la nota con un gesto enérgico
y
duda un instante en abrirla)
¡Dios!
¿Por qué diste a ese rostro tanto
poder sobre mí,
que
ahora tengo tanto miedo?
(abre
la carta y lee)
"Ahora
te digo buenas noches
regreso
a casa.
A
partir de mañana seré tuya...."
Una
pequeña "A" a modo de rúbrica
en
lugar de su firma.
¡Un
ser tan simple
no merece mucho más que esto!
(con
un gesto sarcástico estruja la nota)
Es
verdad, esta noche ella dice adiós a
su vida de soltera,
por ello necesita toda
la ternura posible
y
en consecuencia no tiene tiempo
de escribir ni una palabra más.
(se
obliga a si mismo a mostrarse de
buen
humor y se dirige a los
otros
gesticulando)
¡Sacad estas flores de mi vista
¡Traed
más champán!
Servid a diestra y
siniestra,
hasta que estén todos tan ebrios
que
rueden por el suelo.
Todos: nobles, cocheros y
amantes de los cocheros
¡Todos!
¡Sigamos bebiendo, hoy soy yo
quien
paga todo!
(los
camareros sirven champán)
¡La
adorable Milli merece
que
yo cante para ella!
(la
toma del brazo y a atrae hacia sí)
¡Lo
haré con gusto!
(Milli
responde con un tarareo tirolés. Mandryka
se expresa entre
burlón y lloroso)
¡Caminando
por un bosque, no se cuál!
¡Encontré
a una joven, ignoro cuál es su padre!
¡Le
pisé un pie, no se cuál!
Ella
comenzó a llorar, yo ignoro por qué.
¡Ese
gran tonto, cree saber lo que es el amor!
MILLI
(repite
la frase con aire tirolés)
¡Ese
gran tonto, cree saber lo que es el amor!
MANDRYKA
(atrae
a Milli hacia un sillón
mientras
Adelaida se separa de Dominik)
Sería
bueno darle vino en barriles,
en
barriles y no en una copa,
que
ese papanatas beba del barril
y
que a fuerza de borracheras
¡la inteligencia llegue a él!
MILLI
(Repite
con tonada tirolesa)
Que
a fuerza de borracheras
¡la
inteligencia llegue a él!
MANDRYKA
(mientras Milli repite el
estribillo,
Mandryka se levanta y dice furioso)
Sería
bueno darle a él
pero
sin darle reposo:
¡Milli,
dame un beso!!
(La besa)
¿Cuánto
cuesta la llave de
una condesa,
aquí, en Viena!?
ADELAIDA
(que
ha escuchado lo que ha dicho Mandryka)
¿Señor Mandryka, dónde está mi hija?
MANDRYKA
(De
pie, del brazo de Milli)
¡No lo sé!
Su
hija no se dignó dejarme un mensaje.
¿Desea
más Moët Chandon?
¡Que traigan más
para
la señora Condesa, su madre!
ADELAIDA
(un
poco agitada yendo a un costado)
¿Dónde
está mi esposo?
¡Por
favor, busquen a mi esposo!
(Dominik
sale rápidamente y regresa con
Waldner. Dirigiéndose a Mandryka
nuevamente)
Una
vez más, le ruego:
¿dónde
se encuentra Arabella?
MANDRYKA
(con impertinencia)
¡Eso
es lo que yo le pregunto a usted, su madre!
(Waldner
llega con Dominik. Tras ellos llegan
tres jugadores que han
compartido su juego de azar )
ADELAIDA
¡Oh, Teodoro, protégenos!
¡Protege
a tu esposa y a tu hija!
WALDNER
¿Qué
pasa?
¡Mandryka, qué significa esa conducta
en
presencia de mi esposa!
MANDRYKA
¡Me estoy comportando como es debido,
ya
dejé atrás al rústico campesino
y
ahora me comporto
como
un noble conde vienés!
¡Ven
a sentarte con nosotros,
hay
aquí muchas chicas y champán!
¡ Ven, vamos!
WALDNER
¿Dónde
está mi hija?
MANDRYKA
Lo
siento, pero ahí si que no puedo ayudarte.
A las
condesas, al parecer, les gusta
desaparecer de vez en cuando
para
tener un momento de diversión.
WALDNER
(a
Adelaida, enojado)
¿Dónde
está tu hija?
¿Quiero
saber dónde está!
ADELAIDA
¡En
casa!
WALDNER
¡Qué
dices! ¿Qué significa eso?
¿Por
qué se fue?
ADELAIDA
¡Una decisión repentina!
¡Un ataque de melancolía!
¡Un
capricho!
¡Tú
sabes como es ella!
WALDNER
¿Puedes
jurar que está en casa?
ADELAIDA
¡Te
recuerdo que ella también es tu hija!
WALDNER
Muy
bien. ¡Regresaremos de inmediato a casa!
Tú irás a su alcoba y
nos dirás como se siente,
así
dejaremos de preocuparnos.
(a
Mandryka con aire disgustado)
Tengo unas palabras que decirte,
por
lo tanto hazme el favor de acompañarnos.
MANDRYKA
Será para mí un gran honor.
(saluda
y ofrece el brazo a Adelaida)
WALDNER
(a
sus compañeros de juego)
Seguiremos
nuestra partida en el hotel,
una
vez disipado este pequeño malentendido.
MANDRYKA
(a los invitados que
quedan en el salón)
¡Mientras
tanto, damas y caballeros,
sean mis huéspedes!
(saca
un fajo de billetes
y
lo arroja al aire)
MILLI
¡Hurra!
¡Todos somos sus invitados!
LOS
INVITADOS A CORO
¡Hurra!
¡Todos somos sus invitados!
(Todo alzan sus copas brindando,
mientras
que
Mandryka sale con Adelaida,
Waldner, Welko,
Djura y los compañeros de juego
de Walner)
TERCER
ACTO
Preludio
(Gran sala de recepción en la planta baja
del hotel con
una escalera central, de
dos barandas, que sube al primer
piso en el que se ven las puertas de varias habitaciones
(una de
ellas pertenece a Zdenka cuya llave le entregó a
Mateo). Se ven diversos
muebles y sillones, la recepción
y una puerta que da a la calle.
Aún es de noche. Mateo,
de
uniforme, aparece en el primer piso, se asoma por la
balaustrada para mirar. Alguien golpea a la
puerta de
entrada, Mateo se oculta. El
portero sale de su oficina y
abre. Arabella entra y se dirige
lentamente a la escalera.
Se detiene, sonríe, como
soñando despierta, luego se sienta
en una mecedora en
primer plano y se
hamaca ligeramente)
ARABELLA
(para
sí, soñando despierta)
El
carruaje entrará en sus tierras
y pasará entre sus altos y silenciosos bosques...
Sí,
él llegará a sus altos y silenciosos bosques
y
sus caballeros vendrán a nuestro encuentro.
Él
les dirá:"He aquí a vuestra soberana"
Él
les dirá: "Es ella a la que traje de la Viena imperial,
a donde no desea volver.
Ella
ahora quiere quedarse conmigo,
en
mis bosques"
MATEO
(Aparece
en el pasillo del primer piso sobre
la baranda y ve, con sorpresa, a Arabella
en
el piso inferior. Para
sí)
¡Arabella!
¡No puedo creerlo!
(Arabella
continúa ensimismada y feliz.
No ve a Mateo: sólo siente que
ya
no
está sola. Mateo llega
lentamente
por
debajo de los arcos y
se pone frente a ella)
ARABELLA
(Sorprendida,
pero sin emoción)
¿Tú aquí?
(Se
levanta rápidamente)
¿Tan
tarde?
¿Tú te alojas aquí?
MATEO
(con
un tono cargado de doble intención)
¿Tú
aquí?
¡Es a mí a quien haces esa pregunta,
Arabella!
(dando
un paso hacia ella)
¿Vas
a salir a esta hora, tan tarde?
ARABELLA
Acabo
de regresar del baile
Ahora
voy a mi habitación. ¡Buenas noches!
(hace
un saludo con su cabeza y
se apresta a subir)
MATEO
(con
ironía e interponiéndose)
¿Recién
llegas del baile?
¿Vas
para tu cuarto?
(para
sí y sonriendo)
¡Insondable
misterio el corazón de una muchacha!
ARABELLA
Sí,
buenas noches...
¿Qué
es lo que te divierte de esa manera?
MATEO
¡Oh, Arabella!
(con
aire de melancolía y secreto sobreentendimiento)
ARABELLA
¡Si
hay algo que quieras decirme, debes
hacerlo de día.
No aquí ni ahora!
MATEO
¡Decirte
algo! ¿Yo... algo más?
¡Oh,
dulce Arabella, quiero darte las gracias
hoy,
mañana y hasta el fin de mi vida!
ARABELLA
¿Agradecerme?
¿Por qué?
Sabes
que no tienes ninguna esperanza.
MATEO
¿Agradecerte?
¿Por qué?
¡Verdaderamente me asombras!
Tu talento para fingir me espanta.
ARABELLA
¿Qué dices?
MATEO
Interpretas la comedia magistralmente
¡y sin público!
¿Es demasiado!
¡Es casi un acto de magia!
ARABELLA
No comprendo ni una palabra
de
lo que dices.
¡Buenas noches!
MATEO
(cerrándole
el paso)
¿Y bien?
¡Mírame de nuevo!
Sólo
una mirada para decirme
que eres la misma persona.
ARABELLA
¿La misma persona?
MATEO
(con irritación)
¿La
misma? ¿La misma?
¡La
misma que eras hace un cuarto de hora!
ARABELLA
(sin
segunda intención)
¿Hace
un cuarto de hora?
¡Yo
estaba en otra parte!
MATEO
(sorprendido
y transfigurado
por
el recuerdo)
¡Hace
un cuarto de hora! ¡Sí!
(lanza
a Arabella una mirada encendida)
ARABELLA
(levanta
sus ojos hacia el primer piso sin
comprender)
¡Ignoro
que es lo que quieres decir
y
no deseo quedarme más tiempo aquí!
MATEO
(con
gran vehemencia)
¡Esto
es demasiado!
Tener
tanta sangre fría,
en estos momentos...
¡ningún
hombre lo toleraría!
¡Apelo a que haya
una única gota de sangre
en
ti
que sea incapaz de fingir!
(trata
de abrazarla)
ARABELLA
¡Perdiste
el juicio!
¡Mateo!
¡Déjame pasar, o pediré auxilio!
MATEO
¡Tú
podrías hacer perder la razón a un hombre,
tú, más que ninguna otra mujer en el mundo!
Confírmame
con una sola y última mirada
lo
que pasó allá arriba,
entre nosotros,
¡y
jamás te pediré cosa alguna!
(el
portero sale de su oficina y va a
abrir la puerta)
ARABELLA
¡Ahí
llega gente, no me retengas!
MATEO
Juré que te libraría de mi presencia a
partir de mañana.
Se
lo juré a tus besos y a tus suspiros
y
mantendré mi promesa.
Pero,
estábamos en la oscuridad,
y
no pude ver tus ojos.
Dame
ahora una última mirada
que
selle todo lo que ocurrió,
¡y
serás libre para siempre!
(Entra Adelaida seguida de Mandryka, luego Waldner
y sus
compañeros de juego que junto a Welko
y Djura
quedan en la penumbra
del vestíbulo)
ADELAIDA
¡Qué
excitante tête à tête junto a la escalera!
¿Aún no
estás en tu habitación?
¿Qué
significa esto?
ARABELLA
Nada
mamá, no ocurre nada.
MANDRYKA
(Mirando
fijamente a Mateo)
¡Sí! ¡Ése es el maldito hombre de la llave!
ARABELLA
(se
acerca a Mandryka con toda
naturalidad)
¡No
creí que volviera a verlo esta noche,
señor Mandryka!
MANDRYKA
(con
expresión sombría, a Adelaida)
Le
solicito, condesa, autorización
para retirarme.
(dando
un paso atrás)
¡Welko!
WELKO
(acercándose)
¿Mi
señor, lo
ha reconocido usted?
MANDRYKA
Haz el equipaje, regresamos a casa.
ARABELLA
(acercándose
a Mandryka)
Aquí no ha sucedido nada, Mandryka.
Cuando
llegué, encontré a este caballero
que
es un viejo amigo de todos nosotros.
Pero querría explicarte todo esto,
en
detalle, más tarde.
MANDRYKA
Si así lo deseas...
Ahora, te pido encarecidamente que me excuses.
(hace
ademán de alejarse. Arabella
mueve
la cabeza en señal de extrañeza)
ADELAIDA
¡Oh,
Viena!
¡Ciudad
de maledicencias e intrigas!
(a Mateo)
¡Infeliz!...
WALDNER
(reteniendo
a Mandryka)
¡Quédese sólo un instante!
Me
parece que persiste
un
mal entendido.
(a Arabella)
¡Te
pregunto mi niña! ¿Dónde estuviste?
¿Cómo
llegaste del baile a casa?
¿Quién
te acompañó?
¿Lo
hizo con tu consentimiento?
ARABELLA
Papá,
mírame a los ojos
¿Puede
ser que un loco
os
haga perder la cabeza a todos?
WALDNER
¿No
tienes nada que decirme?
ARABELLA
Nada
más de lo que tú ya sabes papá,
de
lo que supiste toda la noche.
¿O
es que no estabas al corriente?
WALDNER
Eso
me hace sentir aliviado
(la
besa en la frente. La Mandryka)
Usa
tu juicio, verás:
¡No
ha pasado nada!
¡Estrictamente
nada!
¡Olvidemos
todo
y buenas noches!
(a
sus compañeros de juego)
Entremos
a jugar. Yo los invito.
¡Recomencemos
la partida!
MANDRYKA
(se
acerca a Arabella )
Quiero ayudarla.
Si el dinero y la
buena voluntad
pueden servir de ayuda
para
disimular esta horrible comedia...
El papel que usted me ha asignado
me
resulta incomodo y creo que no soy apto
para representarlo, mi querida señorita.
DÚO
ADELAIDA
¡Oh!
¡Que encuentro tan desafortunado!
MANDRYKA
(para si)
¡No, no! ¿Cómo ha sido posible!
¿Cómo ha sido posible?
WALDNER
¡Por
favor,
no le demos mayor importancia!
ARABELLA
(se
acerca a Mandryka )
Mandryka,
tan cierto como que Dios existe,
así
de cierto es que no tiene nada
que perdonarme.
¡Si
alguien debe pedir perdón es usted,
por lo que me ha dicho
y
en el tono en que lo ha hecho!
MANDRYKA
(mirando
maliciosamente a Mateo)
Quizá debería ser ciego,
¡pero le aseguro que veo muy bien!
Debería ser sordo
¡pero le aseguro que oigo muy bien!
Debería ser un pusilánime...
Sólo entonces hubiera sido incapaz
de
reconocer a ese individuo
(señala
a Mateo)
ni
de comprender el juego
que
aquí se ha jugado esta noche.
MATEO
(tocado
por la mirada
desafiante
de Mandryka)
¡Señor,
si usted cree tener aquí
algún
tipo de derecho o título...
¡Estoy a su disposición!
ARABELLA
(a Mateo, interponiéndose entre los
dos)
¡Sí,
este señor tiene todo el derecho!
¡Él
es mi prometido!
¡Pero usted no lo tiene en lo más mínimo,
ni
una sombra de derecho!
¿No es cierto?
MATEO
(dudando
y con gran pesar)
No... ninguno...
ARABELLA
(a Mandryka)
¿Lo has oído?
MANDRYKA
¡Si
lo hubiera usted dejado terminar la frase!
A
él le queda todavía una palabra en la lengua.
Él hubiera querido
decir:
"No,
ningún derecho.... salvo que..."
y se tragó la palabra rápidamente,
pero
yo he tenido tiempo de leer en sus labios.
ARABELLA
¡Mateo,
yo no lo sabía tan vil!
¡Qué
daño me hace usted!
¿Por
un simple desafío,
quiere echar
a perder mi matrimonio
ante
todo el mundo?
ADELAIDA
¡Miserable
intrigante!
¡Él
va a tomar la mano de mi hija!
MANDRYKA
(da
un paso en dirección a Mateo)
"Salvo
que..."
¡Confiese
la verdad oculta!
MATEO
(con firmeza)
¡No! ¡No tengo que añadir ni una sola palabra más!
MANDRYKA
(a Arabella)
El
ha querido decir:
“¡Salvo
el derecho que esta noche
ella me ha concedido!”
¡Inténtenlo
de nuevo...
sólo entre ustedes
dos...
entonces, quizás a él no
le importe hablar!
ARABELLA
(a Mateo)
¿Tiene usted alguna otra cosa que decirme
delante de este señor?
MATEO
(bajando
la cabeza)
¡No!
MANDRYKA
(a Mateo)
Felicitaciones, señor teniente,
por
vuestro éxito con las mujeres bellas
y, como no, por vuestra discreción.
Ambas
cosas por igual
ARABELLA
¿Has
oído, papá?
WALDNER
¡Mandryka, me debes
una
satisfacción por tus palabras!
(a Adelaida)
¿Dónde
están mis pistolas?
¿Qué?...
¿Vendidas?... ¡Qué vergüenza!
Me procuraré otras...
ARABELLA
(permanece
inmóvil con una
expresión de
profundo dolor)
¡Ya
no importa lo que pueda ocurrir,
la
vida no vale nada!
¿Qué
sentido tiene el mundo,
si este hombre es tan débil
que
no encuentra el valor necesario
como para
confiar en mí?
¡Me abandona por una idiotez!
LOS
HUÉSPEDES DEL HOTEL
(en
lo alto de la escalera, murmurando)
¡Cómo?
¿Por qué se acalora él?
¿Quien
sorprendió al otro?
¿Qué?
¿Ella quiso fugarse?
¡Cómo! ¿Con el teniente?
ADELAIDA
(gesticulando, a
Waldner)
¡No,
este joven no tiene la suficiente categoría
como para
comparecer ante tus pistolas, Teodoro!
¡Todo esto no es más que una infame patraña
de
un pretendiente rechazado, y nada más!
LOS
HUÉSPEDES Y DEMÁS PRESENTES
(de
igual modo)
¿Quién
sorprendió al otro?
¿Qué?
¿Ella quiso fugarse?
¡Cómo! ¿Con el teniente?
¿Por qué se acalora él?
WALDNER
Eso
ya no cuenta.
Pero
es Mandryka...
¡quien
debe darme una reparación explicación!
MATEO
Yo
soy el único culpable.
Retiro todas las palabras y todas las miradas...
Todo ha sido un malentendido.
Yo
no quise decir ninguna de las cosas
que han creído entender.
Si
hay un responsable aquí,
sin
duda ése soy yo
WALDNER
(cortante)
Difamar
primero y luego disculpar,
todo
al mismo tiempo...
¡Esa
no es la manera como se comportaban
los
oficiales en mi época!
MANDRYKA
(a Arabella)
El
muchacho se comporta lo mejor que puede.
Creo
que es tiempo de que le prestes atención,
mi
bella niña.
Confiésame
la verdad a mí sólo...
¡Él
es su amante!
Haré todo lo que pueda por ayudar...
¡Puede
contar conmigo, Arabella!
ARABELLA
(lo
mira con fijeza)
¡Por
la salvación de mi alma, Mandryka
¡Juro
que dije la verdad!
MANDRYKA
¡No jure así
¡Por
la salvación de su alma, muchachita!
En
el fondo de mi corazón siento pena por usted!
(aparte,
para si)
¡Oh Dios, qué te he hecho para que me aflijas
así,
a causa de esta mujer!
(se
acerca de nuevo a Arabella y
en voz baja)
No
puedes negarlo – lo vi claramente –
vi a aquel muchacho cuando le entregaba a él
la
llave de tu cuarto.
ARABELLA
¿Qué
muchacho?
MANDRYKA
¿El
que enviaste a tu novio!
ARABELLA
¿Zdenko? ¡Dios mío!
¡Quién otro!
MANDRYKA
¡Ah! ¡Quiero que me lo confiese!
¡Sólo
a mi!
ARABELLA
(para
si)
¡El
propio infierno se está confabulado contra mí!
MANDRYKA
¿A este hombre, que ha destruido mi vida,
debo
respetarlo simplemente porque
es su amante?
¡Dígamelo usted!
ARABELLA
Yo
he dicho la verdad, Mandryka,
solamente
la verdad,
porque
todo lo demás, bien lo veo,
¡está
en mi contra!
MANDRYKA
¡Por
última vez!
¿Quiere usted casarse con ese hombre con el
que
ha tenido un encuentro amoroso
diez
minutos después de nuestro compromiso!?
ARABELLA
(hablado)
No
tengo nada que responder a su pregunta,
señor de Mandryka
(se
aleja de él)
MANDRYKA
(serio)
Muy
bien,
ve
y busca una armería, Welko.
¡No
importa lo que cueste, necesito los sables!
¡Dos
sables pesados y bien afilados!
¡Ve
rápido a traerlos!
Y
despierta y trae también a un médico.
¡Es
todo! Usaremos el jardín de invierno.
(se
dirige a Mateo)
Esto
es entre nosotros.
Arreglaremos este asunto sin testigos
(Saca
una cigarrera, ofrece un cigarro a
Mateo
que lo rechaza.
Él enciende
el suyo)
Estos
señores nos permitirán, sin duda,
permanecer
a solas, hasta que llegue el momento.
(fuma
ansiosamente por la espera)
LA
VOZ DE ZDENKA
(desde el primer piso)
¡Papá!
¡Mamá!
(todos
miran hacia el piso alto. Zdenka vestida
de mujer
con un camisón y los cabellos revueltos, baja la
escalera
y se arrodilla ante su padre)
¡Papá!
ADELAIDA
(cubriendo
a Zdenka con su mantilla)
¡Zdenka!
¿Qué significa esto?
¡Qué
desgracia!
ARABELLA
¿Qué
sucede, pequeña Zdenka?
¡Habla!
¡Estoy contigo!
ZDENKA
¡Quiero despedirme de vosotros!
¡Debo arrojarme al Danubio
antes
de que amanezca!
WALDNER
¿Qué
quieres decir?
LOS
HUÉSPEDES Y PRESENTES
(murmurando)
Pero, ¿quién es esta bella muchacha?
MANDRYKA
(para
sí)
¡Esta noche yo ya he
visto ese rostro en
alguna parte!
ZDENKA
¡Perdónenme
todos... déjenme ir!
Estoy
totalmente avergonzada....
Me
muero de vergüenza. ¡Déjenme ir!
Cuando
salga el sol...
¡yo ya estaré en lo más profundo del río!...
Será la única forma en que
todos me perdonarán,
¡incluso mi padre!
ARABELLA
(la
toma de los brazos y
la atrae hacia ella)
¡Quédate
conmigo
y
no te pasará nada!
No
importa lo que haya sucedido,
¡nada podrá alterar nuestro amor por ti!
ZDENKA
(señalando
a Mateo)
¡Él
es inocente!
¡Él
no sabía nada!... Yo sola fui...
ADELAIDA
¡Cállate,
pobre niña infeliz!
¡No
hables de ello hasta tu muerte!
WALDNER
(a Arabella)
¡Cállate y déjala hablar!
He
aquí el resultado
de vuestro carnaval.
ZDENKA
(a Arabella)
¡Sólo
a ti te contaré mi secreto!
ARABELLA
¡Estoy
contigo, nunca te abandonaré!
¡Estoy
junto a ti!
ZDENKA
(abrazándose
a Arabella)
El
creyó que eras tú, pero fui yo quien lo hizo.
Tuve miedo por él, Bella,
¿comprendes?
¡Él
no sabe que estuvo conmigo!
(ansiosa)
¡Mateo!
MATEO
¿Qué
dulce voz me llama?
ZDENKA
(sonrojada)
¡La
voz de alguien que te engañó, Mateo!
Tu
amigo, tu único amigo.
¡Zdenko
está ante ti!
¡Soy una mujer, ay de mí!
¡Jamás fui de otra manera!
MATEO
¡Oh, mi amigo! ¡Tú, mi amigo!
¡Tú,
mi dulce ángel!
ZDENKA
Os pido perdón, a ella y a ti, a
ambos...
¡Oh, Dios mío!
(oculta
su rostro entre las manos)
ARABELLA
¡Si
es necesario perdonar el exceso de amor,
entonces es él quien debe pedir perdón!
(la
abraza fuertemente y la besa)
MATEO
¡La
habitación estaba oscura y
no reconocí tu voz!
Pero... pero parece que yo,
desde el principio lo presentía,
¡mi
pequeño y amable Zdenko!
(Zdenka
lo mira con ternura, pero
permanece
en brazos de Arabella)
MANDRYKA
(aparte, comprendiéndolo
todo)
¡Ella es el joven que yo vi!
¡Que
me trague la tierra!
¿Cómo podré esperar clemencia de ella,
cuando yo mismo
no podré perdonarme nunca?
(llega
Welko con dos sables; tras él, Djura con dos pistolas
y seguidamente el médico. Mandryka los ve
y
les hace señas
para que se alejen; él permanece inmóvil
a un lado)
WALDNER
(con fría actitud
de jugador)
¡Muy
bien, ahora tengo el rival que necesito!
Este
asunto es tarea concerniente a un padre
LOS
TRES JUGADORES
¡Oho!
¡Oho!
MANDRYKA
(Sin
prestar atención a Waldner, se
acerca a Arabella)
¿Cómo podré mirarte a la cara, Arabella?
¡Sé
que soy indigno de una sola mirada tuya
por
el resto de mi vida! ¡Qué torpe!
Creí que un hombre,
sólo
con sus rudos puños,
puede alcanzar la felicidad.
Soy un indigno....
En
un instante, no me ha quedado otra cosa
que
el remordimiento y la vergüenza
hasta
el último día de mi vida.
ARABELLA
Pequeña
Zdenka, tú eres la mejor de todos nosotros.
Amas
más que yo y para ti no existe en el mundo
otra cosa que los dictados del corazón.
Te estoy agradecida, pues
me has dado una buena lección.
¡Nosotros
sólo sabemos desear, exigir, calcular,
negociar
y codiciar, cuando en realidad sólo
deberíamos
amar y darnos constantemente!
(mientras
habla, ella no mira a Mandryka,
cosa que
él desea ardientemente )
ZDENKA
¡Me hablas tan dulce!...
¡No
estás enfadada conmigo!
Tu
bondad es generosa,
nadie sabe que
eres mucho mejor que yo...
Haría cualquier cosa por amor a ti.
¡Habría querido desaparecer
sin
escándalo ni dolor!
¡Pero
tú, tú me comprendes,
tú
no me abandonarás, pase lo que pase!
MANDRYKA
(para
sí)
Pase lo que pase....
ADELAIDA
¡Oh,
Dios! ¡Qué vergüenza tan grande!
¡Ojalá
esta tarde nunca hubiera existido!
¡La
adivina nada predijo sobre esto!
WALDNER
(con firmeza)
¿Qué
puede pasar? ¡Eso está muy claro!
(Avanza decidido
mientras
todos miran las
pistolas)
ARABELLA
(a Zdenka)
¡Pase
lo que pase,
yo
estoy contigo!
MANDRYKA
(mirando
a Arabella, agobiado)
Pase
lo que pase...
ZDENKA
(con
ansiedad)
¡Papá!
MATEO
Ángel
del cielo,
¡Dios no permitirá que
el mundo te condene!
MANDRYKA
(aún desolado)
Pase
lo que pase...
(Se
dirige a la puerta para salir)
ARABELLA
(suave,
sobre el del hombro de Zdenka)
¡Mandryka!
(le
extiende la mano)
MANDRYKA
(prestamente se le toma)
¡No soy digno de tu perdón!
ARABELLA
¡Silencio,
Mandryka! No
hablemos más.
Debemos
olvidar ahora
lo
que aquí hemos sufrido.
No
fue nuestra culpa.
Hagamos
todos
un esfuerzo de buena
voluntad
para afrontar lo que ocurra
de aquí en adelante.
MANDRYKA
¿Lo
que ocurra?
(Toma
a Mateo resueltamente de la mano
y lo conduce frente a
Waldner)
¡Una petición de matrimonio!
Me presento con este oficial ante
vos, noble conde.
Me inclino y os pido, en su nombre,
-
en calidad de amigo -
que no rehuséis otorgarle
la mano de esta joven señorita.
(Waldner
hace un
gesto negativo)
¡No
le neguéis tal pretensión
pues él
experimenta un profundo amor!
ZDENKA
(débilmente)
¡Mateo!
¡Papá! ¿Qué quiere decir?
¿Debo
irme?
ARABELLA
¡Es
hora de que seas feliz, como tú lo mereces!
WALDNER
(conmovido
la abraza)
No
llores pequeña.
Y
vos caballero, dadme la mano.
(le
tiende la mano a Mateo)
ADELAIDA
¡Oh! ¡Teodoro! ¡Qué cambio!
WALDNER
¡Colosal!
ADELAIDA
(lagrimeando)
¡Oh, Teodoro!
WALDNER
(abraza
a Adelaida, luego
se dirige a los jugadores)
¡Estoy
a su disposición caballeros!
(sale
rápidamente seguido de los jugadores)
LOS
HUÉSPEDES DEL HOTEL
(murmurando)
¡Y ahora
a dormir, ya no pasará nada más!
(se
retiran a sus habitaciones)
ARABELLA
(refiriéndose
a Zdenka)
¡Llévala arriba mamá!
(Mandryka
da un paso hacia Arabella.
Adelaida y Zdenka
suben la escalera, Mateo las
sigue ansioso con la mirada)
No
hablemos más hasta que amanezca.
¿Os
parece bien?
ZDENKA
(con ternura)
¡Mateo!
ARABELLA
(a Mateo)
Vete, y regresa por la mañana,
será tuya para siempre.
(Mateo
asiente, le da la mano a
Mandryka
y sale. Entra Welko)
ARABELLA
(a
Mandryka, muy suave)
¿Tu criado podría ir a la fuente de
agua del patio
y traerme a mi
habitación
un
vaso de agua bien fresca?
(Welko
sale de inmediato)
Creo
que un poco de agua me hará muy bien
después
de esta conversación.
(sube
la escalera, mientras un empleado del
hotel
comienza a apagar las luces;
Mandryka, que va
quedando en
la oscuridad, la sigue con
la mirada)
MANDRYKA
No me concede ni una mirada,
ni siquiera me ha dicho "buenas noches"
Me
deja aquí, y se va.
¿Acaso merezco otra cosa?
¿Qué derecho tengo?
No soy digno de recibir nada.
Un individuo como yo sólo merece una paliza...
¡Y con gusto la recibiría
por una mirada suya,
o incluso por un simple parpadeo!
(Entra
Welko con el vaso de agua y se
detiene frente a Mandryka, esperando ordenes)
¡Llévaselo!
(Welko sube)
Ella
no dijo nada,
sólo
que quería un vaso de agua
y
no verme más.
¿O quiso burlarse de mí.?
¿Podrá
ser?...
Pero
si ella se burla de mí
sería una bendición que me otorga,
y
por ciento, inmerecida. ¡Dios lo sabe!
(Él
se deja caer abatido en un sillón.. Arabella
abre
la puerta, toma el vaso de
agua
que le da Welko, mira
hacia abajo y al
ver a Mandryka se le ilumina la mirada.
Comienza descender solemnemente
con
el vaso en la
mano seguida de Welko.
Mandryka, al
verla, se acerca
a la escalera)
ARABELLA
(deteniéndose
en los últimos peldaños)
Me alegro, Mandryka, que te quedaras...
Tenía
la intención de beber un poco de agua
para olvidar todo el mal trance que hemos sufrido,
y luego ir a la cama
y
no pensar más ni en ti ni en mí
hasta que el día claro
brillara sobre nosotros.
Pero
luego, cuando supe que aún estabas
en
la oscuridad, un inpulso me
llegó desde lo alto
y me tocó en lo más profundo
del corazón;
éste ya no es un trago para
saciar mi sed,
ahora él representa el
sentimiento de mi felicidad.
Este vaso, que nadie
tocó,
se lo ofrezco a mi amigo
en la noche en que
mi vida de joven soltera llega a su fin.
(Arabella le ofrece el vaso
a Mandryka. Welko
se retira)
MANDRYKA
(toma
el vaso reverencialmente y lo
alza hasta la altura
de sus ojos)
¡Así
como nadie volverá a beber de este vaso,
así
tú eres mía y yo tuyo
por
toda la eternidad!
(bebe
y rompe el vaso contra
el suelo)
ARABELLA
¡Y
así nos comprometemos ante el amor,
y
nos unimos en las penas y en las alegrías
en
las ofensas y en el perdón!
MANDRYKA
¡Para
siempre, ángel mío,
y
para todo lo que vendrá!
ARABELLA
¿Confiarás en mí?
MANDRYKA
¿Y
tú permanecerás como eres?
ARABELLA
No
puedo ser otra,
¡tómame
como soy!
(se
abrazan y se besan, luego Arabella
sube la escalera mientras Mandryka
la
sigue con su mirada)
Digitalizado
y traducido por:
José Luis Roviaro 2013
|